Danke für den nachdenklich machenden Artikel. “Dr. Hossam Mowafy, Professor für Innere Medizin und Intensivmedizin an der Universität Kairo, behauptet, dass ein Gläubiger nicht an einer Geisteskrankheit leiden könne.” Hier wäre hilfreich zu definieren, was wer wie genau unter einem “Gläubigen” überhaupt versteht. Ohne klare Definitionen kommt man hier nicht weiter. Das gleiche gilt für den “Geisteskranken” der auch erst genau definiert werden müsste. Könnte ein Gläubiger zum Beispiel auch nur deshalb “geisteskrank” sein weil 99% seines “nicht-gläubigen” Umfelds das so festschreiben? Ganz allgemein würde ich sagen dass das fehlende Eingeständnis dahingehend, dass der Mensch nicht seine eigene Ursache ist der Wirklichkeit offenkundig nicht entspricht u. zu grenzenlosen Arroganz u.Verlogenheit führt was wiederum nicht nur den Einzelnen sondern ganze Gesellschaften krank macht wie heute der Fall. Wir leben in einer Gesellschaft multipler götzen von denen ein jeder der die Mittel dazu hat (als “Philanthrop” auftritt um die Welt in sein ureigenes Paradies zu überführen, . Auch wenn es schon immer “Glaubensbrüder” gab, die das eigene ich mit dem verwechselten was sie vorgaben anzubeten, so sehe ich dennoch bei den Hauptreligionen einen Hoffnungsschimmer darin, dass solch irrenden “Brüder” in Widerspruch zum Kern d.eigenen Lehre noch immer gerieten was zu korrigierende Bewegungen führte, wie z.B. die Abschaffung der Sklaverei die in der Bibel eigentlich vorprogrammiert is. Beim nur reaktiven Kommunismus hingegen der über keinerlei Ethik verfügt u.d. sich als Gegner v. Religion an sich definiert, haben wir dieses über sich selbst hinausweisende Gerüst der herkömmlichen religiösen Schriften halt nicht. Das ganze wäre dann noch verbunden mit einer fehlenden Suche nach Wahrheit die noch jeder Sozi beendete u. für sich pachtete um sodann seinen “Nächsten” nach seinem Bilde zu erschaffen. Wer allerdings die Wahrheit nicht sucht, den holt sie irgendwann halt ein.
Warum alles so kompliziert machen? Es geht doch ganz einfach: „Wenn du mit deinem Munde Jesus bekennst, daß er der HERR sei, und in deinem Herzen glaubst, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, dann wirst du selig.“ (Paulus an die Römer, Kapitel 10, Vers 9)
Bei Sektenmitgliedern wie den Zeugen Coronas und den Anhängern von Klimatology kann man das beschriebene Geschehen gerade ganz nah beobachten.
Der Fairnis halber möchte man doch bitte auf die Unterschiede zwischen den jeweiligen Glaubensrichtungen hinweisen! Wahnhafte Züge haben ohne Zweifel alle an sich. Der Islam, das Christentum und der Buddhismus, jedoch kann Wahn durchaus beglücken, - oder auch zerstören. Glaubensgrundsätze wie “Schlagt die Ungläubigen wo ihr sie trefft, köpft sie schlagt ihnen die Hände ab, oder versklavt sie ...” (wir wissen alle welcher “Glaube” hier gemeint ist) würden aus der Welt eine einzige Hölle machen und das Leben unerträglich - wohingegen Grundsätze wie “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”, oder die Gleichnisse vom barmherzigen Samariter etc. durchaus dazu geeignet wären aus der Welt ein Paradies zu machen. Gleiches gilt für den Buddhismus mit seiner Achtung vor allem Lebendigem. Wenn Wahn etwas Gutes bewirkt und die Welt besser macht, so sei er mir willkommen. Menschen die an gar nichts glauben, sind mir nicht geheuer, gebe ich zu. Aber vielleicht ist das auch nur meinen 65 Jahren geschuldet ... wer weiß ...
@Valentin Becker: Wer unter der ständigen Gehirnwäsche des “mea culpa, me culpa, mea maxima culpa” sozialisiert wurde, hat schon viel gewonnen, wenn die Loslösung davon gelingt und der Wert des eigenen Ich geschätzt werden kann.
@ Valentin Becker: Ich habe beide von Ihnen aufgeführten Einschränkungen auch nicht behauptet.
Jede Religion ist auch eine Ideologie.
Glauben ja, aber bitte nicht an etwas mehr oder weniger konkretes? Dumpfes individuelles Gefühl ja, aber bloß keine soziale, sensuelle oder verhaltensmäßige Konkretisierung? Das bleibt doch etwas sehr oberflächlich, sorry. Bei allem echtem Respekt für den Autor, ehrlich. +++ Natürlich können Religionsgemeinschaften problematisch sein, manche womöglich mehr als andere. Aber der vermeintlich aufgeklärte, auf sich selbst gestellte Mensch fällt dann schnell auf modische Heilslehren rein, die eher schlimmer und gefährlicher sind. +++ Wie sich psychische Labilität und Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft verhalten, dürfte sich kaum trivial in wenigen Sätzen klären lassen. Allerdings weiß man m.E. empirisch, dass solche Labilität und ausgeprägtes Links-Aktivistentum (eher atheistisch) deutlich korrelieren. Kein Witz. Sich in einer traditionellen Gemeinschaft mit starken ethischen Leitlinien “aufgehoben” zu fühlen, dürfte hingegen viele Menschen eher stabilisieren.
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