Sehr geehrter Herr Knabe, Sie können einem wirklich den Tag so richtig versauen, wenn man schon beim Frühstück so einen Stuss lesen muss. Ich als gelernter DDR-Bürger möchte diesen Staat wirklich nicht zurückhaben, wobei ich glaube, dass er doch langsam wieder aufersteht. Aber so geht das nun wirklich nicht. Wenn Sie fortwährend die Verhältnisse der DDR von 1970/80 mit den deutschen Verhältnissen von 2020 vergleichen, muss so etwas Schräges dabei herauskommen. Ich wurde 1994 von Berlin aus in den Breisgau versetzt und die Familie zog selbstverständlich (?) mit um. Wir waren zwar froh, unsere Kinder aus dem chaotischen Experimentier-Bildungswesen in Brandenburg heraus zu bekommen, aber was meine Frau und ich da unten im Arbeits- und Wohnumfeld so vorfanden, war für uns auch so eine Art Kulturschock. Ich will hier nicht auf jedes Detail Ihres Artikels eingehen, deshalb nur noch ein paar Anmerkungen: unsere “traumatisierten” Kinder wurden nicht um fünf aus den Betten gezerrt, um sie schnell irgendwo abzugeben. Meine Frau hätte mir was gehustet, wenn ich ihr das Arbeiten verboten hätte. Sie brauchte auch nach dem ersten Kind schon nur noch 40 Wochenstunden arbeiten. Heute würde man sagen: bei vollem Lohnausgleich. Ich will jetzt lieber aufhören und eine Runde um den Block laufen. Ich vermute, sie werden heute noch das Eine oder Andere zu hören bekommen, ich werde die Diskussion interessiert verfolgen. Schönen Tag noch
Ein Bild sagt mehr als.. Dieses Propagandabild der SED hätte doch problemlos im Stürmer des Julius Streicher erscheinen können. “Die blonde Volksgenossin an vorderster Front? “
Den ist kaum was hinzuzufügen. Die DDR war ebenso Frauen- und Familienfeindlich wie die NS-Dikatur. Das wurde auch das Maul aufgerissen, gelogen was das Zeug hält und tatsächlich wurden die Familien zerstört. Die Männer saßen an der Ostfront, die Kinder waren im Kinderlandsverschickungslager und die Frauen im Bombenkeller. Dem Beitrag ist hinzuzufügen, dass die Verhältnisse in der DDR kein Zufall waren, und etwa nur dem Zeitgeist bei der Kinderzeihung oder der sozialistsichen Misswirtschaft geschuldet gewesen sind. Dahinter steckte böse Absicht und eine Machtdemonstration. Junge Männer wurden regelmäßig nicht mit 18 einberufen, sondern regelmäßig erst später, in dem Alter in dem damals Familien gegründet wurden. Oft saßen die Frauen dann allein mit Säuglinge und Kleinkindern. Entfernte Stationierungsort und abnormale Urlaubsregeln sorgten überaus häufig für die Zerstörung von Beziehungen und Familien in deren Frühphase. Die Männer wurden durch sie “miltärische Schule des Sozialismus” gejagt und dabei jeder Illusion beraubt. Ihnen wurde klar gemacht, dass sie jeden Schwachsinn zu ertragen haben und Widerstand absolut zwecklos ist. Die NVA war eine Armee zur Beherrschung des eigenen Volkes, nichts anderes. Man brauch sich nur das kommunistische Manifest vornehmen, da stehen familienzerstörerischen Absichten bereits schwarz auf weiß. Die Rolle der Frau ist dort ebenso festgelegt. Von Gleichbereichtigung steht dort nichts drin, das kam im patriarchalisch Denken von Marx gar nicht vor. Für Frauen war die Vergemeinschaftung vorgesehen. Fickpuppen, Gebärmaschinen und Sklavenarbeiterin. Dass sich im sozialistischen Alltag das Streben nach Familie und einem zivilen Leben Blüten trieb, zeigt nur wie stark der natürliche Trieb und die menschliche Veranlagung dazu ist.
Aha - der Eingangssatz soll wohl den Leser dazu bringen, die AfD als “braun-sozialistisch” einzustufen und - so der Leser den Sozialismus ablehnt - nicht nur SED/Linke, sondern auch AfD abzulehnen. Das aber entlarvt den Autor Knabe als geradezu typischen Vollzieher der Stasi-Zersetzung. Denn sämtliche Altparteien sind ja auch, was Frau, Kinder und Familie bzw. deren Politik dazu betrifft, auf strammen Linkskurs. So dass es - letztlich defacto - keinerlei vernünftige Politik auf diesem Gebiet mehr gibt. Was der Leser wohl - meine interpretative Schlussfolgerung - mit Wahlverweigerung oder überhaupt Rückzug aus dem politischen Interesse beantworten soll?!? Wertes AchGut-Team - was meinen Sie, wie mich dieser Rabulismus bei nicht wenigen Autoren inzwischen anekelt?
