Dushan Wegner, Gastautor / 04.08.2020 / 06:25 / Foto: Kramer / 99 / Seite ausdrucken

Nuhr, Corona-Demos und die Einheitsfarbe

Es muss schon ein rätselhaftes Virus sein, das bei Black-Lives-Matter-Demos kein Problem ist, aber bei regierungskritischen total gefährlich. Kann uns die "Deutsche Forschungsgemeinschaft" da weiterhelfen, oder muss sie erst den linken Mob dazu befragen?

Es war damals, im letzten Jahrtausend, fast ein Jahrzehnt vor 9/11. Und noch während Helmut Kohl unser Kanzler war, da arbeitete ich eines Sommers in einer Farbenfabrik. Eine mehrwöchige USA-Reise war geplant, und es galt, noch etwas Kleingeld zu verdienen. Als Hilfsarbeiter in einer Farbenfabrik wurde ich für Hilfsarbeiten abgestellt, von Container-Reinigung (in Schutzkleidung, klar) bis hin zum Abfüllen von Farbe in Verkaufseinheiten.

Ich kann mich gut daran erinnern, als ich zum ersten Mal händisch die Farbe für den Verkauf abfüllen sollte. Das Abfüllen der Farbe war an sich wenig spektakulär: Ich stellte einen Plastikbehälter unter das Silo mit der Farbe. Ich füllte die Farbe hinein. Ich verschloss den Plastikbehälter mit einem Deckel und stapelte die gefüllten Behälter auf einer Palette. So weit so wenig spektakulär – wäre da nicht ein Detail…

Wenn ein Farben-Abfüll-Tag auf dem Plan stand, wurde mir ein Farbsilo zugeteilt, und dazu erhielt ich eine Liste, wie viele Paletten es von welcher Farb-Marke bräuchte. Etwa "2 Paletten Marke A, 4 Paletten Marke B", und so fort. Fällt Ihnen am letzten Absatz eine inhaltliche Schräge auf? Ein Missverhältnis? Oder sind Sie bereits so bewandert in der Marketing-Logik des modernen Kapitalismus, dass Sie es zwar sehen, es Ihnen aber "normal", längst nicht "schräg" erscheint?

Nun… das Missverhältnis ist: Mir wurde ein Farbsilo zugeteilt, doch ich füllte daraus die Farbe verschiedener Marken ab. Mit anderen Worten: In den Containern der verschiedenen Marken war die gleiche Farbe drin. Es waren Marken, die miteinander konkurrierten, teils mit großen Werbebudgets. Die teuerste Marke kostete ein Vielfaches der günstigsten. Die Marken standen teilweise im Baumarkt nebeneinander – und einige Kunden wählten die eine Marke, andere wählten die andere Marke, und jeder Kunde hatte gewiss gute Gründe.

Nicht dass wir uns missverstehen: Die Farbe war ein hervorragendes Produkt – viele Jahre später würde ich eine der Marken selbst nutzen, um unser Zuhause zu streichen, mit nichts als guten und sentimentalen Gefühlen – doch es war damals das erste Mal, dass ich erfuhr, wie "Marken" eben manchmal funktionieren (und es war nicht das letzte Mal).

Meine Rolle damals erscheint mir wie eine erschreckend präzise Metapher für manche Politiker, Journalisten und andere Propagandisten heute: Der gehorsame Hilfsarbeiter, der die immergleiche Tünche in die Bottiche füllt, und dann – je nach Tagesparole – mal dieses und mal jenes Etikett draufpappt. (Und die arglosen Kunden im Baumarkt führen dann lange hitzige Diskussionen, bis hin zu wahren Religionskriegen, welches Produkt das beste sei.) Überall dieselbe Tünche, nur manchmal mit verschiedenen Deckeln… und damit wären wir bei den Nachrichten des Tages.

