Es war tatsächlich mit Barley eine Starbesetzung, eine Stetnstunde der korrekten, einschüchternden Propaganda. Wir werden die Frau jetzt öfter ertragen müssen, es sei denn, die Wähler finden zu einrm Votum, dass Verlierer für Koalitionsbildingen dntbehrlich macht. Der Glaube, dass Figuren mit dieser linken Wahrnehmungsstörung im Verein mit den toten Hosen und Helene Fischer den tiefen Konflikt schlichten können, ist gegährlich naiv. Lieber gießt man mit kalter Arroganz noch Öl ins Feuer.
Das waren Zeiten, als es noch Linke gab, die man auch als Konservativer lesen konnte. Ich habe mich früher auf jedes Buch von Max Goldt gefreut. Selbst Wiglaf Droste und Funny van Dannen konnte ich mir anhören. Sie bespöttelten rechte wie linke Spießer, Betroffenheitskitsch genauso wie altdeutsche Romantik, singende Wale und röhrende Hirsche, Mutti Erde und Vaterland. Aber jetzt geht es nicht mehr darum, dass man Kohl doof findet oder die Ossis larmoyant, dass man vor lauter Überdruss am Sozialgeschwafel lieber Buddhist wird, jetzt ist es ernst geworden, buchstäblich blutiger Ernst und die politischen Auseinandersetzungen spitzen sich immer mehr zu. Es scheint neben der großen Masse der Gleichgültigen nur noch zwei Lager zu geben: Die “Gutmenschen” und die “Nicht-Gutmenschen”, die “Antipatrioten” und die “Patrioten” in ihrer jeweiligen “Meinungs-Filter-Blase”. Der Konflikt ist noch nicht einmal mehr interessant, da die beiden Gruppen nicht mehr miteinander reden können, weil sie sich nicht mehr auf einer gemeinsamen Grundlage von Tatsachen und Werten verstehen können, nur noch anschreien und diffamieren können sie sich.
Mein Gott, habe ich mich erschrocken: welch ein Paar Augen voll brennender Inbrunst und recht unverhohlener Vernichtungslust. Gut, dass Frau Barley Ihren Schaum jetzt richtig kanalisieren kann.
Kann man Frau Barley nicht nicht mögen? Diese Klarheit in der Analyse von Fremd- und Drittbeobachtungen. Einfach wunderbar. Diese Ich-Echauffiere-mich-mal-wieder-Variete-Nummer, weil die Frau der groben Sprache, unsere liebe Andrea, gar nicht eingeladen war. Und wir ahnen auch warum. Oder war die Ministerin gar unerkannterweise vor Ort und hat gegen die Bös-Menschen etwas unternommen? Und wenn ja, was hätte sie wohl gemacht? Den Mob mit bloßer Willenskraft angehalten und den sofortigen aufrechten und nur an Fakten orientierten Diskurs gefordert? Oder den Bösen mit spontaner Heilung gedroht, mit Fakten und Worten, und natürlich nicht durch Handauflegen. Und dann ihre Emotionalität, gepaart mit sportlicher Note. Baum hoch und wieder runter. In Bestzeit? Vielleicht eine schöne Erweiterung für den Frauen-Siebenkampf? Einfach wunderbar. Und was bleibt. Nichts. Gar nichts, wie immer. Außer, dass wieder einmal klar wurde, dass die Bösen per se böse sind, und die Guten immer gut sind. Applaus, Applaus, Die Muppet-Bande hat wieder das Richtige gesagt. Darauf läßt sich eine Ideologie oder gar eine neue Religion fundieren, aber zu lösungsorientierter Polititk reicht das nicht einmal als Überschrift.
Die WELT treibt es mittlerweile fast so “bunt” wie die TAZ. Einzig Broders Kolumnen dort sind lesenswert.
Frau Barley ist nicht nur Bundesjustizministerin, sondern sogar noch ausgebildete Juristin und da erwartet man als einfacher Bürger, dass sie sich erst äußert, wenn der gesicherte Tatbestand ermittelt ist und dass sie Begriffe, die weder im GG noch im StGB zu finden sind, besser nicht verwendet. Man hat fast den Eindruck, dass die hysterische Berichterstattung über die Vorfälle in Chemnitz verdecken sollen, dass (wieder) ein Asylbewerber einen Menschen erstochen und zwei weitere verletzt hat. Wir Berliner kennen diese Aufmärsche und Gewaltexzesse seit 50 Jahren, die teilweise aus nichtigen Gründen anberaumt wurden und wo brutal weder auf Sachen noch auf Menschen Rücksicht genommen wurde. Es waren und sind hier (fast) immer die sogenannten Linken und man fragt sich als Bürger, was hat die Politik die eigentlich getan, um die Bürger vor solchen Übergriffen zu schützen? Der “Achse” liegen die Kopien von Dokumenten über erschreckende Vorkommnisse in der Berliner Justiz vor, die Aufschluss darüber geben, was hier in diesem Land schief läuft und leider bewusst schief läuft. Da muss angesetzt werden, was soviel bedeutet, dass unsere ewig Unverantwortlichen bei sich selbst anfangen müssten.
Alles im grünen Bereich Frau Barley. Ihre Ministerkollegin für Gedöns, Giffey heißt sie , war ja heute in Chemnitz und hat Finanzmittel für die politische Bildung der aufständischen Sachsen zugesagt. “Der Bund werde Programme zur Demokratieförderung unterstützen, auch wenn alle Kameras weg seien und die Situation wieder ruhiger sei” Problem gelöst, der Sachse wird einsehen dass Messermorde halt unvermeidbare Kollateralschäden sind, insgesamt also gut angelegtes Geld.
Also , das letzte mal wo ich Katharina Barley “emotional” erlebt habe , war bei Markus Lanz vor der Bundestagswahl, wo sie ihren Karmann Ghia begeistert beschrieben hatte. Ansonsten sehe ich Frau Barley als einer der Hauptgründe für die SPD-Kampagne 15 % - X an. Dicht gefolgt von so Koryphäen wie Rotkäppchen-Nahles und Pöbel-Ralle.
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