Henryk M. Broder / 19.01.2019 / 16:00 / 38 / Seite ausdrucken

Klima, Klima über alles!

Dass junge Leute alles Mögliche unternehmen, um die Alten zu ärgern, ist nicht neu. Dass sie jeden Grund nutzen, um nicht zur Schule zu gehen, auch. Dass sie aber den Unterricht verlassen, um gegen den Klimawandel zu demonstrieren und dabei so reden wie Claudia Roth und Peter Altmaier, das zeigt nur, wie gut die Gehirnwäsche wirkt, der die "Zeichensetzer" unterzogen wurden. Ihr Vorbild ist nicht Janis Joplin oder Lady Gaga, es ist eine altkluge 16-jährige Schwedin, ein Missbrauchsopfer der anderen Art. Das Beste aber ist, wie die Tagesthemen darüber berichten, ganz im Stil der "aktuellen kamera", die "Junge Pioniere" bei ihren Einsätzen begleitet und angefeuert hat. 

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Sabine Heinrich / 19.01.2019

Was für eine unehrliche, verlogene Aktion! Aber die Organisatoren - wer steckt eigentlich wirklich dahinter? - wissen natürlich ganz genau, dass sich am Nachmittag oder Sonnabendvormittag vielleicht gerade einmal eine Handvoll Schüler zum Demonstrieren finden würden. Ich finde es nur schlimm, dass wieder einmal Kinder und Jugendliche instrumentalisiert werden. Jeder weiß, dass die meisten gern für oder gegen alles Mögliche demonstrieren würden - Hauptsache, die Schule fällt aus! Und wer nicht mitmacht, bekommt Gruppendruck zu spüren und hat bestimmt keine erfreuliche weitere Schulzeit mehr vor sich. Dass hier Tausende einem nach meiner Ansicht gestörten schwedischen Mädchen (Die Augen sind die Fenster der Seele, so heißt es - und diese Augen sind stumpf und leblos) hinterherlaufen, ist schon beängstigend. Bei NDR.de ist eine heftige Diskussion entbrannt - sowohl unter “Schleswig-Holstein”, als auch “Niedersachsen”. Ich habe mich unter den Pseudonymen “Kritische Leserin” und “Pensionierte Lehrerin” ausführlich geäußert. Die Mehrheit der Kommentatoren steht diesem Streik mehr als kritisch gegenüber; wir müssen uns dafür auch gefallen lassen, als “Betonköpfe” tituliert zu werden oder von der Erleichterung Kenntnis zu erhalten, dass solche Lehrerinnen wie ich nicht mehr auf die Schüler losgelassen werden. Noch etwas zu dieser offensichtlich indoktrinierten, unfrohen, leblos wirkenden Jugendlichen: Einer deutschen Schülerin, die so auftritt wie dieses medienwirksam missbrauchte Mädchen, würde man in kaum einer Schule zuhören, da ja schon das Äußere (Zöpfe!) “voll Nazi” ist. Wenn die streikenden Schüler erst einmal im eigenen Umfeld versuchen würden, etwas für Klima- und Umweltschutz zu tun - was einiges mit Verzicht und praktischen Aktivitäten zu tun hat -  würde ich sie ernst nehmen. Es gibt solche tollen jungen Leute - und die haben jede Unterstützung durch uns verdient! Wie sich wohl diese Schwedin entwickeln wird?  

Christian Sporer / 19.01.2019

Man sieht, Bildung funktioniert doch! Nur wird diese Art von Bildung leider nicht die viel beschworenen KI und sonstigen Experten hervorbringen, die wir doch so dringend brauchen um auch vorne mitspielen zu dürfen. Dieser Zug dürfte abgefahren sein wenn ich mir die Bilder ansehe.

Volker Voegele / 19.01.2019

Der Klimawandel wird schlechte, aber mittelfristig (ca. 50-100 Jahre) wahrscheinlich noch keine katastrophalen Auswirkungen auf die Menschheit haben. Der eher langsame Klimawandel wird zum großen Teil von CO2-Emissionen verursacht. Das Dilemma mit den fossilen Energiequellen ist einfach zu beschreiben - die Menschheit wird von ihrer Nutzung & Verbrennung nicht wegkommen. „Was tun, sprach Zeus?“. Wir wissen leider nicht, was der alte Grieche empfehlen würde. Was sich technisch und wissenschaftlich abzeichnet, sieht in etwa so aus: Reduktion der CO2-Emissionen und zusätzliche, unkonventionelle Maßnahmen zur Temperatursenkung, die man bisher aber nur in Umrissen abschätzen kann. (Anmerkung: Ohne die Nutzung der Kernenergie wird es nicht gehen). Vorerst ist die Menschheit, speziell in den entwickelten Ländern, in eine Aktionismus-Phase (- siehe die diversen Rufe nach „Abschalten“) eingetreten, die nicht wirklich weiterhilft. Insofern kann man die inszenierte, jugendliche, schwedische „Aktivistin“ und die inszenierten Klima-Streiks der Schüler schon deplatziert finden. Allerdings werden es künftige Generationen ziemlich schwer haben den „Laden“ einigermaßen in Ordnung zu bringen. Man sollte ihnen alles Glück wünschen, denn eine leidlich gut funktionierende (technische) Zivilisation wäre ein Novum in der Geschichte der Menschheit.

