Titus Gebel / 27.02.2019 / 06:05 / Foto: Tim Maxeiner / 49 / Seite ausdrucken

Die Rente ist unsicher – ein Vorschlag zur Güte

Einer Legende zufolge haben sich die Deutschen nach zwei von ihnen angezettelten Weltkriegen bewusst für das Umlageverfahren der Rentenversicherung entschieden, weil für das Kapitaldeckungsverfahren nicht mehr genug Reserven vorhanden gewesen seien und man die armen Rentner nicht einfach sterben lassen wollte. 

Dazu ist zunächst anzumerken, dass „die Deutschen“ noch niemals das Recht hatten, zu irgendeiner Sachfrage zu entscheiden, weder was das Rentensystem angeht noch das Beginnen von Kriegen. Solche Dinge übernimmt bis heute stets die politische Führung, an deren Handlungen die beschränkte Einsicht des Untertanen anzulegen sich nicht geziemt. Zum anderen haben „die Deutschen“ sich nach dem zweiten Weltkrieg zwölf Jahre Zeit gelassen, das Umlagesystem einzuführen und in dieser Zeit bekanntermaßen die Alten auf den Straßen einfach sterben lassen. Das große Altensterben war Ihnen nicht bekannt? Mir auch nicht, es fand nämlich nicht statt. Aber so werden eben Legenden gestrickt.

Wie die meisten Legenden enthält auch diese einen wahren Kern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, mit dem Verlust großer Gebiete sowie der Zerstörung zahlreicher Industrieanlagen, war die Kapitalbasis der Rentenversicherung stark beeinträchtigt. Die Rentenleistung war gering, Altersarmut die häufige Folge. Die werktätige Bevölkerung hingegen verzeichnete aufgrund von Ludwig Erhards liberalen Reformen, in Unkenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet, stetig steigende Löhne. 

„Kinder kriegen die Leute immer“

Zwar wäre es möglich gewesen, über die damals schon stärker sprudelnden Steuern für die Rentner eine Zusatzleistung zu erbringen. Aber stattdessen entschied sich der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer, das Umlagesystem zu propagieren. Vorteil: Es konnte sofort eine höhere Rente an die bisherigen Rentner bezahlt werden. Einwände, etwa von Ludwig Erhard, und Hinweise auf mögliche demographische Probleme fegte Adenauer mit der Bemerkung vom Tisch: „Kinder kriegen die Leute immer.“ 

Das war aber schon damals fragwürdig, denn in den 1920er Jahren war die Geburtenrate in Deutschland bereits auf nur noch 2,08 zurückgegangen, von vormals 4,17 (1901). Es bedurfte also nicht der Erfindung der Antibabypille, um zu erkennen, dass demographische Entwicklungen durchaus so verlaufen können, dass weniger Kinder geboren werden, als Alte vorhanden sind, zumal wenn die Lebenserwartung steigt. Das System wurde also von vornherein auf Risiko angelegt. Warum? Aus Gründen, die auch anderswo in der Politik vereinzelt (Hetzer würden sagen: flächendeckend) anzutreffen sind: um mit dem Geld der anderen Macht und Beliebtheit zu kaufen. Und so geschah es auch. Zitat Wikipedia zur Einführung des Umlageverfahrens:

„Der Grund dafür, dass die Kritiker und Gegner der Reform (gemeint ist die Einführung des Umlagesystems, der Autor) bei ihrer Umsetzung kaum angehört wurden, lag in der anstehenden Bundestagswahl 1957. Umfragen hatten ergeben, dass das Ansehen Adenauers und der CDU in der Wählergunst gesunken war und dass die Oppositionsparteien über mehr als die Hälfte der Stimmen verfügten. Vor allem die unpopuläre Streitfrage der Wiederaufrüstung und die Einführung der Wehrpflicht hatten die Bundesregierung in der Bevölkerung unbeliebt gemacht. Es war Adenauer selbst, der die Umsetzung der Reform vorantrieb, um sie noch vor der Bundestagswahl abzuschließen. Er machte die weit verbreitete Altersarmut zum zentralen Wahlkampfthema... Tatsächlich bewirkten diese öffentlich ausgetragenen Reformbemühungen einen Stimmungswandel in der Bevölkerung, die nunmehr wieder mehrheitlich die Unionsparteien bevorzugten.“

