Wer nicht wählt , wird nicht gezählt ! Oder , wenn die Schlauen sich nicht angagieren , werden die Dummen sie regieren ! Und , den Schlauen ist das politische Geschäft zu mühsam ! Sie lehnen sich zurück , warten auf die gebratenen Tauben und meckern !
Tucholsky soll schon gesagt haben, wenn Wahlen etwas ändern würden, waren sie schon längst abgeschafft. Durch Wahlen ändert sich in unserem Land nichts. Diejenigen, die die Macht in den Händen halten, werden eine konservativ-liberale Umkehr mit allen Mitteln bekämpfen.
Wenn eine Ware nichts taugt wird sie nicht gekauft, wenn Parteien nichts taugen werden sie nicht gewählt. Soweit, so normal. Ich hoffe das sich dieser Trend fortsetzt und so das Alt-Parteien-Kartell ad absurdum geführt wird. Eine andere Art an „Widerstand“ sehe ich im Moment nicht, auch auf Grund der Übermacht der Mainstream-Medien. Parallel dazu müsste sich der Bürger/Wähler eine andere Art der Interessenvertretung überlegen und installieren. Und dies macht richtig Arbeit.
Im Wahlbezirk Duisburg III mit der schlechtesten Wahlbeteiligung von 38,1% und 100.098 Wahlberechtigten haben die Grünen durch 2.584 Stimmen mehr ein relatives Plus von 8,4% bekommen. Bekloppter kann ein Wahlergebnis nicht ausfallen. Daraus einen Gestaltungsanspruch abzuleiten ist unerhört und wird wie gerade schon geschrieben zu weiterer Spaltung führen.
Für mich ist die Analyse von Frau Lengsfeld mehr als fraglich. Nichtwähler gibt es nicht, jeder Wahlberechtigte ist “schicksalhaft” immer auch Wähler. Wer kein Kreuzchen gemacht hat, hat seine Stimme, und zwar durch so etwas wie konkludentes Handeln, eben doch abgegeben. Er hat sie delegiert, in der Art, daß er, wenn auch stillschweigend, damit “einverstanden” ist, das, was “hinten herausgekommenen” ist, vollumfänglich auch als seine “Wahl” anzusehen und zu akzeptieren. Alles andere halte ich für intellektuelles Gerede.
Dem Parteienkartell ist es in Wirklichkeit ziemlich schnuppe, wie hoch die Wahlbeteiligung liegt. Im Gegenteil, eine geringe Wahlbeteiligung kann sehr vorteilhaft sein. Vor vier oder mehr Jahren „glaubten“ bundesweit noch viele Wähler daran, dass die AfD eine reelle Chance besitze, dieses Kartell zu brechen. Heute sind diese Wähler desillusioniert. Bei den Altparteien kommt es gar nicht darauf an, wen von diesen man wählt. Es schimmert allenthalben grün. Und die AfD stagniert bundesweit bei ihren 10-13 % und es sieht nicht danach aus, als könne viel dazu kommen. Dafür sorgen unsere Medien. Also ist das Wählerverhalten verständlich. Es riecht nach Resignation. Dann am Wahlsonntag doch lieber einen Ausflug unternehmen. Die Altparteien dagegen leben prächtig. Man gönnt ihnen ihr sorgenfreies Wohlstandsleben, wünscht ihren Mitgliedern eine erfolgreiche Karriere und wendet sich etwas angewidert ab.
Ich verstehe alle Nichtwähler. Die linksgrüne Einheitspartei aus Union, SPD, Grünen und FDP sind für mich nicht wählbar. Die AfD in der jetzigen Verfassung ist eigentlich auch nur aus Verzweiflung eine Alternative. Es fehlt ganz einfach eine liberalkonservative und vernunftorientierte Partei ohne jegliche ideologische Besserwisserei.
Wahlen sind wie eine Pralinenschachtel: man weiß nicht, was man bekommt - selbst dann nicht, wenn die von einem selbst favorisierte Partei „gewinnt“. Dennoch ist Nichtwahl keine wirkliche Alternative, da die Höhe der Wahlkostenerstattung - ein wesentlicher Teil der Parteienfinanzierung - nicht von der absoluten Anzahl der errungenen Stimmen, sondern vom Prozentsatz der auf die jeweilige Partei entfallenden Stimmen abhängt. Wer die „etablierten“ Parteien zumindest finanziell schwächen und nicht AfD wählen will, muss deshalb seine Stimme irgend eine Exoten-Partei geben.
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