Mein alter Freund Ken Jebsen, der es mir verdankt, dass er nicht im RBB versauert ist, sondern ein erfolgreicher und geschätzter Medienunternehmer und PR-Experte wurde, hat vor kurzem auf einer Anti-Corona-Demo in Stuttgart eine Rede gehalten und bei dieser Gelegenheit ein weng Geschichtsrevision betrieben. Er behauptete: Damals wie heute waren es Ärzte, die die Rassengesetze beschlossen und definierten, was und wer gesund ist. In einem Online-Kommentar von einem gewissen Rüdiger Lenz, den Jebsen auf seine Seite stellte, hieß es, der Mundschutz ist das neue Hakenkreuz.
Man kann das natürlich so sehen. Meinungsfreiheit gilt ja nicht nur für richtige Meinungen, sondern für jeden Unsinn, dass die Erde eine flache Scheibe ist, dass der Klapperstorch die Babys bringt und dass es den Holocaust nie gegeben hat, und falls doch, dann eben nur als eine PR-Aktion.
Was für Jebsen spricht, ist, dass er den Quatsch, den er verbreitet bzw. dem er eine Plattform gibt, selber nicht glaubt. Better safe than sorry, muss er sich nach seinem Auftritt in Stuttgart gedacht haben. Auf dem kurzen Weg von der Bühne zu seinem Auto hüllte er sich in eine Decke und trug dabei eine Atemschutz-Maske. Was beweist: Er ist nicht durchgeknallt. Er beliefert nur sein durchgeknalltes Publikum. Claudia Roth würde sagen: Das ist sein Geschäftsmodell. Und in diesem Fall läge sie sogar richtig.
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