@Genauso, Herr Weidner. Die Überheblichkeit der Autorin kennt uns “Piefkes” gegenüber leider keine Grenzen. Alle Deutschen - egal aus welcher Region - in einen Topf zu werfen, ist schon ein Meisterstück an Borniertheit. Was nun das Thema Höflichkeit und Charme in Österreich anbelangt, so habe ich selten so unfreundliche Menschen getroffen wie gerade in Wien. Eines muss ich den Österreichern allerdings lassen. Mit Sebastian Kurz und K. H. Strache haben sie die richtigen Männer ins Parlament gewählt. Diese weise Entscheidung haben sie uns Deutschen voraus.
Es gibt zweierlei Deutschlands, einmal das nordisch protestantisch preußische und dann das katholische südliche, das zusammen mit Östereich leider, leider den deutsch-deutschen Krieg 1866 verloren hat. Man mag sich nicht ausdenken, welcher Segen es gewesen wäre, hätte man damals Preussen geschlagen! Mein Vater hat immer gesagt, man hätte nach dem Krieg Deutschland nicht in Ost-West teilen sollen, sondern quer. Das Problem Deutschlands ist der Protestantismus, den es im Süden natürlich auch gibt, man denke nur an die schwäbischen Pietisten, die auch nur schwer auszuhalten sind. Ehrlich gesagt, mir ist Hans Moser auch lieber, als Martin Luther oder Katrin Göhring Eckardt: lieber Humor und a bisserl a Schmäh als “sola fide” bis in den Tod.
Naja, solch eine emotionale, pauschale Sicht darf man privat natürlich haben. Im speziellen Fall trifft sie einige typisch deutsche Schwächen ja auch zu recht. Das schwarz/weiß- Denken, aktuell ja mehr ein grün-rot/braun-Denken ist uns Deutschen sicher eigen. Dies spüre ich als Sachse zur Zeit ganz besonders. Selbst als liberaler Konservativer ist man heute für die linke Fraktion schon ein Brauner. Da hilft es auch nichts, dass ich mir nur noch weiße Schokolade kaufe und keine Sonnenbrille mir braunen Gläsern trage. Wir Sachsen sind, da können die selbst ernannten Guten schmähen soviel sie wollen, ein liebenswertes Völkchen. Wir sind sowenig fremdenfeindlich, wie einer, der seine Wohnungstür abschließt, nicht gastfeindlich ist. Wir haben aber eine spezifische, 40-jährige Erfahrung mit “progressiven” Menschheitsrettern, die bei uns einen feinen politischen Instinkt geprägt hat. Genug davon. Ich persönlich bin eher ein alter Grantler und halte lieber etwas Distanz. Bei meinen kürzlichen Österreich- Urlaub habe ich das freundliche Entgegenkommen der Einheimischen aber wieder als wohltuend empfunden. Ambivalent, ja.
Naja Frau Schütze-Schröder, was soll uns Ihr Beitrag sagen? Die Probleme, die wir in D. haben, sind keine Stilfrage, liebe Frau Schütze-Schröder. Es geht nicht darum, möglichst charmant zu sein, sondern dieses Land in eine erfolgreiche Zukunft zu führen und das, genau das, wird von der Regierung nicht getan! Es ist ein Trauerspiel, wie hier die Zukunft nicht nur unseres Landes verspielt wird.
Die Autorin spircht mir aus der Seele mit dem Hinweis auf die fehlende Liebenswürdigkeit im Umgang und das nicht zu unterbietende Niveau von Politikern und Medienleuten gegenüber ausländischen Politikenr und natürlich allen Andersdenkenden. Wir könnten tatsächlich ein Land sein, in dem wir gut und gerne leben. Pech hat nur, wer hier schon länger lebt und sich dann noch erlaubt, seinen Arbeitsplatz zu verlieren oder aus gesundheitlichen Gründen hilfebedürftig wird. Dem droht ganz schnell die berufliche Resterampe aus Staatsdienern, die alles daran setzen, Deutschen in Not die volle Unterstützung an der Existenzvernichtung angedeihen zu lassen und das ohne Rücksicht auf Verluste. Von den Mitbürgern und Hilfeorganisationen ist in den Regel keine Hilfe zu erwarten. Also warten jetzt viele Abgehängte den Tag ab, wenn der restlichen Urbevölkerung in diesem failed state das gleiche Schicksal blüht, wie es Millionen Deutsche schon erleiden müssen.
Sehr geehrter Frau Schütze-Schröder, der ehemalige Staatsfeind und nachmalige Außenminister Josef Fischer über deutsche Beziehungen zu den Kleinen: “...sie haben vor dem Koloss D soviel Angst, dass sie ständig auf einen Abfluss seiner Kräfte orientieren.” Fischer muss das aus den Hinterzimmern der Macht haben. Das heisst letztlich, D Geld abzuziehen, was internationale Praxis und Gewohnheit geworden ist. Im Grunde ist die EU eine Umverteilungsmaschine. Die Aufgabe der DM war eine Kapitulation. Von Regierungen in D wird das immer neu akzeptiert. Man nannte das früher “Scheckbuch-Diplomatie”. So etwas ist selten, es erfordert die 103% Kraft. Österreich hat etwa 1/10 der Größe, es gehört zu den Kleinen. Es bettelt nur deswegen nicht, weil es in seiner Seele deutsch geblieben ist. Es leidet aber an Österreich-Ungarn, wo es den Charme her hat. Deutschland verändert sich (oft zwangsweise) immer wieder, Österreich bleibt Habsburg. Die Regierung Kurz passt, deswegen ist sie da. Die Deutschen machen massenweis in den Alpen Urlaub, sie wandern sich fast tot. Andere arbeiten dort, sind umgezogen. Sie mögen Österreich sehr. Im Grunde gehört es dazu, wie eine kleine Schwester, die immer mal freundlich verspottet wird. Schade, dass Sie Weanerisch abgelegt haben. Für heut, küss’ die Hand, gnä’ Frau.
Schrecken in der Morgenstunde! Die Seite von achgut.com kann im free WLAN der Hamburger Meile nicht aufgerufen werden! Zensur im öffentlichen Raum! Ganz schlimm!
Friedrun,auf mich als exdeutscher wirkt deine kritik eher wie eine liebeserklærung an Deutschland ,gewuerzt mit wehmut .Habe mich vor 15 jahren verabschiedet weil ich die stimmungen in der gesellschaft einfach nicht mehr ertragen konnte.Die allgegenwærtige kontrollen im privaten bereich:das darfst Du doch nicht sagen,nicht mal denken,das ist politisch nicht korrekt,Du musst mal deine position ueberdenken usw .Ich kam mir vor wie hinter unsichtbaren gittern.Dabei sehe mich als liberal-konservativ,also in keiner weise irgendwie extrem.—-Wenn ich die meldungen aus D lese und høre ,beglueckwuensche ich mich fast tæglich zu meinem entschluss auszuwndern.In Skandinavien herrscht noch der geist der aufklærung:frei gedanken und freie rede.—-Jetzt noch eins :meiner meinung nach sind die Østerreicher sowieso die besseren Deutschen.
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