Angst und eigene Demütigungen sind Triebfedern von Rassismus

Ich selbst wurde sehr früh in meinem Leben mit Rassismus konfrontiert, lange bevor ich mein Heimatdorf in Ägypten verließ. In allen arabischen Ländern, die ich seitdem besucht habe, war Rassismus gegen bestimmte Gruppen oder Ethnien ein wichtiger Bestandteil der dortigen Identität. In den USA und in Japan habe ich sowohl strukturellen als auch Alltagsrassismus erlebt. Und auch in Deutschland wurde ich Zeuge verschiedener Arten von Rassismen. Über manche redet man offen, über andere schweigt man lieber. In all diesen Ländern konnte ich die Angst erkennen, die sich hinter dem (vermeintlichen) Überlegenheitsgefühl verbirgt, das ein Rassist gegenüber seinen Opfern empfindet. Deren Leid und Ohnmacht kenne ich aus eigener, schmerzlicher Erfahrung.

Als ich noch ein Kind war und in einem ägyptischen Dorf lebte, gab es in meiner Klasse drei Schüler, die ständig diskriminiert wurden. Einer war ein Beduinenkind, das wegen seiner Sprache von den anderen Kindern gehänselt und von Lehrern oft geschlagen wurde, weil es sich immer wieder einnässte. Die Lehrer fanden aber auch Anlässe für Gewalt und Demütigungen. Einmal wurde der Junge geschlagen, während der Lehrer dabei einen Koranvers rezitierte: „Die Beduinen sind mehr (als die sesshaften Araber) dem Unglauben und der Heuchelei ergeben und eher geneigt, die Gebote, die Allah auf seinen Gesandten (als Offenbarung) herabgesandt hat, zu übersehen. Allah weiß Bescheid und ist weise.“ (Sure 9, Vers 97) Allah weiß Bescheid, aber das Kind wusste nicht, warum es dermaßen gehasst wurde. Mohammed hat sein Urteil über die Beduinen – und mit ihnen über die Juden und Christen als Ungläubige – vor 1.400 Jahren gefällt. Viele Muslime halten diese Zuschreibungen des Propheten für allgemeingültig, bis heute.

Das andere Kind, ein christlicher Kopte, wurde wegen seiner Religion misshandelt. Seine Mitschüler rissen ihm das Kreuz vom Hals und schlugen ihn immer wieder so lange, bis er das Glaubensbekenntnis des Islam nachsprach. Vom gemeinsamen Herumtollen und Spielen mit den anderen Kindern in der Pause war er ausgeschlossen, weil er kein Muslim war.

Was sind die Motive der Täter? Sind es brutale Monster oder arme Würstchen?

Das dritte Kind war ich. Ich wurde wegen meiner Hautfarbe ausgegrenzt. Ich war heller als alle anderen Schüler. Meine Mutter stammte aus Kairo, ihr Vater, einige ihrer Schwestern und Brüder hatten grüne Augen. Auch mein jüngerer Bruder hat grüne Augen. Wegen meiner hellen Haut wurde ich in der Schule „Sohn der Kreuzritter“ genannt. Der Legende nach sind grünäugige Ägypter mit heller Haut Nachkommen von Frauen, die von jenen Kreuzrittern vergewaltigt worden waren, die Ägypten im 13. Jahrhundert überfielen. Wegen meiner Haut gab man mir Frauennamen, und auch sonst wurde kaum eine Gelegenheit ausgelassen, mich zu kränken. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als eine dunklere Haut, um von den anderen Kindern angenommen oder zumindest nicht länger angegriffen zu werden. Diese Form der Selbstablehnung hat bei mir tiefe Spuren hinterlassen und prägt mich bis heute.