Nicht nur das. Die Bundestagswahl 1957 wurde der größte Wahlsieg in der Geschichte der CDU/CSU – die Partei erreichte die absolute Mehrheit mit 50,2 Prozent der Zweitstimmen. Hand aufs Herz, liebe Leser. Wie hätten Sie und ich entschieden, wenn wir damals im Rentenalter gewesen wären? Vermutlich hätten wir genauso CDU gewählt und die Risiken und Bedenken in den Wind geschlagen. Menschen bevorzugen in der Regel den kurzfristigen Gewinn vor der langfristigen Stabilität, und daher ist es auch überhaupt nicht verwunderlich, warum die von Robert von Loewenstern kürzlich auf Achgut.com beschriebenen Entwicklungen des Umlageverfahrens eingetreten sind.

Mit jedem Rentenpunkt, den ich einer weiteren Gruppe zuweise, kann ich als Politiker Wählerstimmen kaufen. Diese Zusatzvergütung ist für die betroffenen Wähler ein unmittelbarer, messbarer Gewinn, wohingegen sie für die anderen, deren Ansprüche dadurch verwässert werden, ein nicht so klar zu beziffernder Gesichtspunkt ist, der üblicherweise nicht ausschlaggebend für die Wahlentscheidung ist. Verschiedene Parteien haben aber unterschiedliche Klientel und so ergibt sich ein ständiges Hü und Hott. 

Macht ist stärker als Vernunft

Die zu beobachtende Entwicklung des deutschen Umlagesystems ist daher nichts Außergewöhnliches, über das man in Entrüstung über die Schlechtigkeit oder Unfähigkeit von Politikern ausbrechen müsste. Vielmehr ist das der zu erwartende Gang der Dinge, wenn man einer Gruppe von Leuten die Möglichkeit gibt, über das Geld anderer Leute zu befinden und sich dadurch Macht zu kaufen. „Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Arbeitsminister einfach solides und verantwortungsvolles Politik-Handwerk abliefert“, meint Robert von Loewenstern. Doch, das ist meines Erachtens keine Option, denn dann wird der betreffende Politiker beziehungsweise seine Partei abgewählt. Es gilt hier wie in allen anderen Lebensbereichen auch: Wer von der Politik vernünftige Lösungen erwartet, hat nicht verstanden, dass der Wille zur Macht stärker ist als alle Vernunft (Roland Baader).

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, das Kapitaldeckungsverfahren und das Umlageverfahren als prinzipiell gleichwertige Alternativen der Altersversorgung zu behandeln. Nichts könnte falscher sein. Die beiden Systeme verhalten sich zueinander wie Kapitalismus und Kommunismus. Normalerweise meide ich den Begriff Kapitalismus, weil darunter häufig ein wirres Sammelsurium verschiedener Dinge verstanden wird („irgendwas mit Gier und Egoismus“). Hier ist er aber einmal angebracht, denn es geht tatsächlich um die Akkumulation von Kapital und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Konsequenzen. Zur Sache:

Stellen Sie sich eine steinzeitliche Insel vor. Die Bewohner der Insel schaffen es, unter Aufbietung all ihrer Geduld und Körperkräfte pro Tag einen Fisch mit den bloßen Händen zu fangen. Dieser Fisch dient ihnen zum Überleben, aber sie müssen dafür den gesamten Tag verwenden. Nun hat einer – nennen wir ihn Peter – die Idee, sich ein Hilfsmittel für den Fischfang zu bauen, ein Fischnetz. Dazu muss er geeignete Lianen und Hölzer finden und diese in der richtigen Weise zusammenfügen. Diese Arbeit dauert drei Tage und in dieser Zeit muss Peter hungern. Nach Fertigstellung kann er aber mit dem Netz zwei Fische pro Tag fangen. Er hat also täglich einen Fisch übrig, den er nicht zum Lebensunterhalt braucht und den er entweder eintauschen oder für den nächsten Tag als Vorrat aufheben kann. An diesem Tag könnte er etwas anderes machen als zu fischen und etwa neue Ideen entwickeln, wie der Lebensstandard verbessert werden kann.

