Filmbranche in Not: GEZ-Gebühr erhöhen!

Leider kein Aprilscherz: Über einen Umweg „zur Rettung der Filmbranche“ will man jetzt ab 2021 den Rundfunkbeitrag schon wieder erhöhen! Auf verfassungsrechtliche Bedenken hin wird die Corona-Krise instrumentalisiert: „Der Hamburger Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda, plädiert in dieser ‚außergewöhnlichen Situation‘ für mehr Flexibilität, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch das kreative Umfeld zu erhalten.“

Und Medienrechtler Hubertus Gersdorf: „Selbstverständlich … wäre der Gesetzgeber berechtigt, durch Änderung des Medienstaatsvertrags die Beitragsmittel auch für andere Zwecke einzusetzen.“ Es bedürfe eines „Nothilfecent“.

Für den „Hilfsfonds“ müsse der Rundfunkbeitrag ab 2021 um 17 Cent auf 18,53 Euro erhöht werden, heißt es in der FAZ:

„Eine zweckgebundene Erhöhung sollte Bürgern und Landtagen zu vermitteln sein, wenn die Anstalten selbst ihren finanziellen Spielraum konsequenter nutzen, um die Filmwirtschaft vor dem Desaster zu bewahren. Medienpolitiker und Intendanten verweisen gern darauf, der Rundfunkbeitrag sei ein Solidarbeitrag: Jetzt könnte man ihn zu einem solchen machen.“

Ob man als Bürger mit fies-arroganten Machern von „Umweltsau“-Polemiken überhaupt solidarisch sein will, ist nicht von Interesse. Anders gesagt: Demokratie wird ausverkauft.

Nachtrag:  Die Erhöhung der Rundfunkgebühr auf 18,36 Euro pro Monat ab 2021 ist bereits beschlossen worden - dieser Beitrag soll nun nochmals um 17 Cent steigen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Susanne Baumstarks Blog Luftwurzel.

Foto: First National Pictures via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Jörg Themlitz / 01.04.2020

“...um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch das kreative Umfeld zu erhalten.“; Ja wenn das existieren würde, würde ich noch einmal darüber nachdenken. Aber so. Allerdings sollten diese Produktionen nach Schema F und auf Groschenheftniveau, wie Groschenheftniveau entlohnt werden. Auf die Frage einer brisant Moderatorin was mit der Kreativität im Deutschen Film / Fernsehen ist, antwortete ein Filmemacher sinngemäß: ´Fast alles Geld dafür kommt von der GEZ. Die Personen die über das Geld bestimmen, bestimmen was produziert werden darf.`

Sabine Lotus / 01.04.2020

Mensch Sie sind ja noch bei der ‘Umweltsau’, da haben Sie wohl die ‘dumme Schlampe, die das Haushaltsgeld versäuft’ des WDR noch nicht gesehen. Viel Vergnügen.

Gabriele Klein / 01.04.2020

Wie wäre es, wenn sich in Krisenzeiten die “entertainment gang” so ein bischen beim Erntehelfen betätigen würde bzw. die Wegränder städtischen Geländes vom Gras das die Stadtverwaltung da hat drüber wachsen lassen befreit, hier scheint ein Mangel an Arbeitskräften zu sein. und man könnte daher die “Solidarität” an dieser Stelle ein wenig vorzuleben.  Selbst wenn sie was taugen würde (was eher selten scheint, dürfte Kunst in diesen Tagen eher nicht gefragt sein.  Manchmal sollte man dieses Metier vielleicht auch den Behinderten und Alten überlassen, die machen das genauso gut.wenn nicht besser. Eure knallenden Sektkorken , und virtuellen Cocktails, gepaart mit dummen Belehrungen brauche ich in meinem Wohnzimmer schon gar nicht, schert euch…....und unterlasst es meine Religionsfreiheit und meinen Glauben permanent mit eurer Häme zu verletzen. Denn da steht: Du sollst kein falsches Zeugnis abgeben…...... schon gar nicht wenn es zusätzlich auch noch verlogen ist.

Karla Kuhn / 01.04.2020

“....wäre der Gesetzgeber berechtigt, durch Änderung des Medienstaatsvertrags die Beitragsmittel auch für andere Zwecke einzusetzen.“ Es bedürfe eines „Nothilfecent“.  TICKT der Typ noch richtig ?? Erst wird uns dieser absurde Fernsehzwangsbeitrag aufgebürdet, obwohl das Programm immer mieser wird und jetzt sollen wir ALLE die Filmbranche retten ?? Soll sie doch UNTERGEHEN !!  Wollen die uns nur noch in die Tasche greifen ?? ES SIND DIE GELDER VOM STAAT, es sind UNSERE STEUERGELDER. Aber wahrsheinlic brauchen wir uns bald gar keinen Kopf mehr machen, wenn eh alles den Bach runtergeht. Ich habe heute das neueste Video von Marc Friedrich von gestern, mit ?? den Namen konnte ich nicht gut verstehen, gehört, wenn das stimmt, dann gute NACHT !! “....der Rundfunkbeitrag sei ein Solidarbeitrag:....”  ER IST EIN ZWANGSBEITRAG !! Das Gequatsche von Solidarität erinnert mich fatal an den Verbrecherstaat DDR, wo immer, wenn die Bonzen nicht weiter gewußt haben, wurden wir zur “Solidarität”  aufgerufen. Allerdings meistens zwecklos, denn in diesem Pleitestaat mußte jeder alleine sehen, wie er zurecht kommt. In unseren “Nischen” war die Hilfe groß aber außerhalb meistens, nur gegen Waren oder Westgeld !! “Ob man als Bürger mit fies-arroganten Machern von „Umweltsau“-Polemiken überhaupt solidarisch sein will, ist nicht von Interesse. Anders gesagt: Demokratie wird ausverkauft. ”  WELCHE DEMOKRATIE ???

