Gerd Buurmann / 27.01.2024 / 16:00 / Foto: Pixabay / 7 / Seite ausdrucken

Ein Holocaust-Gedenktag im Krieg

Heute ist Holocaust-Gedenktag, und in etlichen deutschen Gedenkreden war vermutlich oft mehr von der AfD die Rede als von dem Krieg, der gerade gegen jene geführt wird, die die Juden erklärtermaßen vernichten wollen und die mit diesem Krieg begannen.

Heute vor 79 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. In Deutschland ist der 27. Januar heute der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr findet der Tag zum ersten Mal nach dem Massenmord an Juden vom 7. Oktober 2023 statt. Wie also hätten wir den heutigen Tag begehen sollen? 

Es waren keine Lichterketten, die Auschwitz befreit haben. Es war auch kein Dialog, der zum Frieden führte. Im Gegenteil: Der Dialog mit Nazideutschland ist als Appeasement in die Geschichte eingegangen und führte in jenen beispiellosen Krieg, der den Nationalsozialisten auch das Umfeld lieferte, in dem sie die europäischen Juden zu vernichten gedachten. Es waren Panzer, die Auschwitz befreit haben. Wäre der Krieg gegen Deutschland nicht gewonnen worden, in Auschwitz-Birkenau wäre weiter an der „Endlösung der Judenfrage“ mit deutscher Perfektion gearbeitet worden. Heute erklärt Deutschland, aus dem Nationalsozialismus Folgendes gelernt zu haben: „Nie wieder Krieg!“ Für Israel aber gibt es eine andere Lehre: „Man muss, wenn man angegriffen wird, den Krieg gewinnen.“

Den Wunsch nach einer „Endlösung der Judenfrage“ gibt es auch heute noch. Es gibt Regionen auf der Welt, wo der Wille zur Judenvernichtung Teil der Verfassung ist. Die Hamas zum Beispiel fordert laut Artikel 7 der Gründungscharta die Vernichtung aller Juden weltweit. Minister der Hamas nennen Juden regelmäßig auf Kundgebungen und im Fernsehen Bakterien, Ratten und Ungeziefer und rufen zur Vernichtung von Juden auf. Am 7. Oktober 2023 wurden durch die Hamas an einem einzigen Tag so viele Juden getötet wie seit dem Holocaust nicht mehr. An der Mordorgie beteiligten sich viele Zivilisten aus dem Gazastreifen. Es war ein Pogrom, wie man es aus den dunkelsten Epochen der europäischen Geschichte kennt.

Als die Nazis in Europa mordeten und vor ihnen schon über die Jahrhunderte Pogrome in ganz Europa stattfanden, waren die Juden wehrlos. Heute aber können sich Juden dem Krieg der Judenhasser erwehren. Israel sei Dank.

Zur Zeit führt Israel einen Krieg im Gazastreifen. Es ist ein notwendiger Krieg, denn Israel wurde angegriffen und sieht sich gezwungen, die Tunnel und Waffenlager, die Abschussanlagen und Hauptquartiere, die einzig und allein in der durch die Hamas erklärten Absicht der Vernichtung aller Juden errichtet wurden, kriegerisch zu zerstören. Israel führt diesen Krieg nicht gerne, denn im Krieg sterben nämlich immer auch Unschuldige. Im Krieg gegen Nazideutschland starben auch Unschuldige. Der Krieg ist aber nicht zu verhindern. In diesem Krieg wird das Überleben von Israel und von Juden verteidigt.

Der Versuch, die Waffen niederzulegen

Natürlich wäre Israel froh, wenn es diese Kriege nicht geben müsste, wenn die Gegenseite endlich ablassen würde vom mörderischen Judenhass. Aber wie sähe der Nahe Osten heute aus, hätte Israel die Waffen niedergelegt? Die Antwort ist klar: Israel würde nicht existieren.

