Diesen Aufruf gilt es zu unterstützen. Es ist beschämend. Erinnern sollen und müssen wir uns - Täglich, nicht einmal jährlich. Diese Betroffenheitskultur hat die Form eines Schmierentheaters angenommen. Man muss nicht alles gut heißen, was die Politiker des Staates Israel vollbringen, rechtfertigt aber keinesfalls das Verhalten unserer Regierenden und Israels Feinde zu hofieren. Was den Antisemitismus der “Biodeutschen” betrifft: es wird immer einen Bodensatz an Unbelehrbaren geben, ihn gilt es in Griff zu halten. Ich denke jedoch - aus meiner bisherigen Lebenserfahrung - dass die meisten Menschen nicht nachvollziehen können, weshalb man Juden hassen sollte. Den importierten Hass gilt es, mit aller Vehemenz zu bekämpfen, nicht ins Land zu lassen oder des Landes zu verweisen und nicht mit ihm zu kuscheln. Nicht in meinem Namen.
Wie weit wir zu einer Diktatur geworden sind, zeigt allein die Tatsache, dass es keine öffentliche Diskussion mehr im TV über dieses Thema etwa im Stile von „Pro und Kontra“ geben darf. Ja, auch die jüdische Welt ist gespalten und die Heuchler sind blind dafür, dass eine alltägliche Bedrohung für Juden in Deutschland mehr von zugewanderten Muslimen ausgeht als von deutschen Antisemiten.
Merkels Staatsräson hinsichtlich Israel lautet: “Der Feind meines Freundes ist mein Freund”.
Es ist zutiefst beschämend, was in diesem Land geschieht. Aber das Schlimmste ist dieses einseitige Erringen von Deutungshoheit, das solche Gestalten wie Steinmeier, Roth, Merkel und Masss in höchste Staatsämter kommen lässt. Ich bin nachhaltig enttäuscht vom Verstand eines Josef Schuster oder einer Charlotte Knobloch. Ja, Herr Noll, in diesem Sprachgewirr ist das Fernbleiben von heulerischen und heuchlerischen Veranstaltungen die einzige angemessene Reaktion. Aber ich erlaube mir, Stolpersteine an diesem Tag blank zu polieren.
Und bitte - nicht zu vergessen - Frau Knobloch gratuliert und applaudiert. Sie ermutigte in ihrer Rede Frau Merkel weiterzumachen. Nunja, Frau Knobloch stand ja auch am Bahnhof und hat die Judenhasser willkommen geheißen.
Volle Zustimmung! Die Verlogenheit Merkels (und ihrer Regierung) zeigt sich an ihrer Rede bei der Verleihung des Herzel-Preises, wo sie forderte, jüdische Einrichtungen hierzulande zu beschützen. Warum hat sie dann bisher eine solche Initiative nicht ergriffen, wie die ungeschützte Synagoge in Halle beweist ? Die Besucher mussten sich wie im Mittelalter durch Verrammeln der Tür selber schützen! Dieselbe Verlogenheit bei Herrn Seehofer, der gestern mit seinen Innenminister-Kollegen aus den Ländern eine ähnliche Initiative startete. Warum erst jetzt ? Stattdessen haben sie nach ihrem diesbezüglichen Versagen in Halle allein auf die AfD und generell auf die Rechten eingeprügelt, um ihr schlechtes Gewissen nicht offenbaren zu müssen. Das kommt natürlich in unseren Medien immer gut an. Hätte man wie vor anderen Synagogen auch in Halle Polizei stationiert, hätte es wahrscheinlich die Morde nicht gegeben. Wenn wieder die heuchlerischen Reden von Steinmeier und Co. an den Gedenktagen kommen, mache ich Radio undTV aus.
Aus einer verlogenen Tradition ist eine echte Bedrohung geworden - für alle, die in diesem Land in Zukunft noch friedlich leben wollen. Das sollte langsam jeder begreifen, der Augen im Kopf hat, - bevor ( ! ) er sich diesen Zumutungen aussetzt.
Wenn man ein kollektives Unterbewußtsein für Geschichte unterstellt: Wie groß muß die Angst vor dem Antisemitismus in diesem Heterogen sein, daß man der Großimporteurin des Judenhasses die heiligsten Preise der neueren jüdischen Identität förmlich an den Kopf schmeißt- wie zu der Besänftigung eines Dämons ? Vielleicht sollte man sich der verdrängten eigenen Angst vor dem deutschen Ungetüm mal jüdisch - freudianisch stellen, statt am letzten Schrei der Selbstaufgabe zu feilen. Um als David über einen Gegner zu siegen, darf man diesen nicht mächtig machen in den Dingen des eigenen Seins, sonst tappt man in die Falle der Wiederholung und subordiniert sich nur in vorauseilendem Gehorsam selber. Wenn Merkel diesen Preis verrät, wie groß wird der Zweifel an sich selber sein ? Dieser wird schlimmer werden und letztlich blind machen für die äußere Gefahr.
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