„Heizen kann es ja wohl nicht sein“

Einige von Ihnen haben es dieser Tage mitbekommen: Bühnenphilosoph Dieter Nuhr wurde von der "Deutschen Forschungsgemeinschaft" gebeten, einen Videoclip zur Bedeutung der Wissenschaft einzuspielen. Das hat er getan, und es ist ein kluges erkenntnisphilosophisches Stück geworden. Nuhrs Kernaussage: "Wissenschaft weiß nicht alles – ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig!"

Man hatte nicht mit dem Twitter-Mob gerechnet.

Im Text „Übergewicht und Übermoral" erwähnte ich die Schreiberin Bari Weiss, die bei der berüchtigten New York Times kündigte, und in ihrem Kündigungsschreiben davon schrieb, dass bei jener Zeitung inzwischen der linke Twitter-Mob die Endredaktion betreibe, und es ist wohl nicht nur beim nicht-nur-amerikanischen Leitblatt der Trump-Hasser so…

Nuhr wagte es in der Vergangenheit mehrfach, Thesen zu hinterfragen, die irgendwer als "Wissenschaft" verkündet hatte. Er schmunzelte über die von einer recht kühlen PR-Maschinerie aufgebaute Figur Greta Thunberg ("Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein", merkur.de, 15.12.2019), welch Blasphemie! Er wagte sogar, das durchaus spannende Verhältnis von Merkel und Drosten aufzuspießen ("Ist dieser Drosten noch ihr virologischer Berater?“ oder „Ist sie ihm inzwischen hörig?", laut merkur.de, 5.5.2020).

Der linke Mob mag Witze über links-globalistische Glaubenssätze wirklich, wirklich nicht. Anonyme und nicht-ganz-anonyme Linke schimpften so lange, bis die ach-so-wissenschaftliche Deutsche Forschungsgemeinschaft den nachdenklichen Beitrag des Kabarettisten von ihrer Website herunternahm und öffentlich Abbitte tat (@dfg_public, 31.7.2020) – in den Sozialen Medien ist der Audio-Beitrag, während ich dies schreibe, weiterhin verfügbar (@dfg_public, 30.7.2020).

Linker „Humor“ als Verhöhnung von Andersdenkenden

Im Text „The Left Can’t Meme – Warum Linke keinen Humor können" riss ich an, warum (heutige) Linke aus logischen Gründen nicht in der Lage sind, echten Humor zu formulieren oder auch nur darüber zu lachen (linker "Humor" besteht heute aus Verhöhnung von Andersdenkenden).

Unsere Begriffe von der Welt (unser Weltbild) und die Tatsachen der Welt selbst (die Realität) passen nie perfekt zueinander. Der erste Grund für die Divergenz von Begriffen und Realität ist, dass die Natur/Evolution effizient vorgeht: Praktisch alle unserer Eigenschaften sind dem Prinzip des "gut genug" untergeordnet – und zwar gut genug, um unsere DNA weiterzugeben. (Medizin und private Gesundheitsvorsorge sind zum guten Teil damit beschäftigt, den Verfall des Körpers aufzuhalten, der schlicht dadurch entsteht, dass wir "gut genug" zum Kinderzeugen und Aufziehen gebaut sind und alles darüber hinaus ein Luxus ist, den Mediziner auszudehnen versuchen.)

Auch unsere Alltags-Begriffe funktionieren meist nach dem Prinzip des "gut genug". Kein Begriff enthält alle Informationen über den Gegenstand (Wenn Sie kein Ingenieur sind, enthält Ihr Begriff von Autos wenige Informationen über den Motor-Aufbau). Manche unserer Begriffe sind ganz oder teilweise falsch, manche passen untereinander nicht zusammen, andere Begriffe sind unbeweisbar oder schlicht ausgedacht. In wichtigen Fällen kann die Differenz zwischen Begriffen und Realität buchstäblich schmerzen, und das ist, wo Humor weiterhilft.

