Wer will schon nach Paris? Völlig overrated. Um wirklich gut französisch zu essen, fährt man nach Lyon oder ins Elsass. Für schönes Frankreich in die Provence oder die Bretagne. Und um eine wirkliche Weltstadt zu erleben, nach London oder New York.
Ist das so? Meine Tochter kehrte vor wenigen Tagen mit ihrem Französisch-LK von der Parisreise zurück. Nach Aussage der begleitenden Lehrerin hatte diese Paris noch nie so voll erlebt, und das zu einer Zeit, da die Pariser am Meer sind.
An den Zeitgeist im allgemeinen als auch die von Herrn Boris Kotchoubey im besonderen zitierten „damaligen Herren (Fürsten), die der ‘Bürgergarde mit Halle-barden und Musketen, dicke Mauern und gut beschützte Stadttore’ entgegenstanden”: gleichermaßen dürften ein absolutistischer Finanz- als auch Innenminister des 18. Jahrhunderts angesichts gegenwärtiger Abgabenbelastung wie Freiheitseinschränkungen im Grabe rotieren. \\\ „Der moderne Mensch ist ein Gefangener, der sich frei vorkommt, weil er darauf verzichtet, die Wände seines Kerkers abzutasten“ - Nicolás Gómez Dávila. Eigener Zusatz: Und dafür wurde 1918 die Monarchie abgeschafft! - Una salus victis nullam sperare salutem.
@Bernhard Ferdinand Kann ihre Empfehlung “Jean Raspails 1973 !! erschienen Roman ” Le Camp des Saints” lesen, auf deutsch unter dem Titel “Das Heerlager der Heiligen” erschienen” nur wärmstens unterstützten.
Einst bereisten wir fast Sommer für Sommer das schöne Frankreich und konnten schon damals nicht irgnorieren, wie es im malerischen Süden des Landes wirklich aussah: Bereits vor Sonnenuntergang beherrschten Schwärme junger Männer mit aggressivem Auftreten die Städte und auch wenn man sich in einem dörflichen Weinort privat einquartierte, bemerkte man, wie sorgfältig die Bewohner ihre Anwesen mit hohen Mauern und starken Schlössern gesichert hatten. Irgendwann fanden wir das nicht mehr so toll, zumal die Provinz - außerhalb gewisser, angesagter Hotspots - immer mehr verödete. Wenn ich heute ab und und durch deutsche Klein- und Mittelstädte laufe, die ich in manchen Fällen schon seit meiner Kindheit kenne, habe ich ein Déjà-vu: Es ist hier jetzt so, wie es bereits damals dort war, abzüglich eines gewissen Charme-Faktors. Tatächlich hat sich die deutsche Provinz seit 2015 dramatisch verändert (besichtigen Sie mal das einst malerische Bad Sobernheim oder sehen Sie sich auf dem Bahnhof von Gießen um), während es in meinem Wohnort Frankfurt eigentlich so ist, wie es schon war, die Verschlechterung ist hier lediglich eine graduelle. Trotzdem will ich hier weg: Die Cafes, die Buchhandlungen…, so viel ist dahin, nur die Antifa und die Klimaspinner wollen nicht weichen. Ich werde mal die sächsische Provinz erkunden, die lebendige Öffentlichkeit findet ohnehin längst im Internet statt und nicht mehr in den Städten, deren woke Bewohner voll damit ausgelastet sind die Realität wegzublenden.
Viele Städte haben ihre Seele mit Haut und Haaren verkauft. Alle Großstädte werden massiv transformiert. Dazu gehört die Gentrifizierung(Yuppisierung) gleichzeitig Verdrängung der seit langem dort Wohnenden, aus der Stadt jagende Politik, für die “Kreative Klasse” die allerdings gesamt die Stadt ablehnen und Gesellschaft negieren. Den Beamten, Politiker ist es egal, hauptsache Umsatz und Gewinn.“Du machst kein Sinn, nur Geld”. Das Rathaus ist dank SPD Politik mit Bertelsmann ein Profit Center geworden. “NPM, New Publik Management”, der privatisierte Staat, entmündigte Politiker ohne Gestaltungsraum. Bertelsmann und die Verwaltungsreform der 90er Jahre. Mehr Infos hat Prof. Dr. Ingrid Lohmann. Wer aktuell sehen will wie dystopisch Städte in Europa schon sind, sollte sich in YT die Arte TV Doku “Wem gehören unsere Städte” ansehen. 6FPUboLbtKU. Aktuelle Nachrichten, die Bevölkerung zieht sich ins Private zurück. Das haben die politischen Verbrecher durch den Staatsterror super hinbekommen.
Wenn diese Zornigen und ihre Anverwandten nicht begreifen, dass sie ohne Bildung und wertschöpfende Arbeit dieses durchaus erfolgreiche europäische Modell nicht mit voranbringen werden, sondern ruinieren ... wer zahlt dann mal ihren Lebensunterhalt? Intelligente und Tüchtige werden dann das Land in noch größerer Zahl verlassen als jetzt schon. Zeit für Gegensteuern.
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