Peter Grimm / 07.11.2023 / 15:30 / Foto: Von Löwengard, Gemeinfrei / 18 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Jährlich ein halber Wumms für die Migration

Der Bundeskanzler denkt bekanntlich in Kategorien wie Wumms und Doppel-Wumms. Zieht man diese zur Berechnung der Kosten der gegenwärtigen irregulären Migration heran, dann bekommen wir diese vielen, vielen Menschen für nur einen halben Wumms jährlich.

Die Welt berichtete als Hintergrundinformation zur Migrations-Ministerpräsidentenkonferenz, dass sich in diesem Jahr die Kosten für „Flucht und Migration“ auf 48,2 Milliarden Euro belaufen werden. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber den 42 Milliarden, die es im letzten Jahr noch gewesen sind. Knapp 50 Milliarden kostet die deutschen Steuerzahler inzwischen also jährlich, was der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt vor einigen Jahren noch den Jubelruf „Wir bekommen Menschen geschenkt!“ entlockte.

Ganz schön viel, denkt sich der steuerzahlende Bürger jetzt vielleicht, zumal ihn die Welt darauf hinweist, dass das ungefähr dem Verteidigungsetat entspricht. Und der reicht für die Bundeswehr offenbar hinten und vorne nicht. Wie man jüngst lesen musste, müsse an den Verpflegungskosten für die Bundeswehr gespart werden, weshalb es bestimmte Dinge wie Rindfleisch oder Obst für unsere Landesverteidiger bald nicht mehr gibt, zumindest nicht mehr in der Kaserne.

50 Milliarden, das ist auch der Betrag, den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für die nächsten vier Jahre zur Rettung eines Restbestands deutscher Industrie vor den hohen Energiepreisen ausgeben will. Die staatliche Finanzierung irregulärer Migration verbraucht also in einem Jahr das, was die Regierung zur Industrierettung für vier Jahre eingeplant hat. Da klingen dann 50 Milliarden wieder recht viel.

Dass die deutsche Migrationspolitik die Steuerzahler viel Geld kostet, ist natürlich eine Botschaft, die die ohnehin schlechte Stimmung bei vielen Bürgern, vor allem bei den Steuerzahlern unter ihnen, nicht gerade aufhellt. Das ist nicht gut in einer Zeit, in der die Regierenden gerade gezeigt haben, dass sie bei der verfehlten deutschen Migrationspolitik kein Umsteuern, sondern nur ein paar ganz kleine Kursänderungen planen.

Aus der Sicht der Regierenden kommt schlechte Stimmung bei den Regierten nicht von schlechter Regierungspolitik, sondern nur daher, weil den Regierten nicht gut genug erklärt wurde, wie gut die Regierungspolitik ist. Wie aber soll man die Migrationskosten besser erklären oder verklären? Das ist ganz einfach: Man ändert die Maßeinheit und spricht nicht mehr von Milliarden. Bundeskanzler Olaf Scholz hat da schon gute Vorarbeit geleistet, indem er den „Wumms“ in den Sprachgebrauch deutscher Politik eingeführt hat.

Der Wumms liegt bei ungefähr 100 Milliarden. Diese Summe umfasste das Hilfspaket, das Scholz erstmals als Wumms bezeichnete. Als Scholz dann ein 200-Milliarden-Paket für die sogenannte Energiepreisbremse ankündigte, sprach er vom Doppelwumms. Wir können also getrost davon ausgehen, dass ein Wumms ungefähr 100 Milliarden Euro entspricht. Gemessen daran, kosten uns die Migranten nur einen halben Wumms im Jahr. Und einen halben Wumms werden sich die Bürger für die Zuwanderung ja wohl leisten können. Zwar kommen nicht die Fachkräfte, die das Land braucht, sondern überproportional viele Kostgänger, der Alltag in vielen deutschen Stadtvierteln ist doch spürbar spannender geworden.

Aber unabhängig von der Migration ist es doch eine originelle Idee, die so bedrohlich klingenden Milliarden in kleine süße Wumms-Zahlen umzurechnen.

 

Peter Grimm ist Journalist, Autor von Texten, TV-Dokumentationen und Dokumentarfilmen und Redakteur bei Achgut.com.

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M.Schoder / 07.11.2023

Kein Umsteuern? Nur kleine Kurskorrekturen? Sie haben das nicht richtig verstanden: Es ist eine 360 Grad Wende.

