Wenn ich auf 3Sat -bevor der Spielfilm anfängt- mal österreichische Nachrichten schaue, fällt mir immer eine gemütlich-warmherzige Gelassenheit auf, die ich im kalten und hysterisch überreizten Irrenhaus “Deutschland” vermisse. Dies ist besonders bemerkbar bei der Öko-Hysterie und dem AfD-Bashing. By the Way: Wien ist zum 9.ten Mal (!) zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden. Das sagt doch einiges aus !
40 Jahre Beute - Wiener u kann dem nicht zustimmen, gerade in Sachen Freundlichkeit. Auffallend allerdings der Unterschied der pol Lage : Hier die Abwahl Grüner Weltverbesserer, dort der tgl Kampf um das Gutsein, vom Diesel übers Klima bis zum Asyli. Der Hausverstand hat auch in D noch die Mehrheit, aber wehe, wehe,wenn ich auf die Enkel sehe…
Österreich und Deutschland? Mir fällt der Spruch von Bruno Kreisky ein: “Wenn ich Urlaub mache, fahre ich am liebsten nach Bayern—da bin ich nicht mehr in Österreich und noch nicht in Deutschland”.
Danke! ich knn die Betrachtung nachvollziehen, auch wenn ich erst später geboren wurde. Wir sind vor 11 Jahren von D nach Ö ausgewandert, und ich habe schon vor einiger Zeit immer wieder festgestellt, daß ich sehr froh darüber bin. Am Anfang haben wir, präpotent (habe ich in Ö gelernt) wie wir Deutschen nun einmal sind, immer gesagt, in Österreich ist der Balkan näher… da man mit Übertretungen, z.B. Schwarzbauten (im speziellen Fall ein sehr großer….) sehr konziliant umgeht…das brachte uns zum Staunen! (Typisch Deutsch, es so negativ zu formulieren ;D). Mittlerweile sind wir gut integriert, würde ich fast behaupten, uns zieht auch nichts zurück. Mein Lebensgefährte ist mittlerweile österreichischer Arbeitgeber. Ich habe mich einbürgern lassen (hat echt Geld gekostet und ich musste selbstverständlich einen Staatsbürgerschaftstest machen!) und arbeite nun an meiner Assimilation. Fleißg arbeiten und Steuern zahlen ist eh selbstverständlich. Sprachlich gelingt es schon, da mir manchmal der österreichische Begriff (Austriazismus) sofort auf der Zunge liegt, aber ich echt nach dem deutschen suchen muss! ;D Das liebe ich sehr! Leben und leben lassen, ist hier einfach deutlich zu spüren. Die Regierung muss auch schneller reagieren, weil Österreich ein kleines Land ist. Und allein die Steuerreform, die mir monatlich fast 100€ netto mehr beschert hat, ist doch in D nie gemacht worden.
Mozart, Haydn uva. waren Bürger des “Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation”, dessen Hauptstadt jahrhundertelang Wien war. Und nicht zu vergessen: Jener, der Deutschland zwischen 1933 und 1945 diktierte, war Österreicher, nach dem 1.Weltkrieg strebte der deutschsprachige Rest der Donaumonarchie zur Wiedervereinigung mit dem übrigen Deutschland, was aber von den Westmächten entgegen des Selbstbestimmungsrechtes der Völker verhindert wurde, und 1938 wurde die durchgeführte Wiedervereinigung von den meisten Österreichern freudig begrüßt (zumal der damalige Reichskanzler ja Österreicher war). Die (geistige) Trennung zwischen den beiden deutschsprachigen Bundesrepubliken begann erst nach dem 2.Weltkrieg. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Buch zur Fußballweltmeisterschaft 1966, in dem noch deutlich die Nähe der beiden deutschsprachigen Bundesrepubliken beschrieben wurde. Außerdem: Zwischen Norddeutschen, Berlinern, Sachsen, Westfalen, Badenern, Schwaben, Baiern, Tirolern, Salzburgern, Kärntnern, Burgenländnern, Wienern usw. gibt es schon einige Unterschiede, die mit den Staatsgrenzen ziemlich wenig zu tun haben.
