Natürlich haben menschliche Gesellschaften seit der Altsteinzeit “kulturelle Aneignung” begangen. Nennt man auch “voneinander lernen”. Ohne diese Fähigkeit wären unsere Vorfahren nie auf die Bäume gekommen, geschweige denn von dort wieder runter. - @Stefan Riedel: Die Herleitung der lustvollen, westlichen Selbstzersetzung ist richtig, aber sie war sehr viel diffuser. Nicht nur Saul Alinsky formulierte Anleitungen für Zersetzer, sondern auch der inzwischen vergessene Carlos Marighela (er unterschied nicht zwischen Revolutionären und Allerweltskriminellen, sofern letztere brav ihre Schutzgelder an eine örtliche KP zahlten, und das fiel um 1970 noch unangenehm auf). Wahrscheinlich gab es noch viel mehr revolutionäre Anleitungen durch inzwischen vergessene oder nie weithin bekannte Personen. Sie alle - ein Marcuse oder Foucault im intellektuellen Milieu ein Marighela oder Alinsky in offener Zuwendung an leicht ideologisierte Gossenexistenzen - drückten einen Hass gegen eine Kultur aus, die sie beneideten, ohne sie zu verstehen, obwohl sie selbst aus Familien und Völkern stammten, die mehrheitlich zu dieser Kultur gehörten und noch gehören. Es war und ist ein Hass auf Intelligenz, Bildung, Kreativität, die Fähigkeit, eine eigene Anpassung an soziale Regeln nicht als Zwang zu erleben und einiges mehr. Es ist ein Hass, der weniger sichtbar auch die Gossenexistenzen anderer Kulturen erreicht hat. Nicht nur die Buddha-Statuen von Bamiyan, sondern auch die jahrhundertealten, muslimischen Bibliotheken von Mossul und Timbuktu wurden von Islamisten zerstört. Der Hass gegen die Kultur kann sich nur im Westen als offener Selbsthass äußern, durchzog aber auch die chinesische Kulturrevolution und heute die revolutionären, islamischen Bewegungen. Revolution = Kulturhass, Zersetzung, physische Zerstörung. Die Wirtschaft ist nur ein Teil dessen, was fallen soll.
Der aktuell eingeschlagene Weg ist katastrophal. Alfred W. Crosbys Studie zeigt ähnliches, aber einen anderen Lösungsweg. Wer die Kultur relativiert und nicht aufpasst—>“Alfred W. Crosbys Studie über den Prozeß zivilisatorischer Ungleichzeitigkeit….Und erst jetzt——beginnt den Europäern ihr Erfolg auf die Füße zu fallen. Weil sie es in großen Teilen der Welt versäumt haben, nach Kräften die Herausbildung tragfähiger gesellschaftlicher Strukturen zu unterstützen, hat nun eine entgegengesetzte Migrationsbewegung begonnen.”<—Raubkunst kann zumeist noch zurück gegeben werden. Es gibt keine Raub-Kultur. Durch natürlichen, nicht militärischen Handel findet immer eine gegenseitige Befruchtung statt, sie fließen zusammen. La Reunion und Nauru ist dabei extrem interessant. Die USA lebt seit ca. 200 Jahren im Dauerkrieg mit der gesamten Welt(Chomsky). Aktuell soll Zypern militärisch hochgerüstet werden, Griechenland sauer. Der Siegeszug des weissen Mannes(Crosby) vs. Die Angst des weißen Mannes Peter Scholl-Latour. Die ACHGUT Werbung mit Nordzypern inmitten der neuen Gasfelder, strategische Ellipse?, sollte überdacht werden.
@Hr.Lindt Da kann ich Ihnen voll und ganz zustimmen ! HG von Dirk Jungbnickel
Lächerlich, wenn “der Westen” das nicht aushielte. “Zersetzung” ist ja ein typischer DDR-Propaganda- und Stasibegriff. Zersetzen kann man einzelne Individuen, es gibt erschütternde Beispiele, aber man kann auch den Umgang mit der AfD in deutschen Parlamenten als Zersetzung bezeichnen, aber ganze Staatsgebilde und Ideologiegebäude kann man nicht zersetzen. Es sei denn sie zersetzen sich selbst, wie es in der DDR geschah. Es gibt überall Eiferer, in allen Denkrichtungen und allen sozialen Schichten. Mich hatte ein solcher Eiferer mit 17 aus banalem Anlass als Staatsfeind bezeichnet, zu einer Zeit, wo ich noch an jedes Wort glaubte, dass ich im Staatsbürgerkunde-Unterricht gehört hatte. Und das hat mich dann nachdenklich gemacht. Und zwar sehr nachhaltig. Und ich glaube, dass es viele Leute gibt, die Erfahrung damit haben, auch im Westen, dann eben andersrum, dann meine ich, wenn ich von “Reife” spreche, da lässt man sich nicht mehr aus Launenhaftigkeit ins Bockshorn jagen. Wir sind alle ein wenig Murray, wenn es darauf ankommt. Darauf kann man sich verlassen.
