Ja, ja, die AfD. Was tun wir uns doch (nein, nein, nicht alle) so schwer damit. Ob uns das nun gefällt oder nicht, sie ist im Parteienspektrum die einzige, in deren Zutatatenliste der Konservierungsstoff AM völlig fehlt. Zumindest die einzige, deren Stimme nicht der Sperrklausel zum Opfer fällt. Jede andere politische Gruppierung ist MÄRklin-affin. Jede. Das wollen seltsamerweise nicht selten selbst die größten Kritiker dieser Diregentin nicht wahrhaben. Ihnen, lieber Herr Zeyer, ein Dankeschön für Ihren Artikel. Vielleicht noch eine kurze Bemerkung zum “Westfernsehen”. Eigentlich nichts weiter als ein Stöckchen (ich lese diesen Begriff auf der rein pragmatischen Sprachebene), über das die üblichen Verdächtige natürlich alle springen. Zum Schluß. Als großer Freund eines unsterblichen Notenmalers kann ich mir eine Zeile aus der Cosi nicht verkneifen: “come scoglio immoto resta… [so standhaft wie der Felsen…]”. Die bekennende junge Frau konnte allerdings der Versuchung nicht widerstehen (darf das vielleicht auch - wer kennt sich mit Frauenherzen schon aus?) Die NZZ jedoch möge sich diesem Grundsatz aber ewig und für alle Zeiten verpflichtet fühlen.
In der DDR gab es gleichgeschaltete Medien, im vereinigten Deutschland handelt es sich um gleichschaltende Medien, also um die erste Gewalt im Staat. Die Demokratie entwickelt sich zur Mediokratie. Auch die Achse des Guten wird daran nichts ändern. Die Kinder und Enkel der 68-er haben die Titanic im Griff.
Ein Online-Abonnement der NZZ kostet monatlich soviel wie zwei Cappucchino und hilft einem an 30 Tagen über die Runden, nicht nur an Zweien. Das kann sich jeder leisten und sollte eigentlich jeder haben. Die Zeit, SZ und die Haltungselaborate von Springer dann bitte als überbezahltes Fischeinwickelpapier verwenden und die beim nicht mehr Lesen eingesparte Lebenszeit anderweitig verwenden. Mit der NZZ eben und mit guten Büchern.
Als Student in München las ich 2 Zeitungen regelmäßig , SZ und NZZ, in Würzburg weckte mich morgens der DLF, jeden Tag , weil er damals- ohne Gedudel - weder meine noch seine Zeit verschwendete. Das hat sich komplett erledigt, meine Zuneigung zur NZZ hat die folgenden Jahre jedoch unbeschadet überstanden und ist durchaus intensiver geworden, der wichtigste Grund dafür ist der unfassbare Niedergang des deutschen Journalismus. Den zu erklären ist keine” gmahte Wiesn ” sondern ein weites Feld, lassen Sie mich bitte versuchsweise eine Furche ziehen. Ich sehe die Gesellschaft dreigeteilt : - Die Guten kümmern sich um die Guten -Die Mittelmäßigen um die Schlechten - Und die Schlechten sich um gar nichts, bestenfalls um sich selber. Bricht die oberste Schicht weg, kommt als nächstes aufgeblasenes Mittelmaß ans Ruder, die Abwärtsspirale setzt sich in Bewegung. Warum ist diese weggebrochen ? Ich rätsel durchaus, weise aber darauf hin, daß Deutschland im letzten Jahrhundert MEHRMALS seine Eliten verloren hat !
Nunja, die NZZ. Verglichen mit den deutschen Medien natürlich ein chromstahlglänzendes metallic-gespritzes Flaggschiff, aber leider auch nicht immer objektiv im Sinne der Liberalität. Ich will jetzt nicht weiter klagen, aber die (politische) Kumpanei mit der schweizer FDP - einer mittlerweile feministisch-etatistisch weichgespülte Schwuchtelpartei - lädiret das Image der NZZ in meinen (Objektivität gewohnten und fordernden) Augen doch massiv. Aber es ist wie es ist: lieber den Spatz (die NZZ so wie sie ist) in der Hand als die Taube (die NZZ objektiv und neutral wie sie sein sollte) auf dem Dach. Zu Erwähnen wäre noch die Weltwoche - ähnlich wie der frühere Nebelspalter pointiert und parteiisch, das aber geradeheraus, offen, und doch immer ehrlich und faktenbasiert. Ich als Schweizer lese dazu regelmässig den Tages-Anzeiger - weil ich mich gerne aufrege, und meine Kommentare dort - allefalls nach mehrmaligem nachhaken - auch durchkommen und für die linken Etatisten und Gutmenschein dann nachweislich ein rotes Tuch sind :-) Aus Deutschland lese ich nur diese Foren wie Achgut, Tichy usw - den Rest kann man spülen. Beim lesen der Welt-Kommentare stehen mir oft die Haare zu Berge - aber wie gesagt:ich rege mich ja gerne auf.
