Annette Heinisch / 06.10.2018 / 06:25 / Foto: ESA/Juergen Mai / 34 / Seite ausdrucken

Die ignorierte Champions-League

In einem Leserbrief an die Welt–Redaktion zu dem Artikel „In einem Land voller Wunder, Geheimnisse und Gefahren“ heißt es:

An die Welt-Redaktion! Setzt diesen Beitrag an die oberste Stelle auf eurer Seite! Dieser Tag – der 3. Oktober – sollte mehr als nur das übliche jahrliche Ritual sein. An diesem Tag sollte auch das Augenmerk auf gesamtdeutsche Leistungen gerichtet werden. Mascot stellt eine solche dar. Mit der aktuellen Seite zeigt Ihr eure Scham gegenüber den Deutschen. Ihr lebt in Deutschland! Ihr arbeitet in Deutschland! Ihr informiert Deutschland! Ihr seid auch Deutschland! Warum seid Ihr nicht stolz darauf?

Die Frage ist verständlich, versteckt sich der erwähnte Beitrag doch ganz hinten, hinter den vielen Berichten zu den Bereichen Macht und Geld sowie „Sex, Drugs and Rock 'n' Roll“.  Dabei geht es „In einem Land voller Wunder, Geheimnisse und Gefahren“ um faszinierende Abenteuer, nämlich die Reise einer Sonde zu dem Asteroiden Ryugu, der relativ erdnah ist. Relativ erdnah heißt: In vier Jahren Entfernung. Dorthin hat die japanische Raumfahrtbehörde Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) eine Sonde namens Hayabusa 2 geschickt und den Lander „Mascot“ ausgesetzt.

Dieser soll Messungen vornehmen, den Asteroiden in 16 Stunden erforschen (länger halten die Batterien nicht), die Daten werden anschließend auf die Erde gefunkt. Die Wissenschaftler erhoffen sich Aufschluss über die Entstehung der Erde, insbesondere darüber, ob Asteroiden mit ihren Einschlägen Wasser auf die Erde gebracht haben. Es gehört nämlich noch zu den großen Rätseln, wie das Wasser auf unseren Planeten kam.

Das Ganze ist eine technische Meisterleistung, die nicht nur den Japanern hoch anzurechnen ist, sondern an der auch Deutsche einen wichtigen Anteil haben. Der Lander Mascot ist mir vier Instrumenten ausgestattet, drei davon stammen aus Deutschland. Die Kamera und das Radiometer wurden vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Magnetometer (wie zuvor bei der ESA Rosetta–Mission) von der TU Braunschweig entwickelt und gebaut. Nur das Spektrometer kommt nicht aus Deutschland, aber immerhin aus Europa, konkret vom Institut d'Astrophysique Spatiale (Frankreich).

Ein weiterer Lesebriefschreiber meint: Solche Projekte sind die Zukunft. Nur in der Weiterentwicklung in Richtung anderer Planeten liegt das Überleben der Menschheit.

Auch das ist richtig. Noch wichtiger ist aber die Weiterentwicklung im Bereich der Raumfahrt für das Überleben hier auf unserem Planeten. Die meisten technischen Entwicklungen basieren, oft sogar maßgeblich, auf den Erkenntnissen der Forschung der Luft- und Raumfahrt. Da die Raumfahrt zunehmend unbemannt durchgeführt wurde, mussten immer intelligentere Maschinen entwickelt werden, die sich weitgehend selbst steuern. Die Steuerung von der Erde aus ist bei diesen Entfernungen, bei denen die Signalübertragung oft Stunden bis zu einem Tag dauern kann, nicht möglich. Für den gesamten Bereich der Automation wie natürlich auch zum Beispiel der Materialwissenschaft ist die Forschung in der Raumfahrt wegweisend.

Nichts, zeigt deutlicher, woran unser Land krankt 

Daher ist es völlig richtig, dass wir jeden Erfolg in diesem Bereich feiern sollten, noch mehr als einen Sieg in einer Fußball-WM.  Aber die Prioritäten wurden anders gesetzt. Erst kommen politische Berichte zu mehr oder minder wichtigen Themen. Auf die Politik folgen Artikel zu Wirtschaft und Finanzen, Szenen einer Vorstandsehe werden thematisiert und Einblicke in das Leben einer Prostituierten gewährt. Schließlich kommen Sport und Kultur und ganz, ganz hinten, neben einem Beitrag über den „perfekten Wanderweg“ die Landung auf dem Asteroiden.