Als Israel im Jahr 2005 entschied, die Waffen niederzulegen und alle israelischen Einheiten aus dem Gazastreifen zurückzog, wurde der Gazastreifen zu einer Region, in der kein einziger Jude mehr lebte. Sämtliche jüdische Einrichtungen und Gebetshäuser wurden vernichtet. Es kam zu regelrechten “Gazakristallnächten”. Kurze Zeit später wurde dann eine Partei gewählt, die in ihrem Parteiprogramm die Vernichtung aller Juden weltweit fordert. Es ist die Hamas.

Der Wille zur Vernichtung der Juden wurde in Europa durch Krieg gestoppt. Der Wille zur Vernichtung der Juden wird im Nahen Osten auch durch Krieg gestoppt. Der Ruf nach einer Waffenruhe ist nichts anderes als eine Ruhe für die Judenmörder der Hamas. Israel aber sorgt dafür, dass nie wieder ein Mensch, der Juden mordet und das ganze jüdische Volk vernichten möchte, in Ruhe leben kann.

 

Gerd Buurmann ist Schauspieler, Stand-up-Comedian und Kabarettist. Er spielt, schreibt und inszeniert in diversen freien Theatern von Köln bis Berlin. Seit April 2022 moderiert er den Podcast „Indubio“ der Achse des Guten.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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K. Goldbaum / 27.01.2024

Und am Holocaust-Gedenktag wird über den neuesten AKP-Ableger für Deutschland “Dava” berichtet (Focus, Bild).

Klaus Keller / 27.01.2024

Nachtrag: Ich habe den zitierten Text seit einigen Tagen als Antwort bei X geschrieben wenn eher linke Gruppen stolz berichteten wie sie gegen den Faschismus kämpfend demonstrierten. Linksliberal sind sie eigentlich nicht, da liberal ja staatsfern meint. Diese Gruppen sind eher mit dem Staat, genauer der Regierung, eng verwoben. Ihre Zielrichtung ist offensichtlich. Man muss die Störung stören, ist eine Idee in der Psychiatrie. Was ich mit den Mitteilungen versuche. Ich befürchte es hilft wenig. +++ Das man den Eindruck haben kann das die israelische Regierung von eigenen Fehlern ablenkt ist fast zwangsläufig wenn man nach den Schrecken über die Morde im Oktober das vorgehen der Armee in Gaza betrachtet. Viel hilft viel, ist oft falsch. Das betrifft auch den Kampf gegen terroristische Gruppen. Ich befürchte der US Journalist der scherzhaft meinte die Israelis sollten es mit der sicheren Heimstatt in Texas versuchen könnte recht haben. Das habe ich aber nicht zu entscheiden. Genauso wenig wie die Frage ob eine Abbruch der Schwangerschaft bei Downsyndrom gerechtfertigt ist. Ich kann aber den Sachverhalt beschreiben wie etwas geworden ist und mich fragen wie das wohl weitergehen wird. +++ Ganz persönlich habe ich festgestellt das meine proisraelische Haltung emotionaler Natur war.  Das gerät ins wanken. Es bezieht sich aber hauptsächlich auf das Regierungshandeln, weil man aus Israel auch immer versöhnliche Stimmen hört. Und damit meine ich nicht jene Israelis die, wie manche Deutsche, scheinbar ihr eigenes Land hassen.