Deshalb kann ich sehr gut nachempfinden, wie machtlos Menschen sein können, wenn sie auf ihre Hautfarbe, Ethnie oder Religion reduziert oder allein deshalb gehasst und ausgegrenzt werden. Ich kann ihre Ohnmacht und Sprachlosigkeit nachfühlen. Und ich kann auch verstehen, warum manche Opfer von Rassismus ihre Identität genau um diese Rassismuserfahrungen herum aufbauen und sich mit der Fremdzuschreibung identifizieren. Um die Opfer vor den Tätern schützen zu können, müssen wir aber auch versuchen, uns in deren Gedankenwelt hineinzuversetzen. Was sind ihre Motive, was die Gründe für ihren Hass, welches Bild haben sie von sich und anderen? Sind das allesamt brutale Monster? Oder arme Würstchen, unsichere Menschen, die nur dann ein wenig Stärke empfinden können, wenn es einen gibt, der schwächer ist als sie?

Viel zu früh musste ich mir die Frage stellen, warum Kinder so böse sein können. Mit der Zeit fand ich heraus, dass diejenigen, die uns drei so gequält, beleidigt und geschlagen haben, keine selbstsicheren Kinder waren. Sie wurden regelmäßig von den eigenen Eltern geschlagen und gedemütigt. Ihnen wurde ständig vermittelt, dass sie zu nichts gut seien. Im Elternhaus lernten sie, dass Gewalt und Beleidigungen die ersten Mittel der Wahl sind, um einen Konflikt zu lösen oder eine Meinungsverschiedenheit zu beseitigen. In der Schule selbst herrschte ebenfalls ein Klima der Angst. Sie hatten Furcht vor den Lehrern. Sie durften keine eigene Meinung haben und lernten nie zu verhandeln. Sie wussten nicht, was Vielfalt und Toleranz bedeuten. Sie wurden weder in der Schule noch zu Hause zu Empathie mit anderen ermutigt, sondern zum Misstrauen gegen sich selbst und Andere erzogen. Außerhalb der Familie und des Klassenzimmers wollten sie ihre Angst überwinden, indem sie sich über jene erhoben, die anders waren und sich nicht wehren konnten. Ich selbst habe die Demütigungen lange ertragen. Erst als ich ihnen mit einem Messer drohte, hörten sie auf, mich zu kränken.

Das Welt- und Selbstbild niemals von armseligen Menschen definieren lassen

Die Väter und die Lehrer gaben an uns ihre eigene Angst weiter, die sie hinter Gewalt versteckten. Diese Angst- und Gewaltkette zu verstehen und zu entlarven, ist aus meiner Sicht viel effektiver als die bloße moralische Verurteilung eines rassistischen Aktes. Noch wichtiger ist es, die Opfer von Rassismus zu ermächtigen, damit sie ihr Selbstbild nicht nach der Fremdzuschreibung durch hasserfüllte Menschen konstruieren. Deren Schwäche zu erkennen, kann ein erster Schritt sein. Und natürlich müssen wir Opfern von Rassismus den Zugang zu juristischen und gesellschaftlichen Institutionen erleichtern, damit sie Gerechtigkeit erfahren. Es ist wichtig, ihnen zu vermitteln, dass die Mehrheit der Menschen in diesem Land und das Gesetz auf ihrer Seite sind, und dass sie ihr Welt- und Selbstbild niemals von armseligen Menschen definieren lassen dürfen. (…)

Mich hat in diesem Zusammenhang eine kurze Geschichte mit dem Titel „Little things are big“ sehr inspiriert, die der Schriftsteller Jesús Colón (1901–1974) verfasst hat. Colón stammte aus Puerto Rico, hatte afrikanische Wurzeln und war mit 16 nach New York gekommen. Er beschreibt in dieser Geschichte ein Erlebnis, das sein Leben verändert hat: Es war weit nach Mitternacht, als Colón Mitte der 1950er Jahre in der U-Bahn saß und sah, wie eine junge weiße Frau mit zwei Kindern im Schlepptau, einem Baby auf dem Arm und einem großen Reisekoffer in der Hand versuchte, in die U-Bahn zu steigen. Sie schaffte es gerade so, bevor sich die Türen schlossen. Einige Stationen später wollte Colón aussteigen; er bemerkte, dass auch die junge Frau ihr Gepäck wieder aufnahm, die Kinder fest an die Hand nahm. Offenbar musste auch sie an dieser Station raus.