Verehrteste Frau Schütze-Schröder, haben Sie sich beim schreiben Ihres Aufsatzes über das ‘Liebe Deutschland’ auch nur ein einziges Mal gefragt,, weshalb in Österreich die selbe Sprache wie in der BRD gesprochen wird? Sehr wahrscheinlich nicht, weil Ihr Studium der Sozialpädagogik sicherlich einen Zweig europäische Geschichte nicht umfasste, auch wenn Sie angeben, in Paris mit einer korsischen Ladenbesitzerin über Napoleon parliert zu haben. Deutsche und Österreicher sind nämlich nicht Äpfel und Birnen, das schon ‘unser Bismarck’ wußte, dies aber den Habsburgern in Wien nicht intensiv genug zu verdeutlichen wußte und deshalb nun die Österreicher mit der kleinen österreichischen Lösung (nach K.u.K.) seit 1919 leben und unter dem piefigen großen Bruder im Norden frustbeladen leiden müssen. Aber es geht aufwärts - gewann doch kürzlich RB Salzburg gegen RB Leipzig im Championsligue-Fußball. Na, wenn das kein Aufwärtstrend ist, gell? Allerdings muß ich neidlos gestehen, daß ich gern Ihren (oder nicht?) Herrn Kanzler Kurz in Berlin schalten und walten sehen würde. Wenn nur Bismarck im ausgehenden 19. Jahrhundert weniger Rücksicht auf die monarchistischen Egoisten in der Wiener Hofburg genommen hätte.
Guter Text, aber ine Sache stört mich schon: Eine Dichotomie zwischen Deutschen und Österreichern aufzumachen, ist für vor 1866 (Herausdrängen Österreichs aus dem Deutschen Bund) anachronistisch, vor 1806 (Ende des Hl. Römischen Reiches) absurd und für das Mittelalter geradzu grotesk. Mozart war eben Deutscher, konkret Salzburger bzw. später Österreicher, ebenso wie Goethe Deutscher und konkret Reichsstadt-Frankfurter war. Erst das Naziregime führte im Nachgang dazu, dass eine eigenständige, sich von “deutsch” abgrenzende österreichische Nation erfunden wurde (ist nicht pejorativ gemeint, jede Nation ist in gewisser Weise eine Erfindung, zuweilen freilich eine nützliche). Übrigens war der gnadenlose Opportunist Bundeskanzler Renner vor der SPÖ noch während des 2. Weltkriegs der Meinung, es gäbe keine eigenständige österreichische Nation, um nach dem 2. WK das genaue Gegenteil zu propagieren. Ist auch völlig in Ordnung, aber das Ganze auf vergangene Jahrunderte zurückzuprojizieren ist völlig a-historisch.
In jeder Epoche und unter jedem Zeitgeist, gibt es eben bestenfalls nur 20% Germanen. Der Rest sind immer Deutsche: das heisst obrigkeitshörige Untertanen, die komplett opportun bis in den Haarspliss, immer treu dem Zeitgeist ergeben, egal wie radikal und absurd er ist. Selbstständige Denker, mit genug Cojones sind immer die Minderheit in Deutschland. nach der APO, also seitdem den das anti-deutsche Mehrheitsmeinung ist, gibt es eigentlich nichts “deutscheres” als sich anti-deutsch zu verhalten. Vor der APO und jeder Gegen-die -Mehrheit Bewegung habe ich Respekt, aber heutzutage “mutig Haltung zeigen”, das ist so dermassen herdentier-piefig obrigkeitshörig-deutsch, einfach lächerlich. Das Hauptproblem dabei ist, das deutscher Zeitgeist idR ziemlich extrem ist. Deutschland kann wenig moderate Mitte: Nehmen wir einfach mal die Erziehungs-Paradigmen: Auf der einen Seite die Horror-Erziehungsanstalten der 60er und auf der anderen Seite das extreme Antiautoritäts-Modell das Psychopathen verhätschelt…. Tausend andere Beispiele, aber geeint unter der Konstante: Beifall von 80% Deutschen und Missfallen der 20% Germanen.
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