Gerd Buurmann / 27.08.2023 / 12:00 / Foto: Pixabay / 42 / Seite ausdrucken

„I want to go home“.

Mit dem Lied „Rich Men North of Richmond“  ist Oliver Anthony von null auf Platz 1 der US-Billboard Charts geschossen. Nun hat er ein weiteres Lied veröffentlich. Es heißt „I want to go home“.

Vor ein paar Tagen hat die Achse des Guten über den Country-Sänger und Viehzüchter Oliver Anthony berichtet, der mit seinem Lied über die reichen Männer nördlich von Richmond die Herzen von Millionen Amerikanern erobert hat. In nur zwei Wochen erreichte das Lied Rich Men North of Richmond nicht nur über 37 Millionen Klicks auf YouTube, es schoss auch aus dem Stand von null auf Platz 1 in den US-Billboard Charts.  

Am 23. August 2023 hat Oliver Anthony nun ein neues Lied auf YouTube veröffentlich. In nur 24 Stunden erreichte er damit über 2 Millionen Zugriffe. Das Lied heißt: I want to go home (Ich möchte nach Hause gehen). Dort singt er:

„Ich möchte nach Hause gehen, Ich weiß nicht, welchen Weg ich gehen soll. Es ist schon so lange her. Ich weiß nur, dass ich früher nicht so aufgewacht bin und mich so gefühlt habe, mich jeden verdammten Tag verfluchend. Es gibt immer irgendeine Art von Rechnung zu bezahlen.“

Wie schon bei einigen seiner Auftritte verweist Anthony auch in diesem Video auf seine Religiosität, denn er beendet den Clip mit einem Spruch aus dem Evangelium, der sich im achten Kapitel bei Markus unter Vers 36 findet. Dort steht geschrieben: „Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und dabei Schaden zu nehmen an seiner Seele?“

Nichts als Verachtung für Oliver Anthony

Auch in dem Lied selbst spricht er seinen tief empfundenen Glauben an und auch die Sorge darüber, dass eben dieser Glaube an Gott immer mehr schwindet. Er singt: 

„Wir stehen am Rande des nächsten Weltkriegs, und ich glaube nicht, dass noch irgendjemand betet. Und ich sage nicht, dass ich es sicher weiß. Ich bin nur auf meinen Knien. Ich bettle, Herr, nimm mich nach Hause.“

Sein neues Lied ist wie sein letztes Lied eine hoch-emotionale Klage über die Entbehrungen der vergessenen und ausgebeuteten Menschen. Er singt:

„Wenn es nicht für meine alten Hunde und den lieben Gott wäre, müssten sie mich in die Psychiatrie bringen, denn jeder weitere Tag, den ich in dieser neuen Welt zu leben habe, ist mir einer zu viel.“

An einer anderen Stelle singt er:

„Jetzt, nachdem vier Generationen diesen Boden beackert haben, verkauft ihn der Enkel an einen Mann von außerhalb der Stadt, und zwei Wochen später werden die Bäume gefällt. Es wächst nur noch Beton um uns herum, und ich möchte nach Hause gehen.“

Eigentlich müssten diese Zeilen auch die Herzen vieler umweltbewegter Menschen des woken Mainstreams höher schlagen lassen, aber dieses Klientel hat nichts als Verachtung für Oliver Anthony übrig. Er spricht einfach nicht die politische korrekte Sprache dieser Menschen. 

Zustimmung in großen Teilen der schwarzen Commmunity

Dafür kommen seine Lieder extrem gut auch in großen Teilen der schwarzen Community an. Es gibt unzählige Videos auf diversen sozialen Netwerken, wo reichweitenstarke schwarze Influencer mit Worten des höchsten Lobs auf seine Lieder reagieren. Oliver Anthony schafft somit eine spannende Verbindung zwischen den sogenannten Rednecks und jenen Schwarzen, die sich nicht den leeren Versprechungen und dem bewussten Angsteinjagen des woken Amerika ergeben haben. 