Martin Landner / 01.04.2020

Ich frage mich sowieso, wieso CDU & FDP so blöd sind, das mitzumachen. ARD & ZDF treiben de facto Wahlkampf gegen sie.

Thorsten Pallmauer / 01.04.2020

Aha, jetzt braucht es den “Nothilfecent” von Oma, der Umwelt - nein halt, Nazisau - auf die niemand Rücksicht nehmen will, damit sie schneller abtritt.

Ulrich Jäger / 01.04.2020

„Eine zweckgebundene Erhöhung sollte Bürgern und Landtagen zu vermitteln sein, ...” Wieso muss eine Gebührenerhöhung dem Bürger vermittelt werden? Bei den Landtagen gehe ich ja noch mit, da eine derartige Erhöhung durch den Bundesrat genehmigt werden muss. Es reicht doch, wenn der Bürger bei der Sichtung seiner Kontoauszüge feststellt, das da ein klitzekleines bißchen mehr abgezwackt wird. Im Übrigen, hat sich der Profifußball schon gemeldet? Uli Hoeness, das war der mit der Steuerhinterziehung, hatte damals, als die Kirch-Gruppe pleite ging, gefordert, dass die dadurch dem Profifußball entgehenden Einnahmen durch die GEZ-Gebühren kompensiert werden müssten. Fußballübertragungen gehörten seinem Selbstverständnis nach zur Grundversorgung. Gut, dazu ist es ja nun nicht gekommen, weil sky in die Bresche gesprungen ist. Aber jetzt, wo Geisterspiele anstehen und dem dadurch bedingten Wegfall der Ticketeinnahmen eine Lücke in der Finanzierung der Spielergehälter entsteht? Fragen über Fragen ...

P. F. Hilker / 01.04.2020

Wenn man in dieser “außergewöhnlichen Situation” für mehr Flexibilität plädiert, so ist das an Zynismus kaum noch zu überbieten, zumal der Staat selbst die außergewöhnliche Situation geschaffen hat, indem er die Wirtschaft lahm legte. Ein Ding aus dem Tollhaus!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Susanne Baumstark / 11.07.2020 / 16:00 / 6

Die Maskerade der Tagesschau

Zur Rede der Bundeskanzlerin im EU-Parlament am 8. Juli anlässlich des Beginns der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat die Tagesschau wieder einen derart schmierigen Hofbericht abgeliefert, dass die hinterlassene Schleimspur sogar…/ mehr

Susanne Baumstark / 29.06.2020 / 06:00 / 82

„Helfer sind tabu”? Die gemanagte Missachtung

Das war schon ein ungewohnt gepfefferter Kommentar von Thomas Berbner in den Tagesthemen am 22. Juni: „Schon vor Stuttgart haben mir Beamte immer wieder berichtet, bei jungen Einwanderern verbreitet…/ mehr

Susanne Baumstark / 25.06.2020 / 10:00 / 14

Yanis Varoufakis und die „Progressive Internationale“

Weitgehend unbemerkt hat sich die post-kapitalistische „Progressive Internationale“ (P.I.) gegründet. „Wir organisieren, mobilisieren und vereinen progressive Kräfte aus der ganzen Welt“, tönt es dort. Themen…/ mehr

Susanne Baumstark / 15.06.2020 / 14:45 / 10

Die Krise als Studium

In akademischen Netzwerken wird der englischsprachige Master-Studiengang „International Organisations and Crisis Management“ beworben. Er startet im Wintersemester 2020/21 in Jena „Das passende Studium zur Corona-Krise“, meint…/ mehr

Susanne Baumstark / 30.05.2020 / 12:00 / 14

Corona-Arbeitsplatzvernichtung: Von Not und Zynismus

Aus psychologischer Sicht nehmen die Folgen des Lockdowns inzwischen dramatische Ausmaße an. Wie aus einer Anhörung des Tourismusauschusses im Bundestag am Mittwoch hervorgeht, habe man „bereits Suizide…/ mehr

Susanne Baumstark / 23.05.2020 / 10:30 / 14

Mein Briefwechsel mit der Antidiskriminierungsstelle

Meine E-Mail an die Anti-Diskriminierungsstelle: Sehr geehrter Herr Franke,  ich bin seit längerem einigermaßen entsetzt über die regelrechte Stigmatisierungswut, die insbesondere von den etablierten Medien…/ mehr

Susanne Baumstark / 18.05.2020 / 11:30 / 9

Fortschreitend obskur: Die Finanzierung der Parteienstiftungen

Endlich mal eine gute Idee: Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, will wegen der Corona-Krise die Ausgaben des Staates überdenken. "Wir sollten nach der…/ mehr

Susanne Baumstark / 06.05.2020 / 11:00 / 12

Corona-App höchst problematisch

Das „Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung“ hat eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) für die geplante Corona-App veröffentlicht. „Wir haben es angesichts der geplanten Corona-Tracing-Systeme mit…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com