Wir scherzen übers Alter, weil es so weh tut, uns selbst dabei beim Auseinanderfallen zuzusehen. Wir scherzen über Ehe und Kinderaufziehen, weil unsere Idealbegriffe und die Realität von beidem auf so lächerliche wie schmerzhafte Art auseinandergehen. Als Dieter Nuhr über die von PR-Profis aufgebaute Figur "Greta Thunberg" scherzte, griff er einen tatsächlichen Schmerz auf, konkret die schmerzhafte Differenz von Thunbergs Rolle als Verehrungsobjekt und die Realität dieses nach eigenen Aussagen unter seelischen Problemen leidenden Kindes. (Randnotiz: Manche Reaktionen auf seine Witze entlarvten unbeaufsichtigt die perfide Propaganda-Strategie hinter der Thunberg-Figur. Es sei unanständig, so hieß es, öffentlich Witze über ein Kind zu machen – es ist der zynische Versuch einer mit viel Geld geölten PR-Maschine, Thunberg gegen jede schärfere Kritik zu immunisieren.)

Humor ist eine Reparaturwerkstatt der Begriffe. Indem wir lachen, beginnen wir bereits mit der Begriffs-Reparatur, denn wir erkennen zumindest an, dass es eine Differenz gibt – und das ist der Grund, warum heutige Linke – wie alle anderen Ideologen! – keinen Humor "können", weder aktiv noch rezipierend.

Ideologen setzen zur Prämisse, dass alle ihre Begriffe "richtig" sind, Humor erkennt an, dass Begriffe unvollkommen sind und immerzu repariert werden müssen – deswegen fürchten alle Ideologen und Diktatoren den Humor, und Humor über ihre Lehrsätze und Autoritäten wird verboten und verbannt, abgestraft und abgeschafft.

Es war folgerichtig und konsequent, dass der linke Mob gegen das Statement eines Witzemachers tobte, der es gewagt hatte, gegen die Lücken und Fehler in linken Glaubenssätzen aufzubegehren (und es überrascht genau gar nicht, dass man sich in stramm linksideologischen Blättern wie sueddeutsche.de, 1.8.2020 hinter die Abstrafung des Witzemachers stellte).

Es war dann doch erstaunlich, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft sich so schnell und so öffentlich vom Kabarettisten Nuhr distanzierte – eigentlich müsste Humor der Wissenschaft näher sein als die blinde Wut der Ideologen – eigentlich…

Wie „meinungsdivers“ verläuft die Verteilung des Geldes?

Wer in den ersten beiden Jahrzehnten dieses Jahrtausends auch nur halbwach die Entwicklung der Welt beobachtete, der kam kaum umhin, eine erschreckende Vereinheitlichung öffentlicher Meinung zu diagnostizieren.

"Wenn es drauf ankommt", wenn es darum geht, Deutschland und die Demokratie zu schwächen, sei es durch den Migrationspakt oder durch geradezu irre Bürgschaften, scheint im "Rahmen des Anerkannten" nur noch eine Einheitsmeinung zu existieren. Von ARD über CDU und FDP, über die Grünen und SPD bis hin zum ZDF (von den wenigen Ausnahmen wie dem erwähnten Nuhr abgesehen, noch…) – überall dieselbe Tünche drin, nur die Deckel sind verschieden.

Nun würde man hoffen, dass zumindest Wissenschaftler "frei" wären in ihrem Denken (und dann auch im Forschen). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft verteilt jedes Jahr mehrere Milliarden Euro an Forschungsgeld. Man fragt sich: Wie "meinungsdivers" verläuft die Verteilung des Geldes? Ich sage es mal so: Wenn es heißt, dass sich angeblich „die meisten Wissenschaftler“ etwa zum Klima einig sind, plagt mich schon länger ein gewisser Verdacht, wie dieses „die meisten“ entstanden sein könnte.