Oliver Anthony zeigt mit seinen Liedern, dass die Hautfarbe wahrlich unbedeutend ist, wenn es darum geht, sich gegen die Bevormundung und Unterdrückung durch die „reichen Männern nördlich von Richmond“ zu wehren. Mit den „reichen Männern nördlich von Richmond“, über die er in seinem bisher erfolgreichsten Lied singt, meint er die Politiker und Bürokraten der US-Hauptstadt Washington, D.C., da sich Washington nördlich von Richmond befindet, der Hauptstadt des US-Staates Virginia.

Oliver Anthony stellt mit seinen Liedern die gefährlichen Frage, vor der besonders viele dieser reichen Männer und Frauen in Washington Angst haben, die in gut abgezäunten und von unzähligen schwer bewaffneten Menschen geschützten Safe Spaces ihren Champagner saufen, während sie vorgeben, für das Gute und Edle zu kämpfen.

Was, wenn die Menschen nicht mehr durch „Rasse“ getrennt werden? Was, wenn es eine Frage der Klasse ist? Was, wenn nicht mehr Schwarz gegen Weiß kämpft und auch nicht Mann gegen Frau? Was, wenn uns nicht mehr so sehr Rassismus und Sexismus trennt, sondern vielmehr die Frage, ob wir dazu gehören oder nicht, ob wir Teil sind der reichen Männer nördlich von Richmond oder eben nicht? Und was, wenn eben diese reichen Männer nördlich von Richmond eher einen neuen Weltkrieg riskieren, als eine Bewegung zuzulassen, die ihrer Macht hinten ihren Mauern gefährlich werden könnte?

Foto: Pixabay

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Wolfgang Richter / 27.08.2023

“„Ich möchte nach Hause gehen, Ich weiß nicht, welchen Weg ich gehen soll…” Daß immer mehr Amis offenbar einen “besonderen” Weg suchen, zeigt das Beispiel Trump. Je mehr die “Etablierten” gegen ihn hetzen, gar Strafanzeigen am “laufenden Band” auf den Weg bringen, bis hin zur Erkennungsdienstlichen Behandlung im “Knast”, dazu parallel die passende und bestellte Medienkampagne, um so mehr steigt offenbar die Zustimmung des Wahlvolkes. Marker dafür, daß allein nach Veröffentlichung des Polizeifotos “Herr mit erdbeer-blonden Haaren” ca. 7 Millionen $ in seine Wahlkampfkasse gespendet worden sein sollen. Dazu völlig unverständlich, daß die “etablierten” Strippenzieher die entsprechenden Mechanismen nicht kapieren wollen. Mehr Wahlkampfhilfe für Trump geht kaum.

Gustav Kemmt / 27.08.2023

Vielen Dank! Weil hier ein Kommentator ganz sowjetideologisch (“links”) davon schrieb, dass “die Grenze zwischen oben und unten” verlaufe: Nein, so pfeilgrad wie reaktionaer falsch. Die Grenze verlaeuft zwischen Demokraten und Antidemokraten. Wenn man das verstanden hat, versteht man auch, warum die (linken) Aufgeweckten mit den Aufgeweckten vom Grosskapital seit mind. 2020 so gut koennen: Beide Seiten bezwecken die Aufhebung der Volkssouveraenitaet im totalen Staat. Man versteht dann auch, dass die Sowjetideologen/Linken in ihrer fanatischen Antidemokratie mit 1918ff. den Hitler verantworten. Wer nicht ueber Demokratie (Gewaltenteilung!) sprechen will, soll vom Nationalsozialismus oder auch von den Leuten noerdlich von Richmond schweigen.