Ralf Pöhling / 27.01.2024

Einen ganz herzlichen Gruß an die jüdische Gemeinde. Ich habe als AfD Mandatsträger selbst eine Einladung für das Holocaust Gedenken hier in Münster bekommen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich dort vorstellig werden soll oder nicht. Ich bin nicht hingegangen, obwohl ich es politisch für absolut richtig und wichtig gehalten habe. Warum bin ich nicht hingegangen? Weil es ein perfektes Ziel für einen False Flag Anschlag gewesen wäre. Irgendwer hat nach meinen (gesicherten) Informationen über mich im Hintergrund verbreitet, ich wäre mental instabil. Und zwar bis in den Polizeiapparat hinein. Dass ich ein Anhänger eines bewaffneten Volkes bin, ist überall bekannt. Und jetzt zähle man die kritischen Punkte zusammen: Rechter AfD Waffenverfechter - angeblich mental instabil - Holocaust Gendenken - jüdische Gemeinde anwesend. Und ganz zufällig befindet sich direkt gegenüber dem Veranstaltungsort hier in Münster das Türkische Konsulat, das wegen andauernder Spionageaktivitäten vom Verfassungsschutz überwacht wird und in dem die deutsche Polizei keinerlei Befugnisse hat. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Fall Khashoggi (Stichwort: Saudische Botschaft in der Türkei) und noch mal daran, dass der Sicherheitsapparat in Deutschland nachweislich bis in höchste Positionen unterwandert ist. Also falls mich jemand vor Ort vermisst haben sollte, bitte nicht persönlich nehmen. Die Lage ist einfach so bescheiden, dass man nicht immer so kann, wie man eigentlich möchte und müsste. Es geht hier ja nicht nur um meine Sicherheit, sondern ganz besonders auch um eure.

Steffen Schwarz / 27.01.2024

Das sehe ich auch so. Wer Krieg führt muss den gewinnen. Und: Der Sieger hat Recht, und bestimmt was gemacht wird. Das ist das Wesen von Kriegen. Man kann nur hoffen das Israel auch dieses alberne Gerichtshofs Urteil als belanglos ansieht.

Klaus Keller / 27.01.2024

Den Gedenktag instrumentalisiert heute jeder wie er kann. Ich schreibe auf X oft +++ Wie linksliberale Parteien eine Forderung der NSDAP umsetzten ohne es eigentlich geplant zu haben +++ Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses trat zum 1.1.1934 in Kraft. Es diente im NS-Staat der “Rassenhygiene”. Heute nutzt man die Pränataldiagnostik um zu töten was man nicht haben will durch Schwangerschaftsabbruch bei Downsyndrom. Es gibt kaum noch Geburten. +++ Erst kam die diagnostische Technik. Dann das Gesetz, dass alle Krankenkassen die Diagnostik bezahlen müssen. Dann der gesellschaftliche Druck, sie zu nutzen. Es gibt keine andere Therapie als den Schwangerschaftsabbruch, der von den Krankenkassen bezahlt werden muss. +++ Was ich hier zusätzlich schreibe: Der Mord an Behinderten und psychisch Kranken in Deutschland war der Vorläufer des Massenmordes in Osteuropa. Die T4 Aktion Vorläufer der Wannseekonferenz. In der Gaskammer des Krankenhauses in Hadamar (kann man noch besichtigen) wurden 1941 mehr als 10.000 Patienten mit CO getötet. Im August 1941 wurde eine Phase beendet. Wikipedia: Uwe Dietrich Adam warf daher die Frage auf, ob man die Aktion abbrach, weil man diese Tötungsspezialisten andernorts dringender brauchte

W. Renner / 27.01.2024

Hat der Hornbrillenträger die Gelegenheit schon war genommen, um Israel mal wieder Antifa-Oberlehrerhaft zur Mässigung aufzufordern?

Werner Liebisch / 27.01.2024

Ich zitiere aus exxpress.at: ‘Mangelnde Integration”: Ex-Kanzler Kurz schreibt Klartext zu Antisemitismus__ Es ist ein bemerkenswerter Beitrag zum Holocaust Gedenktag, von einem bemerkenswerten Autor: Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht in einem Gastkommentar in der „Jerusalem Post“ aus, was die meisten Politiker verschweigen: An vielen antisemitischen Übergriffen in Europa trägt mangelnde Integration die Schuld.” __ Eigentlich müsste auf den Plakaten der Demonstranten gegen rechts, stets der Zusatz “für Antisemitismus“ stehen.

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