Gunter Frank / 19.08.2020 / 12:00 / Foto: Sandro Halank / 116 / Seite ausdrucken

Dreht sich der Wind?

Es zeigt sich wieder mal, dass sich die BILD anschickt, der Spiegel der 2020er zu werden. Lassen Sie die Zahlen eines aktuellen Berichts auf sich wirken. „Jetzt schlagen Spitzenpolitiker wegen der gestiegenen Infektionszahlen erneut Alarm“, schreibt das Blatt und fragt: „Aber zu recht?“

Stand (17.8. August 2020) gibt es laut der Bild-Zusammenfassung keine akute Corona-Bedrohung für Deutschland. Es gibt rund 12.700 aktive Fälle (zum Vergleich: Spanien hat mehr als 37.000). Der Anteil der Infizierten, die wegen Corona ins Krankenhaus mussten, liege dabei bei nur sechs Prozent – Tiefstand seit Beginn der Pandemie! Stand 16. August 2020 befanden sich in ganz Deutschland nur 228 Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Sogar Ende April, als immerhin fast 3.000 Corona-Patienten auf Intensivstationen lagen, waren bundesweit noch mehr als 10.000 Intensivbetten frei.

Nur der Vollständigkeit halber noch die Feststellung, dass auch die BILD positiv Getestete mit Infizierten oder Fällen irreführend gleichsetzt. Es fehlt der Hinweis auf das Problem der falsch positiven Testungen. Außerdem sollte noch die Frage ergänzt werden, wie viele der offiziellen Covidtoten denn tatsächlich durch SARS-CoV2 gestorben sind. Laut den Obduktionsergebnissen von Professor Klaus Püschel am Universitätsklinikum in Hamburg sind diese Zuordnungen problematisch. Es ist einfach normal, dass schwerkranke Patienten am Ende ihres Leidensweges einer Infektion erliegen. Das Thema Krankenhauskeime erscheint wesentlich relevanter in diesem Zusammenhang, als COVID-19 zu sein.

Dazu eine schnelle Einschätzung eines führenden und verdienten deutschen Mediziners, dessen Meinung tatsächlich die Politik nachfragt und dessen Namen ich deshalb hier nicht nennen (und damit verbrennen) möchte:

Wie schon mehrfach geschrieben, heißt niedrige Prävalenz immer viele falsch positive Werte für einen Test. Das ist eine alte Grundregel.

Die Tests sind definitiv aus verschiedenen Gründen leicht unterschiedlich in ihrer Zuverlässigkeit, sowohl PCR als AK-Nachweis. Inzwischen wissen wir aber ja auch, dass die zelluläre Immunität zumindest auch eine Rolle spielt. 

Letztlich geht es ja auch mit der "Welle" nur schleppend voran. Die Zahlen hören sich für die Neuinfizierten riesig an, sind aber fast nichts. Wir haben ja immer die positiv Getesteten mal 10 genommen, um die tatsächliche Durchseuchung zu errechnen (auch eine alte Faustregel). Nach Kupferzell, sind es aber nur 4 bis mal 5 so viele. Jetzt nehmen wir mal die etwa 224.000 positiv Getesteten mal vier (weil mehr positiv sind als gemessen, siehe Kupferzell), und rechnen mit 1 Million. Das bedeutet, 1 Million von 80 Millionen Einwohner sind positiv, also 1,25 Prozent. Dann noch berücksichtigt, dass wir viele falsch Positive haben.... das ist nicht viel nach 6 Monaten.

Tatsächlich haben wir Stand heute 9.235 Tote. Nehmen wir mal an 10.000, dann ist die CFR (case fatality rate, Sterblichkeitsrate) bezogen auf eine Million Infizierte nun ein Prozent. Bezogen auf 80 Millionen Einwohner stehen wir immer noch bei 0,0125 Sterblichkeit.

Bei der Inanspruchnahme der Intensivbetten tut sich seit Wochen nichts.  

Für mich ergibt sich daraus nur eine logische Schlussfolgerung: Meldet endlich Entspannung an der Pandemiefront, beendet die sogenannten Schutzmaßnahmen und lasst uns den angerichteten Scherbenhaufen aufräumen. Von einer kompetenten Aufbereitung des Fiaskos will ich erst gar nicht träumen.  

Nachtrag:

Hier sehen Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Coronadaten der Corona-Initiative Deutscher Mittelstand (CIDM): Sehen Sie sich besonders die Grafik auf Seite 10 mit dem Kommentar zum Corona-Paradoxon an. Mehr ist eigentlich nicht notwendig, um die Lage einschätzen zu können.

Foto: Sandro Halank CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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F. Auerbacher / 19.08.2020

Nein, Herr Dr. Frank, der Wind dreht sich nicht. Was auch immer Bild hinter der Bezahlschranke schreiben mag, das was die Menschen heute im ZDF gesehen haben ist die alte Windrichtung. Eine Expertin (Name vergessen, lohnt sich auch nicht, ihn zu erinnern) hat zwar erwähnt, dass mehr getestet würde aber .... Überraschung ... diese höhere Zahl an Tests sei zum Teil auf Wiederholungstests zurückzuführen und das würde die gestiegene Zahl an Infizierten ja sogar noch bestätigen. Wir Schwaben haben für sowas einen deftigen Spruch: Herr schmeiß Hirn ra, aber triff die Richtigen!

