Ich bin erstaunt über die vielen Fragen hier. Trotz kritischer Vorträge scheint der Autor den Spiegeljournalismus immer noch ernst zu nehmen. Aber wer in diesem “Konstruktivismus” die Wahrheit sucht, der glaubt auch, dass die Abgastests der Autoindustrie wenigstens im Prinzip stimmen.
Lieber Herr Noll, das Problem ist ja nicht dieses unsägliche Käseblatt oder das freie phantasieren eines gehypten Starjournalisten. Das entsetzliche ist doch, dass es Studenten gibt, welche das frisieren der Wirklichkeit im Dienste ideologischer Haltung befürworten. Wie soll man Leuten Ideologie - und Medienkritik lehren, welche die Lüge in der veröffentlichten Meinung und der Politik befürworten? Und diese Leute bilden dann die nächste Generation von Volkserziehern welche selbst Produkte einer Erziehung sind, wo Demokratie, Freiheit und die politische und mediale Souveränität des Bürgers nie vorkamen, sondern nur das Ideal politisch korrekten Hinterherdackelns einer Kollektivmeinung. Ich wünsche der gesamten Achse - Familie, Autoren, Leserbriefschreibern und Lesern ein friedliches, entspanntes und segensreiches Weihnachtsfest.
Versagen der Sicherungssysteme? Nein, Sie haben es (vorsichtig) angedeutet, das Versagen des gesamten Pressesystems. Es war und ist schon immer in allen mehr oder weniger diktatorischen Staaten normal, die Presse zu kaufen oder Druck auszuueben. Aber niemand wird gezwungen Nachrichten zu fälschen. Betrüger, das gilt auch für Regierungschefs, sollten vor Gericht. Doping wird auch hart bestraft, Claas Relotius hätte auch mit seiner 3-Groschen-Literatur ganz legal reich werden können. Aber er hat sich für Höheres qualifiziert, vielleicht Regierungssprecher?
Leider wird ISRAEL m.E. das Ziel von Häme, Hass und Feindschaft bleiben. Während das Land fast 100 renommierte Universitäten und Hochschulen hat, Paten-te, Lizenzen am Fließband produziert, ist die arabische Umgebung im Niedergang. Die arabischen Staaten können ihre bis zu 5-fach gewachsene Kopfzahlen nicht mehr hinreichend versorgen. Eine wissenschafts-feindliche Denk- und Handlungsweise behindert, von der Vorschule bis zum Beruf, alles. Nicht umsonst lässt die arabische Oberschicht ihre Spößlinge im Ausland ausbilden. Sie distanzieren sich vom eigenen Volk, das immer mehr in die Hände hetzerischer Imame und terroristischer Organisationen fällt. Prof. DAN DINER von der Hebr. Uni Jerusalem hat in “Versiegelte” Zeit dargelegt, was man zu diesem Themenkomplex, der das westeuropäische Schicksal mitbestimmt, wissen sollte. Die Osteuropäer sind durch Abschottung, vorerst, fein raus.
Wahrhaftigkeit, eines der Grundprinzipien journalistischer Arbeit, scheint in vielen Redaktionsstuben arrogant über Bord geworfen worden zu sein. Seit Jahren zählen Auflagen und Einschaltquoten, nicht aber das Vertrauen, das Leser und Zuschauer mit ihrer Konsumtion den Blättern und Sendern entgegenbringen. Es ist schlicht unanständig, Unwahrheiten wider besseren Wissens zu verbreiten.
Herr Noll, allein die Tatsache, dass “angehende Mendienleute” derart gereizt auf Kritik am eigenen Weltbild reagieren, zeigt doch was für ein Nachwuchs seit Jahrzehnten in die Medien strömt: Student sein hieß einmal sich mit Neuem auseinander zu setzen. Journalist hieß dies als Beruf ein Leben lang zu tun. Hier aber schicken sich Journalismus Studenten an, lediglich ihr vorgefertigtes Weltbild handwerklich besser verteidigen zu können und die benötigten Statussymbole (Voluntariat hier, Praktikum da, studiert bei, frei geschrieben für…) einzusammeln, damit dieses Weltbild (über entsprechende Reichweite) so weit wie möglich projiziert werden kann.
Jeder der einmal unmittelbar dabei war, wenn sich irgendwas ereignete, was es bis in die Nachrichten geschafft hat, der weiß, dass die alle “mit der Wahrheit lügen” oder fragt sich zumindest erstaunt ob er zwar zur gleichen Zeit, am gleichen Ort, gar beteiligt bzw betroffen war, aber dennoch in einem Paralleluniversum gefangen war. Von daher wundert mich bei dem aktuellen Fall gar nichts, Ich halte solcherart Berichterstattung eher für die Norm. Vor Jahren war hier in der örtlichen Zeitung ein Bericht über einen Rentner der im Müll wühlte, nur kannte ich den Rentner, und der wühlte zwar im Müll, aber nicht aus Armut, nein das war einer der Typen die mehrere Mietshäuser ihr eigen nennen, aber dennoch nicht damit klar kommen, dass brauchbare Sachern weggeworfen werden, gibt es auch und nicht zu knapp! Moderner Agit Prop!
“.... Sie hatten bereits den Bazillus der Mitwisserschaft inhaliert” Das ist der entscheidende Satz zum Verständnis, wie Hypermoral und Pathologische Verlogenheit in einem Gehirn zusammen kommen wie schwarze und weiße Tasten beim Klavier.
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