Ulrike Stockmann / 09.11.2020 / 11:00 / 19 / Seite ausdrucken

Die Diskriminierung von Kultur und Gastronomie

Nun haben wir also den zweiten Lockdown. Gastronomie und Kultureinrichtungen bleiben im November geschlossen. Oftmals wird von den betroffenen Branchen argumentiert, dass vehement auf Sicherheitsfragen wie Maskentragen, Abstandsregeln und andere Vorkehrungen geachtet wurde. Gerade die Gastronomie hat hier investiert. Sei es in durchsichtige Trennwände zwischen verschiedenen Tischen oder den Ausbau des Außenbereiches, um über die Wintermonate zu kommen.

All das gilt jetzt nicht mehr. Die Regierung hat den zweiten Lockdown beschlossen, und auch wenn Merkel betont, die Mühen der Kultur- und Gastronomiebranche seien nicht umsonst gewesen – für die Betroffenen fühlt es sich oft so an. Denn wozu soll man sich an Regeln und Abmachungen halten, wenn das, was der Staat einem im Gegenzug dafür in Aussicht gestellt hat, nämlich die Möglichkeit, weiterhin geöffnet zu bleiben, nicht eingehalten wird?

Foto: Ulrike Stockmann

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Detlef Dechant / 09.11.2020

Welche Wertschätzung freies Unternehmertum bei den politischen Eliten genießt, kann man jetzt wieder an den Corona-Maßnahmen ablesen. Der Bund will die Tarifabschlüsse mit Verdi auch auf Beamte und Soldaten übertragen, inklusive der Corona-Sonderzahlungen. Das heißt: 100 % Gehalt durchgehend, Zeitausgleich für Überstunden, Zuschläge für Sonn- und Feiertage, Gehaltserhöhung und Corona-Sonderzahlung! Und was bekommen die kleinen Unternehmer? Was bekommen die Kunst- und Kulturschaffenden? Sie alle haben sich bemüht, durch viel Einsatz ihren Betrieb aufrecht zu erhalten, bzw. wiederzubeleben, haben Büro und Läden umgebaut, Kontaktschutz hergestellt, zusätzlich für Desinfizierungen, Hygienestandards etc. gesorgt, alles zusätzliche Ausgaben, die den Gewinn erheblich mindern und viel Zeiteinsatz, der nicht honoriert wird. Da helfen auch keine zinsgünstigen Kredite – die müssen auch zurückgezahlt werden und mindern das spätere Einkommen auf Jahre. Und die Streitereien mit den Finanzämtern, wenn es darum geht, eine Ausgabe als coronabedingt anzuerkennen, werden zusätzliche Arbeit, Ärger und Kosten bereiten! Dem Unternehmer die Ausübung seines Gewerbes zu verbieten und dann als Entschädigung nur einen Anteil der entgangenen Gelder anzubieten, gleichzeitig sich selbst aus den Steuergeldern zu bedienen und das auch noch als große Leistung zu verkaufen grenzt schon an Betrug! Ganz abgesehen davon, dass die produzierende Wirtschaft ohnehin alle diese „Wohltaten“ wird bezahlen müssen. Der öffentliche Dienst sollte sich endlich darüber klar sein, dass er keine „Steuern“ bezahlt, sondern nur ein Zuviel an Gehalt des von der produktiven Wirtschaft erarbeiteten Geldes zurückzahlt!

Heinz Gerhard Schäfer / 09.11.2020

Es geht nicht um Corona, sondern um die Einschränkung der Bürgerrechte durch die Politik und um den Test, wie weit die Regierung hier gehen kann.

Hannes Krautner / 09.11.2020

„Diskriminierung von Gastronomie???  -  Die Gastronomie erhält einen Umsatzausgleich aus dem Staatssäckel in Höhe von 75 Prozent. Was wollen die denn noch mehr? Mehr haben die sonst auch nicht in der Kasse, wenn sie von ihrem Umsatz ihre Kosten abziehen. Der Präsident der DEHOGA, des Gastronomieverbandes ist sehr zufrieden mit dem zugesagten Umsatzersatz. Man erkennt das daran, dass er verkündet, der Gastronomieverband würde im Gegenzug auf Klagen gegen den Gastro-Lockdown verzichten. Diskriminiert in dieser Coronazeit sind doch nur die Arbeitnehmer, die sich nicht zum Eigenschutz in ihren eigenen vier Wänden verstecken können, weil sie ihren Job im Homeoffice erledigen dürfen. Das sind Pflegekräfte, Mitarbeiter im Einzelhandel, hier insbesondere im stark publikumfrequentierten LEH, und noch sehr viele andere Arbeitnehmer, die in der Produktion und im Zulieferdienst für die Versorgung der besonders geschützten Homeoffice-Bevölkerung weiterhin an ihren Arbeitsplätzen präsent sein müssen. Zum Beispiel auch die, die dafür sorgen, dass die Stromversorgung der Computer im Homeoffice sicher gestellt ist. Insbesondere trifft das, wie so oft im Leben, die Kleinverdiener, die besser Verdienenden sitzen daheim im Homeoffice. So entsteht in der Coronakrise eine Zweiklassengesellschaft.

