Nunja, die NZZ. Verglichen mit den deutschen Medien natürlich ein chromstahlglänzendes metallic-gespritzes Flaggschiff, aber leider auch nicht immer objektiv im Sinne der Liberalität. Ich will jetzt nicht weiter klagen, aber die (politische) Kumpanei mit der schweizer FDP - einer mittlerweile feministisch-etatistisch weichgespülte Schwuchtelpartei - lädiret das Image der NZZ in meinen (Objektivität gewohnten und fordernden) Augen doch massiv. Aber es ist wie es ist: lieber den Spatz (die NZZ so wie sie ist) in der Hand als die Taube (die NZZ objektiv und neutral wie sie sein sollte) auf dem Dach. Zu Erwähnen wäre noch die Weltwoche - ähnlich wie der frühere Nebelspalter pointiert und parteiisch, das aber geradeheraus, offen, und doch immer ehrlich und faktenbasiert. Ich als Schweizer lese dazu regelmässig den Tages-Anzeiger - weil ich mich gerne aufrege, und meine Kommentare dort - allefalls nach mehrmaligem nachhaken - auch durchkommen und für die linken Etatisten und Gutmenschein dann nachweislich ein rotes Tuch sind :-) Aus Deutschland lese ich nur diese Foren wie Achgut, Tichy usw - den Rest kann man spülen. Beim lesen der Welt-Kommentare stehen mir oft die Haare zu Berge - aber wie gesagt:ich rege mich ja gerne auf.
Wer von den idealen Verhältnissen im Staats-Kapitalismus schwatzt, der sich lügnerisch Sozialismus nannte, hat das alles weder erlebt noch durchdringend verstanden. Leute wie ADORNO u.a. sind nichts als späte Propagandisten. Die Menschen streben weniger nach Freiheit als nach Sicherheit. Zuerst die soziale Sicherheit der körperlichen Existenz und deren Bewahrung. EineWirtschaftsweise, die die stetig steigenden Bedürfnissen einer Gesellschaft nicht zu befriedigen vermag, gerät zu deren Unglück. Sie leistet Massenarmut, Entbehrung sogar Hunger. Statt Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich kommt der “Kampf um die Brocken”, wie er für Mangelgesellschaften typisch ist. Die Kaste der Staatsfunktionäre lebt losgelöst vom Volk ein Leben in relativem Luxus. Die große Masse steht nach Lebensnotwendigem schlange. Weil die normale Versorgung nicht funktioniert. Wer das mal erleben will, gehe nach Nordkorea oder Kuba die letzten marx. Stützpunkte. Es mag woanders nicht so krass sein mit dem “Sozialismus”, das gleiche Prinzip ist es allemal. Die roten Propagandisten sind strunz-dumm. Der Strick um den Hals ist ihnen ebenso gewiss. Rote Kader dulden keine lebenden Dissidenten ! Xi Jinping steckt schon mal eine Million in die Lager, ohne dass sich die Welt deswegen langsamer dreht.
Die Schweiz macht seit ihrer Gründung alles richtig. Basisdemokratie, Meinungsfreiheit, wirtschaftliche Freiheit und eine Bürgermiliz, um dies alles abzusichern. Eigentlich das perfekte Rezept, um sich aus allen Konflikten dieser Welt herauszuhalten und dennoch wirtschaftlich zu florieren. Was den Technokraten im sozialistischen EU Apparat allerdings ein Dorn im Auge ist, denn ein Musterbeispiel für ein funktionierendes System innerhalb eines völlig dysfunktionalen zentralistischen Suprastaates, kann natürlich nicht toleriert werden. Irgendwie drängt sich mir in dem Zusammenhang gerade der Vergleich zwischen der Schweiz und Israel auf, dem es innerhalb der islamischen Umma ja ähnlich geht. Man kann den Schweizern nur anraten, sich nicht verbiegen zu lassen. Diese EU wird vorbeigehen. Schneller, als so mancher glaubt.
Köstlich und treffend mal wieder das Titelbild. Für mich heute morgen die perfekte Lachvorlage! Vielen Dank dafür.