H.Roth / 19.01.2019

Ich frage mich, ob die “aktuelle Kamera” auch so euphorisch berichten würde, wenn sich die Schüler gelbe Westen angezogen hätten und mit “Merkel muss weg”-Rufen durch die Strassen der City marschiert wären. Ich frage mich auch, ob nicht manche Lehrkraft zu dieser Aktion ermutigt hat - und währenddessen wohlwollend eine Latte-Macchiato in einem Strassencafe geschlürft hat.

Hubert Bauer / 19.01.2019

(1) @ Udo Kemmerling: In der heutigen hektischen Welt ist es vielleicht besser sich eine dreiviertel Stunde für eine stressfreie und gründliche Darmentleerung zu nehmen als sich in dieser Zeit einen linksgrünen evangelischen Religionsunterricht reinzuziehen. Und wenn der Schüler (m/w/d) dann noch auf seinem Smartphone die Achse lesen sollte (läuft auch mit verbrauchten Datenvolumen für schnelles Internet noch recht flott), dann lernt er/sie/es dabei mehr als im Deutsch-, Sozialkunde-, Physik-, Chemie-, Mathematik-, Biologie-, Erdkunde- und Biologieunterricht. (2) Ich wäre bei so einer Demonstration furchtbar gerne als Reporter dabei. Ich würde mir aber nur die mitdemonstrierenden Lehrer und die fast erwachsenen Rädelsführer aussuchen und denen genau zwei Fragen stellen. Erstens: Warum demonstrieren sie nicht an einem schulfreien Tag? Oder was machen sie samstags und in den Ferien, was wichtiger ist als der Klimaschutz? Zweitens: Erklären Sie mir doch bitte den Zusammenhang zwischen CO2 und der Erderwärmung. Oder für die besonders Begabten: Wie hoch ist der Anteil des CO2 in der normalen Luft? Sofern sich diese Demonstrationen wiederholen sollen, muss unbedingt Henryk Broder in der Burka (!) diese Fragen stellen.

Emmanuel Precht / 19.01.2019

Bis auf den Tip mit dem Duschen unterstütze ich Sie Frau Bauch. Kaltes Duschen macht zwar erst wach, dann müde da die Körperkerntemperatur dabei sinkt. Morgens gar nicht mehr Duschen, sondern Abends kalt, dann schläft der junge Weltenretter besser und geht ausgeruht und fit ins schulische Propagandaforum. Wohlan…

Guido Schilling / 19.01.2019

Sollen doch die Kohlekraftwerke mal einen Tag die Produktion runterfahren (analog Warnstreik der Sicherheitskräfte am Airport). Nix mehr mit Ökostrom im Handy, der Straßenbahn oder bei Netflix. Und außerdem ist die Bude und das Duschwasser kalt. Das passiert wenn über Nacht der Kohleausstieg kommt. Dann gibt auch nix mehr bei MC Do. und Döner und Coffee to go.  So sieht´s aus.

E.W.U.Putzer / 19.01.2019

Ich geh mal davon aus, dass das ein Teil eines “Projektes” ist,  viele Schulstunden Vorbereitung gekostet hat und positiven Niederschlag in den Beurteilungen haben wird. Es wird sicher einen Wettbewerb der Schulen um die ‘geilste’ Demo geben und einen Empfang beim Bundespräsidenten mir Auszeichnungen und Fördergelder für Teilnehmer und Schulen, ja ein weltumspannendes Netzwerk mit Internetauftritt (in 200 Sprachen) und einer Sprecherin der Bewegung muss her, die eine Rede vor der UN-Vollversammlung halten wird.  Das Bildungsministerium wird (erstmal) 100 Mio. € /a beisteuern, es wird noch eine Schirmfrauin gesucht. Die Zielrichtung sollte aber noch etwas präziser auf den Plakaten formuliert werden, bitte nennt die Schuldigen beim Namen: Trump und die AfD

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