Recht haben Sie, er hat sich in all den Jahren nicht gezeigt, wo die CDU seine Intelligenz und seine Erfahrung dringend benötigt hätte. Entweder war ihm seine Partei fremd geworden oder er wartete auf den richtigen Moment. Letzteres wäre nahe Ihrer Einschätzung. Sein kürzlich gegebenes TV-Interview irritierte, weil es seine politische Richtung nicht erkennen ließ. Es liegen Jahre zwischen seinem letzten politischem Engagement und der heutigen Situation. Die personalpolitische Gemengelage der CDU ist fragmentiert, uneinig und, schaut man sich die Bewerber für künftige Aufgaben an, mit unterqualifizierten, unerfahrenen und variationsgeschmeidigen Personen, weder stabil noch zukunftsorientiert. Was kann Merz einbringen versus AKK, Spahn etc.? Intellektuell stellt er sie allesamt in den Schatten. Er ist konservativ, nicht unmodern, er kennt die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Themen bestens, er wirkt glaubwürdig und vertrauenswürdig, ist anerkannt, respektiert, ein harter Verhandlungspartner, er spricht ein sauberes und deutliches Deutsch. Er hat gelernt und Erfahrung gesammelt. Es ist gut und hilfreich, Abstand zu gewinnen und deutsche Politik von außen zu beobachten. Merkel hat mit ihren Vasallen den Zaun um die CDU hochgezogen. Merz (und andere Gegenspieler) wissen sehr genau, dass öffentliche Revolte oder Kritik an der CDU-Politik mit dem Deckmantel der Merkel’schen Nächstenliebe erstickt worden ist, sie wäre im Sande verlaufen. Ich gebe Merz gerne eine Chance, uns zu überzeugen. Er kann es.
“Du darfst nicht zu oft mit einem Feinde kämpfen; denn sonst lehrst du ihn deine gesamte Kriegskunst.” Napoleon I. Bonaparte Herr Merz hat sein Pulver frühzeitig verschossen und kann nicht mehr nachladen.
Was mir von Merz noch in den Ohren klingt:“Ich unterschreibe jeden Satz!” Ob er mittlerweile den schäbigen Umgang mit Helmut Kohl bereut? Wäre mal interessant zu wissen, ob er heute noch zu seinen Worten steht.
Machen wir uns nichts vor: Merz hin oder her, ein ,,Erlöser” ist nicht in Sicht oder erwünscht: 87% der Wähler unterstützen Parteien, die linksgrüne Politik für gut oder unabwendbar halten, der Würgegriff der Medien hat seine Wirkung nicht verfehlt.
Zitat: “Wegen seiner scheinbar wirtschaftsliberalen Positionen wurde er für einen Konservativen gehalten, wenigstens von den orientierungslosen Konservativen als Verlust betrauert.” Auf den Punkt getroffen frau Lengsfeld. Der Mann war und ist aus meiner Sicht noch um Längen gefährlicher als die derzeitige Katastrophe. Und dann die Alternativen. Die krampfende Karrenbauer, ein Spahn der schon derzeit als Minister hoffnungslos überfordert ist oder der scheinheilige Düsseldorfer, der in Wahrheit noch grüner als Merkel selbst ist.
Danke, Frau Lengsfeld. Bis eben habe ich noch gemeint, dass ein guter Redner auch ein guter Politiker sein könne. Nach ihren Darlegungen habe ich meine Meinung über Fr. Merz geändert. Er hat wohl neben dem Kampfeswillen auch keine so genannte Hausmacht. Selbst wenn er durchkäme, würden ihn viele Möchtegern-Aufsteiger zerrütten. Es fehlt ihm höchstwahrscheinlich das dicke Fell seiner Konkurrenz.
Ad Merkel: niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. Ich glaube es erst, wenn sie weg ist. Ich wittere Taktik. Neue Darsteller, alte Linie. Ad Merz: Polit-Darsteller. Leberwurst und Feigling sind treffende Bezeichnungen. Der linke Mainstream ist im Kern eine Minderheit. Er wirkt nur scheinbar so groß, weil die nicht wenigen Michel-Schafe fast jeder Propaganda, die aus den korrekten Funkhäusern geplärrt werden, willig folgen. Den heute lebenden Schafen ist der Wolf als Feind unbekannt. Sie halten ihn für einen Hirtenhund und was folgt kann man sich denken und erfolgt auch so. Aber Grüne sehen im Wolf eine Beteicherung der deutschen Natur. Das ist eine Metapzund beruht auf echte Ereignisse.
Spannend wird vor allem das Procedere der Wahl. Gibt es vielleicht doch eine Urwahl oder entscheidet die Fraktion über die oder den neuen Vorsitzenden? Wieviel Kandidaten und wer darf letzendlich in eine vermutliche Stichwahl ? Auch bei diesem Thema hatte sich die Kanzlerin gestern herrlich blamiert. “Es wäre doch eine schöne Sache nach 18 Jahren wieder frei und demokratisch über einen neuen Vorsitzenden zu entscheiden”. Und woran und an wem hat"s die letzten 18 Jahre gelegen , dass es nicht so war ?
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