Hier spricht der Laie (-: Eigentlich müsste man ja nur klitzekleine Wasserstoffbomben zünden, da hat man ja die Fusion. Klappt ja bei Verbrennern auch, da sind es schliesslich auch nur Miniexplosionen in einem Zylinder.
Anscheinend haben einige hier den Realitätsbezug dazu verloren, was “Forschung” bedeutet. Verständlich. Denn wir leben etwa seit Mitte des 19.ten Jahrhunderts in einer Zeit der Wissensexplosion, wo die Menge an Erfolgen und Durchbrüchen anscheinend nur durch die Anzahl der Labore beschränkt zu sein scheint. Aber in der Geschichte der Menschheit ist das eher die Ausnahme und Forschung und Fortschritt sind mühsam erarbeitet worden. Mit Windrädern allein hat die Menschheit keine Zukunft. Wir brauchen eine stabile, skalierbare Energiequelle. Und das wird Fusion sein. Und das erste Land mit dieser Energiequelle wird zur Supermacht. Nun: das wird nicht Deutschland sein, das wissen wir. Unsere Politiker wollen zurück ins Mittelalter.
Sehr interessant. Die Clickbait-Kanäle mit der Meldung auf Youtube habe ich einstweilen ignoriert und einfach gewartet, bis sich ein Fachmann meldet. Beim Castle-Bravo 15-Megatonnen-Oopsie wurden natürlich Tritium-Kerne verschmolzen. Lithium oder Deuterium zu fusionieren vermag der Mensch nicht. Lithium war aber das Ausgangselement.
Um sich argumentativ dem Thema nähern zu können, sollte man sich erst einmal mit den “Basics” vertraut machen, wie den Aspekten der Reaktorfusion mittels magnetischen Einschlusses, dem vermeintlichen Urprinzip, „unsere Sonne als Fusions-Vorbild“ und beispielsweise der Technik einer Wasserstoffbombe. Seit den 1960er Jahren gilt »Kernfusion ist immer 30 Jahre entfernt« (nuclear fusion is always 30 years away). Bedeutet, die theoretische Modellphysik* liefert(e) keine nennenswerten Impulse für praktische Anwendungen. Und mit jeder vermeintlichen technischen Weiterentwicklung wurden neue technische Probleme ans Tageslicht befördert. Ausführungen dazu sprengen den Rahmen eines Kommentarfeldes bei Weitem. Exemplarisch Daniel Jasbby ein Physiker, der 25 Jahre lang an Kernfusionsexperimenten im Princeton Plasma Physics Lab in New Jersey gearbeitet hat und in den Bereichen Plasmaphysik und Neutronenproduktion im Zusammenhang mit der Forschung und Entwicklung im Bereich der Fusionsenergie arbeitete, erörtert die wesentlichen Probleme exemplarisch in den folgend aufgeführten Artikeln, die zur Orientierung auch weitere lesenswerte Quellen beinhalten. »ITER is a showcase … for the drawbacks of fusion energy« [2018] und »Voodoo Fusion Energy« [2019] googeln. Am Rande bemerkt: Wie zu vielen fundamentalen Fragen, ob Theoretische oder Experimental-Physik, melden sich die professionellen erfahrenen Kritiker erst “richtig” zu Wort, wenn ihre wissenschaftliche Karriere nicht mehr gefährdet ist. Um Wissenschaft und Technik selbst nachvollziehen zu können respektive verstehen zu können, bedarf es mehr als rezitieren zu können. Und Englisch lesen zu können, ist, als interessierter Artikel- und Kommentarleser, ein Muß. Wen es interessiert, ich selbst beschäftige mich seit mehr als 10 Jahren mit den Standardmodellen der Theoretischen Physik. Bei Interesse den Suchbegriff: »Dirk Freyling Standardmodell« googeln…
“Die Bombe mit den Code Namen „Castle Bravo“ setzte statt der erwarteten sechs Megatonnen eine Energie von 15 Megatonnen frei. Es muss ein apokalyptisches Ereignis gewesen sein, und es muss den verantwortlichen Forschern und Militärs einen moralischen Schock von einigen Megatonnen versetzt haben. Jedenfalls blieb Castle Bravo die stärkste Bombe, welche die USA jemals gezündet haben.” - Video auf Youtube zu Castle Bravo mit vielen Perspektiven und Filmsequenzen vom Fallout: 2021 Castle Bravo Nuclear explosion & late cloud (fallout) footage
Bei der Elektrolyse von Wasser wird dieses auch warm. So kann man Wasserstoff gewinnen und zugleich die Bude heizen. Sauerstoff gibt’s gratis hinzu. Für den Planeten. Übrigens: Die Energie der UV-Strahlung der Sonne reicht aus, Wasser zu zerlegen. Aber: Irgendein Quantenphysiker hat das “verboten” - so geht es also nicht wegen dem. Ist auch gut so, denn das entstandene Knallgas täte uns sonst ständig um die Ohren krachen. Wie in Fukushima etwa. Der Verständige aber macht aus dem Wasserstoff und CO2 nichts anderes als Methanol und fährt damit herum, elektrisch oder verbrennerisch, Fundstellen inzwischen bekannt. Der Energieinhalt von Methanol (CH3OH) ist geringer als der von Erdgas, also Methan (CH4), aber dennoch recht hoch, viel höher als Kohle. Erdgas wird daher immer noch als Übergangstechnologie gehandelt, bei der “Dekarbonisierung”. Also ganz auf Null CO2 kommen sie damit auch nicht, auch nicht mit Methanol. Aber immerhin. Grund: Der Wasserstoff in den Molekülen. Die Herstellung von Methanol aus CO2 und H2 ist somit ein Einstieg in die Wasserstofftechnologie. Dass das CO2 vorerst weg ist und letzten Endes stark reduziert ist, dank der Energie, die im Wasserstoff steckt, das ist ein Kollateralnutzen, der beachtlich ist. Falls jemand so dumm ist und CO2 für etwas Gefährliches hält ... . Vorteil von Methanol: Es hat einen niedrigen Dampfdruck und siedet bei kommoden 56°C, während Methan bei minus 160°C bereits abhaut. Wasserstoff ist noch abenteuerlicher. Die Handhabbarkeit von Stoffen ist in der technischen Chemie ein wichtiges Argument. Weil das Kosten spart und Nerven. Mit Kernfusion hat das alles nichts zu tun, wir sind hier bei der Physik der Atomhülle, also Chemie, dem Kern ist das schnurzpiepegal. Dass niemand darauf eingeht bedeutet: Sie wollen bloß nerven und die CO2-Steuer kassieren. Den Leuten das Schnaufen vergällen. Das ist alles. Ansonsten: Die Bombe tickt, “countrymeters.####/en” - und Putin versaut ihnen das Erdgas. Porca miseria.
Sehr gute Aussichten, die aber von Rot/Grün/Gelb verhindert werden - Teufelszeug Atome.
Die kernphysikalische Reaktion ist ja im Labor schon son langer als die Kernspaltung bekannt. Aber mit der Energiegewinnung ist das noch ein langer Weg. Denn die Bedingungen im Bezug auf Druck, Temperatur und Einschlusszeit sind auf der Erde schwer herzustellen.
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