Unsere gesamte Zukunft, auch die wirtschaftliche, hängt am Wissen. Nicht Geld ist Macht, sondern Wissen. Geld fällt nicht wie Manna vom Himmel, es muss erwirtschaftet werden. In einem hochentwickelten Land wie Deutschland geht das ausschließlich über eine Spitzenreiterposition im Bereich Wissenschaft und Technik. Die aber werden wir nur bekommen, wenn es „cool“ ist, angesagt, hipp oder wie immer man das nennen will, in den MINT-Fächern zur Spitze zu gehören.

Nur dann, wenn diese Wissenschaftler höchst angesehen sind, werden wir gute Wissenschaftler haben und damit unsere Zukunft sichern. Es ist keineswegs das Geld, das sie lockt. Natürlich will jeder Wissenschaftler vernünftig leben, aber die meisten wissen um den Grenznutzen von Geld, es ist auch nicht ihre Antriebsfeder. Ein echter Wissenschaftler ist nicht geld-, sondern neugierig.

Einstein ist insoweit ein typisches Beispiel: Er lebte in angenehmen Verhältnissen in Berlin, hatte genug Geld, sich ein Haus in Caputh – welches ihm ursprünglich geschenkt werden sollte – zu kaufen und ein Segelboot zu unterhalten, auf dem er nach eigenem Bekunden die glücklichsten Stunden seines Lebens beim Kreuzen auf dem Schwielowsee und den angrenzenden Seen verlebte.  

Allerdings segelte er zumeist allein, denn das ist der Luxus, den Denker brauchen: Ruhe und Zeit für sich, um den Gedanken freien Lauf lassen zu können. Trubel und Hektik sind Gift für sie, der Gedanke, zu Gesellschaften gehen zu müssen oder sie gar zu geben, ein Horror. Einstein war glücklich allein auf seinem Boot, eine größere Yacht – gar mit Besatzung – wäre das letzte gewesen, was er gewollt hätte. Darin war er typisch, andere Geistesgrößen waren ähnlich. Sie mögen Wohlstand, aber das Streben nach Reichtum ist ihnen fremd, es befriedigt nicht ihr intellektuelles Bedürfnis.

Promotion ist die Rolex der Akademiker

Darin unterscheidet er sich von all den „Pseudo-Wissenschaftlern“, die aus dem Bereich der Politik und Wirtschaft kommen. Diese haben einen „Dr.“ vor dem Namen, weil es die Karrierechancen erhöht. Zu Guttenberg hat gesagt, er habe die Promotion erstrebt, weil sie in seinen Kreisen einfach dazu gehöre. Das stimmt, sie ist zum Prestigeobjekt geworden wie eine Rolex und bringt ein höheres Gehalt.

Leider hat das zu einer völligen Verflachung der „echten“ Wissenschaft geführt. Diese Entwicklung kommt übrigens nicht aus dem anglo-amerikanischen Raum, im Gegenteil schaut man in diesen Ländern völlig verständnislos auf uns. Dort käme keiner auf Idee oder hätte auch nur die Möglichkeit, promoviert zu werden, wenn er nicht die akademische Laufbahn einschlagen, sondern als Kaufmann oder Jurist arbeiten wollte. 

Wie können wir mehr „echte“ Wissenschaftler bekommen? Zunächst einmal wäre eine Reduktion der Wissenschaft auf ihre ursprüngliche Aufgabe, nämlich Forschung und Lehre, nötig. Die Verleihung von Statussymbolen gehört nicht dazu.

Dann müssten sichere Arbeitsplätze in diesem Bereich entstehen. Momentan sind die meisten Stellen befristet, so dass ein angesehener Wissenschaftler (auch der gesuchten MINT-Fächer) bei uns keine Zukunft hat. Professuren sind schwer zu bekommen, Junior-Professuren miserabel bezahlt. Außerdem ist die Tätigkeit eines Professors aufgrund der Verschulung des Studiums und der Probleme mit einer überbordend bürokratischen Verwaltung wenig attraktiv. 