Peter ist der Urkapitalist schlechthin, denn er hat (1) durch Konsumverzicht (2) gespart, in dem Fall Arbeitszeit und diese (3) auf eigenes Risiko (4) in ein privates Produktionsmittel investiert, das (5) ihm eine gesteigerte Produktion ermöglichte. Und so funktioniert jeglicher Fortschritt, exponentiell gesteigert seit der Neuzeit, als man Kredit- und Geldwesen perfektionierte und dadurch auch denjenigen die Verwirklichung von neuen Projekten möglich wurde, die selbst kein eigenes oder nicht genügend Kapital mitbrachten. Wirtschaft ist kein Nullsummenspiel und war nie eines. 

Die Antikapitalisten unter den Lesern müssen jetzt ganz tapfer sein. Aus dem Peter-Beispiel wird nämlich deutlich: Der Kapitalismus ist keine Erfindung, sondern eine Entdeckung. Jeglicher Kampf dagegen ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sobald den Menschen Freiheit zugestanden wird, werden sich kapitalistische Systeme von selbst entwickeln. Und wenn dies mit politischer Gewalt unterbunden wird, dann sind Armut und gesellschaftliche Auflösung die Folge, wie gerade in Venezuela zu besichtigen sowie in sämtlichen 83 vorangegangenen kommunistischen oder sozialistischen Systemen seit der Oktoberrevolution.

Das Umlageverfahren ist ein Nullsummenspiel

Zurück zum Kapitaldeckungsverfahren. Der Grund, warum dieses Verfahren überlegen ist und einen höheren Rückfluss ermöglicht als jedes Umlageverfahren, liegt eben darin begründet, dass hier „kapitalistisch“ tatsächlich etwas gespart und investiert wird. Es werden sozusagen pro Monat ein paar Fische zurückgelegt und diese an Dritte gegeben, damit diese nicht täglich fischen müssen, sondern sich mit der Entwicklung neuer Fangmethoden beschäftigen können. Im Gegenzug erhalten die Fischer einen Anteil an den künftigen Erlösen der Unternehmen. Einige neue Ideen scheitern auch, aber bei entsprechend großer Streuung des Portfolios werden sich mit der Zeit die gewünschten Überschüsse einstellen. Von diesen Erträgen können die Fischer dann im Alter leben. 

Das zugrundeliegende Konzept beruht auf Wirtschaftswachstum aufgrund von Produktivitätsfortschritten und hat dazu geführt, dass die Menschheit heute einen Wohlstand hat, der in der Geschichte unerreicht ist und der im Wesentlichen erst in den letzten 200 Jahren eingetreten ist und das trotz Vervielfachung der Bevölkerungszahl. Noch nie war die Umwelt in dichtbesiedelten Gebieten so sauber wie heute, und nein, die Ressourcen gehen uns entgegen der Behauptungen des Club of Rome nicht aus.

Im Umlageverfahren hingegen werden pro Monat ein paar Fische zurückgelegt, damit die Alten sich davon ernähren können. Es wird nicht gespart, nichts investiert und nichts Neues entwickelt. Werden die Alten immer älter und gibt es weniger Junge, die täglich mit dem Fischfang beschäftigt sind, haben die Alten ein Problem. Das Umlageverfahren ist im Gegensatz zum Kapitaldeckungsverfahren nämlich ein Nullsummenspiel.

