Thomas Rietzschel / 16.09.2022 / 16:00 / Foto: Achgut.com / 24 / Seite ausdrucken

Politiker und andere Esel

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen: Immer wenn die Politiker wieder einmal etwas verbockt haben, also beinahe täglich, ist jetzt von „handwerklichen Fehlern“ die Rede oder davon, dass das Ganze „handwerklich nicht gut gemacht“ gewesen sei. Die Schuld wird eingestanden und zugleich relativiert. Schließlich kann jedem Handwerker mal etwas schiefgehen, jedem Tischler der Hobel verrutschen und futsch ist das Brett. Jedem Maler kann es passieren, dass er die gewünschte Farbmischung verfehlt. Alles menschlich, alles verzeihlich. Kein Grund, gleich an der beruflichen Befähigung des Handwerkers überhaupt zu zweifeln. 

Doch eben da liegt der Hund begraben. Denn in welchem Handwerk könnten die Politiker fehlen, welches haben sie erlernt? Gibt es einen Gesellenbrief, ein Meisterdiplom in Fach Politik? Als Berufsbezeichnung ist das Wort „Politiker“ nicht geschützt. Das hat gewiss Vorteile, insofern es jedem Bürger erlaubt, sich in die politischen Geschäfte einzumischen, ohne vorher eine besondere Berufs- oder gar eine Hochschulausbildung nachweisen zu müssen. Zum „Berufspolitiker“ wird man erstens, weil man meint, es zu sein, und zweitens, weil die Steuerzahler einen für diese persönliche Anmaßung entlohnen. Dazu braucht es kaum mehr als die eigene Hybris und die Einfältigkeit des Volkes. 

Es gibt keine Berufsesel!

Doch nicht alles, was getan wird, ist als Beruf anzusehen, nur weil der Tätige dafür eine Belohnung bekommt. Auch der Esel hat sich abends das Futter verdient, nachdem er tagsüber die Lasten seines Herren schleppen musste. Dennoch käme niemand auf die Idee, ihn einen „Berufsesel“ zu nennen. Ebenso wenig würde man seine Bockigkeit, das Abweichen vom Weg als einen „handwerklichen Fehler“ ansehen wollen. Ist doch der Esel immer das geblieben, als was er auf die Welt kam: ein Esel.

Und macht er etwas verkehrt, begeht er einen Fehler, sei es aus Trotz, Dummheit, Futterneid, Eigensinn oder schlichter Faulheit, dann ist das kein „handwerklicher Fehler“, sondern nur eine „Eselei“, etwas, womit uns die Ungelernten in der Politik fortwährend überraschen und schaden, um ihre Lust, so Max Weber, am „Streben nach Machtanteil“ zu befriedigen, ohne dafür etwas einzubringen, das der Gesellschaft von Nutzen wäre. Den Anspruch darauf, Fehler machen zu dürfen, haben diese „Berufsesel“ längst verwirkt. 

Foto: Achgut.com

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Leserpost

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S. Marek / 16.09.2022

@ Herr Thomas Rietzschel, hiermit haben Sie voll ins schwarze getroffen und dabei die, die diese Esel zum Herrschen und Walten über sich und seine Familien gewählt haben, endgültig entblößt. Somit stimmt auch dieser Spruch:  “Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber !

Emmanuel Precht / 16.09.2022

Zumindest wird das Facharbeitermangelproblem nun gelöst, ohne dass diese noch von außen kommen müssen. Die stehen bald alle um Arbeit an und Habeck wird sich hinstellen, um uns das als vorausschauende Politik zu verkaufen. Wohlan…

b. stein / 16.09.2022

...nichts gut machen aber auch nichts wiedergutmachen… irreparable Schäden, alles für das Ziel der Agenda 2030, direkt vom WEF diktiert. “Willkommen in 2030 – Ich besitze nichts, habe kaum Privatsphäre – und das Leben war noch nie besser”, Ergo: die Esel sind wir…

martin schumann / 16.09.2022

Beleidigt mir nicht die Esel.

Gus Schiller / 16.09.2022

@Roland Magiera: ““Es würde den Politikern das Handeln einiges schwieriger machen”“, würde man Sie endlich auch für ihre Fehler haftbar machen. Beispiel: Scheuer, Spahn, Lauterbach vergeigen Milliarden und nicht passiert, Der SOUVERÄN bezahlt klaglos. Es gibt noch nicht mal einen lächerlichen Untersuchungsausschuß.

Silvia Schulz / 16.09.2022

Ich würde einem Berufspolitiker niemals die Intelligenz und den Nützlichkeit eines Esels unterstellen, ein Politiker bekommt sein Geld ohne jeglichen Nutzen für den Steuerzahler, sogar wenn massiver Schaden angerichtet wird, lebt er weiter in Saus und Braus. Caligulas Pferd war ein besserer Senator als diese Luxuszikaden, die sich Politiker nennen, es könnten, das hat zumindest den Römern nicht seine blanke Verachtung gezeigt.

Dirk Jungnickel / 16.09.2022

Was aber steht an, wenn sich Politiker daneben benehmen,  wie neulich Frau von Storch im Bundestag ? Sie brachte Panikkarle mit Vögeln in Verbindung. Jetzt muß sie sich wohl vor einem Ornithologen - Gericht deshalb verantworten, weil sich die Vögel ja nicht selbst zur Wehr setzen können….tja ... oder habe ich da jetzt was verwechselt….? .

G. Handel / 16.09.2022

(Die richtige) Gesinnung ersetzt in den westlichen Gesellschaften in vielen Bereichen zunehmend Kompetenz, auch in der Politik: Politiker wird man/frau offensichtlich oft, weil man/frau nix gelernt hat, nix weiß und nix kann. Die Lebensläufe vieler unserer Politiker sprechen da eine eindeutige Sprache. Und wo kann man dann trotzdem fünfstellige Gehälter für Nichtleistung, die man nicht einmal zu verantworten braucht, bekommen? Und Amtsträger scheinen zunehmend immer die am wenigsten für das jeweilige Amt geeigneten Politiker zu werden.  Auch das belegen gerade sehr viele Amtsträger recht deutlich. Dass es mit vielen westlichen Demokratien deshalb rapide bergab geht, braucht nicht zu wundern. Ohne Kompetenz geht’s halt doch nicht.

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