Die NZZ mag ein paar gute Artikel haben, aber im Grossen und Ganzen ist sie mainstream. Vor genau 10 Jahren habe ich sie, nach über 20-jähriger Treue, gekündigt. Die Gründe: 1. Islamverharmlosung 2. Pro-EU-Beitritt der Schweiz, jetzt momentan, Pro-Rahmenabkommen-EU-CH 3. Klimafanatismus (den Climategate nannte die NZZ damals “Sturm im Wasserglas”. 4. Verteidigung des Schengen-Abkommens 5. Ihre Anti-SVP-Haltung (Schweizerische Volkspartei). Dass sie mittlerweile, nach etlichen Wechseln an der Spitze, vielleicht doch sich ein wenig nach Rechts, hin zu den Bürgerlichen, bewegt hat ist erfreulich, aber viel zu wenig, viel zu spät. Dass die Deutschen die NZZ als “Westfernsehen” bezeichnen spricht nicht per se für die NZZ, sondern zeigt nur wie schlimm es mittlerweile in Deutschland ist. Ich empfehle die Achse, die Weltwoche und Breitbart News Network.
NZZ macht Haltungsmedien nackt – dürfen die das? Klar dürfen die das, denn die nehmen ihren Beruf noch ernst, wie auch der von Ihnen erwähnte Serkan Albrecht. Haltungsmedien sind an sich keine Medien mehr, sondern Propagandablätter, und davon haben wir reichlich in Deutschland. Den guten Journalisten nehme ich nach wie vor in Schutz, denn er muss sich ernähren. Das ganze Ding kommt von oben. Die viel demokratischere Schweiz ist uns weit voraus, und die NZZ bietet lohnenden Journalismus mit scharfem Auge, aber durchaus abgewogen. Von Rechts keine Spur. Es ist eine singulär deutsche Marotte, alles Kritische in die rechte Ecke zu schieben. Vielen Dank für Ihre interessanten Ausführungen. Werde demnächst wieder Ihr Land besuchen und wieder auf durchaus muslimische Taxifahrer oder Kellner stoßen, die brillant Deutsch können. Die Kritikunterdrückung in Deutschland dient der Verschleierung des Versagens staatlicher Stellen. Nichts wird mehr konsequent durchgesetzt, nicht einmal der Sprachunterricht. Im Moment ein lost case, dieses Land, leichte Beute für Profitspezialisten.
Ich habe die NZZ online abonniert als Korrektiv zu den deutschen Medien, konkret zur WELT online, denn dem Spiegel verweigere ich mich total seit den Märchenerzählungen des sogenannten Journalisten Relotius. Nunmehr habe ich gelernt: WELT braucht man auch nicht, zu angepaßt, keinerlei geistiger Gewinn, von Ausnahmen abgesehen, die das Abo jedoch nicht rechtfertigen. Der Wahrhaftigkeit verpflichtet und ein großartiger Eric Gujer, dem ich ein bißchen übel nehme, daß er die NZZ als “Westfernsehen” für die DDR etwas zurückgeschraubt hat, denn genau so ist es! Das sagt eine in der DDR sozialisierte und gewordene, nunmehr berentete, Journalistin. Bei der Wahrheit muß man schon bleiben.
Danke für den Einblick in den Schweizer Zeitungsmarkt. Vor zwanzig Jahren oft in der Schweiz tätig, wusste ich die NZZ im Flieger zu schätzen. Im Hotel gab es Blick, wider Erwarten keineswegs der Bild vergleichbar, sondern eher ein linksinfantilisiertes Vexierbild davon. Vorigen September bei schrecklichem Regen (Klimakatastrophe) in Davos im Hotel hoffnungsfroh zur Zeitungsauslage marschiert, keine NZZ zu finden, dafür reichlich und einzig einen unbekannten “Tagesanzeiger”. Ganzseitiger Hassartikel gegen Sarrazin, Jubelmeldung über Durchbruch bei der Drogenfreigabe u. dergl.. Nach verblüfftem Durchblättern erst mal vergewissert, dass ich im Hotel, nicht in einem Antifaklub gelandet war. Die nächsten Tage ging es so weiter,. Schön zu hören, dass es die NZZ noch geben soll, aber wo in der Schweiz?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.