Wer von den idealen Verhältnissen im Staats-Kapitalismus schwatzt, der sich lügnerisch Sozialismus nannte, hat das alles weder erlebt noch durchdringend verstanden. Leute wie ADORNO u.a. sind nichts als späte Propagandisten. Die Menschen streben weniger nach Freiheit als nach Sicherheit. Zuerst die soziale Sicherheit der körperlichen Existenz und deren Bewahrung. EineWirtschaftsweise, die die stetig steigenden Bedürfnissen einer Gesellschaft nicht zu befriedigen vermag, gerät zu deren Unglück. Sie leistet Massenarmut, Entbehrung sogar Hunger. Statt Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich kommt der “Kampf um die Brocken”, wie er für Mangelgesellschaften typisch ist. Die Kaste der Staatsfunktionäre lebt losgelöst vom Volk ein Leben in relativem Luxus. Die große Masse steht nach Lebensnotwendigem schlange. Weil die normale Versorgung nicht funktioniert. Wer das mal erleben will, gehe nach Nordkorea oder Kuba die letzten marx. Stützpunkte. Es mag woanders nicht so krass sein mit dem “Sozialismus”, das gleiche Prinzip ist es allemal. Die roten Propagandisten sind strunz-dumm. Der Strick um den Hals ist ihnen ebenso gewiss. Rote Kader dulden keine lebenden Dissidenten ! Xi Jinping steckt schon mal eine Million in die Lager, ohne dass sich die Welt deswegen langsamer dreht.
Die Schweiz macht seit ihrer Gründung alles richtig. Basisdemokratie, Meinungsfreiheit, wirtschaftliche Freiheit und eine Bürgermiliz, um dies alles abzusichern. Eigentlich das perfekte Rezept, um sich aus allen Konflikten dieser Welt herauszuhalten und dennoch wirtschaftlich zu florieren. Was den Technokraten im sozialistischen EU Apparat allerdings ein Dorn im Auge ist, denn ein Musterbeispiel für ein funktionierendes System innerhalb eines völlig dysfunktionalen zentralistischen Suprastaates, kann natürlich nicht toleriert werden. Irgendwie drängt sich mir in dem Zusammenhang gerade der Vergleich zwischen der Schweiz und Israel auf, dem es innerhalb der islamischen Umma ja ähnlich geht. Man kann den Schweizern nur anraten, sich nicht verbiegen zu lassen. Diese EU wird vorbeigehen. Schneller, als so mancher glaubt.
Köstlich und treffend mal wieder das Titelbild. Für mich heute morgen die perfekte Lachvorlage! Vielen Dank dafür.
Die NZZ mag ein paar gute Artikel haben, aber im Grossen und Ganzen ist sie mainstream. Vor genau 10 Jahren habe ich sie, nach über 20-jähriger Treue, gekündigt. Die Gründe: 1. Islamverharmlosung 2. Pro-EU-Beitritt der Schweiz, jetzt momentan, Pro-Rahmenabkommen-EU-CH 3. Klimafanatismus (den Climategate nannte die NZZ damals “Sturm im Wasserglas”. 4. Verteidigung des Schengen-Abkommens 5. Ihre Anti-SVP-Haltung (Schweizerische Volkspartei). Dass sie mittlerweile, nach etlichen Wechseln an der Spitze, vielleicht doch sich ein wenig nach Rechts, hin zu den Bürgerlichen, bewegt hat ist erfreulich, aber viel zu wenig, viel zu spät. Dass die Deutschen die NZZ als “Westfernsehen” bezeichnen spricht nicht per se für die NZZ, sondern zeigt nur wie schlimm es mittlerweile in Deutschland ist. Ich empfehle die Achse, die Weltwoche und Breitbart News Network.
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