Lieber Herr Wiedemann, Sie schreiben, daß “Schuldentilgung nicht die stärkste Seite der Südeuropäer” sei. Dem muß man leider entgegenhalten, daß das auch für zumindest die Regierenden hierzulande gilt. Zum Beginn der seit etwa 10 Jahre währenden Aufschwungphase hatte die Republik rd 2 Billionen € Schulden. Und jetzt, nach 10 Jahren ist festzustellen; es sind immer noch 2 Billionen, also ist quasi kein Cent zurückgezahlt worden. Und jetzt wird wieder richtig in die Vollen gegriffen denn das können die Herr- und Frauschaften doch immer noch am allerbesten: Das Geld der anderen ausgeben. Und das wird auch noch als soziale Wohltat verkauft. Mir ist speiübel.
@ H. Driesel. Sie machen den beliebten Denkfehler, Sozialismus habe etwas mit sozial zu tun. Das ist ein zugegeben erfolgreiches Framing. Sozialismus heißt Diktatur. Nun kann man durchaus versuchen Krisen mit befristeten diktatorischen Maßnahmen in den Griff zu kriegen. Nur im Sozialismus ist so etwas nie befristet. Da stellt man sich nach “Machtergreifung” nicht mehr so gerne zur Wahl. Und: Selbstredend sind Menschen Egoisten. Gerade die Gutmenschen, die so gerne ihren Heiligenschein polieren. Hat man von deren “politischem Arm” im Parlament gehört: “Wir spenden unser halbes Gehalt für die Supermarktangestellten.” Und: Die Amerikaner waren direkt nach dem Kriege mit den Deutschen nicht so großzügig, wie gerne behauptet wird. Ich will ja nicht mit dem Rheinwiesenlager anfangen und dass man dem Roten Kreuz untersagte, die “Lager” zu besuchen, oder mit den Patenten, die man einfach geklaut hat. Den NationalSOZIALISTEN, denen man Unterschlupf gewährtet, weil man sie brauchen konnte, z.B. Werner v. Braun. Die deutsche Industrie hat man Anfang der 50er Jahre wieder hochgefahren, weil man die deutsche Industrieproduktion wg. Korea brauchte. Ganz egoistisch. Ich habe nichts gegen Egoismus. nur wenn mir ein Egoist sagt, ich dürfe keiner sein, er aber schon, das geht dann doch zu weit.
EU-Europa hat sein Vertrauen schon lange verspielt. Der letzte Tritt in den Hintern der EU-Europäer war die Wahl der EU-Kommissarin Ursula von der Leyen. Wie soll diese Person, die ihre Inkompetenz als Ministerin zur Genüge bewiesen hat, und nun Chefin der EU spielt, die EU aus der Krise herausführen? Nein, die EU muss sich auf das verlassen, was nach 45 halbwegs funktioniert hat: Die Vaterländer.
Wenn ich mich recht entsinne, hat Pfleiderer dem Häberle doch einmal attestiert, daß das, was er im Kopf hat, keine Lehre ist, sondern eine Leere.
Tja Europa, das war’s wohl. So schnell geht das. Das zeigt: Letztlich hat niemand so richtig Europa verinnerlicht, wenn es so schnell auseinander bricht. Was bleibt, ist vielleicht noch eine Umverteilungsmaschine, aber die Idee ist dahin. Wo kann man Europaflaggen kaufen, ich möchte eine verbrennen.
Warum sollen bzw. müssen wir Deutschen für jede Unterlassung, Dummheit, ja Betrug (Griechenland - Stabilitätskriterien bei Euro-Einführung) innerhalb der EU haften??? Und was den “Rückbau von Demokratie und Gewaltenteilung in Polen und Ungarn” betrifft: Der Rückbau von Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gewaltenteilung in Deutschland interessiert in der EU auch niemanden…
Macron und Konsorten nützen die Coronakrise als (moralischen) Hebel für alte Forderungen. Sie müssten eigentlich nur noch die Nazikeule einsetzen um schlussendlich erfolgreich werden zu können. Allerdings ist die erodierende deutsche Wirtschaft bald ohnehin nicht mehr in der Lage, solche Forderungen und rapide steigende Soziallasten zu stemmen. Nun wirken die blauäugig gemachten Überforderungen der letzten Jahre, als Mühlstein am Halse eines Ertrinkenden, der selbst ums Überleben rudert.
Es sind ja schon seit der Finanzkrise die Wallstreet - Experten, die zu Eurobonds raten. Ihr Prominentester ist George Soros. Natürlich sieht man dort und anderswo die stabilisierende Wirkung solcher Anleihen. Was man nicht sieht, bzw. was im Falle von Leuten wie Soros der eigenen Weltanschauung widerspricht, sind die nationalen Interessen der Geberländer, also etwa Deutschlands, Österreichs, der Niederlande, Finnlands usw. Was man auch nicht sieht oder sehen will, ist die Entkopplung der Verantwortung. Während z.B. in den USA der Bund nicht für die Einzelstaaten haftet, obwohl es eine zentrale Regierung und Gesamtstaatlichkeit gibt, sollen in Europa immer umfangreicher die Einzelstaaten der Union gegenseitig füreinander haften, obwohl es überhaupt keine Gesamtstaatlichkeit gibt, stattdessen die EU ein Zusammenschluss von souveränen Staaten ist. Das funktioniert so nicht.
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