Danke für diesen Artikel, Herr Broder! Manchen Menschen - unter anderem auch den beiden Autorinnen des in Rede stehenden unsäglichen Artikels - ist dringend angeraten, über einen klugen Satz von Aldous Huxley nachzudenken: „Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.“ Mit der Einlassung von Oskar Lafontaine hat sich die Linkspartei als für vernünftige Menschen unwählbar gekennzeichnet. Das ist schade und fatal, da dieses Land eine linke Partei braucht. Ich bin von beiden Einlassungen schockiert.
Jetzt fallen natürlich wieder alle über Broder her. Viel Feind, viel Ehr!
Was nicht ins grüne Weltbild passt, wird eben passend gemacht. In einem könnten diese “Journalistinnen” aber prophetisch recht haben: Wenn der Zustrom testosterongesteuerter junger Männer mit dem Frauenbild koranischer Art im Kopf weiter anhält, dann könnte die Rape Culture tatsächlich Teil der deutschen Kultur werden. Spätestens dann werden vielleicht auch diese Frauen erkennen, dass sie in den Augen jener Männer nichts anderes sind als Ungläubige und mit ihrer Willkommenskultur nie etwas anderes waren als nützlüche Idiotinnen.
Vielen lieben Dank für diesen starken Beitrag! Ich bin sehr dankbar, dass es die Achse gibt und hoffe, dass ihre Seite nicht demnächst verboten wird.
Lassen wir doch einfach geschehen, was geschieht und lehnen uns genüsslich zurück. Dies ist nur die überreiche Ernte des sich seit Jahrzehnten entfesselnden 68er Wahnsinns: Radikale Wahrheitsphobie, Rousseau-romantischer Relativismus und dekadenter, verantwortungsfeindlicher Anti-Individualismus, rabiat durchgesetzt mit Zensur und Nazikeule. Hier kann man nun studieren, wie wichtig, ja lebensrettend Bildung doch wäre. Well cum! Vielen Dank, Henryk Broder, wundervoller Freund.
In dem TAGESSPIEGEL-Kommentar “Warum habt ihr keinen Respekt?” vom 10.d.M. schreiben die Autorinnen Dagmar Dehmer und Andrea Dernbach: “Dabei ist diese Rape Culture, die offenbar die Kölner Silvesternacht geprägt hat, auch Teil der deutschen Kultur. Nicht nur in den ungeschriebenen Regeln. Das deutsche Strafrecht hat sie schwarz auf weiß fixiert.” Das ist eine ungeheuerliche und böse Darstellung, denn die deutsche Kultur kennt keine rape culture. Geht es vielleicht noch ein bißchen englischer? Wer die Sexualstraftaten, die in Deutschland zweifellos wie in allen anderen zivilisierten Ländern vorkommen – jede dieser Straftaten ist selbstverständlich eine zuviel -, mit dem gleichsetzt, was in der entsetzlichen Nacht in Köln und in vielen anderen Städten geschah, hat entweder ein abgrundtief verkommenes moralisches Koordinatensystem und ist in dem perversen deutschen Selbsthaß verwoben, der die Scheinintellektuellen des linken Spektrums unserer Gesellschaft auszeichnet, oder er ist debil. Es fragt sich, was schlimmer ist. Der zitierte Satz unterstellt, als habe unser Strafrecht eine Kultur der Vergewaltigung und Schändung von Frauen als Rechtsnorm implementiert und erhebe damit das Vergewaltigen zu einer neuen Volkssportart von Männern – Kultur eben. Was haben die jahrelang von der katholischen Kirche gedeckten Sexualverbrechen von Kirchenpersonal an Untergebenen und Abhängigen mit den Kölner Gewaltexzessen zu tun? Was haben die massenhaft in der Silvesternacht von einem enthemmten und vertierten Mob verübten Verbrechen mit den immer noch – zugegeben – vorhandenen Unzulänglichkeiten im deutschen Sexualstrafrecht zu tun? Es kommt einem vor, als rechtfertigten die TAGESSPIEGEL-Journalistinnen Dagmar Dehmer und Andrea Dernbach geradezu die Kölner Straftaten in dem Sinne, als geschehe es uns allen – Frauen und Männern – recht, wenn wir jetzt die Hucke voll bekämen, weil wir ja so sträflich langsam darin sind, die berechtigten Schutzforderungen von Frauen endlich in Strafrechtsbestimmungen zu kodifizieren. Weiter heißt es in dem TAGESSPIEGEL-Kommentar: “Dass sie [gemeint sind die Nordafrikaner] die Urangst des älteren weißen Mannes – die nehmen uns unsere Frauen weg – auf der Domplatte in der Silvesternacht ausagiert haben, war die größtmögliche Provokation einer Gesellschaft, die sie nicht aufnehmen will.” Nicht nur ältere weiße Männer entwickeln Ängste, sondern die Empörung geht quer durch das Land, und selbst im westlichen Ausland ist das Entsetzen ob des Angriffs zu spüren, der, was seine psychische Effektivität angeht, in nichts dem Pariser 13.11.2015 nachsteht. Ist der mögliche Umstand, daß man Nordafrikaner nicht aufnehmen will – was in der Pauschalität, die Frau Dehmer und Frau Dernbach an den Tag legen, nicht stimmt – Rechtfertigung und Exkulpation in einem, massenhaft Frauen zu terrorisieren, zu traumatisieren und zu neurotisieren? Glauben Dagmar Dehmer und Andrea Dernbach etwa, daß es auch nur einen Übergriff in Köln und anderswo weniger gegeben hätte, wenn all das schon verwirklicht wäre, was sie – zu Recht – anmahnen? Damit die beiden lernen, was eine wirkliche Kultur der Vergewaltigung - welch eine schändliche Verwendung des Kulturbegriffs - ist, schließe ich mich dem guten Ratschlag Henryk M. Broders an. Ein Aufenthalt in Rakka hätte einen enormen pädagogischen Wert für die beiden zur Folge und hielte sie davon ab, den geballten Schwachsinn vom 10.d.M. zu wiederholen.
Focus-Online war so freundlich, mich auf diesen Beitrag aufmerksam zu machen. Besten Dank dafür an die “empörte Redaktion” und natürlich auch an Sie, werter Herr Broder, dass Sie in so zutreffenden und knackigen Sätzen das auf diesen hanebüchenen Unsinn erwiderten, was mir nur nach mehrmaliger Rücksprache mit einem daraufhin um Jahre gealterten Anwalt möglich gewesen wäre. Gerade diese “Individuen weiblichen Geschlechts”, Damen oder Frauen mag mir nicht in den Sinn kommen, die in einer solch intellektuellen Zwangsjacke zu stecken scheinen, sind augenscheinlich nur durch bitterste und verdammenswerteste Erfahrungen in der Lage, ihre ideologische Einbahnstrasse zu verlassen. Sie zeigen aber auch sympthomatisch, woran dieses Land seit vielen, vielen Jahren krankt. Derengleichen haben den Ist-Zustand maßgeblich zu verantworten und haben, so meine feste Überzeugung, ebenso in Köln und andernorts “mitgegrapscht”, wie sie an den erwartbaren Reaktionen darauf eine gehörige Mitschuld tragen (werden). Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, um einen lange überfälligen Paradigmenwechsel herbeizuführen und daher Köln als Zäsur zu begreifen. Es gibt viel zu tun, packen wir es an. Und lassen wir uns nie wieder von den Hollsteins, Lafontains, Prantls, Maas’, Becks, Roths, und wie sie nicht alle heißen, ins Bockshorn jagen.
Und jetzt regen sich die linken Schreiber im FOCUS auch noch über die Brodersche “Taktlosigkeit” auf. Aber solch eine Unterstellung: “Womöglich sind aber auch Frauen dabei, die gar nicht Opfer geworden sind, sondern aus politischer Überzeugung der Meinung waren, dass die Täter mit Migrationshintergrund oder die Flüchtlinge, die das Chaos auf der Domplatte für sexuelle Übergriffe ausgenutzt haben, abgeschoben gehören. Das hoffen sie womöglich mit einer Anzeige zu beschleunigen” ... die hält man beim FOCUS nicht für eine Taktlosigkeit. Der linke Mainstream ist inzwischen ins Absurde abgedriftet.
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