Der Kulturkampf gegen die westliche Zivilisation ist ein Kampf gegen die Zivilisation an sich. Die Kultur des “weißen Mannes” ist die Mutter der modernen Zivilisation, von Humanismus, Demokratie, Menschenrechte, Wissenschaft. (Islam & Afrika haben dazu nur minimal beigetragen.) Es gibt einen Weg, um den Kulturkampf zu beenden. Man darf sich nicht einschüchtern lassen. Man darf sich nicht in die (rassisch determinierte) Rolle des (weißen) Angeklagten drängen lassen und sich ständig für alles entschuldigen, was einem vorgeworfen wird. Die Vorwürfe würden sonst nie enden. (Die Perpetuierung der Vorwürfe dient der “moralischen Dominanz”, der Machtergreifung.) Man muss streng antirassistisch vorgehen, die Aktivisten nicht nach ihrer Hautfarbe & Herkunft, sondern anhand der Qualität ihrer Aussagen beurteilen. (Natürlich dürfen wir daraus auf Herkunft, Kultur, Sozialisation, Religion, Hautfarbe schließen.) Dabei soll man die Primitivität der Aktivisten vorführen. Man darf unabhängig von Herkunft & Hautfarbe jeden als primitiv bezeichnen, der tatsächlich primitiv ist. Die Aktivisten sehen ihre Herkunft & Hautfarbe als ein Privileg an, das sie vor Kritik schützen soll, das ihren eigenen Rassismus legitimieren soll. Man darf ruhig mal nachfragen: “Is stupidity a black privilege?” Wir dürfen mit der Rassismuskeule zurück schlagen: “Sie definieren den Rassismus anhand der Hautfarbe? Im ernst?! Ihre Rassismus-Definition ist der Höhepunkt des Rassismus! Sind alle Neger solche Rassisten wie Sie? Einen Rassisten darf ich wohl als Neger bezeichnen! Ich sage so lange “Neger”, bis die Neger in Afrika zivilisiert sind und die Menschenrechte beachten! Ich bezeichne sie nicht deshalb als dumm, weil sie schwarz sind, sondern weil Sie tatsächlich dumm sind. Das nennt man Antirassismus! Ich beurteile Sie nach demselben Maßstab, wie ich einen Weißen beurteilen würde und danach sind Sie ein Esel.” Die Aktivisten sind dumm, aber wenn ihre Dummheit unwidersprochen bleibt, ist sie tödlich!
Ich habe mir auf Twitter jedes Interview mit Douglas Murray angeschaut und lese alle seine Kolumnen, deren Links man auf seinem Twitter account findet. Mit DM assoziiere ich Vernunft, Bildung, Rationalität, Höflichkeit und gute Manieren. Das Gleiche gilt für Andrew Doyle, der gerade sein neues Buch präsentiert ‘The New Puritans’. Sein satirischer Twitter account ‘Titania McGrath’ stellt die Überwoken auf erheiternde Weise bloß. Beide publizieren auch auf der Plattform Unherd. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist von Gad Saad The Parasitic Mind: How Infectious Ideas Are Killing Common Sense.
Tatsächlich wurde schon Mitte 19. Jh. von einem westafrikanischen König Entschädigung wegen des Sklavenhandels gefordert: Gezo von Dahomey wollte nämlich von Europäern eine Entschädigung für die von den Briten verlangte Abschaffung von Versklavung und Sklavenhandel. Seine Begründung war, dass Sklaverei so sehr in seiner Gesellschaft verankert sei, dass er ohne Kompensation seinen Thron verlieren würde. Näheres: Augustus A. Adeyinka: King Gezo of Dahomey, 1818–1858: A Reassessment of a West African Monarch in the Nineteenth Century. In: African Studies Review. Band 17, Nr. 3. Cambridge University Press, Dezember 1974, S. 541–548, hier S. 547. Dass die Benin-Bronzen aus einem benachbarten Reich auf dem Blut der Sklaven beruhten, wurde ab und an schon wahrgenommen. O.K., sicher nicht von Frau Roth. Sonst hätte sie anregen können, dass der König von Benin (ihn gibt es ebenso noch wie den von Dahomey) aus Anlass der Rückgabe der Bronzen eine zumindest symbolische Summe in eine Stiftung zur Aufarbeitung der Vergangenheit seiner Vorfahren einzahlt, welche durch Jagd auf und Verkauf von Menschen reich geworden waren.
Ich habe das Buch gelesen. Ich kann es empfehlen.
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