Außerdem müssen die Arbeitsbedingungen stimmen. Das gilt nicht nur für die eben erwähnten bürokratischen Hemmnisse, sondern auch ganz banal für die Gebäude. Keiner möchte (nicht erfunden!) Gefahr laufen, auf der Toilette von der herabfallenden Decke oder auf dem Gang von einer umstürzenden Feuerschutztür erschlagen zu werden. Auch die Gefahr, bei Wind von wild herumfliegenden Lamellen der Außenjalousie enthauptet zu werden, ist nicht wirklich der „Kick“, den man sich von seinem Arbeitsplatz erwünscht. 

Die Raumfahrt ist das Tollste

Ein ganz wichtiger Punkt wurde schon erwähnt, die Wertschätzung. Gute Fußballer bekommt man, weil Fußball beliebt ist, viele Kinder Fußball spielen, es daher einen großen Pool von halbwegs gut trainierten Fußballspielern gibt. Daher ist es wichtig, die Raumfahrt wie überhaupt die Naturwissenschaften und Technik als das Tollste schlechthin zu vermarkten. Das gilt natürlich für die hiesige Presse, die das Abenteuer Forschung stiefmütterlich behandelt, aber auch für die Politik.

Vor wenigen Jahren gab es eine ESA-Mission, bei der die Sonde Rosetta den Lander Philae auf dem Kometen 67p Churyumov Gerasimenko absetzte. Dieses Projekt war der NASA zu verrückt, aber die Europäer wagten es. Nach vielen Hindernissen und einer 10-jährigen (!) Reise erreichte Rosetta den Kometen – eine Meisterleistung der Wissenschaft! Der Lander Philae war eine deutsch-französische Koproduktion unter Federführung des DLR. Das Kontrollzentrum für den Lander befand sich daher in Köln, die Feierstunde zur Landung bei der ESA in Darmstadt.

In Paris wurde die Landung groß in Szene gesetzt. Der Staatspräsident verfolgte sie auf dem Bildschirm, das Ereignis wurde natürlich im Fernsehen übertragen und war Hauptnachricht. Der Präsident taufte publikumswirksam seinen Hund „Philae“. 

Frau Merkel weilte in Neuseeland

Frau Merkel war abwesend, sie weilte in Neuseeland. Auch sonst schien von der Bundesregierung niemand Interesse an den Leistungen deutscher Wissenschaftler zu haben. Lediglich Ministerpräsident Bouffier war bei der Feierstunde in Darmstadt anwesend, zeigte allerdings in seiner kurzen Ansprache, dass ihm die wissenschaftliche Bedeutung des Ereignisses nicht wirklich bewusst war. 

In Frankreich werden Naturwissenschaften und Technik grundsätzlich geschickter vermarktet, um Interesse zu wecken und Nachwuchs zu gewinnen. Es gibt in Toulouse, dem Standort des Centre National des Etudes Spaciale (CNES), das heißt des französischen Pendants zum DLR, die Cité de l´espace. Das ist eine Art wissenschaftlichen Freizeitpark, in dem die Faszination der Weltraumforschung hautnah zu erleben ist. Dort werden in enger Zusammenarbeit mit Schulen Projekte durchgeführt, in denen Kinder und Jugendliche lernen, Satelliten zu bauen.

In Braunschweig aber, dem Standort der an den Missionen beteiligten TU, gab es nach langen Kämpfen für kurze Zeit nur eine Mini-Ausstellung. Weniger Wertschätzung als in Deutschland geht praktisch nicht.  Besonders bemerkenswert ist, dass Jaxa diese sowie vorherige und geplante zukünftige Missionen alleine schafft. In Europa heißt es stets, das ginge nicht allein, das könne ein einzelnes Land nicht leisten, daher bräuchten wir die ESA. Japan zeigt, dass eine solche Behauptung falsch ist. Andere Länder – allen voran die arabischen Emirate – eifern Japan nach und haben eigene Weltraumorganisationen gegründet.  

Die ESA hingegen hat kein interessantes Weltraum-Projekt mehr geplant. Die Rücksichtnahme auf die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Länder, der Mangel an politischem Willen, für diesen Bereich Geld auszugeben und der daraus resultierende finanzielle Mangel macht die ESA zum zahnlosen Tiger, so dass die Wissenschaftler notgedrungen an den Missionen anderer Länder teilnehmen müssen.

