Einer meiner besten Freunde ist schwul und hat mittlerweile geheiratet. Ich (wertkonservativ, heterosexuell und glücklich verheiratet, Familie) denke, da hat der “passende Topf den passenden Deckel” gefunden. Gut so! Ich freue mich für die beiden ungemein! Aber warum denn bitte um Homosexuelle, Transgender und was es noch so alles gibt, ein solches Aufheben machen????
Den meisten Altlinken dürfte es heute ähnlich gehen seit sich der ehemalige Bürgerschreck zum gutmenschlichen Oberspießer gemausert hat. Die politische Korrektheit vertreibt jeden Spaß.
“......haben der gleichgeschlechtlichen Liebe jeden Thrill geraubt.” Als ich diesen Teil des Satzes vor meinen Augen hatte, musste ich erst paarmal auf das Gelesene blicken ehe ich es geistig aufgenommen hatte. Ich darf den seligen Marcel Reich-Ranicki zitieren : “Manchmal ist eine Schreibblockade für die Leser ein Segen, das wollen wir nicht vergessen.” Auch ich lese gerne Liebesgeschichten, aber was Gleichgeschlechtliche bei Ihrem “Liebesakt” fühlen, dürfte für die Wenigsten der normal sexuell Veranlagten von Interesse sein. Mir stellt sich die Frage : Was will der Autor uns damit sagen ? Ich finde darauf keine zufrieden stellende Antwort. Die Aufzählung der Verhältnisse den Schwulen gegenüber aus früheren Zeiten ist nichts Anderes als Schwurbelei eines Gruppenangehörigen.
Tja, manches hat sich um 180 Grad gedreht: Wen muß ich wohl bei “MeToo” anrufen, um mich zu beklagen, wieviele Engagements am Theater mir in den Jahren 1973-2011 entgangen sind, weil ich nicht(!) schwul bin???
Der Autor:” Ich sehne mich keineswegs in Zeiten zurück, als Homosexualität unter schwerer Strafandrohung stand, als Schwule und Lesben zum gesellschaftlichen Abschaum zählten und ins Gefängnis oder ins Lager gesperrt wurden ....” . Männliche Homosexualität galt aber in der Geschichte weit eher als anrüchig, gar strafwürdig, als etwa lesbische Beziehungen. Bei den Nazis war die Verfolgung von homosexuellen Männern geradezu offen politisch motiviert, nachdem in der SA um und unter Stabschef Röhm sich eine keineswegs heimliche Homokultur entwickelt hatte. Hitler verbot jede Diskussion darüber, bis Röhm u.andere aus machtpolitischen Gründen erschossen wurden (30.6.1934). Vor dem stramm gehorsamen Reichstag prangerte Hitler dann die neu entdeckte, “ungeheuerliche Verworfenheit” der Liquidierten an. Mit in Folge wurde Homosexualität von Männern als mit dem Geruch eines politischen Verbrechens verstärkt bekämpft. “Lesbische Beziehungen wurden nicht strafrechtlich verfolgt. ... Insgesamt ist ... die Situation lesbischer Frauen im Nationalsozialismus ‚ kaum mit eindeutigen Verfolgungskriterien zu belegen” findet sich in Wikipedia im Zusammenhang mit der Diskussion über das Berliner Homodenkmal. Der Unfug mit den “verfolgten Lesben” wurde bei der Diskussion über dieses Denkmal von “Emma” propagiert und die politische Klasse hat es nicht gewagt, sich diesem Ansinnen zu verweigern. Die Diskussion bei Wikipedia zitiert hanebüchene argumentative Eiertänze dazu. Der Autor Edscheit fällt mit seiner falschen Verallgemeinerung auf eine der vielen historischen Mythen herein, die von geschäftstüchtigen Interessengruppen zur Gewinnung von Deutungsmacht und dreistem Gewinnstreben in die oft unwissende Welt gesetzt werden. Und eine Reihe der Kommentatoren übernimmt seine sachlich falsche Formulierung bedenkenlos..
