Leider ist auch der Zentralrat der Juden - und namentlich sein Präsident Schuster - Opfer der ideologischen Verblendung und Propaganda unserer linksgrünen öffentlich-rechtlichen Medien.
Das JWC - geschenkt. Es kennt sich nicht aus. Ob seine Leitung zu faul oder zu blöd ist um sich anständig zu informieren, die Beantwortung dieser Frage lasse ich offen. Aber den Zentralrat der Juden in D halte ich für charakterlos. Der hätte an der Verleihung nicht teilnehmen dürfen. Er hätte es begründen können, daß die Mehrheit der Gemeindemitglieder dies nicht gerne sehen würde. Ich alte Jüdin (89) die zum Glück nicht in D lebt, kann nur Pfuj! sagen zu diesem würdelosen Verhalten.—Lieber Chaim, ich fühle mit Dir! Und wie! lg alma Ruth
Auf ihre Frage: “Wie heißt das zum Schluß, wenn die Guten auf der einen Seite und die Bösen auf der anderen Seite und alles ist verpfuscht, und trotzdem atmen wir?”, die Antwort: “Das ist die Morgenröte, Madame.” [Gedächtniszitat] Diese Szene, dieser Kurzdialog aus dem Godard-Film “Vorname Carmen” ist mir immer gegenwärtig. Ihre Beiträge, lieber Herr Noll, hallen lange bei mir nach.
Völlige Zustimmung, Herr Noll. Es bleibt halt einmal mehr der bittere Beigeschmack, dass Punkt 1 ohne jede Schwierigkeit vorhersehbar war, auch schon 2015 gesagt wurde, nur von den falschen, den “kalten”, die sich dafür dann alles mögliche anhören durften. Der Merkel’sche Schlingerkurs zieht sich ja schon lange hin, aber nun scheint er tatsächlich fast nur noch eine eindeutig antiisraelische Schlagseite zu haben. Und, natürlich, Absicht oder nicht, wer Antisemiten in gigantischer Zahl ins Land holt, der muss sich auch gefallen lassen, dass er zuallermindest Heuchelei vorgeworfen bekommt.
Sind die “Juden in der AfD” (JAfD) schon soweit? Wenn ja, dann sollten sie die Gedanken von Ihnen, Herr Chaim Noll, zu einem Politikum werden lassen. Dann sollte die JAfD Gegen- und Protestveranstaltungen ortsgleich dort abhalten, wo die Politiker des Establishments von ihrer israel-feindlichen Haltung ablenken wollen, und davon, dass sie Deutschland (schon wieder!) zu einem Land machen, wo jüdisches Leben angefeindet wird.
Herr Noll, Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Hat das Gedenken an den Holocaust ursprünglich mal den Sinn und Zweck gut erfüllt, die Juden in Europa vor weiterer Verfolgung und Genozid zu schützen, so ist durch das langsame Herauswachsen des Selbst-beteiligt-gewesen-seins aus den nachfolgenden Generationen nur noch eine sinnlose Showveranstaltung übriggeblieben, die nicht nur nicht mehr ihren eigentlichen Zweck erfüllt, sondern mittlerweile sogar zu einem trojanischen Pferd mutiert ist, das den heutigen Antisemiten als Schutzschild dient. Je mehr Europa nach links gedreht ist, desto mehr hat es den Antisemiten aus Nahost die Tür geöffnet, welche sich dann sogleich, obwohl sie selbst das Schicksal der Juden niemals geteilt haben, als (angeblich) unterdrückte Minderheit der selben Strategie bedient haben. Das Holocaust Gedenken ist dadurch vollkommen entkernt worden. Und nicht nur das. Der islamische Antisemitismus trifft in Europa wieder auf fruchtbaren Boden unter den hiesigen Marxisten, die seit jeher ein Problem mit “dem Kapital” haben und derzeit von ihrem frisch importierten Proletariat aus Nahost fortwährend die Lektion erhalten, dass Kapital und Judentum doch eigentlich das selbe seien. Haben die europäischen Sozialisten zu Zeiten Hitlers den Schulterschluss mit den National-Konservativen vollzogen, um ihren Plünderungsfeldzug durch Europa zu begehen, so vollziehen sie, mangels Bereitschaft der National-Konservativen den gleichen Fehler noch einmal zu begehen, den Schulterschluss mit den Religiös-Konservativen aus dem islamischen Kulturkreis. Dass der Marxismus die Brutstätte des Faschismus ist und letzterer automatisch dann zu Tage tritt, wenn dem ersteren wie immer unweigerlich das Geld ausgeht, wird gerade eindrucksvoll bewiesen. Es ist Zeit für Gegenmaßnahmen. Gegenmaßnahmen, die sich nicht an der Vergangenheit, sondern am Hier-und-jetzt orientieren.
