Der Bundeskanzler denkt bekanntlich in Kategorien wie Wumms und Doppel-Wumms. Zieht man diese zur Berechnung der Kosten der gegenwärtigen irregulären Migration heran, dann bekommen wir diese vielen, vielen Menschen für nur einen halben Wumms jährlich.
Die Welt berichtete als Hintergrundinformation zur Migrations-Ministerpräsidentenkonferenz, dass sich in diesem Jahr die Kosten für „Flucht und Migration“ auf 48,2 Milliarden Euro belaufen werden. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber den 42 Milliarden, die es im letzten Jahr noch gewesen sind. Knapp 50 Milliarden kostet die deutschen Steuerzahler inzwischen also jährlich, was der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt vor einigen Jahren noch den Jubelruf „Wir bekommen Menschen geschenkt!“ entlockte.
Ganz schön viel, denkt sich der steuerzahlende Bürger jetzt vielleicht, zumal ihn die Welt darauf hinweist, dass das ungefähr dem Verteidigungsetat entspricht. Und der reicht für die Bundeswehr offenbar hinten und vorne nicht. Wie man jüngst lesen musste, müsse an den Verpflegungskosten für die Bundeswehr gespart werden, weshalb es bestimmte Dinge wie Rindfleisch oder Obst für unsere Landesverteidiger bald nicht mehr gibt, zumindest nicht mehr in der Kaserne.
50 Milliarden, das ist auch der Betrag, den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für die nächsten vier Jahre zur Rettung eines Restbestands deutscher Industrie vor den hohen Energiepreisen ausgeben will. Die staatliche Finanzierung irregulärer Migration verbraucht also in einem Jahr das, was die Regierung zur Industrierettung für vier Jahre eingeplant hat. Da klingen dann 50 Milliarden wieder recht viel.
Dass die deutsche Migrationspolitik die Steuerzahler viel Geld kostet, ist natürlich eine Botschaft, die die ohnehin schlechte Stimmung bei vielen Bürgern, vor allem bei den Steuerzahlern unter ihnen, nicht gerade aufhellt. Das ist nicht gut in einer Zeit, in der die Regierenden gerade gezeigt haben, dass sie bei der verfehlten deutschen Migrationspolitik kein Umsteuern, sondern nur ein paar ganz kleine Kursänderungen planen.
Aus der Sicht der Regierenden kommt schlechte Stimmung bei den Regierten nicht von schlechter Regierungspolitik, sondern nur daher, weil den Regierten nicht gut genug erklärt wurde, wie gut die Regierungspolitik ist. Wie aber soll man die Migrationskosten besser erklären oder verklären? Das ist ganz einfach: Man ändert die Maßeinheit und spricht nicht mehr von Milliarden. Bundeskanzler Olaf Scholz hat da schon gute Vorarbeit geleistet, indem er den „Wumms“ in den Sprachgebrauch deutscher Politik eingeführt hat.
Der Wumms liegt bei ungefähr 100 Milliarden. Diese Summe umfasste das Hilfspaket, das Scholz erstmals als Wumms bezeichnete. Als Scholz dann ein 200-Milliarden-Paket für die sogenannte Energiepreisbremse ankündigte, sprach er vom Doppelwumms. Wir können also getrost davon ausgehen, dass ein Wumms ungefähr 100 Milliarden Euro entspricht. Gemessen daran, kosten uns die Migranten nur einen halben Wumms im Jahr. Und einen halben Wumms werden sich die Bürger für die Zuwanderung ja wohl leisten können. Zwar kommen nicht die Fachkräfte, die das Land braucht, sondern überproportional viele Kostgänger, der Alltag in vielen deutschen Stadtvierteln ist doch spürbar spannender geworden.
Aber unabhängig von der Migration ist es doch eine originelle Idee, die so bedrohlich klingenden Milliarden in kleine süße Wumms-Zahlen umzurechnen.
Peter Grimm ist Journalist, Autor von Texten, TV-Dokumentationen und Dokumentarfilmen und Redakteur bei Achgut.com.