Gabriele Klein / 27.08.2023

@Frau Grimm, danke f. Kommentar. Ja, und ihre Religion wollen sie den Leuten auch noch nehmen.  Sie wollen nicht nur die Früchte ihrer Arbeit und den letzten   sondern auch und gerade die Seele.  Aber dazu gehören letztlich Zwei und hat nicht der kleine David den strunzdummen Goliath besiegt? Sowas und die Tatsache dass die Kontrolle die sich der Mensch einbildet, über die Dinge zu haben , illusorisch und in den Händen eines Andern liegt,, macht dann auch wieder Hoffnung.

Lutz Leibezeit / 27.08.2023

Nennen wir das Wissen um die Zusammengehörigkeit doch “Instinkt”. Zweie, die nicht zusammen gehören, können sich blendend verstehen und vielleicht ein Leben lang zusammen bleiben. Aber es steht immer immer etwas Fremdes dazwischen..

Lutz Liebezeit / 27.08.2023

Wer zu wem gehört, das Wissen haben alle Völker, Stämme und Nationen, die sich in diesem Schmelztiegel zusammen gefunden haben. Ich glaube, man streut sich sehr viel Sand in die Augen. Mit dem Stamm und der Nation geht auch ein Teil von einem selber unter. Die Kultur ist unwiederbringlich verloren. Amerka ist ein akulturelles Land.  Und schließlich gibt es nicht nur Reservate, es gibt sogar Stämme, die haben das Kriegsbeil gegen die Eindringlinge nie begraben. Wir hätten Jahrzehntausende alles falsch gemacht? Glaube ich nicht!

Rupert Drachtmann / 27.08.2023

Die Verbreitung und Wahrnehmung dieses Vorgangs erfolgt maßgeblich über Internet Medien. Egal welche Algorithmen dies gefördert haben. Der aktuell laufende Angriff der EU auf die Freiheit in Internet (DSA) ist entscheidend. Der Laden ist zwar träge - aber letztendlich doch in der Lage hier antidemokratisch und manipulierend einzugreifen. Wenn wir nichts unternehmen geht es weiter in Richtung einer autoritären „sozialistischen“ Zentralregierung in Brüssel. Tag für Tag wird es klarer erkennbar dass die Machthaber der Grossfinanz / Großindustrie die Steuerung der Staaten direkt übernommen haben. Einfacher geht das natürlich wenn es nicht so viele Einzelstaaten gibt. Die Clowns die wir als Regierung gezeigt bekommen sind ganz sicher nicht die, welche über die Geschicke dieses Landes entscheiden.

Michael Müller / 27.08.2023

@A. Ostrovsky: “Es wird Zeit, dass wir die politisch korrekte Sprache dieser Menschen als das begreifen, was sie ausdrückt. Diese Leute sind einfach Hochstapler, Trittbrettfahrer, Identitätsschwindler, Falschmünzer. Aber deren “Gegner” sind genau so. Das ist ein großes Problem für jeden, der das sein möchte, was er ist. Und die Nachwelt wird es nicht unterscheiden können, wird sich nicht zurecht finden, wird “die Akten der Stasi für die unbestechliche Wahrheit” halten, weil “die ja nicht wissen konnten, dass es mal öffentlich wird”. Das übersieht, dass die Akten aus einer Absicht heraus überhaupt erzeugt wurden.” So,so,so. Da gibt es auf der einen Seite Hochstapler, Trittbrettfahrer und dergleichen, auf der anderen Seite deren Gegner, die aber genauso sind. Die “Gegner” sind demnach also nur scheinbar Gegner. Da gibt es keinen Ausweg. Alle sind die Einen oder halt eben die Gegner, die keine sind. Unschlagbar diese Ostrovskysche Dialektik. Ostrovsky goes Nietzsche. Aber passen Sie auf: Es endete nicht gut mit dem Meister.

Manuela Pietsch / 27.08.2023

Ja, die größte Angst der Verantwortlichen ist, dass die Bürger sich nicht mehr gegeneinander aufhetzen lassen und alle an einem Strang ziehen. Dann wird das nämlich der sein, an dem diverse Leute hängen werden.

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