indubio / 30.05.2021 / 10:00 / 36 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 131: Das alte und das neue Normal 

Der Philosoph und Medientheoretiker Prof. Norbert Bolz und die Schriftstellerin und Publizistin Cora Stephan diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über Stephans neues Buch: „Lob des Normalen“ (erschienen im Finanzbuch-Verlag). Die Davos-Menschen mit ihren linken woken Stoßtrupps predigen Systemveränderung, um uns ihre Normen aufzuzwingen

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Jan Häretikus / 30.05.2021

Der gute, neue Mensch! Er raucht nicht mehr, isst keine Wurst und meidet Alkohol. Kein Salz mehr seine Suppe würzt, das Brot er nur noch trocken isst, er Tag und Nacht in Sorge ist, um schwarzer Menschen Wohl. Den Tee trinkt er nur ungesüßt, kein Fleisch in seinem Topf, der Milch abhold, kein Frühstücksei, dreimal am Tag nur Sojabrei, Nachhaltigkeit im Kopf. Den Diesel hat er weggeschenkt, den Russen hats gefreut, der Wind ja oft gen Osten dreht, der Feinstaub dann nach China weht, dort triffts nur böse Leut. Der Mensch jetzt nur noch Fahrrad fährt, bei Schnee und auch bei Regen, er brennt kein Holz mehr im Kamin, im Jutekleid läuft er dahin, des Klimaschutzes wegen. Sein Haus teilt er mit Afrika, will Vielfalt grenzenlos, den Ali mit vier Ehefraun,  Ogenyi aus Nigeria, er wird sie nie mehr los. Anthropogener Klimawandel, Sintflut, Feinstaubtod, er glaubts, Weltrettungsreligion, schon mediale Scheiterhaufen den „rechten Leugnern“ drohn. Ein neuer Mensch hat sich geformt, ein grüner Gottessohn, gehst Du in seine Kirche nicht und wagst sogar Kritik, die Antifa, sie findet Dich und zahlt Dir Deinen Lohn.

Jan Häritikus / 30.05.2021

Geschätzter Herr Prof. Bolz, so sehr ich Ihre, wie immer rhetorisch brillant, formulierte Analyse der Ursachen und Quellen der heutigen grotesken Entwicklungen teile, Ihre Rettungshoffnung, die realistische Linke, teile ich nicht. Die Ewigfortschrittlichen werden Ihr pathologisches Spiel wohl noch eine Weile treiben können. Die Spinnereien der akademischen Eliten haben zwar schon die Leitungsebenen der Wirtschaft und die kommunalen Räte erreicht, aber den normalen, produktiv arbeitenden Bürger sind sie noch nicht so nahe gekommen, daß es diesen ernsthaft stört. Meine Meinung als alter ehemaliger DDR- Bürger: Wenn die eifernden Intellektuellen sich aber so dumm verhalten, wie es die SED- Funktionäre und deren Mitläufer taten, die „einfachen“ Menschen zu lange und zu eindringlich zu bedrängen, und die Erziehung zum „Neuen Menschen übertreiben, werden diese das tun, was sie 1989 schon einmal taten. Sie werden diese Spinner und deren politische Vollstreckungsschickeria zum Teufel schicken.

Lutz Serwuschok / 30.05.2021

Hallo Herr Müller-Ullrich, natürlich auch Frau Stephan und Herr Prof. Bolz, ich lausche Ihnen gern. In dieser Sendung (131) fiel das Wort Spiesser. Ohne es zu wissen, glaube ich, der Begriff rührt von Spieß, einer vergleichsweise billigen Waffe, in der Hand des Bürgers, also des Einwohners einer Burg, gewachsen zur Stadt, her. Von daher Spieß-Bürger. Für einen mittelalterlichen Krieger, insoweit geadelt, ein Objekt des Spottes. In Masse jedoch sehr wirksam. Wie gesagt, ich hab nur eine Ahnung; vielleicht könnten Sie demnächst ja mal drei Minuten diesem Phänomen widmen?! Ein Pate.

Thomas Schmied / 30.05.2021

“Das ist fortschrittlich”. Wer “fortschreiten” will, muß definieren, wohin er schreiten will. Das kann auch die völlig falsche Richtung sein. Deshalb ist der Begriff “Fortschritt” als grundsätzlicher Qualitätsbeleg unsinnig und immer abhängig von den Vorstellung derer, die ihn verwenden.

