Gebt den Wilden die Freiheit und sie fressen einander auf. Der Kapitalismus produziert mehr und besser, der Sozialismus predigt ein Omelett der Klassenlosigkeit, für das erst nach Eier zu zerschlagen sind. Viele Erklärungsansätze haben nicht auf der Rechnung, daß sich Menschen gerne auf dem Altar höherer Zwecke opfern wollen, und auch gerne Anderen die Notwendigkeit einhämmern, bestimmte Gruppen, wenn nicht auszuradieren, so doch drakonisch zu bestrafen oder umzusiedeln. Es ist ja für etwas ganz Großes. Die heute beschworene Vielfalt steht im Widerspruch des Universalen. Sie ist die Widerkehr der klassenlosen Gesellschaft, die Abwesenheit jeder Diskussion und ihre stündliche Beschwörung ist verdächtig. Kein universales Prinzip steht im “Einklang” mit Vielfalt, nie würde ein Anhänger einer Religion solche Abstriche an Deutungshoheit machen. Der Sozialismus ist ein Sinnangebot für religiös Entwurzelte, die sich für einen guten Zweck gerne ereifern.
Dann solls so sein: Gespräch im Cafe, am Nebentisch: „Wenn wir mal das sagen haben, dann fährst du keinen Mercedes mehr“, darauf der andere: „Dann fährst du auch keinen Opel mehr sondern auch einen Trabant“, der eine wieder: „ja aber du fällst tiefer“. Darauf beruhen dann auch Wege zur Macht, so wie auch darauf, 90% darüber abstimmen zu lassen, 10% zu enteignen. Dass es dann allen schlechter geht, ist akzeptiert.
“Kapitalistische Länder führen auch ständig Kriege, und das sind Kriege um Ressourcen, oder solche, die von der Rüstungsindustrie gepusht werden, also kapitalistische Kriege.” Und haben etwa die kommunistischen Länder nicht genauso ständig Kriege angezettelt zur Verbreitung ihrer Ideologie, zur Einsetzung geneigter Machthaber? Zur Ausweitung ihres Einflussbereichs? “Außerdem führt der Kapitalismus zum Verhungern von Tausenden“ – (wenn ich ihn richtig verstand, meinte er hiermit Drittweltländer) –” Der Kommunismus - man erinnere sich allein an den Holodomor - wohl nicht weniger. „und die Pharmafirmen blockieren das Erforschen von neuen, günstigeren und effektiveren Medikamenten, damit sie ihre eigenen, suboptimalen Medikamente zu teureren Preisen verkaufen können. “ Und die kapitalistischen Länder haben erst durch Wettbewerb hunderte von Medikamente produziert u. durch Preiskampf günstig gemacht, es erst ermöglicht in den meisten Drittweltländern überhaupt den Kampf gegen die verbreitesten Krankheiten zu schaffen. Es ist im Grunde der Kapitalismus der Millionen Leben rettete. Der unglaubliche Bevölkerungszuwachs u. die verlängerte Lebenserwartung in Drittweltländern, der wirtschaftl. Aufschwung der Tigerstaaten u. Schwellenländer allein, straft alle diese Aussagen lügen. Angesichts der Überbevölkerung der 3. Welt u. der ausbleibenden Anreize zur Geburtenreduktion, aber a. fehlender Strukturen zur eigenen Industrialisierung zur Beschäftigung der neuen Massen allerdings wohl eher ein Pyrrhussieg.
Die unerklärliche Dummheit: Mal abgesehen von Vorständen und Fußballern ist noch keiner reich geworden durch seinen Lohnzettel sondern dadurch, dass er investiert. Und genau diese Investitionen schaffen den Wohlstand für alle. Allerdings schmälert die endlose Jagd nach Steuern zur Vermeidung des Staatsbankrotts das investierbare Einkommen. Übrigens auch die Negativ-Zins-Politik ist eine Steuer, welche die Explosion der Staatsschulden und somit den Staatsbankrott verhindern soll, das Geld aber wie eine Steuer von den Leuten nimmt. Na gut: Dann schiften wir mal das investierbare Vermögen zu den Politikern und lassen die investieren: SPD will bis zu zehn Milliarden mit Vermögensteuer einnehmen. Das macht Sinn weil dir SPD besser investiert als die Wirtschaft ... .. . ? Es bleibt eine rätselhafte Dummheit, dass Leute glauben, sie könnten die Millionen guter Egoismen einer Volkswirtschaft (= die unsichtbare Hand des Adam Smith) durch ein Dutzend Politbüro-Köpfe ersetzen.
