Bismarcks Einführung einer Sozialversicherung galt mir bislang als Großtat, aber ich verstehe, warum man das auch als verhängnisvollen oder wenigstens zweischneidigen Schritt in den Etatismus sehen kann. Hätte die SPD mehr Chuzpe, könnte sie demnach heute für sich beanspruchen, beinahe „Bismarcks Sozialgesetze verhindert“ zu haben. Das wäre dann aber wirklich ein „Treppenwitz der Geschichte“.
Danke für die differenzierte Kritik an unserem Modell “Sozialstaat”, dessen vielfältige Dysfunktionalität daran abzulesen ist, dass wir es einerseits mit der Zunahme von Alters- und Kinderarmut zu tin haben und andererseits “stolz” darauf sein sollen, dass das System einen Pull-Effekt auf die Elenden dieser Welt ausübt. So werden die Verheißungen des Sozialstaates, die uns als staatliche Zwangsversicherungen belasten von freidrehenden Sozialromantikern in der Regierung ohne Parlamentsentscheidung und heimlich internationalisiert! Dass z.B. die Liqidationsreserve der gesetzlichen Krankenkassen für diesen Zweck per verstecktem Gesetz geplündert werden, soll aus Gründen der “internationalen Solidarität” - eine kommunistische Kampfparole! - nicht diskutiert werden. Man sieht, dass die Regierung mit dem Bürger gestohlenen Geld macht, was sie will. Immer wenn es im Bundestag um soziale Almosen geht, ertönt der Ruf nach noch mehr Umverteilung! - Ja, Alternativen zur vormundschaftlichen Sozialstaatsherrschaft müssen her. Vielleicht wäre zu diesem Thema die Diskussion
Sie verstehen das einfach nicht, Herr Gebel. Das System der linksgrünen Deutschhasser und der Ex-FDJ-Sekretärin ist das sozialistische Perpetuum Mobile. Solange es noch dumme Deutsche gibt, die immer mehr Abgaben für Sozialschmarotzer, “Migranten” zahlen, die Linke, Sozis, Grüne oder gar Merkel wählen, solange wird dieses System Bestand haben. Ich fürchte, meine These wird sich als richtig erweisen: erst nach dem totalen Zusammenbruch gibt es eine kleine Chance, ein neues, besseres System ohne linksgrünes Pack zu installieren. Und Wir sind auf dem richtigen Weg zum totalen Zusammenbruch. Leider werden dabei viele anständige Nichtlinksgrüne, arbeitende Normalbürger auf der Strecke bleiben und die Chance auf Wechsel ist nur sehr gering, denn nach einem Zusammenbruch sind bisher auch immer wieder die Ratten aus den Löchern gekrochen…
Sehr geehrter Herr Gebel, ich gebe gern zu, dass sie viel Mühe in ihre Überlegungen und deren Darstellung investiert haben. Aber am Ende geht ihre Argumentation m.E. nicht ganz auf, weil ihre wie jede andere ökonomische Betrachtung immer der nur unter einem ceteris paribus (das Übrige bleibe gleich) vorgenommen werden kann. In ihrem Fall ist es m.E. die Vorstellung vom Kapital bzw. Geld. Kurz gesagt sind die Funktionen des Geldes die Teilbarkeit von Gesamtmengen, deren Vergleichbarkeit, kurz der Tauschwert; weiterhin die einfache örtliche Verschiebbarkeit von Werten (Grundstücke haben eine Wert, aber ich kann ihn nicht woanders hin mitnehmen); die zeitliche Transportfähigkeit bzw. Wertaufbewahrungsfunktion. Genau diese letzte Funktion der Wertaufbewahrung ist zumindest gegenwärtig stark beeinträchtigt. Wer Kapital anspart und anderen damit zur Verfügung stellt, erhält eben keinen Preis dafür als Zins gezahlt, sondern muss u.U. sogar noch einen Preis dafür zahlen, weil es möglich ist, Geld als Kredit aus dem Nichts zu schöpfen. Und genau an dieser Stelle greifen die historischen Bezüge der Genossenschaften und Vereine daneben, weil diesen in der Vergangenheit ein qualitativ anderes Geld zur Verfügung stand. Es bleibt damit gegenwärtig nur die Tauschfunktion i.w.S. für den Euro. Daran scheitert m.E. ihre Argumentation bereits. Alternativen dazu sind gegenwärtig Lokalwährungen als Tauschmittel, die darüber hinaus den Vorteil haben, dass ihre Bezugsgröße, z.B. eine Stunde persönliche Arbeit, nicht an Wert über die Zeit verliert. Wie die Geschichte auch lehrt, gibt es immer mal wieder größere Krisen, in deren Folge die Währungen massiv an Wert verlieren. Niemand kann verlässlich ausschließen, dass sich so etwas nicht während eines Menschenlebens ereignet. Der Vorteil von Umlagesystemen ist hierbei, dass sie diese Effekte völlig unbeeindruckt lassen, während jedes andere Kapital als Geld dann einfach vernichtet ist. MfG, LS
Ein brillanter kleiner historischer Abriß einer ehemals guten Idee, des Sozialstaates. Einst geschaffen für Menschen innerhalb einer Gemeinschaft, um Ihnen in misslichen Lebenslagen unterstützend unter die Arme zu greifen; mittlerweile zum Selbstbedienungsladen einer sich selbst versorgenden gesellschaftlichen Klientel mutiert, die sich ihre Bedürftigen zum größten Teil selbst heranzüchtet. Kommentare von Foristen, die den Sozialstaat vom Autoren angegriffen sehen oder auf Personen verweisen, die in sozial mißlichen Lagen trotz der Versorgung unseres Sozialstaates kein üppiges Leben führen können , sei gesagt, daß sich hier schon ein falsches Bild einer sozialen Versorgung seitens des Staates verfestigt hat. Hier wird nicht der Sozialstaat kritisiert, sondern dessen Entartung. Die Heuschreckenmentalität des Staatsdieners und kleinen Mannes. Hier gibt es Geld- das will ich haben! Genau wie an der Börse hat die Gier des Menschen den Sozialstaat korrumpiert. Ein klasse Beitrag. Gehört in alle Lehrpläne des Landes und in jedem Beamtenzimmer an die Wand getackert! Der Staat sollte Hilfe zur Selbsthilfe anbieten und stets die Eigeninitiative des sozial Schwächeren anregen, und nicht eine Anspruchshaltung an die Gesellschaft wecken, und Abhängigkeiten zu seiner eigenen Existenzberechtigung schaffen. Das ist unanständig, und auf Dauer nicht finanzierbar und keinesfalls aus altruistisch-moralischen Motiven motiviert, wie die linken Pseudosozialen der Bevölkerung weiszumachen versuchen.