Währenddessen ist die ESA vollauf damit beschäftigt, die neue Ariane 6 zu entwickeln, springt damit aber hinter den abfahrenden Zug. Elon Musk mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX hat diesen Sektor revolutioniert, indem er Raketen baute, die besser und billiger sind als die von staatlichen Organisationen. Seine Big Falcon Rocket (intern auch Big Fucking Rocket genannt) macht die Ariane 6, von der man nicht einmal weiß, wann sie fertig sein könnte, praktisch überflüssig.

Ganz nebenbei hat Elon Musk etwas sehr Wichtiges bewiesen: Selbst die größten Herausforderungen werden von relativ kleinen und flexiblen Privatunternehmen oft besser gemeistert als von großen staatlichen Organisationen. 

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Leserpost

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Helmut Driesel / 06.10.2018

Es kommt immer auf das vernünftige Maß an, Forschungsgelder wollen ja alle haben, da gibt es in einem Land mit so vielen Wissenschaftlern immer Neid und Streit. Wo der Staat aber die simpelsten Sachen nicht auf die Reihe bekommt, sollte man Politiker ins Hemd treten, wenn sie bereit sind, Riesensummen für Prestigeprojekte auszugeben. Ich sehe nicht ein, warum manche Leute in den USA für eine halbe Million aus Jux um den Mond geflogen werden sollen, während andere dort nicht wissen, ob sie zum Zahnarzt gehen oder sich lieber vor dem Winter ein paar Schuhe kaufen sollen. Der gesamte praktische Nutzen der bemannten Raumfahrt bisher tendiert gegen Null. Und dadurch, dass immer mehr Staaten mit ihren eigenen Missionen dort glänzen wollen, kann sich das Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen nur weiter verschärfen. Es stehen immer noch Länder mit eigenem Raumfahrtprogramm auf der Liste derer, die aus Deutschland Entwicklungshilfe beziehen. Die Deutschen haben mit dem Experiment Philae nicht so geprahlt, weil es zu 50% ein Fehlschlag war. Für ein “View la France” hatte das gerade noch gereicht. Ich bin gewiss ein Mensch mit wissenschaftlichen Neigungen und Interessen, möchte nicht, dass Forschung aus ökonomischen Grundsätzen heraus auf das Allernotwendigste eingedampft wird. Aber da ist inzwischen ein Apparat entstanden, der allmählich zum Selbstzweck entartet. Fast alle wirklich wichtigen Experimente, Entdeckungen und Erfindungen lassen sich heute auf der Erde realisieren. Dazu gehört auch der noch immer fehlende Antrieb für effiziente Raumfahrt. Oder die Frage, welche Rolle die Wahrheit in so einer Gesellschaft spielt. Die Frage, welche Schäden durch ständige Belästigung mit Werbung entstehen. Oder wie man Städte, und Staaten so finanziert, das keine Belastungen zukünftiger Generationen entstehen. Noch wichtiger wären Forschungen, wie man ganz normale, im Dienst befindliche Polizisten in die Stiefel kriegt, wenn irgendwo ein alte Frau überfallen oder erpresst wird.

Michael Jansen / 06.10.2018

Die Situation ist leider eine zwangsläufige Folge des herrschenden Zeitgeists. Unsere selbsernannten Eliten bestehen aus lebensunerfahrenen Langzeitstudenten, meist Soziologen und Politologen, ab und an auch Theologinnen und Theaterwissenschaftlerinnen, mal mit und gern auch mal ohne Abschluss (früher fuhren solche Figuren Taxi oder kellnerten in der Kneipe). Technisches und wissenschaftliches Verständnis ist nicht vorhanden, selbst bei studierten Physikerinnen. Wenn es denn mal gilt, für die Zukunft Weichen zu stellen, dann werden Kommissionen einberufen, in denen zwar kaum Fachleute, dafür aber jede Menge Ideologen sitzen. Wenn eigentlich naturwissenschaftliche Themen (Glyphosat, Kernkraft, Klima, Verkehr usw.) kommentiert werden, dann hört man Beiträge von Soziologieprofessoren und Genderforscherinnen. Unsere Kulturschaffenden, sie sind gerne in Talkshows zu bewundern, kokettieren mit ihren schlechten schulischen Leistungen, speziell ein Versagen in den naturwissenschaftlichen Fächern scheint in diesen Kreisen zu adeln, und fast jeder behauptet, früher schon einmal von der Schule geflogen zu sein. Soweit zum Thema Vorbildfunktion! Wenn in den Medien zu technisch-naturwissenschaftlichen Themen berichtet wird, dann liegt der Schwerpunkt häufig auf den Risiken, von den Chancen der Entwicklungen ist selten die Rede. So setzt sich in weiten Teilen der Bevölkerung der Eindruck durch, unser Leben sei immer gefährlicher, die Umwelt immer giftiger, die Medizin immer unmenschlicher, die Landwirtschaft immer zerstörerischer und die Technik immer tödlicher geworden (mal so ganz nebenbei: warum geht es uns eigentlich immer besser und warum werden wir immer älter, wegen der Globuli?). Unternehmer werden gern als ausbeuterische Kapitalisten und Wissenschaftler als weltfremde Sonderlinge dargestellt. Dann ist es natürlich naheliegend, dass eine Tätigkeit im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich in Deutschland nicht besonders erstrebenswert ist.

