Jesko Matthes / 23.08.2023 / 09:30 / Foto: Achgut.com / 30 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Arbeiterlieder sind jetzt rechts

Der Erfolg des US-Liedermachers Oliver Anthony macht den Linienpolizisten schwer zu schaffen. n-tv wirft Anthony sogar vor, er sei gar kein Arbeiter mehr, sondern Bauer. Schlimm, schlimm.

In den üblichen Tönen keilt das linke Establishment gegen seine früheren Protagonisten, gegen seine angestammte Klientel: Sich als Liedermacher zu betätigen, als Arbeiter zu outen und auch nur mögliche Anspielungen gegen Kindesmissbrauch oder gegen Wahlmanipulationen einzuflechten, ist „umstritten“ und „rechts“, gar eine „Verschwörungstheorie“. So argwöhnt n-tv über den Erfolg des US-Liedermachers Oliver Anthony Titel der Story: „Umstrittener Protestsong spaltet die USA“. Dort ging Anthonys Lied viral, das die Ungerechtigkeiten beklagt, die der ländlichen Arbeiterklasse zugefügt werden. In den ersten zwölf Tagen wurde das Lied bereis über 29 Millionen Mal auf YouTube angeklickt.

n-tv wirft Anthony sogar vor, er sei gar kein Arbeiter mehr, sondern Bauer. Äh… wer ist denn hier der „Spalter“, Anthony oder n-tv? Hat die Linke nix mehr mit Arbeitern und Bauern? Legt sie sich lieber mit internationalen Konzernen und Medienkartellen ins Bett? Ist es so verführerisch, an der Macht zu sein, dass es ein Leichtes ist, seine eigenen Ideale zu verraten, und also wirklich „rechts“, für und nicht gegen die kleinen Leute zu singen?

Kleiner Tipp an n-tv: Einfach mal „Arlo Guthrie“ oder „Joan Baez“ ersuchmaschinen. Ich lege mir, derweil die Linke an die Fleischtöpfe der Macht gelangt ist und sich anschickt, nun sogar Protestsongs mit Verunglimpfungen und Erfolgsneid zu bekritteln, lieber Hannes Wader auf. Der ist wahrscheinlich unter heutigen Maßstäben auch rechts, singt er doch für die Arbeiter und gegen die Mächtigen. Und nicht umgekehrt.

n-tv hat deshalb ein Problem mit Oliver Anthony? Okay, n-tv darf inzwischen gern Ross Antony hören. Aber, Vorsicht! Subversiver Text, dreht sich um die Hoffnungen und die Autonomie des Individuums!

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W. Renner / 23.08.2023

n-tv ist auch längst kein Nachrichtensender mehr (war es eigentlich auch nie), sondern billigste Hofnarretei, zelebriert von drittklassigen Pausenclowns.

Peter Krämer / 23.08.2023

Linke waren schon immer nur gegen die Mächtigen, solange sie nicht selbst regiert haben. Dann werden Kritiker zum Klassenfeind und Volksschädling.

Tina Kaps / 23.08.2023

Gretas Bruder?

Ulla Schneider / 23.08.2023

Was ist da rechts oder links, oben oder unten??? Jemand beschreibt, besingt den Ist- Zustand und schon wird geschoben - von rechts nach links und oben und unten. Wie wärs mit schräg oben und schräg unten? Die Grundlage für Gerechtigkeit ist für Anthony das Buch der Bücher.  Liest doch einfach mal die Mengen an Foristenbeiträgen in den unterschiedlichsten Kanälen aus aller Welt.  Erstaunlich wie das Band entsteht. Es brodelt in Usa.  Dazu zeigen sie auf Twitter die Coronaschäden in Bild und Gesang. Es wäre nicht das erstemal, daß  dort etwas mit einem Lied begann. - 3 Jahre Corona und berufl. Verlust/Geld sind genug. They are all suffering.  Salopp gesagt"die Schnauze voll”! - Und wieder überlegt man den “Lockdown” der mit einem “lockunder” enden wird. - Hier stehen sie seit gestern schon wieder, hintereinander, mit gesenkten Köpfen, draußen, bevor sie ‘reingerufen werden- oh Lord its a damn shame!!!  -

sybille eden / 23.08.2023

Links war immer schon das gleiche wie Rechts !

Werner Arning / 23.08.2023

Ja, es hat sich da etwas in sein Gegenteil verkehrt. Das was früher als Anliegen der Linken galt, wird heute als rechts, spaltend, oder gar als Hetze gewertet. Die heutige sogenannte Linke verteidigt und rechtfertigt eine neue, allerdings sich als woke ausgebende, Macht- und Geld-Elite. Niemand bemerkt es, weil die angeblich linke und grüne Tarnung dieser „Elite“ so perfekt funktioniert.

Marc Blenk / 23.08.2023

Lieber Herr Matthes, die sogenannte Linke hat die Rolle übernommen, für die ganz da Oben die Drecksarbeit zu machen. Und das sind Leute, die sich für Gott halten und meinen, der ganzen Menschheit vorzuschreiben, wie sie zu leben hat. Das liederliche Spiel, die Menschen und vor allem die Jugend in Identitätskonflikte zu stürzen, ist dabei von zentraler Bedeutung. Es geht über die Vereinzelung Versklavung herzustellen. Und eine verkommene und verwirrte Pseudolinke bietet sich als Vollstrecker an. Darin liegt der Grund, dass man heute von Links und Rechts nicht mehr reden kann. Nun kommt da ein Mann mit einem simplen Lied, was allerdings punktgenau den Nerv von Abermillionen trifft, sodass nun die Herrschenden in den USA regelrecht zusammenzucken. Man erkennt daran, wie nahe man inzwischen im Westen der Diktaktur ist. Selbst im US - Biedermeier der 50er und 60er Jahre gerierte sich die Herrschaft nicht so hypernervös, wenn ein Sänger mal auf Misstände hinwies. Anthony zeigt auf die “Rich Men North of Richmont” und allgemein diejenigen, welche im gesamten Westen die Strippen ziehen, welche die totale Kontrolle über die Bürger anstreben. Natürlich mithilfe ihrer Schranzen, womit das fast gesamte politische und mediale Personal gemeint ist, Anthony erklärt in Interviews, dass sein Song nicht allein auf die katastrophale Situation der Arbeiter - und Bauernschaft auf dem platten Land anspielt, sondern die Menschen in der ganzen Welt ansprechen soll. Dem Größenwahn der Herrschaft setzt er den Anspruch an sich selbst entgegen, auf die drohende globale digitale und analoge Versklavung hinzuweisen. Und er dankt dafür den Bürgern und Gott, dass dies Anklang findet. Ausgerechnet das Land der Diversität, die USA als Melting Pot, wurde in eine Situation der Spaltung getrieben von Ideologen, die nur vorgeben, sie zu überwinden, meint Anthony. Der Mann ist sehr klar. Ich empfehle die Interviews.

K. Goldbaum / 23.08.2023

Herr Gröning, Sozialismus und damit Kollektivismus, Gehorsamkeit, Überwachung… für uns “Unten”, bedeuten Macht, Profit, Kontrolle…für die wenigen “Ganz Oben” (einige von denen nennen sich auch “Menschenfreunde”). Interessant wird es, wenn die linksgrünwoken Medienleute merken, dass “Oben” kein Platz für sie reserviert ist.

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