In seiner Heimat hatte er gelernt, Menschen zu helfen, doch als dunkelhäutiger Mann in New York spät in der Nacht zögerte er. Er traute sich nicht, die junge Frau zu fragen, ob sie Hilfe brauchte. Colón stellte sich vor, wie sie vor Angst schreien würde, in der Annahme, er wolle ihr etwas Böses antun. Er schwieg und beobachtete untätig, wie die Frau mit großer Mühe ihre Kinder und den Koffer aus der U-Bahn bugsierte.

Wir brauchen eine empathische Gesellschaft, tolerant, aber nicht naiv

Von sich selbst enttäuscht, stapfte Colón missmutig die Treppe hinauf und lief nach Hause. In dieser Nacht erkannte er, dass er den Zuschreibungen der Rassisten mehr Raum gegeben hatte, als seinem menschlichen Impuls zu helfen. Er war in eine Identität geschlüpft, die sie für ihn zugeschnitten hatten. Er glaubte deren Erzählungen über den schwarzen Mann, der Frauen belästigen würde, und er glaubte ganz selbstverständlich, dass die junge Mutter ihn auch nur nach diesem Muster beurteilen würde, die helfende Hand nicht erkennen könnte.

Die Identifikation mit der Fremdzuschreibung hat dazu geführt, dass Colón nicht mehr nach seinen eigenen Werten handelte. Er hatte die junge Frau, ihre Kinder, aber auch sich selbst im Stich gelassen. An diesem Tag schwor er sich, dass er von nun an immer seine Hilfe anbieten würde, unabhängig davon, wie die Reaktion der Anderen ausfallen würde.

Nicht nur Geschichten wie diese zeigen, dass wir eine empathische Gesellschaft brauchen, die tolerant, aber nicht naiv ist. Eine Gesellschaft, die offen ist für andere Lebensentwürfe, aber klare verbindende Werte definiert und diese auch effektiv vermittelt und verteidigt.

Auszug aus dem BuchSchlacht der Identitäten: 20 Thesen zum Rassismus – und wie wir ihm die Macht nehmenvon Hamed Abdel-Samad.

Foto: Raimond Spekking CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Wolfgang Schüler / 01.05.2021

@Dr.Kathleen Hengstenberg:  Danke, Sie haben auch meine Gedanken und Gefühle zu Herrn Abdel-Samats Artikeln wunderbar formuliert und mir dadurch eine Menge Denkarbeit abgenomnen. Und ich empfinde speziell diesen Artikel als eine Art kleinen Meilenstein - aufgrund einer an sich nicht allzu spektakulären Wortfolge: seit vielen Monaten beobachte ich hier und bei TE in den Kommentaren eine zunehmende Ratlosigkeit bis hin zur reinen Verzweiflung, was man denn um Gottes Willen bloß tun kann, um diesen Wahnsinn zu stoppen. Und es wird immer versucht, diese Heimsuchung mit geistiger Durchdringung und verhaltenem Schimpfen zu beenden. Und nach jeder weiteren Sauerei von Mutti und dem, was da so alles aus ihrem Hosenanzug purzelt, werden der Frust und die Ohnmachtsgefühle schlimmer. Es ist der Satz: “Erst als ich ihnen mit einem Messer drohte, hörten sie auf, mich zu kränken”.  - Das ist es.  Gehört golden eingerahmt Und es ist so simpel. Nicht schön, nicht elegant und es darf nie zum Selbstzweck werden . Aber ich kann es nur bestätigen - und zwar aus eigenen Erfahrungen. Es muss erstmal richtig scheppern - das ist leider die einzige Sprache, die solche Leute verstehen. Zur Vernunft bringen. Ich war nie der Aggressor, aber wenn mir jemand unbedingt seine persönliche Hölle andrehen will, obwohl ich das unmissverständlich abgelehnt habe, kann ich innerlich komplett umschalten und bin dann unbelastet von Mitgefühl - auch danach, wenn der Flurschaden doch etwas umfangreicher geworden ist. Hängt halt sehr vom Gegenüber ab - aber da will ich jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen. Meine Devise lautet für solche Fälle: Gewalt erzeugt Gegengewalt, aber danach ist dann Ruhe. Wobei wie gesagt ich in allen Fällen für die Gegengewalt zuständig war. Strike first and strike hard. Viele Grüße an alle Combatanten.