Marc Komhard / 06.10.2018

Nun, was will man erwarten. Die Mehrheit der Journalisten und Politiker sind bezüglich der MINT-Fächer bildungsfern und im veröffentlichten Deutschland kann man immer damit kokettieren, Physik nicht verstanden zu haben und in Mathe schlecht gewesen zu sein. Im Gegensatz zu Frankreich, wo es zum guten Ton gehört, in den Naturwissenschaften halbwegs Bescheid zu wissen und man Smalltalk auch mit einer mathematischen Fragestellung führen kann.

Anders Dairie / 06.10.2018

Die japanische “Jaxxa” hat die Trägerrakete im Dez. 2014 ganze 300 Mio. Km auf die Reise zu dem nur 300 m langen Asteroiden “Ryuku” geschickt.  In 50 m Entfernung über dem Ryuku wurde der Rover “Mascot” ausgeklinkt.  Der hat die OF getroffen, sich danach 3 x überschlagen, wobei in den 3 Stellungen unter-schiedliche Messungen erledigt worden sind, deren Daten zur Erde gefunkt werden.  Die Akku-Kapazität wurde nicht durch die Bewegung , sondern durch Heiz- und Kühlperioden während des Flugs bzw. der Landung aufgezehrt.  Sodaß nur 16 h Betriebszeit auf dem Ryuku verfügbar bleiben.  Dumme Menschen können weder den Vorgang noch die Bedeutung dieses Experiments beurteilen.  Weil sie mindestens 2 Dinge nicht können:  Das Wort “Breitband-Ausbau” erklären, noch ein Steinchen in einen Teich werfen und eine Ente treffen, die 10 m vor ihnen herum schwimmt.  Jeder möge entscheiden, zu welcher Experten-Gruppe Politiker gehören!  Der nur 10 Kp schwere Mascot ist ein technisches Wunderwerk,  bei dem man kaum begreift, dass Menschen soetwas ausdenken, entwickeln, bauen und zielsicher landen können.  Jedem Techniker aus gröberen Branchen bleibt, wie meine Altvorderen sich ausdrückten:  “Das Maul sperrangelweit offen!”

E. Thielsch / 06.10.2018

Und noch etwas: Auch der Unternehmer ist ein Stiefkind der Gesellschaft. In Deutschland werden Fußballspieler bewundert, aber der erfolgreiche, innovative Internehmer ist nicht nur ein kapitalistischer Ausbeuter, vor allem ist das, was er macht gefährlich, wer weiss was für Schäden der anrichtet mit seinen Genen, seinen Internet-Dienstleistungen, seinen Daten, seinen Atomen! Neidisch schaut man auf Giganten wie Microsoft, Amazon, Intel, Facebook und möchte auch mit spielen. Und wo verortet man das Problem? Am fehlenden Breitband! Also ob das eine Rolle spielen würde; Die USA sind in weiten Bereichen eine Web-Wüste, das Mobilfunknetz endet am Stadtrand und die Glasfaserkabel auch; Aber dort, wo es gebraucht wird, entstand das High-Speed-Netz ganz von selbst - In Folge des wachsenden Bedarfs in technologischen Zentren, nicht als Voraussetzung! Aber wenn wir nur Kleinkrümelsdorf mit Breitband anschliessen, dann sind alle Probleme gelöst, denken unsere ‘Neuland’-Politiker, dann wachsen die High-tech-Giganten auch bei uns, wohlversorgt mit grüner Energie und geleitet von einer Bibliothek von Regelwerken und Vorschriften - Was kann da schief gehen? Dass man statt dessen aber Menschen braucht, die Ideen haben und denen Freiraum und auch Anerkennung geben muss, das passt nicht zum Hoheits- und Lenkungsanspruch der Ideologen, die in Deutschland das Sagen haben. Die werden weg gebissen.