Einschub: Freiheits-Demos in Berlin

In Berlin haben letzten Samstag zigtausende Menschen (manche sagen: hunderttausende!) gegen die mutwilligen Corona-Maßnahmen der Regierung demonstriert – die Einheitsmeinung war sehr entschlossen dagegen (tagesschau.de, 2.8.2020). Ich selbst bin in einem Meinungs-Zwischenraum: Einerseits halte ich es nicht für einen ernsthaften Freiheitsverlust, die Hände zu waschen und im Supermarkt eine Maske anzuziehen, die Japaner oder medizinisches Personal im OP-Saal ganz selbstverständlich tragen, andererseits sehe ich die reale Gefahr durchs Herunterfahren von Wirtschaft und Aufschieben von Operationen. Und, vor allem: Ich bezweifle nicht, dass Leute wie die Merkel-Regierung jede Krise, also auch das China-Virus, dazu nutzen werden, ihre Macht zu stärken und nebenbei die Werte der Demokratie auszuhöhlen.

Politik und Propaganda beschimpften die demonstrierenden Andersdenkenden in heute gewohnter Derbheit, es fielen fast-schon-übliche Beleidigungen wie "Covidioten", wie Regierungsparteien in Deutschland eben über Andersdenkende sprechen. Zugleich: Es muss schon ein magisches Virus sein, dessen Ansteckungskraft sich an der politischen Gesinnung der Personen ausrichtet! Sogar der Staatsfunk stellt fest, dass die marxistischen Black-Lives-Matter-Demos die Corona-Infektionen kaum beeinflusst haben (deutschlandfunk.de, 2.8.2020).

Auch wenn ich nicht jede Meinung der Demonstranten teile – so teile ich definitiv ein gesundes und mich-selbst-erschreckendes Misstrauen gegenüber der vermerkelten Regierung und dem verfluchten Staatsfunk – so bin ich ehrlich glücklich darüber, dass so viele Menschen es wagen, offen der Einheitsmeinung zu widersprechen.

Niemand kennt wirklich "die Wahrheit", zumindest nicht, was diese Erde und dieses Leben angeht, doch wer sich der Debatte verweigert, wer abweichende Meinung verteufelt und Andersdenkende verfolgt, der liegt ziemlich wahrscheinlich auf mehr als einer Ebene falsch. Es könnte sich herausstellen…

Die Berliner Meinungsfabrik verkauft uns eine einheitliche Einheitsmeinung, und sie klebt nur hundert verschiedene Aufkleber drauf – wem die Einheitsfarbe nicht gefällt, der wird fertiggemacht.

Ich freue mich über jeden Menschen, welcher der Einheitsmeinung widerspricht. Heute wird so manches Wort in sein Orwellsches Gegenteil umgedeutet, und dazu gehören "divers" und "bunt", welche Code sind für geistigen Gleichschritt und (oft von "alten weißen Männern") vorgegebene Einheitsmeinung, wenn auch von Menschen verschiedener Hautfarbe aufgesagt.

Ich freue mich, wenn Meinungen tatsächlich bunt sind, wenn wir sprechen, wenn wir Kritik aussprechen und mancher "offiziellen" Meinung widersprechen. Oder, als Aufforderung formuliert: Wenn sie alle in ihrer Einheitsfarbe pinseln, sei der andersfarbige Klecks! Es könnte sich herausstellen, dass du derjenige warst, der die ganze Zeit über richtig lag!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

 

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

Foto: Kramer

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Ilse Polifka / 04.08.2020

Da hat man sie ja schon erfolgreich erzogen. Maskentragen im Supermarkt ( schon mal an das Personal gedacht ? ),  in allen öffentlichen Verkehrsmitteln ( oft stundenlang ) im Restaurant, fünf Schritte bis zu ihrem Tisch, fünf Schritte bis zur Toilette. Sinnvolle Maßnahmen, wenn man seinen Verstand ausschaltet und sich zum Affen machen läßt. Der Hinweis auf Ärzte bei Operationen und die Japaner - dazu fällt mir nicht viel ein. Eine Möglichkeit wäre es auch sich bei Fachleuten, wie Prof. Bhakdi, Dr. Wodarg, Prof. Streeck etc. etc. kundig zu machen. Empfehlenswert auch der Corona - Ausschuß, der sachlich und unabhängig recherchiert.

