Peter Grimm / 11.01.2020 / 16:30 / Foto: FAL / 21 / Seite ausdrucken

Fußball: Rabatt für importierten Rassismus?

Diese Überschrift in der Hamburger Morgenpost verhieß jüngst eine empörende Nachricht: „Unglaubliches Urteil: Rassismus-Skandal in Hamburg: Gericht bestraft betroffenen Verein!“ Und ja, skandalös ist das Urteil in der Tat, wenn auch die Geschichte eine etwas andere ist, als es vielleicht die meisten Leser nach dieser Schlagzeile erwartet haben mögen. Doch worum ging es?

„Nachdem sie mehrfach Affenlaute gegnerischer Fans bei Ballkontakten ihrer dunkelhäutigen Spieler vernommen hatten, waren die Kreisliga-Kicker des Harburger Turnerbundes (HTB) beim Spiel am 1. Dezember 2019 gegen Vereinigung Tunesien geschlossen vom Platz gegangen. Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) hat nach dem erfolgten Spielabbruch ein unglaubliches Urteil gefällt.“

Also zu erwarten wäre ja eigentlich größtes Verständnis für den Verein, der vom Platz ging, gelten doch heutzutage auch im Bereich der etwas raueren Kommunikation in Fan-Kurven Affenlaute als inakzeptabel. Doch in diesem Fall gab es eine kultursensible Besonderheit, was schon der Name des Vereins, dessen Fans Affenlaute machten, erahnen lässt: „Vereinigung Tunesien“. Selbstverständlich haben die Kollegen der Morgenpost an keiner Stelle geschrieben, bei den Affenlaut-Verursachern würde es sich um Tunesier oder Araber handeln. Dennoch ließ der kurze, wenn auch etwas verspätete Gerichtsbericht letztlich keine Frage offen:

„Am 18. Dezember wurde der Fall nun vor dem HFV-Sportgericht verhandelt. Das Urteil überrascht dann doch sehr: Das Spiel wurde mit 0:3 für Vereinigung Tunesien gewertet, der HTB bekam zudem eine Geldstrafe aufgebrummt. Begründung: Nur der Schiedsrichter kann ein Spiel abbrechen. Dem sei die Mannschaft mit dem Verlassen des Platzes zuvor gekommen.

Und die rassistischen Rufe der Gäste-Fans? Auch die waren natürlich Teil der Verhandlung. Vertreter beider Vereine sowie der Schiedsrichter, der die Vorfälle bestätigte, wurden angehört. Laut HTB-Angaben soll der Sprecher der Vereinigung Tunesien vor Gericht angegeben haben, dass man einem anderen Kulturkreis angehöre und seine Freude über den Spielverlauf eben anders äußere. In Form von Affenlauten bei Ballkontakten von dunkelhäutigen Spielern? Nun ja...

Trotz dieser wenig glaubwürdigen Erklärung konnte sich das HFV-Gericht nicht zu einer Bestrafung für das Gäste-Team durchringen.“

Also ist arabischer Rassismus wegen der anderen Kultur hinzunehmen und nur der eingeborene zu bekämpfen? Das klingt in der Tat nach Skandal, ganz so, wie die Kollegen der Hamburger Morgenpost titelten. Leider sind solche Haltungen aber nicht verwunderlich. Wenn von vielen Politikern und Medienwerktätigen bei Antisemitismus, Frauenverachtung oder dem Schwulenhass vieler zugewanderter Männer aus bestimmten Kulturkreisen gern relativiert und verharmlost wird – warum sollte das beim Rassismus anders sein?

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Leserpost

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Markus Kranz / 11.01.2020

Habt ihr ernsthaft noch nicht mitbekommen, dass Linke ein komplett diskriminierendes, rassistisches Weltbild haben? Nach all dem Geraune über ‘alte weisse Männer’ & doofe Omas, dem Gelabere über “Privilegien”, die grundsätzlich nur Weisse besitzen, selbst wenn sie Hartz 4 beziehen & Obama stinkend reich ist, dem grenzenlosen Verständnis bis Begeisterung für 9/11, Hamas, IS, BDS, der Vertuschung von Rotherham und Köln, der völlig einseitigen Antirassismusdemos, die sich grundsätzlich immer nur gegen den Westen richten?

Claudius Pappe / 11.01.2020

Vom Täter zum Opfer. Vereinigung Tunesien-sagt doch alles. Der in Deutschland geborene und ” bestens integrierte” türkische Nationalspieler Nuri Sahin (ex. BVB nun Werder Bremen) dankte in den sozialen Medien, nach dem Einzug der türkischen Truppen in Syrien ,den türkischen Soldaten für ihr Heldentum .

P. Wedder / 11.01.2020

Man stelle sich vor, dass nun einige Menschen (vielleicht tatsächlich mit rechter Gesinnung) beim einem zukünftigen Spiel Affenlaute von sich gibt, wenn ein farbiger Spieler im Ballbesitz ist. Was macht das Gericht, wenn die Schreihälse argumentieren, dass laut Vereinigung Tunesien dies eine Freudenbekundung ist und man sich den Gepflogenheiten anderer Kulturen anpassen wollte?

Rolf Menzen / 11.01.2020

Haben die Araber nicht auch den Handel mit afrikanischen Sklaven erfunden?

Leo Hohensee / 11.01.2020

Hierzu kann man den Blogger Hadmut Danisch zitieren: “Es sind nicht die Maßstäbe, die mich stören, es sind die doppelten Maßstäbe”! - Rechtsprechung ist in diesem Land beliebig geworden! Wenn schon Leute wie Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, die Rechtsprechung von deutschen Gerichten anmahnt dann sind wir wohl schon sehr weit entrechtet.

Heinz Gerhard Schäfer / 11.01.2020

Das Sportgericht hat Recht! Der Urteilsbegründung: “Nur der Schiedsrichter kann ein Spiel abbrechen. Dem sei die Mannschaft mit dem Verlassen des Platzes zuvor gekommen” ist nichts hinzuzufügen.” Und wenn die gegnerische Mannschaft Affenlaute von sich gibt,- dann spielt die Kreisliga-Kicker des Harburger Turnerbundes (HTB) eben gegen eine Affenhorde! Warum nicht? Wo ist das Problem? Zu meiner Zeit wären wir damit ganz anders umgegangen! Die Kreisliga-Kicker sollen mal nicht so empfindlich sein!

Robert Jankowski / 11.01.2020

Naja, Muslime können von Haus aus keine Rassisten sein. Keine Überraschung in Hamburg, wo bereits ganze Stadtteile fest in islamischer Hand sind. Die armen Nescher sind es ja gewohnt, dass man sie beschissen behandelt. Kein Grund zur Ursache also…

Detlef Dechant / 11.01.2020

Ich habe einmal mehrere Wochen in den Online-Foren der Lokalpresse im Rheinland recherchiert über Spielabbrüche und Tätlichkeiten im Fußball auf Kreisebene. Nahezu alle betroffenen Spieler hatte Namen südlicher Kulturkreise und, sofern ganze Mannschaften betroffen waren, galt ähnliches. Interessant ist auch, wie hinterher die Sportgerichte entschieden. Die “kulturellen” Hintergründe wirkten immer strafmildernd. Eine richtige Einladung weiterzumachen, was natürlich zu den Eskalationen führte, die heute allseits beklagt werden. Eine frühere Nulltoleranz hätte vieles verhindert.

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