Ralf Pöhling / 30.04.2021

Rassismus ist eine Unterform des menschlichen Herdentriebs, die immer dann zum tragen kommt, wenn außerhalb der Hautfarbe nichts anderes Einendes zwischen verschiedenen Menschen einer Gesellschaft mehr übrig ist. Wer in seinem Verhalten innerhalb einer sich homogen verhaltenden Gruppe aus der Reihe tanzt, der wird auf seine optische Erscheinung reduziert und das divergierende Verhalten mit der optischen Erscheinung begründet. Eine andersartige optische Erscheinung bzw. Hautfarbe spielt üblicherweise überhaupt keine Rolle, wenn sich alle in etwa gleich, bzw. erwartungsgemäß verhalten. Kartoffeldeutsche alter Prägung und Japaner sehen zum Beispiel vollkommen anders aus, dennoch sind sie in ihrem Verhalten so ähnlich, dass überhaupt kein Anlass besteht, die unterschiedliche Optik als Grund für irgendetwas Negatives heranzuziehen. Deutsche alter Schule bezeichneten Japan häufiger als das “Preußen Asiens” und lagen damit nicht falsch. Schaut man zum Vergleich auf Amerikaner kartoffeldeutschen Ursprungs, so spielt die unterschiedliche optische Erscheinung zwischen weißen Amerikanern und Japanern bzw, Asiaten durchaus eine Rolle. Was damit zu tun hat, dass die USA und Japan im Zweiten Weltkrieg gegeneinander gekämpft haben und die Japaner und nun auch China danach noch zu einer starken Konkurrenz auf dem Weltmarkt wurden. Den Rassismus wird man nicht los, denn er ist biologisch bedingt. Aber man kann verhindern, dass er zur relevanten Größe wird. Und zwar dadurch, dass sich alle gegenseitig zuvorkommend und rücksichtsvoll behandeln und ihre eigene Weltanschauung nicht als allgemeingültig definieren und allen anderen aufzwingen. Und genau hier, hat der Islam seinen Knackpunkt. Der Islam begreift sich als allgemeingültige Wahrheit mit dem einen Gott an der Spitze. Hierarchischer und exklusiver geht es nicht. Wer nicht dazu gehört, der muss entweder bekehrt oder unterdrückt werden. Und da bleibt kein Platz für divergierendes Verhalten. Was den Rassismus dann erklärt.