Ulrich Jäger / 19.08.2020

Der Landkreis Gotha wird laut “Thüringer Allgemeine” aufgrund zahlreicher Beschwerden aus der Bevölkerung verstärkt die Einhaltung der Hygiene-Regeln kontrollieren. Es ist also nicht nur der Staat, der mit schrägen Regeln zum Zweck der Machtsteigerung seine Bürger kujoniert. Es sind die Bürger selbst, die nach der Peitsche rufen. Waren es vor 1000 Jahren die Gläubigen, die in Erwartung des Jüngsten Gerichts ihr Vermögen oder den letzten Pfennig für ihr Seelenheil weggaben und sich anschließend geißelten, sind dieses Maskentragen und Ellenbogen-Abklatschen neue Formen der Selbstentmündigung. Aber warum sollen die Menschen heute klüger sein als die damals? 1000 Jahre sind ein Tag, wie schon Udo Jürgens sang.

Robert Sleigh / 19.08.2020

Sie schreiben: “Bezogen auf 80 Millionen Einwohner stehen wir immer noch bei 0,0125 Sterblichkeit.” Falsch!! Es fehlt das Prozent-Zeichen! Es muss also heißen: “immer noch bei 0,0125% Sterblichkeit.” Also, etwas mehr als ein Prozent von einem Prozent. Nicht gerade der Schwarze Tod, “der in Europa zwischen 1346 und 1353 geschätzte 25 Millionen Todesopfer – ein Drittel der damaligen Bevölkerung – forderte” (Wikipedia).

Dietmar Herrmann / 19.08.2020

Es wäre eine bittere Ironie , wenn das Corinna-Hustenvirus auf seinem Weg um den Globus mittels Mutation doch noch zum Killer würde (die spanische Grippe hat es vorexerziert). Dann könnten sich vernünftige Länder wie Schweden oder Drittweltstaaten , die schlichtweg nichts unternommen haben,  kraft Herdenimmunität entspannt zurücklehnen , während in Clownsländern , die mit Billionenverlust Ihre Wirtschaft ruiniert , sonst aber buchstäblich garnichts erreicht haben , dem Tod ins Auge geblickt werden müßte. Wohlan, bis zur letzten Patrone für die GröKaZ.

Winfried Jäger / 19.08.2020

Die Corona Hysterie muß aufrecht erhalten werden, weil sie dazu dienen soll, den wirtschaftlichen Niedergang dieses Landes zu erklären. Sie wird der Sündenbock sein. Um das zu sehen, muß man kein Verschwörungstheoretiker sein. Mit Corona sind wir das, was wir ohne Corona etwas später gewesen wären: Pleite und ohne eine homogene Bevölkerung, die anpackt, die Schuldigen vom Hof jagt und den Laden wieder in Schwung bringt.

albert scheer / 19.08.2020

ich finde es so langsam schon seltsam, wenn ich lese: die Merkel st so klug, oder sie denkt vom Ende her…,,DAfür fand ich noch keinen Beweis, aber dafür viele unerklärliche Fehlentscheidungen, die richtig dumm waren. Mit ASSE begann es, mit 2011 und 2015 und 2020 ist dann hoffentlich bald Schluss. Der Olaf hat aber auch bereits bewiesen, daß er da ganz ähnlich ist: 2008 Gesundheitreform, Warburgbank HH, Gipfel HH, MWST Gastronomie, ungeheuere Staatsverschuldung ohne Sinn, MWST Senkung allgem. ein Schuss in den Ofen , Pillepalle.Keiner kann sich mehr leisten bei Peanutsbetrags Einsparungen im Centbereich.Reine Verarschung und übelste Propaganda….etc.

G. Schilling / 19.08.2020

Ja, nee is’ klar. Jeden Tag höhere Fallzahlen.  Nur wer kann überprüfen ob diese Zahlen überhaupt stimmen?? Dient diese Panikmache nicht doch ganz anderen Zielen als der “Volksgesundheit”??? Wenn in einem Jahr die Gesamtsterblichkeit für 2020 vorliegt, wird man sehen, dass die Anzahl der Toten zu 2019 nur wenig bis gar nicht gestiegen sein wird. (Merkel zieht die Zügel an. Die soll sie sich besser selber mal anlegen.)

Gudrun Dietzel / 19.08.2020

Liebe Foristen, hört auf über Corona zu reden. Es geht um etwas ganz anderes! Klima, Corona & Co. sind Ablenkungsmanöver, Nebengleise, auf denen wir unsere Kräfte verlieren sollen, damit wir zum großen Umbau der westlichen Welt schweigen und alles erdulden und abnicken. Hört auf mit dem kleinkarierten Denken, das ist nicht zielführend und so zerfleischen wir uns nur. Das nämlich ist gewollt. Wir müssen viel weiter und tiefer denken. Und über den Tellerrand schauen.

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