Immigration ist keine Lösung

Es ist aber nun mal deutsche Realität, dass die Lebenserwartung gestiegen, die Geburtenrate eingebrochen und damit das gesamte Umlagesystem in Schieflage geraten ist. Das wäre selbst dann der Fall, wenn nicht ständig von der Politik sachfremde Zusatzbelastungen kreiert würden. Das System bedarf ständiger Korrekturen, wie Erhöhungen der Lebensarbeitszeit und kann irgendwann nur noch mit Einspeisungen von außen (Steuermitteln) am Leben gehalten werden. Das Konzept der Replacement Migration dürfte insbesondere aus diesem Grund entstanden sein, denn einigen Politikern dämmerte bereits, dass hier ein Riesenproblem auf die Gesellschaft zukommt. Immigration ist freilich eine untaugliche Lösung, wenn die Zuwanderer überwiegend unqualifiziert sind. Und warum sollen Qualifizierte in ein Land einwandern, das ihnen mehr als die Hälfte des Erarbeiteten in Form von Steuern und Sozialabgaben wieder abnimmt?

Hier ist eine Alternative: Chile hat trotz alternder Bevölkerung bereits 1980 geschafft, was in Europa als unmöglich gilt. Die Rede ist vom Wechsel der gesetzlichen Rentenversicherung vom Umlagesystem zum Kapitaldeckungsverfahren. Bitte verschonen Sie mich mit Pinochet-Vorwürfen, die Tatsache, dass dieses System unter ihm eingeführt wurde, ändert nichts, aber auch gar nichts an der Tauglichkeit des Konzepts. Sie essen ja auch mit Messer und Gabel, obwohl Hitler dasselbe getan hat. Finanziert wurde die Übergangsphase in Chile durch Steuern und (vorübergehende) Schuldenaufnahme. Es besteht nur noch eine einzige Verpflichtung, nämlich 10 Prozent des Bruttoeinkommens auf ein Rentensparkonto einzuzahlen.

Wer möchte, kann freiwillig mehr bezahlen. Dafür gibt es zertifizierte private Rentenversicherungsanbieter, welche die entsprechenden Gelder anlegen und unter denen die Einzahler frei wählen können. Das Rentensparkonto ist das persönliche (vererbbare!) Eigentum des Arbeitnehmers. Ist die Altersrente von 65 Jahren erreicht, kann der Berechtigte seine Leistungen abrufen, aber auf Wunsch daneben trotzdem weiterarbeiten und zusätzlich verdienen. Umgekehrt kann altersunabhängig jeder, der Ansprüche angespart hat, die eine Rente in Höhe von mindestens 50 Prozent des Durchschnittseinkommens der letzten 10 Jahre ermöglichen, in den Ruhestand gehen. 

30 Jahre später konnte folgendes Fazit gezogen werden: Die Leistungen des neuen Systems liegen heute bereits um 50 bis 100 Prozent über denen des alten Umlagesystems. Durchschnittlich werden Rentenquoten von circa 80 Prozent des Durchschnittseinkommens der letzten zehn Jahre erreicht! Zum Vergleich: in Deutschland sind es im Umlageverfahren 44 Prozent trotz Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre. Die Wachstumsrate der chilenischen Wirtschaft hatte sich aufgrund des dadurch neu gewonnenen Anlagekapitals über einen langen Zeitraum nahezu verdoppelt. Die Arbeitnehmer haben ein direktes Interesse an der Wirtschaft entwickelt, sind sie jetzt doch Anteilseigner der größten chilenischen Unternehmen. Demographische Probleme sind irrelevant. Zahlreiche Staaten haben sich das chilenische System inzwischen zum Vorbild genommen, neben diversen südamerikanischen Ländern auch Australien, Polen, Kroatien, Schweden und Hong Kong.  

Ich halte fest: Die Auszahlungsquote ist bei Kapitaldeckungsverfahren durchweg höher, die Mittel sind vererbbares Eigentum des Betroffenen ohne Zugriffsmöglichkeit der Politik, ein früherer Renteneintritt ist nach Erreichen der Sparziele möglich, demographische Probleme sind irrelevant, das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge wird geschärft.

