Werter Herr Gebel, Sie schreiben: “Denn es mobilisiert das Beste im Menschen. Dazu gehört die Übernahme von Verantwortung für sich und Andere, echte Anteilnahme, die Stärkung von Familie und kleinen Gemeinschaften, Ideen- und Erfindungsreichtum zur Überwindung von Schwierigkeiten, freiwillige Solidarität und im Gegenzug Dankbarkeit sowie nicht zuletzt Stolz und Zufriedenheit, sein Leben aus eigener Kraft zu meistern.” GENAU DAS bezweifele ich…........ Wenn es denn so wäre, müßten schon seit Langem die Reichen dieser Welt zu Bescheidenheit gefunden haben. Und mal ein Beispiel aus vergangenen DDR-Zeiten: Da wurde die Eigenproduktion von Lebensmitteln staatlich durch hohe Aufkaufpreise subventioniert, um diese dann verbilligt dem Volk anzubieten. Was passierte? Der Kleingärtner verkaufte beim KONSUM hinten an der Rampe seine Stachelbeeren für 3 Mark dem Staat, um sie vorne im Laden für eine Mark zu kaufen. Die schleppte er dann nach hinten, um sie für drei Mark ..... und sie dann für eine Mark vorne ... .... Sie verstehen? Will sagen, dass “der Mensch” per se den persönlichen Vorteil sucht, wenn ihm nicht ein paar Andere mit Übersicht und Selbstlosigkeit das erschweren.
Dass privates Ansparen für das Alter auch schiefgehen kann zeigt deutlich: Die Direktversicherung. Vom Gesetzgeber versprochen war: Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen regelmäßig ein und das Ganze wird pauschal versteuert und steht dem Arbeitnehmer aber erst mit Beginn der Altersrente 60, ohne Abzüge zur Verfügung. Nebenbei kann man auch Urlaubs- oder Weihnachtsgeld zusätzlich einzahlen, um aufzustocken. Und dann kommt 2005 eine SPD/Grünen-Regierung daher und beschließen ein sog. Modernisierungsgesetz. Dieses legt fest, dass auch VERTRÄGE die vor diesem Datum abgeschlossen wurden, rückwirkend darunter fallen. Somit muss man nun, aufgeteilt auf 10 Jahre, fast 20% seines Ersparten für die Kranken- und Pflegeversicherung zuzahlen. Der Betrag ist deshalb so hoch, da eine Doppelverbeitragung stattfindet; bedeutet, man muss den Anteil des Arbeitgebers auch noch mitbezahlen. Beamte und Selbständige sind übrigens nicht davon betroffen! Betrug in Reinkultur und alle, selbst höchste Gerichte haben keine Einwände dagegen!
Dass private Unternehmen immer effizienter und effektiver arbeiten können als Staatsbetriebe steht ausser Frage.Die Effizienz macht sich i.d.Regel aber nicht dort bemerkbar ,wo sie versprochen wird. Was bspw. beim Berliner Fuhrpark /British Rail u.v.a gelang , ist auch in einem privaten Sozialkonstrukt eher wahrscheinlich.Die exorbitanten Kosten entfallen nicht, sie ändern lediglich die Richtung.Der Bedürftige heisst jetzt Aktionär , Vorstandsetage und Manager.Deren Bedürftigkeit nimmt im Zuge von Anreizen privater Effizienz meist zu, so dass die vorausgesagten höheren Netto-Einkünfte Beschäftigter entfallen.Im Gegenteil, auch ihnen widerfährt eine Richtungsänderung-sie sinken. Ideen- und Erfindungsreichtum zur Überwindung von Schwierigkeiten werden in Deutschland eher verhindert denn gefördert und kommt nicht ausschliesslich von staatlicher Seite ,sondern auch von denen ,die am lautesten nach Eigenverantwortung rufen.Auch Konkurrenz wird mitnichten nur als Belebung der Wettbewerbsfähigkeit gesehen, der man mit Innovation zu begegnen hat. Ein Beispiel von «unten» : In den neunziger Jahren erwarb ein arbeitsloser Bekannter im Zuge der US Base Auflösungen in D einen Van und baute ihn zu einem mobilen Imbiss um, mit dem er zur Mittagszeit etc. diverse Gewerbegebiete anfuhr.Die Idee war erfolgreich, seine Eigenverantwortung jedoch von kurzer Dauer; er musste den Betrieb auf Grund einer fehlenden Toilette einstellen.Offen bleibt die Frage was zuerst war: staatliche Paragraphenreiterei oder unliebsame Konkurrenz? Was im Kleinen möglich, ist im Grossen Gewissheit, davon bin ich überzeugt.
Ich meine, dass es ziemlich egal ist, ob eine Versicherung privat, genossenschaftlich oder kollektivistisch betrieben wird. Die Missbrauchsgefahr ist immer gegeben, wenn es um Geld geht. Wichtig ist, dass Kontrolle stattfindet, dass die Verantwortung nicht verwischt wird, dass Verantwortliche bei Fehlern oder Missbrauch wirklich zur Verantwortung gezogen werden, keine falschen Prämissen und Anreize gesetzt werden und das verschiedene Systeme gegeneinander konkurrieren. Das Problem der derzeitig kollektivistisch betriebenen Versicherungen ist, dass genau diese wichtigen Aspekte durch die Politik weitgehend ausgeklammert wurden, was nichts anderes heißt, als dass wir eine alternative Politik brauchen, der vor allem die Möglichkeit genommen wird, Versicherungsleistungen nach ihren Prämissen zu verteilen. Krassestes Beispiel ist das Anlocken von hunderttausenden nicht versicherten, sexuell hochpotenten, jungen Männern aus Vorderasien und Afrika durch die Vergabe von Versicherungsleistungen, die wahrscheinlich zum weit überwiegenden Anteil niemals von diesem Klientel wieder eingebracht werden. Ehrlicher wäre es gewesen, wenn eine Zuwanderungsversicherung gegründet worden wäre, in die erst einmal alle Anhänger der Willkommenskultur eingezahlt hätten, statt Geld für Jubelveranstaltungen, Teddybärchen usw. auszugeben. Beteiligen könnten sich z.B. gewisse Künstler, indem sie einen Teil ihrer Gagen zur Verfügung stellen. Die gegenwärtige Praxis betrachte ich als eine Art Diebstahl, aber wie beschrieben, es findet keine Rechenschaft, keine Kontrolle statt, niemand wird zur Verantwortung gezogen.
