Sagen wir es so: der persönliche Glaube an Jesus Christus steht und fällt nicht mit der Katholischen Kirche und innerhalb deren verschiedenen Gruppierungen. Maria Himmelfahrt ist wohl eher eine katholische Legende oder Tradition. In der Hl. Schrift steht davon nichts. Wäre es so passiert, würde es dort ganz sicher geschrieben sein. Im übrigen gibt es viele freikirchliche Gemeinschaften, die die Wahrheiten der Bibel hochhalten. Wohl mit unterschiedlichen Erkenntnissen und Schwerpunkten. Uns Christen eint doch das von Herzen geglaubte apostolische Glaubensbekenntnis. Im übrigen gibt es sowieso keine alleinseligmachende Kirche, sonder nur einen allein seligmachenden Herrn - Jesus Christus!
Als katholischer Christ habe ich die linke Kirche längst verlassen. Das Christentum hat nichts zu tun mit Klimawahn, Islamisierung oder LGKGB*- Phantasien. Unsere Familien und Nationen im Diesseits sowie Jesus im Jenseits bilden den Raum, in welchem wir leben können. Gerade für uns Konservative ist der lateinische Ritus ein Symbol für Stabilität, ein Werkzeug des Vertrauens. Der Zölibat hingegen sollte fallen, egal, was die Leute in Rom so sagen.
Mein Vater, ein laisierter katholischer Priester, erzog uns Kinder im katholischen Glauben und mit einem positiven Gottesbild. Als ich in den 70er Jahren mich mit den Schriften Sartres und Bertrand Russells beschäftigte und darüber mit meinem Vater diskutierte, sagte er zu mir etwas, das ich nie vergessen werde: „Du mußt unterscheiden zwischen Glaubensinhalt und der Institution Kirche. Diese wird von Menschen geleitet, von Menschen wie du und ich mit all ihren Schwächen und Fehlern. Da gibt es bedeutende Denker, Heilige und eben auch Machtbesessene.“ Später trat ich aus der Kirche aus, um dann nach 20 Jahren wieder einzutreten, hatte ich mich doch auf meinen zahlreichen Reisen in Frankreich und Spanien in den Kirchen und bei Gottesdiensten immer wie zu Hause gefühlt. Und ich hatte mich mit theologischen Texten beschäftigt, etwa mit denen Joseph Ratzingers. Ich gestehe, daß ich nach wie vor ein Freund der lateinischen Liturgie bin, aber nicht weil ich einst ein altsprachliches humanistisches Gymnasium besucht hatte. Ich erinnere mich des Besuchs einer Messe in der Kathedrale von Santiago de Compostela. Die Kirche voll besetzt mit Pilgern aus aller Herren Länder, die Messe in galicischer Sprache. Dann trat eine Ordensschwester vor und kündigte an, daß nun das Pater noster und das Ave Maria in lateinischer Sprache gebetet werde. Und auf einmal erfüllte die bisher schweigenden Gemeinde mit ihrer Stimme das Gotteshaus, jeder kannte noch die originalen Texte. Ja, ich habe immer noch gewisse Schwierigkeiten und Probleme mit der katholischen Kirche, aber unsere abendländische Kultur basiert nun einmal auf der Antike und dem Christentum. Dagegen hat etwa der Islam mir nichts zu bieten.
,,Was geschieht eigentlich mit all den Kirchen, die bald nur noch dazu dienen, von ihren Türmen herab die Zeit anzuzeigen? Werden sie umgewidmet (zu was eigentlich?) oder am Ende dem Verfall preisgegeben?” Ein Blick zu den pragmatischen Briten bzw. Schotten reicht: Man macht aus ihnen Museen, Jugendherbergen, Cafés. Gibt’s bei uns auch schon: Magdeburg, Prester See nahe der Elbe, Restaurant ,,Die Kirche”.
Vielen Dank für Ihren Artikel. Kleine Anmerkung: für Leser aus dem Rhein- Main Gebiet- in Frankfurt wird in der Deutschordenskirche von engagierten Priestern die „Extraordinaria“ zelebriert.
