Sohn schon weit in den Zwanzigern, zwei Lehren abgebrochen, lebt zu Hause und macht NIX. Vater stöhnt. Es ergibt sich die Frage, wie Sohn so lebt ohne Geld. Es stellt sich raus, am Wochenende ist er auf einem Festival in den Niederlanden. Wovon? “Von seinem Taschengeld.” “Was, der kriegt noch Taschengeld?” “Natürlich nicht von mir.” ? “Von seiner Mutter.” Erziehungsauftrag erfüllt. ;) PS. : Die Eltern leben nicht getrennt. Da wundert man sich doch nicht, dass die Schneeflöckchen in Wolkenkuckkucksheim leben?
Liebe Frau Kornblum, Ihre Frage ist sehr leicht zu beantworten. Die Jugend in Israel wird auf das reale Leben vorbereitet und dazu erzogen, nicht nur an sich, sondern auch an die Gemeinschaft zu denken. Das war früher, als ich jung war, hier auch so. Inzwischen hat diese unsere Wohlstandsgesellschaft Egoisten herangezogen, für die es nur ein Ich, aber kein Wir mehr gibt. Man bezeichnet diese jungen Leute ja auch als wohlstandsverwahrloste Schneeflöckchen. Mit solchen Menschen ist kein Staat zu machen. Mit den von Ihnen, liebe Auorin, beschriebenen jungen Leuten schon. Masel tov!
Liebe Frau Kornblum, vielen Dank für Ihren berührenden Artikel. Hier in Deutschland müsste man tatsächlich berechtigte Sorge haben, wenn ein 15-18 jähriger solch verantwortungsvolle Tätigkeiten ausüben würde. Und es ist interessant zu sehen, worin sich die Stärke und Wehrhaftigkeit eines Landes überall abbildet bzw. eben nicht.
Ein wertvoller Beitrag liebe Michal Kornblum. Aus der Praxis für die Praxis. Vielen Jugendlichen in D täte ein soziales Jahr, egal ob im Altenheim, beim DRK oder Feuerwehr oder als Soldaten gut. Ich habe in meinem Leben viele junge Menschen erlebt, die gerade nach solchen lebensnahen Erfahrungen eine regelrechte Wandlung vom pupertierenden und verträumten, lustlosen und perspektivlosen Egoisten hin zu einem verantwortungsvollen Mitglied der Gemeinschaft erlebt hat. Nur haben wir in D ein Problem. Wir haben keine eigene Identität definiert und kennen begrenzte Solidarität nur bei den kleinen Steuerzahlern. Unsere Politiker zeigen genau auf, was falsch gelaufen ist. Klassensaal, Lehrsaal, Plenarsaal. Etliche gebrochene Biografien, keine Berufsausbildung, Parteiaufstieg, nicht wirklich außer Party feiern am wirklichen Leben teilgenommen. Von Helikoptereltern behütet. Was man nicht weis, da gibt es bestimmt eine App für. Nur, das was sie beschreiben, das ist Lebenswirklichkeit, da schaut man Menschen egal welcher Herkunft, welchen Glaubens in lebensnahen Hilfssituationen ins Auge. Da kann man nicht fernab diskutieren, da muss man anpacken. Da sich die Jugendlichen als Teil des Ganzen betrachten und das auch vermittelt bekommen, letztlich auch wegen der fortdauernden Gefährdungslage im Land, erkennen sie schnell, dass es auch um ihren eigenen Fortbestand, um ihr eigenes Leben geht. Heute betreuen sie jemand auf der Liege, morgen können sie selbst darauf liegen und brauchen Hilfe. Wie sagt David zum Schluss: ” Es ist Familie”. Genau das wird und wurde inzwischen in D in großen Teilen zerstört. Wegzug der Jugend wegen fehlender Arbeitsplätze, beide Eltern müssen arbeiten zum Erhalt ihrer Existenz, Abgabe der Erziehung an staatliche Einrichtungen. Andere sollen alles machen, nicht ich. Einsatz, Hingabe und Mitgefühl wird immer mehr zerstört. Lieber demonstrieren und die Welt retten, Oma kann ins Pflegeheim.
Danke für den Vergleich zwischen deutschen und israelischen Jugendlichen. Auch wenn nicht verallgemeinert werden darf, auch in Deutschland gibt es verantwortungsvolle und sozial engagierte Jugendliche, dürfte die Entwicklung bei deutschen Jugendlichen doch negativ sein. (Nehme ich mal an!) Ideologisierung, ständige links-grüne Propaganda auch in Schulen, die Erziehung zu Unselbständigkeit und Anspruchsdenken ohne eigene Leistung können nicht wirkungslos an der jungen Generation vorbeigehen und rauben den Jugendlichen eine Zukunft in Freiheit. Politisch ist die lenkbare “Masse” gewollt,- siehe Sportpalastrede 2019 in Wien von Josef Grölemeyer. Schade, denn nach Perikles ist das Geheimnis des Glücks die Freiheit.
Sie bringen da einiges auf den Punkt Frau Kornblum. Ein guter Beitrag. Sie fragen was der unterschied zwischen diesen Jugendlichen ist. Eigentlich wäre vieles einfacher und effizienter zu erledigen, wenn sich jeder an der Gemeinschaft der Menschen um ihn herum beteiligen würde. Klar kann nicht jeder mit verletzten umgehen . Wesentlich erscheint mir, dass trotzdem jeder lernen muss, was was die Gemeinschaft für ihn selbst bedeutet, dass er auch seinen Teil dazu beiträgt. Man muss nur verstehen, dass der Staat nie etwas produziert, (ausser Kosten), sondern dass alles was der Staat verteilt zu erst vom Volk erarbeitet und eingezahlt werden muss. Davon gehen dann zuerst alle Kosten für die Funktionäre dieser Verteilorganisation weg und nur der Rest geht zum Teil unters Volk. Es ist also die Selbstverantwortung, Erziehung und Achtung der Gemeinschaft und die Achtung der Menschen und der Natur. Alleine mit Bewusstheit wäre da schon viel zu gewinnen. In unseren Breitengraden haben junge Menschen schlicht keinerlei existentielle Probleme. Alles steht uns zu, wir leben unbewusst und in einer Gesellschaft die nur in ihren Vorstellungen träumen. b.schaller
Liebe Frau Kornblum, vielleicht liegt es auch daran, dass in Israel jeder weiß, was das ‘Wir’ ist, wenn davon gesprochen wird.
Sehr interessanter und nachdenkenswerter Bericht. Ja, die Generation Greta lebt in einer künstlichen Neowirtschaftswunderwelt. Die erste, ernsthafte Krise, die auch sie erwischen wird, sorgt für böses Erwachen bei diesen außerhalb ihrer Wohlstands blase kaum überlebensfähigen Kinder.
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