Es gibt nicht “die Belgier”, und den Spiegel und die Welt als Quellen für ein Bashing heran zu ziehen ist ganz und gar daneben, Würde ein seriöses Medium wie die Achse denn diese Blätter auch zitieren, wenn es um den Islam, das Klima, Israel oder Trump ginge? Es ermordeten nicht “die Belgier” Millionen von Afrikanern. Gegen die Dutroux-Bande und ihre Machenschaften gingen 300.000 Belgier auf die Straße; so viele Menschen bekommt man in Deutschland nur zusammen, wenn ein Wolf erschossen wurde. _ Gegen den Karnevalswagen in Aalst gibt es mehr Stimmen als für. Exemplarisch zitiere ich aus einem Bericht des Belgischen Rundfunks: “Karikaturen wie die von Aalst sind keineswegs harmlos. Sie sind Teil einer Geschichte, einer Tragödie, eines Jahrhundertverbrechens. Karikaturen, die Kampfmittel in einer antisemitischen Hetze waren, die letztlich im Holocaust gegipfelt ist. Und wenn jemand solche Bilder auskramt, dann hat das nichts mehr mit Humor zu tun. Zu Recht hat die jüdische Gemeinschaft hier Klage eingereicht, zu Recht hat auch die EU-Kommission den Festwagen verurteilt. Solche Bilder gehören einfach nicht in unsere Straßen. Erst recht nicht in Europa.” _ Wer wie im obigen Artikel über eine Zeitspanne von 150 Jahren belgische Zustände zu einem vernichtenden Gesamtbild komprimiert, sollte dann bitte auch die Jahre 1914-18 und 1940-45 nicht überschlagen. _ Es geht mir ganz und gar nicht darum, belgische Zustände in vielen Bereichen schön zu reden, erst recht nicht den Skandal von Aalst (zu dem ich gerade selber vor Ort recherchiere). Allerdings geht Kritik auch auf sachliche Art und nicht mit billigster Polemik, wie sie selbst unsere Staatsmedien nicht besser hinbekämen. Lieber ein Manneken Piss als eine Angela Merkel. Gruß aus Belgien.
In Belgein gab es nun mal eine Gruppe orthodoxer Juden, die sehr reich war - die Diamantenhändler . Die Belgier haben keinen Grund, dieses Stück ihrer Geschichte und zum Teil Gegenwart aus Gründen der politischen Korrektheit zu verleugnen. Die Ratte hätten sie weglassen und durch einen blutigen Diamanten ersetzen sollen.
Ein gewisses Befremden stellt sich schon ein, wenn einem wieder einfällt, daß aus diesem Land in den nächsten Jahrzehnten Richtlinien für das Zusammenleben aller Europäer entsendet werden, die eine bessere Zukunft verheißen und an Verbindlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen werden.
In der Tat schon erstaunlich, das im Zentrum des seit dem 19. Jhd. andauernden flämisch-wallonischen Konflikts, mit gutnachbarschaftlicher Unterstützung aus Molenbeek, die “Einigkeit” Europas gesteuert wird. Einen symbolträchtigeren Ort hätte man nicht finden können.
Vermutlich, aber nur vermutlich, ist es in D ratsamer, soviel humorale Hochbegabung wie die Aalster Jecken von 2013 zu unterlassen. Möglicherweise ist es sogar besser, auf die traditionalistische Darstellung jüdischer “Geldsäcke” zu verzichten, wenn auch vielleicht nur, weil sie noch unorigineller und witzloser als die meisten anderen Faschingsmotive ist. Dass der streng traditionelle Antisemitismus, wie er in Aalst 2019 inszeniert wurde, durchaus eine Verbindung zu dem der Nazis und damit zum Holocaust hat, ist allerdings trotzdem in weiten Kreisen bekannt. Dagegen ist “Israelkritiker” auch bei uns eine Qualifikation mit Zukunft. Alles, was “intellektuell” qualifiziert, ohne mit nervigen und überflüssigen Ausbildungen (die keiner verlangt) oder auch nur ein paar Googleklicks verbunden zu sein, erfreut sich großer Beliebtheit. Für Extremismusforscher, die nicht mal den Rechtsextremismus als totalitär begreifen, weil sie zwar gegen ihn schwurbeln, aber keine Ahnung davon haben, was “totalitär” bedeutet, und für die zumindest der linke Extremismus nicht existiert, ist der Tisch genauso gedeckt wie für Islamfachleute, die nicht mal den Koran auf deutsch gelesen haben, die Scharia für (“rechtspopulistisches”) Schlagwort halten und das islamische JA! zur Sklaverei mit einer besonders feinsinnigen sozialen Verantwortung verwechseln. Es ist durchaus noch reichlich Platz für weitere derartige Koryphäen. Na, und erst für Israelkritiker!
Mag ja zynisch sein, aber ich wette, der Aufschrei ob eines solchen Umzugswagens (der direkt aus den Fantasien eines Julius Streichers kommen könnte) anlässlich eines Umzugs in, sangwerma, Köln, Mainz, oder Düsseldorf, wäre ein feuchter Furz, verglichen mit dem Krawall, der entstünde, erdreistete sich jemand, terroristische Islamfetischisten als solche auf einem Umzugswagen darzustellen. Letzteres würde jede Menge selbsternannte Gutmenschen aus ihren Löchern holen, die sofort und ohne Luft zu holen versichern würden, Islam sei eine Religion des Friedens und “divers” (völlig egal, dass Religionsgelehrte ständig versichern, es gäbe nur EINEN Islam!), man könne also nicht alle in einen Topf stecken (natürlich kann man gemäßigte Muslime nicht für die Ausschreitungen extremer Hirnloser verantwortlich machen, aber man kann sich darüber wundern, dass von muslimischer Seite, so insgesamt betrachtet, die Aufschreie angesichts von Attentaten doch eher verhalten sind). In Sachen beleidigtsein, das muss man Muslimen allerdings zugestehen, sind sie Spitzenreiter, es ist also weitaus gefährlicher, sie zu beleidigen, als Juden. Gott sei gepriesen, dass es Israel gibt. Ich würde sonst nicht ausschließen, dass es noch weitaus härter gegen jüdische Mitbürger zur Sache ginge. Angesichts der Feigheit und teilweise schlecht verhohlenen Judenfeindlichkeit unserer Politiker wäre das auch in Deutschland keinesfalls undenkbar.
Hätte der Wagen einen geldgierigen Herrn Juncker oder Draghi gezeigt, so wäre das aktuell gewesen und hätte halbwegs getroffen. Oder Ölscheich, oder Zwerg aus “Smaugs Einöde” aber das ist einfach nur matt ... Ach ja - das Klischee Ölscheich ist ja tabu ...
Es zieht sich eine Spur des Chaos von Brüssel über Limburg, Lüttich, Luxemburg bis ins Ruhrgebiet. Merkwürdigerweise haben auch Schonklod, Asselborn, Timmermans ihre Wurzeln in diesem Bermudadreieck, von den beiden Ministern aus dem Saarland ganz zu schweigen. Aufklärung geht anders.
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