Manfred Hildebrandt / 07.11.2023

Der Islam gehört nicht zu Deutschland. ________ Lieber Herr Grimm, ,bei den von Ihnen genannten 50 Milliarden Euro handelt es sich wohl um die addieren Zahlen von Bund, Länder und Kommunen. Soviel ich weiss,  zahlt der Bund an die Krankenkassen pro Flüchtling 100 Euro pro Monat. Wenn man liest, dass die Wartezimmer der Ärzte voll mit Migranten und Ukrainer sind, und wie hoch Arztrechnungen sind, muss jeder wissen, dass diese Summe lächerlich ist . Die Krankenkassen weisen die Kosten für Migranten und Ukrainer nicht extra aus, was natürlich politisch gewollt ist. Das gleiche bei den Zahnarztkosten, die wohl astronomisch hoch sind. Wir brauchen zusätzlich ein Heer von Sozialarbeiter, Lehrer, Kinderbetreuer, Übersetzer, Stellen bei der Verwaltung usw. usf. Nach meiner im Kopf überschlagen Rechnung müssen wir pro Jahr mit über 100 Milliarden Kosten rechnen. Weswegen sonst will die SPD unfassbare Steuererhöhungen ?

Jörg Themlitz / 07.11.2023

Und wer noch nicht genug hat… Achtung vorher Schlüssel vom Waffenschrank verstecken! ...der lese das Interview der Chefin der Bonzenpartei SPD Saskia Esken auf t-online, Preislage: “Wir brauchen ein sozialdemokratisches Jahrzehnt.”; FF, Fiel Fergnügen, aktuell 15 - 16 Prozent SPD, da sind die SPD Wähler / Mitglieder mit den gut dotierten, steuerfinanzierten Staatsjobs noch nicht rausgerechnet. Diejenigen, die das Geld des Bürgers empfangen.

Lutz Herrmann / 07.11.2023

Ist ja schön, dass das mal einer beziffert. Lockstoff in Wert von einem halben Wums ausgebracht. Die lassen sich die Neubesiedelung von Almaya was kosten.

Gerhard Schäfer / 07.11.2023

Sehr geehrter Herr Peter Grimm, - was sind den “Regierenden”? Meinen Sie vielleicht “Regierung”? Wenn Sie sich nicht mehr so sicher sind, - Sie könnten doch mal im Duden nachsehen!

Rolf Mainz / 07.11.2023

Zur Erinnerung, Deutsche Welle 27.08.2015: “Präsident Barack Obama hat seine Wertschätzung für die Führungsrolle der Kanzlerin im Umgang mit der Migrationskrise in Europa zum Ausdruck gebracht”: So die Verlautbarung aus dem Weißen Haus nach dem Telefonat Obamas mit Angela Merkel. Obama dankte Merkel für ihren Einsatz. Der Präsident habe dabei hervorgehoben, dass Deutschland durch die Aufnahme syrischer Flüchtlinge andere Länder entlaste. Besonders erwähnt wird in dem Statement des Washingtoner Präsidialamts die jüngste Entscheidung Merkels, “die Lasten der Grenzstaaten zu erleichtern, indem sie syrischen Flüchtlingen Zuflucht gewährt”. Die Bundesregierung hatte verfügt, syrische Flüchtlinge nicht mehr in den EU-Staat zurückzuschicken, in dem sie zuerst registriert wurden, wie dies bislang vereinbart war. Damit sollte vor allem den Mittelmeeranrainern Italien und Griechenland geholfen werden, die durch die hohe Zahl von Migranten überfordert sind. Auch UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres hatte kürzlich Deutschlands führende Rolle in der EU bei der Aufnahme von Asylsuchenden gelobt.” Kurz vor Merkels Entscheidung (und Gesetzesbruch) hatte übrigens der G7-Gipfel in Deutschland stattgefunden. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Dr. Joachim Lucas / 07.11.2023

Wieviel könnte man allein mit EINEM Wumms sinnvoll finanzieren an: Straßen, Schulen, Brücken oder Digitalisierung (aber nicht von Linken organisiert) oder Bildung (aber nicht von Linken organisiert), Pflegekräfte, alte Menschen, Bundeswehr, usw. usw. Dazu könnte man noch das völlig verpulverte Geld für die “Klimarettung” nehmen, eingespartes Geld für Genderscheiß, Kampf gegen “rechts”, NGO’s usw, usw. Stattdessen verbrennt man das Geld sinnlos für die Invasoren und ruiniert das Land restlos. Das einzige was Linke können, ist und bleibt Zerstören und Ruinieren.

Jörg Themlitz / 07.11.2023

„Wir bekommen Menschen geschenkt!“ ( Mmhhm, Menschen verschenken?, beim Schleuser ankreuzen: Das ist ein Geschenk ) Aus der Sicht der Bürgergeldempfängerin KGE mag das stimmen. Aus der Sicht, der Realität der Bürgergeldgeber stimmt das nicht. Mich deucht in der Welt gibt es Länder die solche Geschenke, Goldstücke viel nötiger brauchen. Weiterverschenken ist nun nicht mein Ding, aber, aber…

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