Rainer Niersberger / 30.05.2021

Nebenbei ist mein persönlicher Eindruck,  als Gasthoerer Philosophie, vom “akademischen Personal” und seinen rhetorischen Fähigkeiten ein anderer als der vom geschaetzten Herrn Bolz. Da sind sehr wenig Wissen, viel lauwarme Luft und Bullshit,  Sprechblasen und Auswendiggelerntes zu konstatieren. Einer entsprechenden Begegnung halten diese “Akademiker” noch einmal ansatzweise stand, was in den jeweiligen Reaktionen uebrigens sehr schnell deutlich wird. Da ist nichts, was einem vor 4 Jahrzehnten in Bayern ausgebildeten Juristen mit beiden Examen auch nur leicht beeindrucken koennte. Es reicht bereits, die richtigen Fragen zu stellen, selbst unterhalb des sokratischen Niveaus. Dann platzt das Blaeschen und dahinter kommt das blanke kognitive Elend. Logik sowie Erfassen von und Umgang mit Komplexität voellige Fehlanzeige. Sie suchen sich instinktiv die richtige, spätere Alimentation. Muessten sie in der freien Wirtschaft, die allerdings auch nicht mehr ist, was sie mal war, selbst und eigenverantwortlich (ein Ergebnis/eine Loesung) liefern, wuerden sie eingehen wie die bekannte Primel.

Thomas Schmied / 30.05.2021

Was auch interessant ist: Die wollen ein künstliches “neues Normal” erzeugen oder gar unter Androhung von Sanktionen anordnen, mit der moralisierenden Begründung, so Dinge zu verhindern, die in totalitären Zeiten extrem schief gelaufen sind. Was sie verkennen ist, dass die großen Katastrophen in der Geschichte immer , wirklich immer dadurch ausgelöst und ermöglicht wurden, dass eine kleine Gruppe mächtiger Ideologen der Masse ihr “neues Normal” vorgeschrieben haben. Sehr Wenige profitierten, sehr sehr Viele litten enorm. Zum Thema der Leitkultur, die tatsächlich die einzige Möglickeit ist, der zugelassenen Masseneinwanderung Kulturfremder zu begegnen: Auch Leitkultur wollen sie verbieten. Die wollen sogar das Wort “Integration” durch den Begriff “Teilhabe” ersetzen! Habe das Gefühl, die wollen gar keine Probleme lösen. Diese Politiker schaffen sich sogar permanent neue Probleme, die ihnen dann irgendwelche Moralkeulen oder Katastrophenzenarien in die Hand geben, mit denen sie dann ihre Machtbefugnisse erweitern oder übertreten können, so wie sie es jetzt seit Jahren tun.

Peter Maier / 30.05.2021

Den Diskutanten folgend, dass das Gros der Bevölkerung der Gruppe der Normalen zuzurechnen sei, wäre den Parteien doch zu raten, die Forderung nach Normalität als Wahlkampfslogan aufzunehmen. Aber oooohhh…das hat ja eine Partei gerade unlängst getan. Die allgemeine Reaktion hierauf war eindeutig. Weder diese Partei noch gar die Forderung nach Normalität sei normal und zeitgemäß. Wenn überhaupt normal, dann nur in Form der NEUEN NORMALITÄT und die ist auf jeden Fall und zuallermindest bunt, divers, woke und politisch korrekt. Das vorherige Normal, dieses Unterdrückungsinstrument alter weißer Männer wird in Soziologieseminaren und Redaktionsstuben fortlaufend dekonstruiert und einer unehrenhaften Bestattung ausserhalb der Mauern der NEUEN NORMALITÄT zugeführt. Diese mittelalterliche Form der finalen Ausgrenzung korrespondiert aufs Trefflichste der NEUEN Inquisition, welche nun tagtäglich ihre Verhandlungen abhält und über die Alt-Normalen zu Gericht sitzt

Rainer Niersberger / 30.05.2021

Nachtrag :, “Ausgehandelt” wird hier uebrigens schon lange nichts mehr. Mit Muslimen ist genauso schwer, kulturell zu verhandeln wie mit pseudolinken Ideologen oder Autokratin. Normen gibt es, sie werden allerdings “etwas anders sein, als die einer liberaldemokratischen Kulturnation westlichen Zuschnitts. Und sie werden ganz sicher nicht ausgehandelt, zumal dieses Aushandeln ergebnisoffen sein muesste und es am Ende einen Maßstab, Argumente und Fakten geben muesste, an denen sich das Ergebnis, um das es ja gehen muss, orientiert. Der Koran sollte es wohl nicht sein, oder doch?

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