Nicht mal was für kommunistische Chinesen

Demgegenüber das Umlageverfahren: immer niedrigere Auszahlungsquote, keine kalkulierbare Äquivalenz zwischen Beitrag und späterer Rente, stattdessen willkürliche Festlegung dieses Verhältnisses durch die Regierung in jederzeit abänderbaren Formeln, Totalverlust der Ansprüche bei frühzeitigem Ableben, latente Instabilität bei demographischen Veränderungen. Mir erschließt sich die Eleganz dieses Systems nicht.   

Ich propagiere das Kapitaldeckungsverfahren hier lediglich im Hinblick auf einen möglichen Neuanfang nach einem, sagen wir einschneidenden Ereignis. Es ist nach meiner Einschätzung ansonsten in Deutschland chancenlos. Zwar wäre ein Übergang innerhalb einer Frist von vielleicht zehn Jahren steuerfinanziert möglich. Vermutlich würde man aber heute nicht einmal in der FDP eine Mehrheit dafür finden. Es bleibt allenfalls zu beobachten, wie sich die AfD in der Rentenfrage positionieren wird. Dort gibt es den Vorschlag von Jörg Meuthen, der zumindest teilweise in Richtung Wahlfreiheit und Kapitaldeckung geht und die Gegenseite, die am Umlageverfahren festhalten will. Die Gegner Meuthens müssen eigentlich nur zwei Knöpfe drücken: Erstens „Die wollen uns unsere Rente wegnehmen“ und zweitens „Neoliberales Konzept der Ungleichheit“, damit dürfte die Sache dann zugunsten des Umlageverfahrens erledigt sein. 

Andere Länder, andere Sitten. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre, während der letzten Jahre der britischen Herrschaft in Hong Kong, fegte der wichtigste Vertreter des kommunistischen (!) China den Plan des damaligen britischen Gouverneurs, in der Kolonie ein Rentensystem nach dem Umlageverfahren einzuführen, mit folgender Bemerkung beiseite: Es könne doch nicht sein, dass der Gouverneur als britischer Konservativer die "kostspieligen Ideen des Eurosozialismus" nach Hong Kong verpflanzen wolle.

Am Ende hat dann doch jedes Volk die Altersvorsorge, die es verdient. Es tut mir aber leid um die Minderheit, die gegen ihren Willen im Umlagesystem festgehalten und die nach dessen Scheitern wieder einmal unter „die Deutschen“ einsortiert werden wird. Wie wäre es, wenn wir stattdessen versuchsweise auf freiwilliger Basis alternative Alterssicherungsysteme zuließen und dann einfach schauen, was besser funktioniert?

Titus Gebel ist Unternehmer und promovierter Jurist. Er gründete unter anderem die Deutsche Rohstoff AG und ist Autor des Buches Freie Privatstädte - Mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt.

Foto: Tim Maxeiner

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Andreas Rochow / 27.02.2019

Ein wunderschöner Beitrag! Ein Staat, der nicht mehr Herr der Rente sein und sich nicht mehr aus der Liquiditätsreserve der gesetzlichen Krankenkasse bedienen darf, müsste die Steuern erhöhen! An die Stelle des Wählerkaufs würde wieder das Argument zur demokratischen Meinungsbildung treten. Das wäre keine Rentenreform, das wäre eine Revolution. Mit dem einschlägigen Personal nicht zu machen. Zu dem lächerlichen und unwürdigen Poker um das Lebensalter bei Rentenbeginn, hat es der Kabarettist Mathias Richling auf den Punkt gebracht: Nicht die Frage, AB WANN Rentenanspruch besteht, sollte diskutiert werden, sondern BIS WANN. Ein Land, das nicht aufhört, die gestiegene Lebenserwartung als ein Belastung du diskutieren, muss sich grandioses Versagen eingestehen. Der “Sozialstaat” ist reiner Etikettenschwindel und dient zur Begründung der exzessiven Steuer- und Abgabenbelastung.

