Claudio Casula / 06.11.2023 / 14:00 / Foto: haolam / 55 / Seite ausdrucken

Gays for Gaza, Rinder für McDonald’s

Auf den „pro-palästinensischen“ Hasskundgebungen sind Spruchbänder wie „Queers for Palestine“ oder „Gays for Gaza“ zu sehen, was ziemlich genau einer gutgenährten Rinderherde entspricht, die sich für eine Steakhouse-Kette starkmacht. Denn gerade islamische Länder sind kein gutes Pflaster für die LGBTQ-Community.

Es sind schon wahnsinnige Zeiten. Da fielen vor vier Wochen palästinensische Terroristen in Israel ein, folterten, vergewaltigten und ermordeten über 1.400 Menschen, schändeten noch die Leichen und verschleppten etwa 250 Menschen auf ihr Territorium, vom neun Monate alten Baby bis zur 85-jährigen Greisin – und auf den Straßen westlicher Länder demonstrieren Hunderttausende, nein: nicht gegen, sondern für Gaza und gegen die Bestrebungen der israelischen Armee, die Geiseln zu befreien und die tödliche Gefahr des Dschihadismus an seiner südlichen Grenze zu eliminieren. 

Und als wäre das noch nicht verrückt genug, finden sich unter den hauptsächlich muslimischen Demonstranten auch zahlreiche linke Antisemiten, deren Abneigung gegen den jüdischen Staat noch ausgeprägter ist als ihre Wokeness. So sind auf den Hasskundgebungen Spruchbänder wie „Queers for Palestine“ oder „Gays for Gaza“ zu sehen (Henryk M. Broder hat eben mit einem Fundstück darauf aufmerksam gemacht), was ziemlich genau einer gutgenährten Rinderherde entspricht, die sich für eine Steakhouse-Kette starkmacht. 

Denn mit den Rechten für Homosexuelle oder LGBTQ oder was auch immer ist es in den Palästinensergebieten nicht weit her. Schwule Palästinenser flüchten sich vor Verfolgung nach Israel – dort sind sie sicherer als zu Hause, was bereits einiges über den Nahostkonflikt aussagt. Wer nicht enden will wie Ahmad Abu Marhia, der vor etwa einem Jahr in der Westbank enthauptet aufgefunden wurde, tut besser daran, sich nach seiner Flucht in die Tel Aviver Schwulenszene nicht mehr in Hebron oder anderen Städten sehen zu lassen. Dort geben Prediger solche Sätze zum Besten: „Die Menschen in Palästina werden keinen einzigen Homosexuellen in unserem Land dulden. Eine solche Perversion zieht den Zorn Allahs auf sich.“ (Video mit englischen Untertiteln hier.)

Knast und Geldstrafen statt Queer-Rechten

Armin Laschet stellte vor einigen Tagen ganz richtig fest: „Dass bei einer pro-palästinensischen Demonstration ,Queers for Palestine‘ mitlaufen, dafür fehlt mir jedes Verständnis. Man möchte sich nicht vorstellen, was mit einem Menschen aus der LGBTQ-Szene, der sich nur eine Stunde im Herrschaftsgebiet der Hamas aufhalten würde, passieren würde.“ Er erinnerte daran, dass das Hamas-Regime ein Scharia-Staat sei und man dort nicht überleben würde, wenn man mit einer Regenbogenflagge durch Gaza laufe.

Womit die Palästinenser sich allerdings in schlechter Gesellschaft befinden, denn Homosexualität ist im gesamten arabischen respektive islamischen Raum nicht nur verpönt, sondern meistens strafbewehrt, bis hin zum Tode – etwa im Iran, Somalia, Jemen, Afghanistan und Katar. LGBTQ-Rechte sind dort so zahlreich wie die Vorschläge der Hamas zur friedlichen Lösung des Nahostkonflikts, nämlich gleich null. Hier eine kleine Auflistung, was die „Queers for Palestine“ in Nordafrika oder dem Mittleren Osten zu erwarten hätten (Quelle: equaldex.com):

In Afghanistan besagt Artikel 427, dass Homosexualität, ebenso wie Ehebruch, mit langen Haftstrafen geahndet wird. Artikel 398 ermutigt ausdrücklich zu Ehrenmorden. Tatsächlich haben Homosexuelle generell zuallererst von ihrem familiären Umfeld etwas zu befürchten, weil man die Familienehre nicht beschmutzt sehen möchte. Nach dem algerischen Gesetz (Artikel 333 und 338) werden gleichgeschlechtliche Handlungen mit mehrmonatigen Freiheitsstrafen und einer Geldstrafe bis zu 10.000 Dinar geahndet. Dicker kommt es für stolze Queerdenker in Ägypten: Strafen bis zu 17 Jahren mit Zwangsarbeit, Geldstrafen und Ausweisung. In Libyen wird „unzüchtiger gleichgeschlechtlicher Verkehr“ nach Artikel 410 mit ein bis vier Jahren Knast geahndet, in Kuweit drohen Geldstrafen und bis zu sechs Jahren Gefängnis.

Im Iran enden Schwule nicht selten am Baukran

Auf „unnatürlichen Geschlechtsverkehr“ stehen in Syrien nach Artikel 520 bis zu drei Jahre Knast, selbst im vergleichsweise liberalen Marokko nach Artikel 489 des Strafgesetzbuches zwischen sechs Monaten und drei Jahren Bau plus Geldstrafe bis zu 1.000 Dirham. Im Sudan: Fünf Jahre Knast beim ersten Mal, wird man dreimal erwischt, gibt’s lebenslänglich. Katar sieht bei Lesben großzügig drüber hinweg, aber schwule Männer sind dran: „Ungläubige“ kommen mit Geldstrafen und sieben Jahren hinter schwedischen Gardinen davon, Muslimen droht schlimmstenfalls der Tod. Im Jemen dürfen sich verheiratete Männer nicht bei homosexuellen Handlungen erwischen lassen, schon gar nicht von Islamisten, die einen dann töten.

