Wenn bei Katastrophen die Kommunikationsinfrastruktur zerschossen ist, was bei Naturkatastrophen, einem größeren Terroranschlag oder im Kriegsfall ja meist der Fall ist, bleibt zunächst nur noch die alte analoge Funke, die dann mit jeder anderen analogen Funke in der Nähe direkt in Kontakt treten kann. Es braucht nur Batterien. Oder die alte analoge Telefonleitung, sofern diese irgendwo noch existiert und dann nicht ebenso zerschossen ist. Zumindest funktioniert sie auch bei Stromausfall, denn die alte analoge Telefonstrippe hat ihre eigene Versorgung. Die moderne Technik und die stetig steigende Integrationsdichte hat ihre Haken. Wenn man sich für sämtliche Kommunikation vollends auf sein einzelnes Smartphone verlässt und dann die Handymasten kippen, dann war’s das mit der Kommunikation. Falls das Handynetz noch steht, besteht dennoch die Gefahr einer Überlastung, wenn alle zeitgleich anfangen zu fonen oder simsen. Man denke an Silvester, wo die obligatorische “Frohes neues” SMS häufig nicht um kurz nach zwölf, sondern erst am nächsten Morgen ankommt. Wir haben derzeit keine sicheren Fallbacksysteme für den Katastrophenfall. Was theoretisch neben von den Rettungsteams errichteten Funkstationen noch hilfreich wäre, ist das Satellitennetz. Das macht aber nur dann Sinn, wenn man ein passendes Handy dazu hat und der Akku nicht in wenigen Stunden leer ist. Der Akku der klassischen Handys ohne Smart-Funktionalität hält nach Aufladung oft eine ganze Woche. Smartphones schröpfen ihre Akkus meist innerhalb weniger Stunden komplett leer. Und wenn dann der Strom in größerem Umkreis weg ist, kann man sie nicht mal mehr laden. Es bräuchte also auch eine krisenfeste Stromversorgung mit entsprechenden Redundanzen und/oder wetterfesten Reservegeneratoren. Radios und Taschenlampen gibt es auch mit eingebauten Dynamos. Da muss man dann nur mal kurz kurbeln. Wie bei den uralten Militärfunken. Verlässliche Technik ist so simpel wie möglich und nur so kompliziert wie nötig.
Respekt, Jesko! und: Danke!
@Sabine Heinrich und wenn Sie noch mehr wissen wollen, kann ich Ihnen sagen, dass in einer Schule in Ahrweiler traumatisierte Kinder durch professionelle Therapeuten betreut wurden, die von der Initiative “Eltern stehen auf” (Eltern gegen Maskenpflicht für Kinder) vor Ort waren. Landesjugendamt und Polizei schickten die Helfer weg, weil der Verdacht besteht, das Querdenker darunter sind. Unglaubliches erfährt man auch gleich zu Beginn in der gestrigen 62. Sitzung vom Corona-Ausschuss. Es ist schwer vorstellbar, dass es noch ein anderes Land auf dieser Erde gibt, das so derart kaputt ist.
Immerhin keine Querdenker, s.h. YT: “20.07.2021 - Hochwasser in Bad Neuenahr, mutmaßliche Plünderer gestellt”!
Wir haben doch in Berlin einen in der DDR studierten Nachrichtentechniker, seines Zeichens Innensenator. Der kann doch den Neuaufbau der analogen Nachrichtendienstes übernehmen.
Da könnten wir uns fast mal begegnet sein, bei den Katastrophenlagen der mittlerweile 5 Jahrhundert- Hochwasser der Elbe seit Beginn des Jahrtausends. Allerdings sitze ich auf der anderen Seite des Flusses, im Amt Neuhaus. Da ich selbst jahrelang im Katastrophenschutz in einer SEG- Bereitschaft ehrenamtlich tätig war, kann ich sagen, dass der Katastrophenschutz im Landkreis Lüneburg mittlerweile einigermaßen auf den Hund gekommen ist. Was besonders beim letzten Hochwasser 2013 deutlich zu spüren war. Und die von ihnen beschriebenen Übungen kenne ich auch noch gut. Ich erinnere mich an eine solche Übung im Spätsommer/Frühherbst 1996,in Tosterglope. Da waren etwa 80 Fahrzeuge und ca 250 Einsatzkräfte vom Katastrophenschutz beteiligt. Von solchen Größenordnungen bei simplen Übungen habe ich schon seit Jahren nichts mehr gehört. Das letzte schwere Hochwasser der Elbe ist jetzt über 8 her, wollen wir hoffen dass das nächste noch lange auf sich warten lässt. Denn von Politik und Behörden erwarte ich ehrlich gesagt, keine Unterstützung. Denn schon damals waren es viele Freiwillige Helfer, die uns eine größere Hilfe waren, als alles von offizieller Seite.
@ Andrea Nöth Finde ich jetzt mal ein wenig unfair. Ich glaube, die meisten Leser und auch Leserbriefschreiber haben verstanden, um was es hier geht. Ich fand die Schilderung von Dr. Matthes sehr aufschlussreich und ich kann alles Gesagte aus eigener Erfahrung heraus nur unterstreichen. Wer nicht weiß, wie viele Helfer vor Ort sind und wo sie sich etwa aufhalten, der merkt auch nicht, wenn einer abhanden kommt. Und von Helferfahrzeugen verstopfte Zufahrtstraßen hindern auch mehr, als sie helfen.
@ Jesko Matthes. Das österreichische Heer hat zusammen mit dem Unternehmen A1 Telekom ein mobiles Equipment entwickelt, mit dem sie innerhalb von Stunden in Katastrophengebieten einen Mobilfunkstandort einrichten können. Das ganze Equipment ist mitsamt Notstromaggregat in einen Container eingebaut, der auf einem Lastwagen oder mit einem großen Lastenhubschrauber in ein Katastrophengebiet transportiert werden kann. Habe mich gewundert, daß es bei uns sowas nicht gibt. Wäre eine Aufgabe für Bundeswehr, Katastrophenschutz und die großen Mobilfunkanbieter.
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