Peter Ackermann / 04.08.2020

Anknüpfend an die Erfahrungswelt des Autors könnte man dann ja sagen, dass das Subsumieren des (mittlerer Weile veritabel) unbegründeten Zwangs, in D eine Maske tragen zu müssen, das „selbstverständliche“ Tragen einer Maske vieler Japaner und die Arbeitsschutzbekleidung von OP-Personal exakt in die selbstkreierte Metapher der Einheitstünche passt, oder? Es sind genau diese kleinen, alltäglichen Dissoziationen, wie sie hier dem Autor selbst unterlaufen, die es den Medien erst ermöglichen, ein Zerrbild über das Anliegen besagter Demo zu konstruieren. Ich denke nämlich, dass der überwältigende Großteil der Demonstranten nicht dort war, um explizit gegen Hygienemaßnahmen an sich oder Arbeitsschutz zu protestieren, sondern wegen des kleinen, feinen Unterschieds, der sich bei willkürlichem Zwang in Bezug auf „ernsthaften Freiheitsverlust“ einstellt… Nicht Ihr bester Text, Hr. Wegner.

Hansgeorg Voigt / 04.08.2020

Gute Zusammenfassung, nicht ganz so depressiv wie sonst. Die Demonstration in Berlin ist nicht ausschließlich eine, die sich auf Corona bezieht, sondern, wenn der Vergleich auch ein bisschen schräg ist, am ehesten mit der APO 68’er vergleichbar, die gegen ein verkrustetes System der Repression einer großen Koalition aufsteht. Das Leben besteht zunehmend aus Regeln und Verboten, aus Diskriminierung und Mobbing (eine Aufzählung erspare ich mir). Der Rechtsstaat und das Gewaltmonopol wird ausgehöhlt. Und hier liegt der signifikante Unterschied zu den 68’ern, die genau gegen der Rechtsstaat und das Gewaltmonopol demonstriert haben. Heute gibt es “gute” Demonstrationen, wie BLM, Antifa, 1. Mai und G20, die gewalttätig gegen Sachen und Menschen sind. Dagegen stehen “böse” Demonstrationen, wo auch die Polizei sich traut, mit Gewalt vorzugehen und Strafen verhängt werden. Das Meinungsdiktat zieht sich durch die gesamte Presse und Politik mit der absoluten Krönung der Ermahnung von Gottkaiser Steini an die Bevölkerung zur Wachsamkeit wegen Corona bei gleichzeitigem Verstoß dagegen im Urlaub. Nicht ein Presseorgan, kein Sender des ÖRR hat darauf hingewiesen. Das virtuelle Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda hat zugeschlagen. Gleichschaltung erfolgt nicht mehr über die Politik, sondern über ein Minderheit von Influencern und Journalisten.

Bernhard Freiling / 04.08.2020

Bisher war es “nur” ärgerlich. Jetzt wird es zunehmend beängstigend. ++ Die Gazetten sind voll von “17.000 Teilnehmern” an der Berlin-Demo. Gestern wurde auf achgut ein Link eingestellt. Wer dem folgt, der kann rd. 2 Stunden dem Verlauf des Demonstrationszuges zusehen. Wer dies tut und dann immer noch auf die Idee kommt, es wären 17.000 Teilnehmer gewesen, den werde ich in diesem Leben nicht mehr ernst nehmen können. Wie die gesamten MS-Medien diese 17.000 kolportieren können, verstehe ich nicht. Dazu fällt mir nur Eines ein: Lachen wir uns - angeleitet durch unsere Regierung und die MS-Medien - über “Verschwörungstheoretiker” schlapp und merken gar nicht, daß wir längst Opfer und/oder aktiver oder passiver Teil einer Verschwörung geworden sind? ++ Gerade eben schaute ich mir dieses Video an. Nach 2 Tagen online fanden sich rd. 37.000 Aufrufe. Was für mich bedeutet: Der Michel und seine Michaela wollen es gar nicht wissen. DAS ist das wirklich Erschreckende.

