Norbert Bolz gesteht den Medienschaffenden durchaus Bildung zu. Lassen wir es bei dem Begriff „Vielwisserei“, denn der gebildete Mensch ist nach meinem Verständnis jemand, der bei der Wahrheit bleibt, im Idealfall ist er zum Lügen einfach zu stolz, allein schon aus Selbstachtung. Aber eloquent und meinungsstark, das sind Journalisten in aller Regel schon; dennoch lassen sie sich höchst ungern auf Diskussionen ein, wenn sie nicht in der Überzahl sind.
@Rainer Niersberger: Danke, sie bringen es auf den Punkt. Ansonsten haben es schon andere angemerkt, es durchaus begründete Hinweise auf Wahlmanipulationen. Und das ist alles andere als eine Petitesse. Wahlen sind Grundlage d. Demokratie u. gibt es Zweifel an ihre Rechtmäßigkeit (u.a. wegen Selbstermächtigung von Auszählenden, die glauben, die Demokratie zu retten, indem sie sie durch Manipulation zerstören) kann man mit Fug u. Recht vom Eintritt in eine postdemokratische Ära sprechen, a. wenn manche anhand der Erosion demokr. Prozesse d. letzten Jahre schon zu abgestumpft sind, um es zu merken. Der Westen war einmal stolz, dass zumindest am rechtmäßigen Ablauf von Wahlen nie Zweifel bestand. Mit dieser Unzweifelhaftigkeit ist es nicht erst jetzt vorbei (man erinnere sich an Wahlzettel im Müll in D). Der Unterschied zu 90% Stimmen für eine Einheitspartei wie in ehemaligen sozialist. Staaten ist dann nur noch graduell. Herr Kamann möchte sich bitte erst einmal mit den Ungereimtheiten der Wahl beschäftigen, bevor er sich auf die Seite der amerik. Medien wirft, die sich in Form eines medialen Putsches erlauben, die Rede eines noch amtierenden Präsidenten nach nur Minuten abzuwürgen, mit der Begründung, er biete Fake News ohne Beweise vorzulegen. Die sie ihm gleichzeitig nicht die Möglichkeit geben, übhaupt darzulegen. Inzwischen kann man die vollständige Rede in Gänze anschauen, wo Trump durchaus auf die einzelnen Unregelmäßigeiten eingeht. Oder was erwartet man an “Beweisen”? Etwas in der Art von trüben Sattellitenbildern, die man einst als unwiderlegbaren Beweis für nie existente KZs bei Pristina in die Kamera hielt? Den Hinweisen ist, so die amerik. Justiz noch integer ist, nur dort, vor Gericht, auf Stichhaltigkeit nachzugehen u. nicht Medien entscheiden.
Die Fortsetzung des Trump-Theaters auf indubio war ermüdend. Das Kekabbel hätte man sich sparen können. Interessanter waren Aspekte der ethnischen Wahl, Identitätspolitik und das Wesen heutiger Journalistenparallelwelten. Auch aktuelle Coronasachen waren interessanter
Hinsichtlich der Identitätenpolitik muss ich energisch widersprechen: Sie ist ur-links. In der DDR wurde man damit sehr schnell konfrontiert. Bei bestimmten Studienfächern musste beispielsweise eine Quote für “Angehörige der Arbeiterklasse” erfüllt werden. Denjenigen, deren Eltern zur “Intelligenz” gezählt wurden (also Ingenieure, Ärzte o.ä. waren, war damit ein zusätzlicher Stein in den Weg gelegt. Ein gutes Abitur reichte dann nicht. Ähnlich erging es Jugendlichen, deren Eltern beispielsweise in der Kirche arbeiteten. Wenn man noch etwas weiter zurückgeht, seien die Benachteiligungen der Kinder sogenannter “Grossbauern” erwähnt. Und es wird wohl keiner der heutigen Linken bestreiten (nicht mal Klein Kevin), dass die DDR links war. Marx würde sich übrigens nicht im Grabe umdrehen. Er hat alles aus rein ökonomischer Sicht betrachtet. Die Produktionsmittel sollten denen übereignet werden, die die Werte schaffen (aus seiner Sicht die Arbeiter). Damit seien alle Widersprüche des Kapitalismus gelöst. Mir ist nicht bekannt, dass er sich über Details wie Identitätenpolitik Gedanken gemacht hätte, und ich glaube auch nicht, dass er über Sozialismus nachgedacht hat. Für ihn gab es Kapitalismus, und das Ziel musste der Kommunismus sein. Außerdem war er Antisemit wie viele Linke heute und hätte im Zweifelsfall grosses Verständnis für als Antirassismus getarnten Rassismus und für Identitätenplitik gezeigt.