Hans-Peter Dollhopf / 30.04.2021

In den antiken Demokratien waren die bürgerlichen Rechte auf eine Minderheit Freier beschränkt. Die Mehrzahl der Bewohner aber waren deren Sklaven. Der Zustand, in dem sich ihre Technologien befanden, ermöglichte die Freiheit der Bürger nur auf dem Rücken vieler Ausgebeuteter. Die Erfindung des Christentums bestand in einer Gleichheit aller vor Gott, die von den ökonomischen Verhältnissen nicht getragen werden konnten, weshalb das Urchristentum sich zum Leben in einer Art Urkommunismus entschloss. Die moderne industrielle Revolution in Europa brachte die Mittel hervor, es sich tatsächlich leisten zu können, alle Menschen als frei und gleich zu erachten. Doch auch dann beschränkte sich die Gleichheit zunächst auf Europäer, während ihr Kolonialismus eben fremde Menschen auf fremden Kontinenten weiter ausbeutete. “Rassismus” ist die Verlockung, andere zu unterwerfen und dienstbar zu machen, weil Mangel herrscht. Die eigenen Frauen waren in dieser Geschichte auch immer als wie eine"minderwertige Rasse” ausgebeutet worden, damit die Männer frei und gleich sein konnten. Inzwischen sind unsere technologischen Möglichkeiten soweit fortgeschritten, dass praktisch alle Menschen partizipieren könnten an der freien Republik. Und just in dem Moment kommen uns die Grünen mit ihrem “die Welt reicht nicht für alle”-Apokalypsewahn in die Quere! Es ist zum Kotzen, zum Heulen. Wir wären so gut wie am Ziel gewesen! Nur noch wenige Jahrzehnte wären nötig gewesen. Ich schlage darum vor, wir opfern einfach die Grünen! Und machen dann weiter wie zuvor: Mit der Auslöschung des Mangels als der Voraussetzung von jeglichem Rassismus, also durch Beschleunigung des technologisch-ökonomischen Fortschritts! Also auf zu den Waffen! Werfen wir Baerbock & Gesocks aus dem Land! Im Namen der Brüderlichkeit und Schwesternschaft aller Menschen! (Randbemerkung. Da fällt mir etwas auf: Sind Diverse unsere Brüder oder unsere Schwestern? Obwohl, in der post-grünen Zeit interessiert das eh keinen mehr.)

Holger Kammel / 30.04.2021

Martin Luther King hat einmal sinngemäß gesagt, Sklaverei deformiert nicht nur die Sklaven sondern auch die Sklavenhalter.  Ich halte das nach langer Beobachtung für absolut richtig. Vor allem auch deshalb, weil es nicht auf Rasse sondern auf soziale Stellung abzielt. “Rasse” im Sinne von Hautfarbe, ethnische Herkunft und Kultur ist nur ein Merkmal von sozialer Diskriminierung. Einem Kind wird es egal sein, ob es wegen Hautfarbe, Brille, Fettleibigkeit oder armseliger Kleidung gemobbt wird. Das gemobbte Kind und der spätere Erwachsene wird in zweierlei Arten reagieren: Unterwerfung oder Auflehnung. Bei den Privilegierten führt das Wissen um die eigene Überlegenheit regelmäßig zum Glauben an die eigene Unfehlbarkeit- tendenziell der Verblödung. .Allein die Körperhaltung und die Stimmfärbung, wenn Sie ein Gespräch von Menschen stark unterschiedlicher sozialer Stellung erleben, spricht Bände. Schalkhaft: Die Arroganz englischer Butler ist eine Revolution, mit der sie die besonders dämlichen Exemplare der “Upper class” dominieren. Menschliche Kommunikation findet überwiegend nonverbal statt. Leute, die das anders betrachten und erleben, bezeichnen wir als Autisten. besonders atavistische Exemplare bezeichnen wir als als emotional intelligent.  Es gibt Unterschiede zwischen uns und diese sollte man nicht negieren. Das gibt kein Recht, andere Menschen anders zu behandeln. Ich beneide zum Beispiel das weibliche Geschlecht, heute zum Brocken fliegen zu können. Deswegen verbiete ich ihnen das nicht, sondern überlege mir höchstens, der Teufel zu werden oder ihn zu mindestens glaubhaft darstellen zu können. Läuft wieder auf Diät hinaus.

