Neulich rutschte mir ein freches Vorurteil heraus, denn ich wusste es wirklich nicht mit Sicherheit, sondern posaunte es einfach mal in der Öffentlichkeit hinaus: “Die Bezüger der höchsten 10 Perzentilen in der Einkommensverteilung wohnen in deutlich edleren Häusern, fahren deutlich teurere Autos, betreiben deutlich aufwendigere Hobbys, gönnen sie sich die weitaus erleseneren Urlaubsreisen, führen ein unter materiellen Gesichtspunkten sorgloseres Leben und können sich im Bedarfsfalle bessere Gesundheitsversorgung und Plegedienste leisten als der Durchschnittsbürger!” So, der hatte gessessen, und alle buhten mich aus. Da kam einer und machte sich die Mühe einer entsprechenden statistischen Erhebung und fand: Es war ja tatsächlich so. Vorurteile sind ja über weiteste Strecken schon deshalb falsch, weil sie so pauschal ausfallen. Aber, liebe Freunde der Vorurteilsbekämpfung, macht Euch doch mal die Mühe und geht eine Liste mit allen Großbanken und ihren Bankiers, eine mit allen Milliardären, eine mit allen Medienhäusern usw. usw. durch und dann? Kommt man auf 0,2 bzw. 2 % der Bevölkerung, klar. Die unerträgliche Unterstellung besteht oft nur darin, dass man prinzipiell davon ausgeht, eine statistische Übervertretung in einem wichtigen Lebensbereich sei unverdient erworben oder würde auf jeden Fall missbraucht. Daraus spricht oft nur der Neid derer, die nicht ertragen können, dass andere in etwas besser sind. Auf der anderen Seite muss man aber in Rechnung stellen, was für jemanden ein Missbrauch noch sein kann, wenn sich einer “talking global, acting tribal” zur inneren Handlungsmaxime gemacht hat. Und sogar solche “Kosmopoliten” gibt es, das müsste man sich auch einmal eingestehen.
Sehr geehrter Herr Ermler, ich kann im Wahlprogramm der AFD keinen Antisemitismus finden, was auch gut so ist. Sie wissen aber schon, dass alle antisemitischen Vorfälle, die nicht eindeutig sind, dem rechten Spektrum zugeordnet wird. Da hat die AFD aber viele Anhänger unter den Muslimen. MfG Nico Schmidt
Wahrscheinlich kennt jeder eine oder mehrere Personen, die juden- und israelfeindliche Ansichten hegen. Zumindest mir kommt hin und wieder so jemand unter. Womöglich liegt es aber auch daran, dass ich gerne Kleidung trage, die einen als Israelfreund kenntlich macht. Vermutlich muss es immer und immer wieder von allen möglichen Leuten gesagt und geschrieben werden, bis dieser Sachverhalt bei den großen Meinungsmachern aussprechbar wird: Den Bodensatz aus Braunen, Ersatztheologen, Verschwörungstheoretikern, Progressiven et cetera gab es schon immer und wird es immer geben und er ist zum Fremdschämen, wenn man auf einen seinen Vertreter trifft. Sie sind in jeder größeren politischen Partei, sitzen in Brüssel und in den diversen Gremien der UN. Dass die Anzahl der Übergriffe durch die Decke geht wie eine Rakete - und das konnte man leicht vorhersagen - liegt jedoch nicht am eingeborenen Judenhass. Die politkorrekte Gemeinde exkommuniziert bislang halt zuverlässig jeden, der richtig bemerkt, dass die Juden auf dem Altar der warum auch immer stattfindenden Masseneinwanderung aus Israel feindlich gesinnten Kulturkreisen geopfert werden. Das Bild vom kleinen Mädchen drängt sich einmal mehr auf, welches sich die Finger in die Ohren steckt und laut singt, damit es unschöne Sachen nicht hören muss. Nun, wurde es also noch ein weiteres Mal geschrieben. Hier noch der zynische Hinweis darauf, dass was mit den Juden beginnt, nicht bei ihnen aufhört. Es gibt noch jede Menge andere Feindbilder, die unserer edlen, aufgeklärten Gesellschaft wichtig sind, aber den anders Enkulturierten ein Dorn im Auge: Atheisten, Feministen, alle LSBTTIQ, Hindus, usw. Es wird geliefert, wie bestellt wurde und mir fällt es zusehends schwerer, dieser unserer Gesellschaft es nicht einfach schlicht zu gönnen, was sie scheinbar herbeisehnt und somit verdient.
Ich bin Leser von Sezession und vermag keinen Antisemitismus festzustellen. Allerdings ein doch sehr positives Israelbild als Zeichen eines Volkes im Existenzkampf. Gleiches kann ich für fast die gesamte AfD feststellen. Selbst im Fall Gedeon würde ich sagen, ich kenne den Herrn persönlich wie anwaltlich, wäre es erfreulich, wenn die gesamte muslimische Gemeinde in Deutschland so antisemitisch wäre wie dieser Abgeordnete. Wer unlesbare Bücher schreibt, bei dem Gutachter nur unter erheblichem Aufwand Ressentiments feststellen können, mag politisch Für viele schwer erträglich sein. Fällt aber nicht in die Gruppe der gefährlichen Antisemiten.
Vielleicht hätten sie noch erwähnen sollen, daß Israelfeindlichkeit in linksextremistischen Kreisen sehr verbreitet ist (“Stoppt USrael”) und daß ausgerechnet unser oberster Prophet der Toleranz und Demokratie, Bundespräsident Steinmeier, den größten Feinden der Juden herzlichst gratuliert, wenn auch manchmal “aus Versehen”. Der Aufstieg der AfD und die Zunahme des Antisemitismus stehen sehr wohl in einem Zusammenhang. Allerdings nur dergestalt, daß sie die gleiche Wurzel haben. Die Juden in Deutschland sollten die AfD nach Kräften unterstützen, denn sie ist die einzige Partei, die offen zu ihnen steht.
Das ist die AFD sicher nicht. Sie wurde einfach zum vorteilsbeschaffenden Feindbild der Merkel CDU gemacht. Einer Frau die Deutschlands Bürger öffentlich als rassistisch und rechsradikal beleidigt. Und die Alles tut um die deutsche und alle anderen Kulturen auszulöschen und Europa in ein kommuistisches Diktat zu transferieren. Eine Heimsuchung.
Ist die AfD die Wurzel des Antisemitismus in Deutschland? Ist die Grenzöffnung vom September 2015 durch die Bundeskanzlerin Merkel die Wurzel des Antisemitismus in Deutschland? Ist die Erde eine Scheibe, weil ein Schiff am Horizont aus den Augen schwindet und über den Rand der Scheibe nach unten fällt? Alter Journalistentrick: “Wie man weiß schlagen sie ihre Frau, was könne Sie uns dazu sagen?”
Die Forscher sollten jeweils eine Nacht mit drei gelosten Schutzbedürftigen bzw. AfDlern in Klausur zubringen - und dann nochmal berichten.
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