@Dietmar Schubert zum Hunger, ich vermutet Sie beziehen sich auf die DDR. Auch wenn diese niemals eine Hungersnot ertragen musst, so musste die durchschnittliche Familie doch erhebliche Schwierigkeiten auf sich nehmen um sich zu versorgen. Sprich stundenlanges Anstehen für einen Sack Kartoffeln oder Rüben, sowie die Selbstversorgung etc. Die UDSSR und China hatten in ihrer Planung der Landwirtschaftlichen Güter weniger Glück dort kam es zu massiven Hungersnöten die Millionen von Toten forderten, die Ursache Planwirtschaft ist für diese Hungersnöte historisch Belegt und weiterhin Überprüfbar. Nun zu Ihrem Armutsempfinden, auch wenn Sie zufrieden waren mit ihrem Besitzt, so musste man doch im Sozialismus erheblich mehr Aufwand betreiben als notwendig wäre. Dazu kommen die Menschen die gerne etwas mehr haben möchten, diese könnten zwar mehr Arbeiten doch mehren Sie ihren Wohlstand nicht sondern verharren in ihrer Position. Dies wiederum führt Uns zum oben gemachten Vergleich der Systeme. Wo es ums Materiale geht Hinkt der Sozialismus dem Kapitalismus hinterher, man kann also an der menge der Güter die zur Verfügung stehen, durchaus zu dem Schluss kommen das der Kommunist ärmer ist als der Kapitalist. Nachtrag “Ich hatte nie das Gefühl das Ich arm bin” Gefühle sind immer Subjektiv und auf den Einzelnen bezogen. Die Wissenschaft muss zur Analyse nun mal begriffe auf der Sachebene definieren. Wer nun mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist muss Sachargumente dagegen vorbringen oder Schweigen. Der kleingeistige Versuch Begriffe von der Sachebene auf die Gefühlsebene zu ziehen, ist die Taktik von Schlechten Verlieren und/oder Ignoranten. Beides keine schmeichelhaften Eigenschaften die außerdem nicht hilfreich sind eine sachdienliche Debatte zu führen.
Ich weiss nicht wie lange ich noch lebe aber die Wahrscheinlichkeit das ich in Zukunft ein Sozialist werde liegt bei 0 %. Die Wahrscheinlichkeit das ich den Sozen-Parteien + Anhang den Rest meines Lebens maximal auf die Nerven gehen werde liegt bei 100%. Deutschland wird in Zukunft gespalten sein und ich stehe auf der Seite der bösen Kapitalisten da muss ich keine Minute nachdenken.
An einem Punkt muß ich widersprechen. Daß er ökonomisch nicht funktioniert, ist empirisch und in bezug auf das Untergehen der Sowjetstaaten das Hauptproblem des Sozialismus. Aus moralischer Sicht, aus welcher der Artikel ja argumentiert, ist das aber nur ein untergeordnetes Problem. Das Hauptproblem des Sozialismus ist, daß er offen und prinzipiell auf Gewalt und illegitimer Machtkonzentration aufgebaut ist. Versuche sozialistischer Wirtschaftsformen ohne Gewalt und Diktatur sind vereinzelt erfolgreich, z.B. in bestimmten religiösen Gemeinschaften, aber immer auf eine kleine Anzahl von Menschen beschränkt und meistens auch mit sehr kurzem Zeithorizont. Danach löst sich die Sache erfahrungsgemäß auf wenn sie nicht durch Gewalt stabilisiert wird, und auch für eine nur zeitweilige friedliche Existenz ist die Freiwilligkeit und die hohe, oft religiöse Motivation der Teilnehmer unabdingbar. Ohne Gewalt ist Sozialismus in den Dimensionen eines Nationalstaats völlig undenkbar, was z.B. Lenin völlig richtig erkannt hat. Deswegen waren Massenmord und Deportationen keine Verirrungen sondern die völlig logische Konsequenz des kommunistischen Projekts. Dessen Anfängen muß man daher wehren, und man müsste es auch wenn sozialistische Wirtschaftsformen entgegen aller Erfahrungen zu überlegener Produktivität führen würden.
Die Frage an die Sozialisten ist, warum Unternehmer unmoralischer sein sollten als sozialistische Entscheider. Eine freie Marktwirtschaft bietet übrigens allen Sozialisten die Möglichkeit, ein sozialistisches Unternehmen aufzubauen, in dem alle Mitarbeiter Besitzer des Betriebes sind.
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