Es gibt Menschen wie Donald Trump, Karl Lauterbach oder Barbara Schöneberger, die sind extrovertiert. Sie haben ein unbändiges Mitteilungsbedürfnis, sie quatschen viel, manchmal zu viel, und setzen sich in Pose. Sie sind omnipräsent, sie sind Champions in der öffentlichen Wahrnehmung.
Dazu folgende Richtigstellung:
Viel interessanter als diese Schwatzbacken sind, finde ich, die ganz Stillen, die keine Spur hinterlassen, die einfach weg sind, quasi vom Winde verweht, und über die man fortwährend spricht. Hidden Champions.
Nehmen wir mal die phantastische Oligarchin-Darstellerin im Strache-Dramolett. Wer war sie, warum war sie so schön? Handelte es sich um eine Gymnasiallehrerin, um eine Urenkelin des Zaren oder um eine Escort-Lady? Alles schon vermutet, alles ungeklärt. Kein Ruhmesblatt für den Recherche-Journalismus.
Womit wir bei Dan Cooper wären, dem legendären Flugzeugentführer, der 1971 mit dem Fallschirm und 200.000 Dollar in der Tasche aus einer fliegenden Boeing 727 über den südlichen Kaskaden absprang und nie gefunden wurde – das Schulbeispiel für alle, die sich in Luft auflösen. Zwischendurch wurde nach Behle gesucht („Wo ist Behle?“) und nach dem Baumeister Dr. Jürgen Schneider – leider wurde er schnell gefasst.
Aber wo ist Jan Marsalek, der geniale Finanzdirigent von Wirecard? Letzte Spur Minsk, doch vielleicht lebt Marsalek inzwischen auch mit der schönen Russin von Strache zusammen, wer weiß das schon. Bliebe Claas Relotius, der „Spiegel“-Phantast, den wir alle so gerne gelesen haben. Vielleicht schreibt er inzwischen Kinderbücher, unter dem Namen Dr. Schneider, vielleicht sitzt er auch in der Psychiatrie. Die soll in Weißrussland nicht so angenehm sein. Und wer da schreit „Ich bin Journalist“, der bleibt sowieso drin.
Zuerst erschienen im Euro am Sonntag