Herr Noll, wenn es Ihnen gefällt, so lassen Sie mich hier einen weiteren Aspekt ansprechen, der Konsequenzen aus Versuchen von einigen Kreisen der weltweiten jüdischen Diaspora berücksichtigt, von außerhalb auf die Politik innerhalb des Staates Israel einzuwirken. Und genau dies strebt ja auch unsere heute faktisch dazu nicht in der Lage befindliche deutsche Außenpolitik an, aber dereinst dafür in ungleich gewaltigerem Ausmaß. Einen Einfluss im Nahen Osten aufzubauen, bis man echten Zwang ausüben und mit ihm vollkommen selbstherrlich gestalten kann! Ein bilderbuchartiger Zwischenfall veranschaulicht perfekt, welche wahnsinnigen Allmachtsfantasien die deutsche Außenpolitik gegenüber Israel treiben. Es hatte dabei auf ihrem Deutschlandtag die Junge Union zunächst in einer Resolution gefordert, dass Deutschland endlich Israels Hauptstadt Jerusalem anerkennen solle. Dies wurde von den Betonierten mit einer Begründung abgelehnt, die es in sich hat: “Die Bundestagsfraktion steht hinter der Zwei-Staaten-Lösung, weil nur so die Existenz und die Sicherheit Israels dauerhaft erreicht werden kann.” Also, wenn die nunmehr Fach-Fackelträgerin des Zionismus Merkel ein israelisches Bauvorhaben in Jerusalem verteufelt und in einer UN-Resolution mit verurteilt, dann tut sie dies dank Herrn Broders “Tante” ab sofort mit ganz frischer moralischer Wucht! “Ich weiß am besten was für Euch Juden das Richtige ist. Bin ich nicht mit dem Herzl-Preis als vorbildliche Zionistin zertifiziert worden?” Das ist die andere Wirkung: Diese Stärkung deutscher Ansprüche gegenüber der israelischen Regierung! Schlimm, was Frau Knobloch da gemacht hat, echt schlimm.
Sehr geehrter Herr Noll, Danke für diesen Artikel und die klaren Worte zu unserer Kanzlerin. Frau Merkel versteht es sehr geschickt, ihren vorgeblichen Kampf gegen Antisemitismus zur Waffe gegen ihren einzigen noch verbliebenen politischen Gegner zu machen. Dabei wird natürlich unterschlagen, das erst ihre eigene Politik der AFD den Einzug in die Parlamente ermöglicht hat. Ebenso weigert man sich weiterhin zu sehen, das diese Protestpartei von der großen Mehrheit ihrer Wähler nicht wegen völkischer oder rechtsnationaler Aussagen gewählt wird, sondern einzig aus Ablehnung der von der Kanzlerin zu verantwortenden Migrationspolitik. Die von Ihnen genannte mindestens eine Million weiterer Migranten aus dem Nahen Osten empfinden nicht nur Juden in Deutschland als Bedrohung. Ich möchte nicht verschweigen, das der Judenhass niemals restlos aus unserem land verschwunden ist, aber glaubt wirklich jemand, fast ein Fünftel der Wähler wäre wieder zu Nazis geworden?
Im Endeffekt denkt ein Großteil der Bevölkerung, solche Veranstaltungen zeugten von echter Reue. Aber in Systemen, West wie Ost, in denen die meisten Gestapo-Leute, häufig Juristen, ungeschoren weitermachten, bleibt Antisemitismus intrinsic, er braucht dann nur ein neues Opfer, und das ist Israel, schön mittelweit weg. Daher sind diese Veranstaltungen reine Show für unbedarftes Publikum. Daneben schildern Sie Gründe, warum Frau Merkel den Herzl-Preis nicht hätte annehmen sollen. Ich las gestern bei einem sehr intelligenten Autor, dass sie ihn verdient hätte, denn Herzls Grundprinzip sei gewesen, dass möglichst viele Juden nach Israel gehen. Dieser Logik kann man sich nur schwer entziehen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.