Frau Stephan war mal wieder herzerfrischend. Danke! Der Rest der Herren….waren anwesend….
Danke für die wieder einmal großartige Sendung. Auch für Kontroverschen war diesmal gesorgt. Es war für uns ausgesprochen lustig zu erleben, dass Herrn Kammann ein liebgewordenes Feindbild abhanden gekommen war. Auf der Suche nach Ersatz ist er in Belarus schon fündig geworden! Zwar war keine Schnappatmung zu hören, dafür hat die Schere in seinem Kopf ganz schön gequietscht. - Die Gesprächsführung wie immer virtuos angenehm. Herzliche Grüße, auch an Cora Stephan, Norbert Bolz und Uwe Kammann
Schuldnarzissmus oder andere in diesem Zusammenhang verwendete Begriffe trifft es durchaus, ist aber ein Phänomen, dass auch andere westliche Gesellschaften erfasst hat. Die Neurose geht weit ueber den Holocaust hinaus, betrifft aber interessanterweise manche Laender mehr, manche sehr wenig bis gar nicht. Ganz offensichtlich bedarf es auch Mechanismen, die im Westen unterschiedlich greifen, vermutlich weil sie sehr unterschiedlich getriggert und gepflegt werden. Schulmaessig erfolgt die Neurotisierung und Instrumentalisierung vor allem hierzulande, wobei man getrost annehmen darf, dass damit bestimmte Ziele verfolgt werden, fuer die ein derart pathologisiertes und damit ebenso selbsthassendes wie denkunfaehiges Volk ein geradezu ideales Objekt darstellt. Diese eigentlichen Ziele sollten sich ebenso wie die Zielenden inzwischen herumgesprochen haben.
Gepflegte Runde. Zwei Dinge sind aber doch ohne langes Reden eigentlich ganz offensichtlich: In den USA hat es reihenweise Rechtsverstösse gegen die Wahlgesetze und Fälschungen von Ergebnissen gegeben. Da müsste sich doch jeder echte Journalist die Lippen lecken und die Messer wetzen. Trump hat Millionen Wähler mehr als 2016 und Biden angeblich nochmal mehr als Trump. In Nevada wurden sogar 125% der Wahlberechtigten ausgezählt. Völlig richtig, Frau Stephan, wen interessiert da noch und auch sonst, ob Herr Trump ein so netter Kerl ist wie die Marionette Biden? Und was die “Bauchentscheidungen” über die Coronamassnahmen betrifft: Sie alle beruhen einzig und allein (!) auf den Positivzahlen von PCR-Tests. Diese Tests sind aber vollkommen ungeeignet und das kann man auch als Journalist inzwischen wissen. Irgendwelche Erlebnisberichte im Tagesspiegel oder Bilder aus Bergamo sprechen nicht dagegen, sie haben damit nämlich gar nichts zu tun, auch wenn das behauptet wird. Es mag sein, dass andere Länder insuffiziente Gesundheitssysteme hatten und haben, aber wir hatten und haben keine Übersterblichkeit und keine überlasteten Krankenhäuser und nichts spricht für die Annahme, dass wir sie ohne Massnahmen bekommen würden. Nichts ausser Voodoo. Das ominöse Coronavirus ist zudem eben kein Killer und das ist evident, sagt sogar die WHO.
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