Wie machen das eigentlich die Ayatollahs?
Zitat: “Es heißt immer, Angst sei ein schlechter Ratgeber.” - Nein, Angst ist das wichtigste und effektivste politische Instrument. Dieses Instrument lassen sich Politiker nicht aus der Hand nehmen. Politiker verwenden dieses Instrument zwar stetig, aber noch nie gebrauchten sie dieses Instrument so rücksichtlos, wie sie es seit dem Frühjahr 2020 tun - mit großem Erfolg.
Sehe ich es richtig, dass dieser Aufwand für den “Rückbau” auf jeden Fall für jedes stillgelegtes KKW anfällt? Egal ob mit oder ohne Zwangsabschaltung. Nur halt bei der Zwangsabschaltung bis Ende 2022 alle 20 KKWs “gleichzeitig”, statt über Jahrzehnte verteilt. Die Streckung über Jahrzehnte hätte natürlich den Vorteil, dass sich die Technologien für den “Rückbau” verbessern könnten, im Sinne von Separierung und Isolierung des radioaktiven Materials. Den Schlussgedanken des Autors, über den durch Angst geschürten Wegfall einer relativ sicheren und stabilen Stromquelle, teile ich vollständig.
“Mir ist kein Fall bekannt, dass Kernenergie unter der deutschen Bevölkerung je ein Opfer gefordert hätte; sie stellte und stellt im Leben der Deutschen keine Gefahr dar; Punkt.” Es kommt darauf an, wie weit man das “Kernenergie” fasst. Wenn man Uranbergbau mit einbezieht, ist die Zahl der deutschen Opfer der Kernenergie erstaunlich hoch. Dazu aus dem Werk des im Erzgebirge weltberühmten Dichters Artur Schramm: “Was leuchtet aus dem Wald heraus? Das Bergarbeiterkrankenhaus!” (an manchen Stellen auch “... Das Wismutkrankenhaus!”) bzw. ” Der Bergmann aus dem Stollen kriecht: Glück auf, der Sozialismus siecht”
Was genau wollen Sie uns erzählen? Dass die Entsorgung von radioaktiv kontaminiertem Material aus Kernkraftwerken eine komplizierte und extrem teure Angelegenheit ist, die die behauptete Wirtschaftlichkeit ins krasse Gegenteil verkehrt? Oder wollen Sie hier schon mal andeuten, dass die sachgerechte Entsorgung zu teuer ist und dass man deshalb nicht so ein Gewese machen soll? Ich habe es nicht begriffen, wo ihr Zirkelschluss hin führen soll. Der Ausstieg aus der Verwendung der Kernspaltung von Uran zur großtechnischen Energieerzeugung ist doch deshalb notwendig, WEIL die Milchmädchenrechnung von 3 Cent pro kWh reine Propaganda war, und weil die Ignoranten, die das UNVERMEIDLICHE Nutzungsende eines Reaktors einfach nicht wahrhaben wollten und die erst von einem Endlager geschwafelt haben und dann von Transmutation, einfach nur lächerlichen Unsinn verbreitet haben, nur um in eine Technologie einzusteigen, die in der Gesamtbilanz noch nicht einmal wirtschaftlich sein kann? Dass es ein fast unlösbares Problem wird, haben doch SIE nicht wahrhaben wollen. Wie können Sie denn das jetzt als Argument anführen, dass Sie doch schon immer Recht hatten?
Das Ganze ist noch viel schlimmer: Die Betriebsgebäude, an deren Wänden kleine radioaktive Partikel kleben “könnten”, werden Zentimeterweise gereinigt. Dazu fräst man von Hand die Oberfläche des Betons 1-2cm ab. Dies könnte man zwar auch schneller maschinell erledigen, aber es ist “billiger” wenn diese Tätigkeit von rumänischen Arbeitern in Plastiksäcken verrichtet wird. Der verbliebene Beton ist nun garantiert frei von radioaktiven Bestandteilen aus dem Betrieb der Reaktoren und könnte eigentlich recycelt werden. Aber man stelle sich vor es käme heraus, dass die schöne neue Wohnanlage ein recyceltes Atomkraftwerk ist. Undenkbar. Ein potenzieller Käufer würde jeden Prozess gewinnen. Also ist ein solcher Beton ist zwar ungefährlich aber trotzdem völlig unverkäuflich, die Gebäude werden geschreddert und in LKWs durch die halbe Republik gekarrt um dann in Erddeponien in Ostdeutschland verklappt zu werden. Natürlich fahren die LKWs dann leer zurück um die nächste Fuhre zu holen. Kein Wunder dass der “Rückbau” eines Atomkraftwerkes dann 20-30 Jahre dauert und Milliarden kostet. Das ist alles gewollt um zu zeigen wie schrecklich diese ganzen Atomkraftwerke doch sind.
Neben der Tatsache, dass in Druckwasserreaktoren die Turbinenschaufeln nicht radioaktiv beaufschlagt worden sind (sein sollten) und normal verschrottet bzw. verkauft werden können, wie der elektrische Teil, die Kühltürme, Notstromdiesel usw., haben wir ja beim Rest wieder das Problem mit der Lagerung. So leid es mir tut, hier bin ich bei den Gegnern der Kernkraft. Solange man hier nicht Minimierung betreiben kann oder will und auch nicht den Mond beispielsweise verseuchen möchte, sollte man sich schwer überlegen, welche Art von KKW man hier noch bauen möchte. Denn dass welche gebaut werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
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