Matthias Oomen, lt.Wiki. Journalist und Lobbyist des Vereins “Pro Bahn”, medial negativ aufgefallen durch eine “mißverständliche” Äußerung zur erneuten Bombardierung Dresdens, findet Bahnreisen vermutlich toll und Umstände und Umfeld seit Jahren unverändert. Als kurzzeitiger Chefredakteur der Zeitschrift “Der Fahrgast” ist er selbstverständlich unvoreingenommen und kompetent. Wie komme ich nur auf den Kalauer, Nomen est Oomen?
Mal zum Inhalt: Oomen bemüht in pseudo-satirischer Form die gute alte Zeit. Ohne Frage weiß auch der nicht-Berliner, dass die Vergangenheit nicht rosig war, und auch wenn Oomen das nicht selbst erlegt hat, dass Drogenkriminalität und anderes Übel schon sprichwörtlich war. Was aber will Oomen damit sagen? Dass die aktuellen Probleme weniger schlimm wie die früheren waren? Oder dass es immer gleich schlimm ist? Sollen wir uns mit den Misständen anfreunden? Also nicht dagegen tun, denn früher war es ja auch nicht gut? Er behauptet satirisch - also wohl eher das Gegenteil: ‘Denn nur das verhindert, dass wir unsere wertvolle Zeit mit angeblichen modernen Erkenntnissen zur Gebäudekunde, sozialer Kontrolle, Armutsprävention, Sicherheitspräsenz oder den Konsequenzen des Rückzuges der öffentlichen Hand aus öffentlichen Räumen verschwenden.’ Als ob genau das getan würde. Wo aber sind dann die Erfolge dieses umfassenden Programms, zu dem sich Carmen Schiemann gar nicht ausließ?
@Ulrike Teich und Nico Schmidt: Die Bezugnahme auf “Sudel-Ede” ist etwas eigenartig. Wer auch immer diesen Oomen sozialisiert hat: Es war ja nicht die DDR und kann kaum noch Sudelede gewesen sein, dafür ist Oomen zu jung. Herrschte in seiner Heimat ein Mangel an Propagandisten, fällt Mathias Oomen völlig aus dem Rahmen - oder wie kommt das zustande? Im übrigen hat er z. T. recht: Das Areal zwischen Jebensstraße und Budapester, der Hardenbergplatz und der Bahnhof Zoo waren schon vor Jahrzehnten, mindestens bereits 1990, kein “Ort der inneren Harmonie und der kleinstädtischen Glückseligkeit. Es war dort nicht sauber, sicher und alle waren freundlich.” Seither mag es ja durchaus noch schlimmer geworden sein; aber das ähnelt doch leider so ein klein wenig dem Versuch, bestimmte Rückstände nach ihrem Geruch zu sortieren. Große Stadt, große Ausfallerscheinungen, so ist das nunmal. Ein Ort, den ich gar nicht mehr wiedererkenne, ist hingegen der Alexanderplatz. Der war tatsächlich mal sicher und sauber; sogar, wenn dort wilde Kleinstadt-Party angesagt war. Die Architektur war - nunja, gewöhnungsbedürftig. An die jetzige Gestaltung kann man sich aber gar nicht gewöhnen, die ist brutal (Alexa!) Und brutal sind auch die Typen, die sich dort rumtreiben - nur dass man sie heute weder an ihren Lederjacken, noch an ihren Uniformen erkennen und ihnen rechtzeitig ausweichen kann; sehr ärgerlich. - Wann das angefangen hat? Na eben - nach Sudel-Edes Zeiten ...
Die Farbenlehre sollte korrigiert werden. Wie an der Lesart von Matthias Oomen gut erkennbar, ergeben grün und rot offensichtlich doch nicht gelb sondern ein sattes, kräftiges tiefbraun. Neu ist allerdings das die braunen ihre eigene totalitäre Gesinnung anderen unterstellen möchten.
Als Mitarbeiter eines stark exportorientierten mittelständischen Unternehmens hatte ich beruflich und privat viel mit ausländischen Gästen, Amerikanern, Asiaten, Europäern, zu tun. Diese nutzten ihren Aufenthalt in Deutschland auch dazu, Städte wie Berlin, Hamburg, München etc. zu besuchen. Mit der ihnen zugehörigen Höflichkeit zeigten sie in den letzten Jahren ihre Enttäuschung über unser Land. Sie bemerkten das, was viele in Deutschland vor lauter Spaß- und Willkommenskultur nicht bemerken : wachsende Aggression und Gewalt in den Strassen, Eisen- und U-Bahnen, Vermüllung, Schmierereien etcetc. Gerade Berlin fiel ihnen besonders negativ auf, sie hatten von der Hauptstadt des Landes der Dichter und Denker mehr erwartet. So etwas wie das Debakel des Berliner Flughafens war gerade den Asiaten unerklärlich.
@Robert Hagedorn Offensichtlich kennen sie die Gepflogenheiten der Linken nicht, zu deren Selbstverständnis es gehört gerade solche Leute zu protegieren, die durch menschenverachtende Grausamkeit oder -wie in diesen Fällen- durch Mordlust auf sich aufmerksam gemacht haben.
Das Problem liegt nicht bei Oomen und anderen Wirrköpfen - denn Meinungen, die man begründet zurück weisen kann, sind durch Meinungsfreiheit abgedeckt. Auch mit jenen wäre Grundsätzlich ein Diskurs möglich. Der Stil allerdings bleibt bedenklich, denn er macht wohl keine Tür zum Dialog auf, sondern will die Gesellschaft in Hell- und Dunkeldeutschland teilen. Das Problem ist auch nicht der Tagesspiegel isoliert, sondern dass es mittlerweile üblich ist, den Wirrköpfen und Ausgrenzern eine zentrale Plattform zu liefern, und zwar auf allen Kanälen. Warum kommen jene mit großer Medialer Reichweite zu Wort, andere eben nicht? Es ist der Zustand der Gesellschaft, der hier Sorgen macht.
Oomen hatte ja auch schon ein run-in mit dem ehemaligen FAZ- und heutigen WELT-Feuilletonist Don Alphonso. Er ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Irgendwie - if memory serves right - war er wohl auch mal bei den Grünen gewesen, und ist dort abserviert worden? Alles ohne Gewähr, aber diese Person ist es mir nicht wert, Zeit für Recherche zu investieren. Wer sich interessiert, tut das gerne selbst.
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