Albert Pflüger / 06.10.2018

Ich finde es selbstverständlich wichtig, die Wissenschaften- die echten!- mit aller Kraft zu fördern. Allerdings glaube ich nicht, daß die Menschheit im All ihre Zukunft sichern könnte. Ein Projekt wie die Kolonisierung des Mars halte ich für ein verrücktes Selbstmordkommando. Wie komme ich darauf? Ich schaue auf die extremen Umgebungen, die auch unser Planet bereithält. Und dann stelle ich mir vor, dass sie geradezu paradiesisch sind gegen das, was auf dem Mars anzutreffen ist. Und die Frage, wie Menschen dort nicht nur überleben, sondern erfüllt leben könnten, ist damit schon beantwortet: gar nicht! Die „Eroberung“ des Weltalls kann ausschließlich Robotern bzw. Maschinen gelingen, die nicht den biologischen Alterungsvorgängen unterliegen und keine Ansprüche an ein erfülltes Leben im menschlichen Sinne haben. Aber was sollte uns Menschen das nutzen? Natürlich ist die Raumfahrt nützlich, ein Stabilbaukasten für kleine Jungs ist das auch. Aber beider Bedeutung für das Fortbestehen der Menschheit ist im Vergleich zu anderen Dingen gering. Treiber des Fortschritts dürfte in weit höherem Maße die militärische Forschung sein, aus dem einfachen Grund, daß die ihr zur Verfügung stehenden Mittel, die zu einem kleinen Teil auch in die Weltraumforschung fließen, um ein Vielfaches größer sind. Ich glaube, die Zukunft der Menschheit hängt in weit größerem Maße davon ab, wie wir mit menschlichen Ideologien, im Allgemeinen und mit fortschrittsfeindlichen Religionen im besonderen, hier nenne ich ausdrücklich den Islam, klarkommen. Wissenschaftsfeindlichkeit ist die Herausforderung unserer Zeit. „Boko Haram“, übersetzt: Bildung ist Sünde, das ist es, wogegen wir mit aller Kraft kämpfen müssen, wenn wir überleben wollen! Wir müssen unbedingt unsere Lebensweise entschlossen verteidigen, denn nur sie kann den Fortbestand der Wissenschaft sichern!

Karla Kuhn / 06.10.2018

“Das Land setzt die falschen Prioritäten und ignoriert ausgerechnet jene, die technisch-wissenschaftliche Höchstleistungen vollbringen. ” Das Geld wird wahrscheinlich für viel wichtigere “Projekte” ausgegeben. Wenn ich dann noch den Brief von Herrn Stadler lese (ich habe den Wahnsinn auch schon von anderen gehört), wird mir klar, daß es nicht mehr lange dauern kann, bis wir endlich wieder bei der “untersten Stufe” angekommen sind und Wissenschaftler werden wahrscheinlich ihre HÖCHSTLEISTUNGEN im AUSLAND vollbringen. Dafür kann Deutschland “stolz” sein,  im “KAMPF” gegen “RÄCHTS”  werden Millionen locker gemacht und es werden immer mehr eigenartige “Organistaionen e.V.” mit unseren Steuergeldern ernährt.  Es ist der pure Irrsinn. Die Person, die Merkel und ihren Anhang mal beerben wird, muß wahrscheinlich mit “eisernen Besen” kehren und ewig brauchen, ehe wir wieder zur Normalität zurückkehren können. Ich bin kein Schröder Anhänger aber der Mann hat einen sehr klugen Satz gesagt: “Sie kann es nicht.”

Jochen Knödler / 06.10.2018

Die Deutschen sind ein ängstliches Volk. Wissenschaft, die Erforschung von Neuem, Pioniergeist und Neugierde auf die Tatsachen ist deren Sache nicht. In D dämonisiert man lieber Gentechnik, PID, Kernkraft und beschäftigt sich dagegen mit Homöopathie und Antroposophie. Wissenschaft wird als langweilig, “verkopft”  und gefährlich wahrgenommen. Die Deutschen sind einfach Biedermeier geblieben.

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