Sie haben Recht, Frauen waren nicht gleich berechtigt in der DDR, Sie waren besser gestellt als die Männer, die das aber nicht störte. Ich habe nur Zweifel, dass Sie das damit sagen wollte.
Der kleine aber feine Unterschied bei der Kinderbetreuung ist doch: Angebot oder Maßnahme. Es ist ein fundamentaler, systemimmanenter Unterschied, ein kleiner Aspekt, der eine liberale von einer sozialistischen Gesellschaft unterscheidet. Wobei man akzeptieren muss, daß viele mit der individuellen Verantwortung und Freiheit, welche eine liberale, leistungsgerechte Gesellschaft mit sich bringt, schlichtweg überfordert sind. Weswegen ich mit dem oben zitierten Paragraph 249 Absatz 1 des DDR-Strafgesetzbuches durchaus sympathisiere. Dann wüsste, wie von Sigmar Gabriel gefordert, auch ein Kevin Kühnert, wie das Arbeitsleben der Menschen aussieht, die er glaubt, vertreten zu müssen. PS: wer seinen Kohleofen nicht morgens befeuert hat, brauchte ihn abends auch nicht mehr anstellen.
So sehr ich ihre Analysen sonst schätze ...hier sind meine privaten Erfahrungen anders. Zuerst spricht die Scheidungsquote eigentlich für eine höhere Unabhängigkeit. Meine Mutter verlor nach einer Scheidung ihren zweiten Mann durch frühen Tod und beschloss dann ihre 3 Söhne allein groß zu ziehen. Als Apothekerin waren die Möglichkeiten zur Halbtagsarbeit wirklich eingeschränkt (Frauenberufe) und so studierte sie berufsbegleitend noch einmal neu Ihren Traumberuf.(Restauratorin) Das ging bei halbtägiger Arbeit in diesem Beruf schon während des Studiums mit Mindestlohn von 600 Mark plus Kindergeld.Ihr neuer Arbeitsplatz im Wörlitzer Gartenreich war für uns Kinder an den Wochenenden Spielplatz und Ferienwohnung dank erhöhter Personaldecken bei denen immer jemand auch Zeit für Kinder hatte. Nun hatten wir viel Familie in der BRD ,teils sehr wohlhabend ,die Unterstützung und Umzug anbot. Meine Mutter reiste dafür mehrfach in die BRD auch beruflich und entschied sich bewußt für die Möglichkeit einer echten Unabhängigkeit in der DDR.Sie wollte weder von Verwandten noch von einem Mann abhängig sein. Das ging für sie in der DDR einfacher.Für unsere freie Meinungsäußerung bis zur Totalverweigerung des Militärdienstes kämpfte sie wie eine Löwin. Sicher es waren bescheidene Verhältnisse aber uns fehlte es an nichts Wesentlichen. Unsere Mutter war immer Mittags zu Hause ,übte mit uns Instrumente ,las Geschichten,malte und engagierte sich ehrenamtlich.Ob Tennis,Segeln oder Reiten,ob zwei Instrumente ,Orchester oder Förderung zum Kunststudium….alles konnte diese Frau realisieren mit geringstem Einkommen. Wir waren regelmäßig im Urlaub ,lebten in einer 120m2 Wohnung mit Fernheizung und Biedermeiermöbeln ,hatten eine große Bibliothek und fühlten keinen Mangel als Kinder. Auch später war sie den Umständen dafür dankbar ohne kritiklos zu sein. Wo immer sie arbeitete hatte sie schnell eine so geachtete Stellung das sie politisch unangreifbar war.
Wenn man schon Einkommensunterschiede glaubt geschlechterspezifisch differenzieren zu müssen, dann sollte man wenigstens identische Berufe vergleichen. Und selbst dann spielen noch derart viele andere Faktoren (Beschäftigungsgrad, Erfahrung, Vorbildung, von Leistungsfaktoren und Ambition ganz zu schweigen, usw.) eine Rolle, dass die Resultate stets mit besonderer Vorsicht interpretiert werden müssen. Ich kann Ihnen bestätigen, dass kaum in einem anderen Umfeld derart Zahlen manipuliert werden, um bestimmten “Narrativen” vermeintlich gerecht zu werden. Untersuchen Sie z.B. Einkommensunterschiede nach Augenfarbe des betreffenden Beschäfigten - Sie werden garantiert grössere Unterschiede feststellen als zwischen den Geschlechtern… Und, bitte entschuldigen Sie meine ketzerischen Bemerkungen, aber nach den Erfahrungen der letzten 15 Jahre ist mein “Mitleid” mit weiblichen Politikern aus der DDR minimal…
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