Harald Unger / 30.04.2021

Wer wissen will, wie Rassismus heute klingt, lese >Entschließung des Europäischen Parlaments vom 26. März 2019 zu den Grundrechten von Menschen afrikanischer Abstammung in Europa (2018/2899(RSP)) - - - Für den Islam dürfte ein ähnliches Dokument bald folgen. Es ist die totale Entrechtung der europäischen Völker. - - - Was da in Sachen Rassismus auf uns zurollt, hat seine Fraudulency, Joe Biden, vorgestern klargestellt: “Und, wir werden nicht ignorieren, was unsere eigenen Geheimdienste festgestellt haben - die tödlichste terroristische Bedrohung für das Heimatland ist heute der Terrorismus von weißen Supremacisten.” -  Während also BLM und SAntifa Amerikas Städte verwüsten, wird die rassistische Jagd auf nicht POCs eröffnet. Was sich in den USA unter dem Label “critical race theory” abspielt, ist Rassismus in seiner brutalsten und ‘reinsten’ Form. - - - Es geht um die Eliminierung des größten Erfolgsprojekts der Weltgeschichte. Der weißen Bürgergesellschaft Nordamerikas und Westeuropas. Sie steht der globalen, horizontalen Zweiteilung der “Global Governance” in einer “One World” unter der Führung der CCP im Wege. Weshalb sie weg muss. Gender-Klima-Invasion-Rassismus-Virus machen’s möglich. - - - Aus dem genau selben Grund, weshalb die Muslime Chinas in KZs gehalten werden, wird Westeuropa islamisiert. Ist doch der Islam der Garant, daß sich nie wieder eine bürgerliche Gesellschaft in Westeuropa entwicklen kann.

K. Nerweiß / 30.04.2021

,,Rassismuserfahrungen” wegen ,,Ethnie oder Religion”? Ich fasse es nicht. Da sind Sie aber schön in die Falle der angeblichen Antirassisten gelaufen, Herr Samad. Was war dann der Jugoslawienkrieg 1991-1999? Ein Rassenkrieg? Sind daraus rassistische Staaten entstanden? War Österreich-Ungarn ein Vielrassenstaat? Hatte Deutschland von 1618-1648 seinen 30-jährigen Rassenkrieg? Bekämpfen sich Schiiten und Sunniten aus rassischen Gründen? Das hätten diese linken Herrschaften gern, dass Rassismus entbiologisiert wird, damit sie alles und jeden, der ihnen nicht passt, mit maximalem Ächtungspotenzial überkübeln können. Ich staune, dass sie noch nicht den Meinungsrassismus konstruiert haben. Und schon möglich, dass sie versuchen werden, die Weltgeschichte als Geschichte von (nicht mehr Klassen- sondern jetzt) Rassenkämpfen umzuschreiben. Aber dass Sie diesen Unsinn mitmachen wundert doch sehr!

Dieter Kief / 30.04.2021

Volker Kleinophorst - ich zweifle ein wenig, ob Bulgakovs Meister und Margerita wirklich so ironisch ist. Goethes Faust schon. Aber Bulgakov war ganz schön am Boden, als er Meister und Margerita schrieb. - Was das genau ist, was den Bulgakov antreibt, weiß ich leider nicht zu sagen. Russische Seele; Sarkasmus; existentielle Angst? Mick Jagger hat, als er den Song schrieb, bereits regelmässig mit dem britischen Theaterautor Tom Stoppard (Arcadia, Shakespeare in Love) Tee getrunken. Marianne Faithful hat ihm Meister und Margerita empfohlen und ausgeliehen… - Jedenfalls ein interessanter Fall, dit janze. Jagger war noch jung, als er den Song schrieb (ich nehme an, dass Richards nur an der Musik beteiligt war, am Text eher weniger).

Joerg Machan / 30.04.2021

Wir leben in einem Land mit Religionsfreiheit. Man sucht sich eine Religion aus wie eine Partei. Andere werden vielleicht als Kind so erzogen. Aber als Erwachsener ist man für seine Religion verantwortlich! Wenn ich jetzt auf Leute treffe, die ein Buch für wahr halten, in dem ich absolut beleidigt werde, weil ich “von Affen und Schweinen abstamme”, also wenn ich diese Leute daraufhin ablehne, dann bin ich ein Rassist? Okay, wenn das so ist, dann bin ich gerne ein Rassist.

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