@Rolf Lindner: “Gottes Strafgericht” wird kommen. Also ich sehe das ziemlich tiefenentspannt. Hab mal kurz überschlagen. Also wenn jeder Mensch nur einen 5-Minutenprozess vor Gott bekommt, dieser 8 Stunden pro Tag Gericht hält, so muss man bei derzeit ca. 8 Milliarden Menschen plus alle die jemals gelebt haben mit einer Wartezeit auf “seinen Prozess” von grob bis zu 1 Millionen Jahre rechnen. Ist dann nicht schon alles verjährt?
Die Hoffart des Menschen wird ihn stürzen; aber der Demütige wird Ehre empfangen! (Sprüche Salomos 29:23)
@Andrea Nöth, es will niemand, dass “Missbrauchsopfer schön ihren Mund halten” sollen. Es ist gut, dass sie reden und jene schmierigen Pfaffen gehören verknackt. Missbrauch gibt es seit ewigen Zeiten, nicht nur in der katholischen Kirche. Das ändert nichts daran, dass es aus der Kirche heraus besonders ekelhaft ist. Mich als Katholiken beschämt das besonders. Gerade ist ein Kinofilm in den USA besonders erfolgreich. Es geht um reale Kindesentführung und Missbrauch im ganz großen Stil. Der Name: “Sound of Freedom”. Der Film wird aktuell von jenen besonders bekämpft, die sich immer besonders eifrig zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ausgelassen haben. Seltsam, nicht? Dem woken, linken Hollywood ist dieser Film ein Dorn im Auge. Das wirft Fragen auf. “Sound of Freedom” wird sicher auch in Deutschland Thema werden. (Das ist übrigens ein Filmtipp!)
“Doch man darf annehmen, dass die vom Mainstream – nicht zuletzt in der Absicht, mit den Kirchen eine der letzten überkommenen Autoritäten zu vernichten – hochgespielten Skandale für den Einzelnen oft nur die letzte moralische Rechtfertigung darstellen, sich von einer angesichts der Verlockungen von Materialismus und Individualismus bedeutungslos oder sogar hinderlich gewordenen Glaubensorientierung endgültig zu verabschieden.” Richtig erkannt! Doch es ist meist wohl noch banaler: Man hat einfach keinen Bock, zur Messe zu gehen, man hat keinen Bock, sich mit der eigenen Fehlbarkeit zu beschäftigen (Demut ist vollkommen unmodern) und man will einfach die Kohle für die Kirchensteuer sparen. Das Ganze wird dann moralisch verbrämt (“Da trete ich aus, weil wegen dem Missbrauch in der katholischen Kirche und so…”) Aus der evangelischen Kirche in Deutschland treten noch mehr Leute aus, ohne den Missbrauchsvorwand, obwohl da massenhaft Frauen predigen und obwohl die “bunter” ist, als jeder Karnevalsverein. ” (...) mit dem Christentum zerbröselt nicht mehr und nicht weniger als das kulturelle Fundament des einst christlichen Abendlandes.” So ist das - und ich glaube, dass es so gewollt ist. Denn das Christentum ist wichtiger Teil des Mörtels unserer westlichen Gesellschaften. Der Zeitgeist will alles beliebig neu definieren können, nach eigenem Belieben, zum eigenen politischen Nutzen. “Bunt” kann nämlich alles bedeuten - und nichts. Es ist beliebig befüllbar. Gestern war noch Frieden gut, heute ist Krieg gut. Jesus ist eindeutig. Deshalb stört er. Die Botschaft Jesu ist zudem das Einzige, was der Expansion des Islam etwas entgegensetzen kann. Mit “Buntheit” oder Atheismus wird man keinen Moslem oder ernsthaften Sucher nach Gott überzeugen. Das christliche Gottes- und Menschenbild gibt stringent Antworten auf metaphysische Fragen und prägte abendländisches Denken. Was Jesu Botschaft bietet, ist Hoffnung und Halt in den beklopptesten Zeiten. Das bekommen sie nicht kaputt.
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