Sabine Heinrich / 09.11.2020

Aber - Frau Stockmann - wo bleibt der Protest - z.B. der Gastronomen? Wo bleiben die Demonstrationen? Und die Betreiber von kulturellen Einrichtungen sowie Künstler protestieren auch nicht, sie klagen nur. Das liegt wohl daran, dass die meisten links sind und sich natürlich deshalb nicht gegen Frau Merkel und ihre Adlaten erheben. Sie sind alle so still geworden, die “Kulturschaffenden”, die sich beim “Kampf gegen rechts” an Lautstärke gegenseitig überboten haben.

Dr. Hans Christ / 09.11.2020

Das Ganze ist doch ein vollkommener Zirkus.  Allerdings einer, in dem die agierenden Clowns zum Weinen anregen. Wenn sich sogar der Gesundheitsminister, der seine Sicherheitsvorgaben ( Maske,  Abstand u.s.w.) hoffentlich peinlichst befolgt, mit Corona infiziert, was sollen dann die Maßnahmen bringen. Erwartet man,  dass sich mit dem neuerlichen Lockdown das Virus vertschüsst? Es wird in der Gesellschaft genauso persistieren wie Grippe, Herpes u.a. Kommt es dann nach ein paar Monaten zu einer weiteren Einschränkung und teilweisen Existenzvernichtung?  Sage mir keiner,  dass es das Perpetuum mobile nicht gibt.  Unsere Politikerkaste mit dem Lock-Downsyndrom samt ihren “Experten”,  die ihnen die Verletzung verbriefter Grundrechte mundgerecht servieren, haben es eben erfunden. In Österreich haben jetzt sogar Mathematiker, Physiker und weitere Fachkapazunder, die von der Kronenzeitung ebenfalls als Experten appostrophiert werden, eine völlige Lahmlegung des öffentlichen und privaten Lebens gefordert! Einstein hat einmal gesagt: ” Es gibt zwei Dinge,  die unendlich sind: Das Weltall und die Dummheit der Menschen, wobei ich mir beim Weltall nicht sicher bin!”

Ilse Polifka / 09.11.2020

Vielleicht ist es an der Zeit endlch aufzuwachen, statt dümmlich und demütig immer neue Zwangsmaßnahmen zu befolgen.

Peer Munk / 09.11.2020

Warum aber unterstützen Gastronomen und Künstler nicht die Demos gegen die Einschränkungen der Grundrechte? Ich kenne viele Gastronomen und Künstler, für die sämtliche Demonstranten, die auf den Querdenker-Demos am 1.8. und 29.8. in Berlin mitliefen, pauschal “Covidiiten”, Rechtsextreme oder Reichsbürgersympathisanten waren. Und die auch jeden, der an der Maskenpflicht zweifelt, als Schwachkopf und Aluhutträger bezeichneten. Was wollen die? Einfach nur Kohle? Ich kann das Gejammer bei gleichzeitiger Huldigung von Mutti und der Vereidigung der totalitären Hygienepolitik nicht mehr ertragen.

T. Schneegaß / 09.11.2020

Frau Stockmann, woher wissen Sie, dass Gastronomie und Kultur nur im November geschlossen bleiben? Weil es eine .... in Berlin gesagt hat? Sie widerlegen sich doch selbst, indem sie auf die vergeblichen Mühen der Betroffenen verweisen, die falschen Versprechungen glaubten. Aber diesmal erhalten alle Betroffenen ja 75% ihres Verdienstes, versprochen. Einige haben ja schon von “sensationell” gesprochen, für das Nichtstun möglicherweise mehr Netto in die Tasche zu bekommen, als fürs Arbeiten. Keiner fragt, woher das viele bunt bedruckte Papier eigentlich kommt und wer die Grundlagen dafür erarbeitet? Und der “Interessenverband” DEHOGA erklärt alle ehemaligen Klagevorhaben als “vom Tisch”. Warum also NUR November?

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