Jürgen Voss / 27.02.2019

Nach über 10 zinslosen Jahren das Kapital gedeckte Rentensystem anzupreisen, ist schon ein starkes Stück. Chile ist übrigens mit dem System komplett gescheitert, was der Autor ignoriert. Das Umlagesystem ist allen anderen Systemen überlegen.

U. Unger / 27.02.2019

Mehrere Kommentatoren liefern schon die richtigen Argumente, wie auch Herr Gebel. Mir unbegreiflich, wie wenige Leistungsträger und Nettozahler überschlagen können, um wieviel Ihrer persönlichen Einzahlung Sie schon betrogen wurden. Halleluja wir haben 5 Mio mehr versicherungspflichtige Beschäftigte. Ein purer Erfolg, wenn man zu doof ist, zu kapieren welche zukünftigen Belastungen aus den resultierenden Ansprüchen entstehen. Wir schaffen uns, nicht einmal einen Tsunami in der Badewanne kriegen wir noch hin. Linksgrünes Plantschen hält so schön bei Laune! Rechnen ist pfui.

M. Müller / 27.02.2019

Einen Übergangszeitraum von 10 Jahren ist meines Erachtens nicht möglich. Durchschnittliche Rentenbezugsdauer ist aktuell fast 20 Jahre bei Gesamtausgaben von 270 Mrd jährlich. Dies über Steuern zu finanzieren, erscheint mir unmöglich. Auch werden die heute 30 bis 60 jährigen, die nicht genügend Zeit zum ansparen haben, nicht berücksichtigt.

R. Schuffenhauer / 27.02.2019

@Simone Robertson: Die Geringverdiener werden nach diesem Modell fast das Doppelte oder mehr als das doppelte an Rente erhalten. Und die Sozialfälle würden sogar weniger ins Gewicht fallen, da die bisherigen Minimalrentner keine Stütze mehr bekommen müssten.

Jochen Wegener / 27.02.2019

Kapitaldeckung heißt von der Arbeit anderer Leute zu leben. Oder glaubt der Autor Zinsen seien Himmelsmanna? Die müssen erarbeitet werden um die Kapitalbesitzer zu löhnen - abgesehen mal von der Politik des leichten Geldes der EZB bei der Zinsen ohnehin nicht mehr anfallen und die Kapitaldeckung daher noch hohler ist als das Wort an sich schon.

Klaus Paape / 27.02.2019

Sehr geehrter Herr Gebel, meine Altersvorsorge steht auf mehreren Beinen, alle Beine dieser Vorsorge sind gebrochen Warum ? Bei der gesetzlichen Rentenversicherung hat sich die Politik seit 1989 ein immer größeres Stück Kuchen genommen: Millionen Renten der DDR wurden übernommen, Aussiedler usw. bekommen Rente und neuerdings Mütter die überwiegend von den zukünftigen Renten ihrer Ehemänner ein Zusatzeinkommen kassieren. Das zweite Bein :Private Vorsorge am freien Kapitalmarkt .  Ohne Zinsen ist das Geld nichts mehr wert. Und auch hier spielen unsere Politiker die Hauptrolle. Null Zins Politik der EZB. Wie soll ein Lebensversicherer oder eine Bank Gewinn machen wenn Geld nichts kostet ? ...............................................................................................................................…..Lasst die Sozialisten ran, und du wirst enteignet.

Timo Leary / 27.02.2019

Ein Blick in die USA und die katastrophale Lage der kapitalgedeckten Renten dort ist dem Autor dieses Artikels dringend ans Herz gelegt. Aber es reicht im eigenen Land zu bleiben, wo die Versorgungswerke z.B. der Ärztekammern durch die Krise von 2008 ziemlich unter Druck gerieten; man hört nichts darüber in den Medien, aber mancher Arzt musste seine Pläne fürs Alter umdisponieren. Der Neoliberalismus, der seit 40 Jahren die Gesellschaften zersetzt, ist krachend gescheitert, auch wenn es immer noch viele Protagonisten gibt, die nicht müde werden diese krude Ideologie zu verbreiten.

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