Ein Lehrstück in Sachen: Folgen wir der Wissenschaft. Vielen Dank Herr Bökenkamp. Lassen wir mal die deskriptive Prämisse außen vor und tun so, als wäre sie nicht strittig. Dann bleibt immer noch die normative Prämisse und auch hier gibt es keine Willkür mangels eines faktischen Außenkriteriums sondern eine Anzahl von Kriterien. Sie arbeiten sehr schön die Generalisierbarkeit heraus (andere Kriterien sind bekanntlich Widerspruchsfreiheit und Präskriptivität), und machen deutlich, dass die normative Prämisse eben nicht generalisierbar ist. Damit ist P2 falsch und der Schluss ungültig. Die der Impfpflicht zugrunde liegende Argumentation (zumindest das, was überall behauptet wird) ist schlicht falsch.
Die Geimpften sind die Verfügungsmasse, die dem Krebs entgegen harrt. Das ist eine Rolle wie eine Wegwerfverpackung.
@Josef Fischer / 02.12.2021 - “Eine Verweigerung des Wehrdienstes aus diesem Grund war auch nicht möglich. (...) Bitte die Sache etwas tiefer hängen, sonst hätten wir schon immer den Totalitarismus gehabt.”—-—- 1. Sie hätten aus anderen Gründen verweigern können. 2. Ihr Begriff von Totalitarismus ist falsch, denn nicht jeder Deutsche war Soldat.
@Josef Fischer, die Impfpflicht bei Bundeswehr (auch NVA) gegen Pocken, Tetanus und Typhus mit weitestgehend zeitlich nutzlosen Corona-Impfstoffen zu vergleichen, hat einen gewaltigen Hinkfaktor. Kinder, Zivilisten und Senioren sind keine Soldaten, die den militärischen Verteidigungszustand gewährleisten sollen. Es sei denn, die deutsche Moderne hat seit dem Corona-Virus die vollkommene Dummheit erwischt. Vor Corona wurde nicht bei den jährlichen Grippewellen mit tausenden Toten mit Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes argumentiert. Man stelle sich vor, die Grippe hätte sich 2020 derart mutiert mit soviel Toten wie bei Corona, was wäre passiert? Impfpflicht? Abstand? Maske? Millionen Bürger wären freiwillig und solidarisch zur Grippeschutzimpfung marschiert? Alle Antworten nüchtern: nein, weil kein öffentliches Buhei aus Politik, Medien und WHO. Fairerweise muss man sagen, die Grippetests fanden äußerst selten statt. Stattdessen horcht Allgemeinarzt ab und lässt sich die Symptome des Patienten schildern und fertig ist die Diagnose, so dass allein 2017/18 neun Millionen Krankschreibungen wegen leichter und schwerer Grippe laut RKI. Multidenker (ist noch kein Buhbegriff) könnten diese Krankschreibungen als Grippe-Inzidenzzahl übersetzen.
@Herr Fischer : Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich. Der Unterschied zu Ihrem Beispiel, dem man noch viele, aufgaben - und berufsbedingt, anhängen koennte, und dem, was heute gesamtgesellschaftlich und losgelöst von konkreten!!! Gefahren, qua Gefaehrdungsvermutung, veranstaltet wird, ist derart offensichtlich, dass der Kommentar gelinde gesagt erstaunt. Entscheidend ist der Umstand, dass jede Ideologie, jeder… Ismus, per se kollektivistisch ist, denn es geht immer um die Unterordnung des Individuums unter das Ideengebaeude und die ideologisch definierten Kollektivinteressen einer Gemeinschaft. In der Regel geht es dabei auch nicht um handfeste (Ueber)lebensinteresse Einzelner oder Vieler, sondern um die rein ideologische Objektivierung des Menschen, seine Auflösung als Subjekt mit eigenen Bedürfnissen, Neigungen und Interessen. Der Einzelne ist Nichts, das Kollektiv Alles. Dass es dabei um Ideologien handelt, mit denen die totalitaere Macht Einzelner oder einer Gruppe ueber das Leben der Untertanen begruendet wird, macht diese Ideologien auch machttaktisch interessant. Es ist klar und aktuell zu beobachten, dass sich die Machthaber selbst natuerlich nicht an ihre ideologischen Vorgaben halten und selbst ueberbordernd privilegieren, zumindest wenn sie glauben, dass es niemand merkt. Der Kollektivismus findet sofort seine Grenze, wenn er selbstbeschraenkend und antifeudal wirkt. Das gilt fuer Grosskapitalisten, Sektengurus, gruene Politfunktionaere,, weltrettende Schauspieler aus Hollywood und Gören aus gutem Hause und Scheiks, die nicht immer die Gebote des Islam beachten. Das sehr spezielle Menschen - oder besser Untertanenbild als gleiche, umfassend gelenkte und geformte Teile einer uniformen Masse oder eines Schwarms ist ein wesentlicher Teil der Transformation. Corona bzw die Vorgaben und Verbote zeigen die Vorstellung der menschenverachtenden Transformatoren vom Menschen an sich ueberdeutlich. Mit Kant hat diese Vorstellung nichts gemein.
Was für ein herrlicher Text. Danke
Was für ein grandioser Artikel!
Am Anfang des letzten Absatzes heißt es: „Die kollektivistische Ethik kann für sich in Anspruch nehmen, das „Allgemeinwohl“ im Blick zu haben, wohingegen individualistische Ethik ein Ausdruck von „Egoismus“ sei.“ Der zweite Teil dieses Satzes dient der moralischen Selbsterhöhung, sein erster offenbart den Taschenspielertrick, den die Vertreter und Verfechter einer kollektivistischen Ethik offenbar stets anwenden: Sie reden vom „Allgemeinwohl“ und sind bald bei Rousseaus volonté générale („Gemeinwille“ „allgemeiner Wille“). Die aber wird in praxi von allerlei Bonzen verwaltet und hat mit der volonté de tous („Willen aller“) als Summe der volontés particulières (der individuellen Interessen) nichts zu tun. – Im weiteren Verlauf des Absatzes beschreibt Herr Bökenkamp sehr zutreffend die Folgen dieser Verwirrung. Es wäre nur zu ergänzen, daß die konsequente Umsetzung der von Rousseu geforderten Unterwerfung des einzelnen unter die volonté générale „Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit.“ heißt und letztlich auf „Du bist nichts, Dein Volk ist alles!“ hinausläuft.
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