Lars Helms / 04.08.2020

Erinnert mich lebhaft daran, wie ich vor 30 (oder so) Jahren im Musikunterricht saß und unserer Alt 68er Musiklehrer mit heiligem Ernst, leuchtenden Augen und Klampfe in der Hand versuchte uns Hannes Wader schmackhaft zu machen. Das führte zu einigen Lachern (leider nicht bei mir, aber man ist ja lernfähig), welche dann den heiligen Zorn besagten Lehrers heraufbeschwörten und dazu führten, dass die Blasphemiker rausgeschmissen wurden. Linke Humorlosigkeit at its best und der Tag, an dem mir linke Ideologie erstmals seine hässliche Fratze zeigte.

Martin Landvoigt / 04.08.2020

Die einheitlich bunte Republik (von res publica) duldet immer wenige Farbnuancen. Und wir wissen ja, welche Farbe heraus kommt, wenn wir alle Farben zusammenschütten: Das Einheitsbunt.

Justin Theim / 04.08.2020

Gut gesprochen, Herr Wegner. Zum Humor und seiner Abwesenheit bei Linken bin ich allerdings etwas anderer Meinung über die Ursachen als Sie. Meine Meinung dazu beziehe ich von dem Schriftsteller Curt Goetz, der zum Thema Humor folgende drei Zitate lieferte: Zieh von einem Menschen die Humorlosigkeit ab und rechne mit dem Rest Humorlosigkeit ist ein Mangel an Herzensgüte und unheilbar Humor ist nicht erlernbar. Neben Geist und Witz setzt er vor allem ein großes Maß an Herzensgüte voraus, von Geduld, Nachsicht und Menschenliebe. Deshalb ist er so selten. Aber man kann darum beten. Besonders das letzte Zitat belegt für mich, warum Humor und links Antagonisten sind. Denn bei Linken findet man weder Herzensgüte noch Nachsicht oder Menschenliebe, auch wenn sie das von sich behaupten. Dagegen jede Menge Hass, Neid und Gewaltbereitschaft zur Anpassung der Realität an ihre Ideologie. Auch am Geist kann oft genug gezweifelt werden, wenn man sich die Protagonisten der Linksgrünen anschaut. Zu Geist haben viele Linke soviel Distanz wie ein Commodore 64 zu KI. Denn wer nur einen Hammer (Ideologie) kennt, für den ist jedes Problem ein Nagel Das zweite Zitat belegt, warum es keine linken Konvertiten zum Humor gibt. Das erste Zitat ist eine Warnung, die durch solche Vorgänge wie um Steimle, Nuhr und viele andere immer wieder neu als berechtigt bestätigt wird und uns zeigt, wie dieser “Rest” aussieht. Zum Schluss noch ein Zitat, das gut die derzeitige Situation beschreibt: Als Trottel dazustehen wäre heutzutage nicht weiter auffallend. Denn wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er von Dummköpfen umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. Die allermeisten Demonstranten in Berlin gehören nicht zu der im zweiten Satz beschriebenen Spezies - gottseidank nicht!

Bernhard Maxara / 04.08.2020

Solschenyzin schreibt über ein zwölfjähriges Mädchen, das der Büste des Josef Stalin einen Schal um den Hals gelegt hatte und den Rest des Lebens dafür im Lager verbrachte - kann alles wiederkommen!

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