Frage: Gibt´s auch einen 3.Teil. bez. €urpäisches SozialSystem? Heute im ÖR zu hören: €U beschließt, daß D ua. Staaten weiter Kindergeld in VOLLER HÖHE an im Ausland lebende (auch Fake) Kinder zahlen zu müssen! Wie steht`s mit dem SozialAusgleich innerhalb €uropa? Wie hoch sind diese Transferleistungen? Wieviel zB bezahlen die kranken Kassen seit Jahrzehnten an im Ausland lebende (auch Fake) Angehörige von hier lebenden Migranten? Auch ein Staatsgeheimnis?h
D könnte das chilenische Modell übernehmen und dabei so variieren, dass die niedrige Geburtenrate auf der einen und die Massenzuwanderung durch unqualifizierte Erwachsene auf der anderen Seite berücksichtigt und damit die Folgen einigermaßen tragbar würden. Aber was meinen Sie wohl, was passiert, sobald die Steuereinnahmen stark sinken und damit eine Quelle versiegt, die unsere Politiker für einen ewigen Zustand gehalten haben? Dann lautet der erste Satz “Wir schaffen das!” (auf deutsch: erhöhte Steuersätze und Abgaben), der zweite “Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen” (auf dt: erhöhte Steuersätze und Abgaben, Streichung vieler Leistungen z.B. der Krankenkassen, für die schon länger hier Lebenden) und der dritte “Um den sozialen Zusammenhalt in D zu retten und größere Verwerfungen bei der Aufnahme einer fast durchgängig unqualifizierten Bestandserhaltungsmigration zu vermeiden, werden die Gelder, die die Leute asozialerweise für ihre eigene Versorgung statt für Eurorettungen, Windräder und die Umsetzung des Völkerrechts angelegt haben, in diese weit wichtigeren Kanäle für “alle” umgeleitet.” Wahrscheinlich erweist sich das chilenische Modell als sinnvoll und zukunftsreich - für Chile, Australien und weitere Länder, deren Staaten nicht mehr und mehr zu Umverteilungsbürokratien degenerieren. Mit einem ideologisierten Klauhannes wie dem dt. Staat und seinen relevanteren Politikern (Angela Merkel, Anton Hofreiter, Claudia Roth, Robert Habeck etc. etc.) funktioniert das nicht.
Herr Gebel lässt leider Argumente, die gegen seine These der privaten sozialen Absicherung sprechen, bequem außer acht: Die USA hatten bis zu Obama-Care keine Krankenversicherung und Millionen Amerikaner konnten sich eine private Versicherung nicht leisten. Wenn Herr Gebel private Vorsorge fordert, dann muss er gleichzeitig auch einen hohen Mindestlohn fordern, um überhaupt die Möglichkeit der eigenverantwortlichen Vorsorge zu schaffen. Das Beispiel mit der Gehirn-OP ist ja sehr rührend, aber völlig realitätsfern. Was ist, wenn das Geld nicht zusammenkommt? Hat der kurzsichtige Autor überhaupt eine Ahnung davon, wie schrecklich die Angst für einen Menschen ist, der dem Tod ins Auge blickt, weil ihm das Geld fehlt – ohne dass er in irgendeiner Weise faul oder verantwortungslos gewesen wäre? Ich hatte eine solch lebensnotwendige OP mit 21 und meine Familie hätte sie nicht bezahlen können. Kranken- und Rentenversicherung machen durchaus Sinn, um Menschen gerecht zu werden, die trotz guten Willens nicht arbeiten können und keine Familie haben, die sie auffängt. An allen anderen sozialen Wohltaten kann man den Hebel ansetzen. Inklusive strenger Sanktionen bis hin zu Ausschlüssen bei Missbrauch, würde das reichen, um den Sozialstaat klein, aber fair zu halten. Trotz mancher guter Aspekte ist der Artikel leider qualitativ sehr mangelhaft.
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