Was ich überhaupt nicht verstehe ist, warum man als Schwuler ein Coming-out machen soll, muss, möchte oder wie auch immer. Warum wird man damit belästigt? Mir ist es total egal, wer mit wem schläft und wie sie es machen und wo sie es machen. Ich will es einfach nicht wissen. Man stellt sich schließlich auch nicht öffentlich hin und sagt, dass man sich eine Gebliebte oder einen Geliebten hält. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen und hat für mich Null Informationswert. Oder sollen sich jetzt Paare hinstellen und auf öffentlicher Bühne sagen: Ich bin S/M? Früher war es gefährlich zu bekennen, aber jetzt? Wem nützt das? Nur den Tratschtanten, sonst niemand. Warum wollen Schwule eine Extrawurst braten und meinen, sie müssten sich mir verständlich machen, dass sie keine Frauen lieben können. Mir egal, deren Problem, nicht meines. Ich hasse nur dieses Hervordrängeln, dieses Überschütten mit Informationen, die man nicht will, aber heute andauernd hören muss, ob man will oder nicht. Dieses Anbiedern an Hochzeiten und so, nur weil das die anderen auch machen, finde ich - genau wie sie - vorsichtig ausgedrückt - sehr eigenartig. Ich bin mit meinem Mann fast 50 Jahre verheiratet und wissen Sie warum wir geheiratet haben? Das ist so ein typisches DDR-Ding: Weil wir eine Wohnung haben wollten und im Urlaub ein gemeinsames Zimmer. Das war’s.
Der Spass ist schon länger vorbei, er ist ja inzwischen quasi amtlich: Sogar am Haupteingang der EZB in Frankfurt waren neulich neben den Europafahnen die Regenbogendinger aufgezogen. Übrigens so oder so kein gutes Zeichen für die Homosexuellen. Das habt Ihr nun von dem ganzen Politaktivismus (“Ehe” für alle) und Exhibitionismus (CSD). Nützliche Idiot*Innen als Kronzeugen des Zeitgeistes im Dienste der politischen Dekonstruktion der Gesellschaft.
Erfahrungsgemäß haben Menschen, die souverän zu ihrer eigenen Sexualität stehen und mit ihr umgehen, sowieso keine Probleme mit der Sexualität anderer Menschen. Der verkrampfte Umgang mit der menschlichen Sexualität ist zum größten Teil religionsbedingt, aber das ist trivial und bekannt. - Die staatlich sanktionierte Partnerschaft bringt mehr Stetigkeit in das Leben der Menschen und fördert das wechselseitige Verantwortungsgefühl. Klar, die Leichtlebigkeit war rückblickend prickelnd und aufregend und auch überdreht. Doch jede(r) sollte in sexueller Hinsicht einmal auf Entdeckungsfahrt gehen - so weit er/sie will. Die gesetzlichen Regelungen einer Partnerschaft zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Personen hätten aber tatsächlich ausgereicht. In Frankreich gibt es sogar das Institut einer Partnerschaft zwischen Mann und Frau. Das Nachäffen der heterosexuellen Eheschließung halte auch ich für albern. Der undifferenzierte Slogan “Ehe für Alle” beeinhaltet logischerweise auch die Ehe zwischen Kindern. Das war mit Sicherheit nicht so gemeint. Auch ohne Heiratsbrimborium wäre Fehlendes gesetzlich regelbar gewesen. - @ Rolf Lindner: Hormonforscher Dörner habe ich noch persönlich kennengelernt und konnte ein langes Gespräch mit ihm führen. Nach seiner Auskunft sollen californische Pathologen auch morphologische Unterschiede in bestimmten Hirnarealen gefunden haben. Dies hätte aber den fließenden Übergängen des menschlichen Sexualverhaltens in der Kinsey-Untersuchung widersprochen. Die Anfeindungen aus bestimmten Kreisen waren durch die Unterstellung bedingt, aus seinen Forschungen könnte eine “Therapie” erwachsen. Letztlich wissen wir aber immer noch nicht, wie der Hang zum eigenen Geschlecht verursacht wird. Vielleicht ist es auch epigenetisch begründet. Da dieses Verhalten in so vielen Spezies zu finden ist, muss es wohl nur eine “ungenaue Festlegung” in der Biologie sein. Es verbietet sich dadurch, moralisch darüber zu richten.
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