Brilliant formuliert, Herr Gauland ! Ganz so kommt es mir auch seit längerer Zeit vor - ohne, dass ich hierfür einen Seemann gebraucht hätte ! Soo dämlich, diese Plagiatsvorwürfe !
Hatte von dieser Geschichte schon im Auto-Radio gehört. Erinnere mich an Worte wie: Gauland hat sich zwar nicht auf die Juden bezogen, würde das auch energisch abstreiten, aber man muss davon ausgehen, dass er in einer Art Code zu seinen Anhängern spricht, die dann schon verstehen, dass er die Juden meint…(!) Musste ausschalten, diese Art von hanebüchenem Unsinn ist schlecht für die Gesundheit beim Fahren.
Ja so ein Mist aber auch: Jetzt hoffte man mal auf einen echten Hitler und jetzt war das wieder nix. Der Film Stonk lässt grüßen. Werde ich mir mal wieder ansehen.
Daß Herr Gauland bei Hitler abgeschrieben hat, haben namhafte Gelehrte und Fachleute - die Herren Professoren Benz und Wolffsohn - ex cathedra festgestellt. Jetzt kommt heraus, daß Herr Gauland bei Herrn Seeman abgeschrieben hat (legt Herr Seemann selbst dar). Dann hat also - gibt es einen anderen logischen Schluß?! - Herr Seemann bei Adolf Hitler abgeschrieben. Wenn sich das herumspricht, muß es Herrn Seeman ja noch peinlicher sein, als daß Herr Gauland seinen Text von 2016 so gut fand, daß er ihn abgeschrieben hat. Kann sich Herr Seemann dann in seinem gewohnten sozialen Umfeld noch blicken lassen?
Da hat der Kollege Redenschreiber von Herrn Gauland hervorragende Arbeit geleistet - zum einen ist die Rede für sich genommen klug, zum anderen haben die Gesinnungswächter diese hübsche Gelegenheit, sich gründlich zu blamieren, auf sehr unterhaltsame Weise genutzt.
Und wo hat Herr Seemann „abgeschrieben“? Das hat man nämlich alles schon vor fast einem Vierteljahrhundert bei Christopher Lasch („The Revolt of the Elites and the Betrayal of Democracy“) nachlesen können (dtsch. Übersetzung 1995); Steve Bannon soll dieses Buch übrigens sehr inspirierend finden. Aber Herr Seemann und die Braunau-Empörten wissen bestimmt auch, dass die erste Kritik am „globalism“ 1943 von Ernst Jäckh an der Columbia Universität formuliert worden ist - mit dem entscheidenden Unterschied, dass Jäckh mit „globalism“ Hitlers Politik gemeint und Hitler selbst als „globalist“ bezeichnet hat.
Lieber Herr Ammon, war Hitler etwa ein heimlicher Nerd? Oder hat die Bohème der Berliner zwanziger Jahre insgeheim schon über PC’s mit Spracherkennungssoftware verfügt (DeutschesWort33)? Und war es nicht Hitler, der das ‘Nnetzwerrrksdurschssetzongsgesesetz’ geschaffen hat? Noch fische ich im Trüben.
Ich habe noch einen Duden von meinem Vater aus dem Dritten Reich. Habe den mit dem heutigen verglichen. Wahnsinn, was die alles “von Hitler abgeschrieben” haben!
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