Meiner Meinung nach braucht keiner eine Amerikanisierung unseres Systems, das lediglich dazu führen würde das die Ärmsten sich keine Gesundheit oder den Lebensunterhalt leisten können. Die Ärmsten kommen doch zustande weil Betriebe keine vernünftigen Löhne mehr zahlen möchten oder Menschen nur einstellen die einen Zuschuß mitbringen, damit sie eben nur noch wenig Geld zahlen müssen. Der Mindestlohn der hierzulande eingeführt wurde ist, unabhängig von der niedrigen Ansetzung, mit zuvielen Ausnahmen versehen, das im Grunde kaum jemand den minimalen Lohn bekommt. Nicht die Menschen im System von heute sind der Kostenfaktor, die Betriebe sind das Problem, weil sie immer mehr Gewinn machen wollen oder müssen, besonders solche die am Aktienmarkt sind müssen zuviel Anteilseigner bedienen und sind dazu gezwungen Einsparungen bei Bediensteten zu machen. Daher sollten wir mehr eigenverantwortliche Betriebe haben, die Mitarbeiter ihrer Qualifikation oder ihrer Leistungsbereitschaft wegen einstellen, natürlich zu lebenserhaltenden Löhnen.
Ich bin enttäuscht! Nach dem gestrigen Artikel war ich auf diesen zweiten Teil sehr gespannt. Das ist überwiegend liberaler Kaffeesatz von gestern. Es scheint Ihnen völlig entgangen zu sein, wieviel Mist die FDP in den wenigen Jahren ihrer Regierungsbeteiligung in die politischen Programme eingebracht hat. Schon alleine die kühne Vision “Kapitalgedeckte Altersvorsorge” - es müsste eigentlich jedem Hauptschüler klar sein, dass sich dafür jemand ständig höher verschulden muss. Und dieses scheinbar so unschuldige “jemand” ist auch gleich das Problem, im Zweifel sind das nämlich wir alle, die Staatsbürger. Siehe Japan! Da wäre es doch viel cleverer, die Renten prinzipiell auf Pump auszuzahlen und dann in geeigneten Intervallen gleich in den Bankbilanzen abzuschreiben. Ohne auf weiteres einzugehen, halte ich obigen Text für den schlechtesten, den der hochgeachtete Autor bisher hier vorgestellt hat.
Wenn man sich den Umfang der Gesetze für die staatliche Fürsorge anschaut, lässt sich auch erahnen, dass ein nicht ganz kleiner Anteil der Beträge in einer ausufernden Bürokratie versickert, die im privaten Bereich nicht vorhanden ist. Ein Ansparsystem hätte zu dem in Bezug auf Deutschland die Folge, dass vermutlich ein Großteil des Geldes in “sicheren Anlagen” wie Immobilien verbleiben würde, d.h. auch die Gewinne verbleiben in Deutschland. Heute gehört ein riesiger Anteil an diesem Markt kanadischen und australischen Pensionsfonds, d.h. von den Sozialleistungen hier werden auch Pensionäre anderer Länder mitfinanziert.
Vielen Dank auch zu II. Wenn Hilfsbedürftigkeit per se zum erstrebenswerten “Job/Lebensinhalt” wird, und Sozialorganisationen/Gewerbe wie zB die AWO; früher als Hilfsgemeinschaft aG gegründet,; wohl aber jetzt bei SeenotSchlepper und FlüchtlingsHotellerie/Betreuung einiges an “TransferLeistungen” abzieht, ” in einem Staatswesen zunehmnd Überhand nimmt, braucht man sicherlich keine große Anstrengungen mehr Staatsgebiet und ZahlBürger widerstandslos zu verdauen, auch die Demographie/Fertilität bestimmter Gruppen dürfte das beschleunigen. Frankreich hatte zuerst seine Banlieus (Bannmeilen ), und in D/DR 2.0 beginnen diese auch zu prosperieren. Dabei werden sich selbst als Feinde vom Gastlandes erklärende Migranten vollalimentiert, und quasi ermuntert dieses weiter zu tun -> Spiegel-TV 19.11.18! Ich finde aber die möglichen Alternativen zum “gerechten SozialStaat”, wie ->Chile, von denen ich vorher noch nichts so gehört habe, immens positiv. Das liegt aber auch uU an besseren existierenden (klassischen) Familienstrukturen, pesönlichen Bindungen/Freundschaften? Bei unserer “etablierten” linksgrünsauermoralinen Sozialidustrie dürfte das eher ungern gesehen werden, gefährdet womöglich das “Geschäftsmodell”. Auch der 2.Teil “Tage des Sozialstaates sind gezählt” ist mM hervorragend dargestellt, und sollte Pflichtstoff an Schulen und Universitäten, und letztendlich Inhalt von Parteiprogrammen werden.
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