Brandgefährlich wird es für Homosexuelle in Saudi-Arabien (Todesstrafe), Afghanistan (Todesstrafe), Somalia (Haftstrafen, im Nordwesten und in südlichen Regionen, die von der Islamisten-Miliz Al-Shabaab kontrolliert werden, die Todesstrafe, auch Prügel und Folter kommen vor) und im Iran: Dort enden Schwule nicht selten am Baukran. Ist einer der Beteiligten volljährig und der andere nicht, wird nur der Erwachsene gehängt und der Minderjährige bekommt 74 Peitschenhiebe.

Ein Aufenthalt in den genannten Ländern sei den „Queers for Palestine“ und „Gays for Gaza“ herzlich empfohlen. Reisen bildet ja. Und vielleicht, jedenfalls, wenn sie wiederkommen, gewinnen sie dort Erkenntnisse, die sie nächstes Mal lieber in die Schwulensauna als auf eine palästinensische Hass-Demo gehen lassen.

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Foto: haolam

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Thomas Szabó / 06.11.2023

Todesstrafe für Homosexuelle? Was gäbe es für ein Geschrei unter Linken & Muslimen, wenn wer im Gegenzug die Todesstrafe für Muslime fordern würde? Aber die Muslime können beruhigt sein, niemand begibt sich auf ihr Niveau herab.——- Queers for Palestine & Gays for Gaza sind hirnverbrannte Splittergruppen, die von linken Rattenfängern zur Schlachtbank geleitet werden. Die politische Linke opfert alle Minderheiten die sie zu vertreten vorgibt auf dem Altar ihrer Ideologie. Die linke Utopie ist genauso idiotisch, wie eine multikulturelle Gesellschaft zwischen Nazis & Juden.——- Ich sehe nicht ein, warum die intellektuell & moralisch am niedrigsten stehenden Menschen das meiste Respekt erhalten sollten. Sollte es nicht umgekehrt sein?——- Wenn wir streng antirassistisch vorgehen und die Menschen strikt nach ihren inneren Werten beurteilen, dann zeitigt das ganz schön “rassistische” Ergebnisse. Dann steht nicht mehr der “weiße Mann” am Pranger! Das ist einer der Gründe warum der zeitgenössische “Antirassismus” so rassistisch ist. In Betracht der bestialischen Primitivität vieler “unterprivilegierter Proletarier”, fällt das linke Narrativ des neuen Klassenkampfes-Rassenkampfes “weiße Ausbeuter contra farbige Ausgebeutete” in sich zusammen. So arrangieren sich die Linken mit dem Rassismus, mit Homophobie, mit Antisemitismus, mit Frauenfeindlichkeit, mit Faschismus. Sie verraten alle ihre vorgeblichen Ideale. Sie brauchen die “neuen Proletarier” als Machtbasis und sie wollen die allerneueste proletarische Revolution anführen. Seien diese pseudo-Proletarier noch so reaktionäre Faschisten. Für den “antifaschistischen Kampf” arrangieren sich die Linken schon mal gerne mit den Faschisten. Hauptsache diese haben die richtige Hautfarbe. Braune Gesinnung + braune Hautfarbe = antifaschistischer Verbündeter. Noch nie spross eine revolutionäre Bewegung aus so niederen Beweggründen heraus! JAGT DIE LINKEN AUS DEN INSTITUTIONEN ! ! !

Hanno Schulz / 06.11.2023

“Chicken for KFC” könnte die CO2-verträglichere Variante des Slogans sein :-). Credits: Gad Saad (THE SAAD TRUTH_1605)

L. Bauer / 06.11.2023

Man könnte dieser verpeilten Schwulenszene ja einen temporären Rinderwahnsinn diagnostizieren! Was aber auch nicht zu Mc Donalds führen würde. So oder so, diese Situation scheint zu kompliziert, als dass unser aller geliebter LBQt-Komplex es verstehen, geschweige denn verarbeiten könnte. Die haben ja auch nicht den A.sch in der Hose, sich laut gegen das Sichtbare auszusprechen. Dann würden sie jetzt schon im Hier und Jetzt aufs Maul bekommen und nicht erst dann im von ihnen unterstützten Kalifat. Aber, wie immer, wer lesen kann ist klar im Vorteil! Vielleicht LRS? Soviele Buchstaben heutzutage, wer sieht da noch durch? Seien wir gnädig und nehmen sie einfach nicht ernst, so wie immer!

Angelika Trautwein / 06.11.2023

Ganz ehrlich, ohne Scherz! So langsam fragt man sich, ob nicht mindestens jeder/jede Zweite von der Mad Cow Disease betroffen ist.

Richard Loewe / 06.11.2023

mal bei Danisch vorbeischauen, der hat ein schönes Video angeblich aus dem israelischen Fernsehen verlinkt. Der Witz an der sache ist, daß diese Wokies ja nur ein ganz kleine Minderheit von Menschen sind, die halt einen schweren psychischen Defekt anerzogen bekommen haben. Die sind halt laut. Und in der Regierung.

Olaf Dietrich / 06.11.2023

Lass sie doch.  Läuft da under cover. Unser zerstörerische Antwort auf Islamismus.  Ich mein´ wenn du die so vorm Barbershop beim Kiffen siehst, frisch gefönt und stinkend wie ne Parfümerie, denkste eh:  Alle schwul! Ja, schick´sie da runter, gute Idee!!

Bernhard Piosczyk / 06.11.2023

Wo ist eigentlich Claudia Roth ? Eine ganz spontane Frage.

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